Teile diesen Beitrag "Forscher: Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn als Du denkst"
Die Welt schläft nie, die Kabel und die Satelliten schlafen nie. Alles wird immer lauter, immer greller, immer schneller.
Doch unser Gehirn ist dafür nicht gemacht, es stammt aus einer Zeit, als es noch Lagerfeuer gab und klare Sternenhimmel und echte Ruhe.
Das heutige Leben hingegen ist, als hätte uns jemand einen riesigen Trichter ins Gehirn gesteckt und würde pausenlos Tonnen an Tönen, Bildern, Daten, Anforderungen und Aufforderungen hineinkippen.
Es ist zu viel, viel zu viel. Die Folge: Uns kommt es zu den Ohren raus, wir sind gestresst, unkonzentriert, fahrig, erschöpft, werden krank.
Zum Glück gibt es ein Mittel, das gegen diese Überforderung hilft:
Die Stille.
Wie wichtig und wie wirksam bereits ein paar Minuten Stille für uns sind, das bestätigt auch die Hirnforschung. Hier vier gute Gründe, uns ab heute ein bisschen mehr davon zu gönnen:
1. Stille befreit uns von Stress und Anspannung
LAUTE Geräusche lassen unseren Blutdruck ansteigen, erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und beeinträchtigen unsere gesamte Gesundheit. Sie aktivieren die Amygdala im Gehirn, die daraufhin das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Der Umweltpsychologe Dr. Craig Zimring hat diese Effekte 2004 auch auf Neugeborenen-Stationen im Krankenhaus wiedergefunden – je lauter, desto gestresster und kränker waren die Babys und desto schlechter schlafen sie.
Stille bewirkt das Gegenteil. Einer Studie aus 2006 nach können uns schon zwei Minuten Stille deutlich entspannen, den Blutdruck senken und den Blutfluss im Gehirn stimulieren – und das sogar mehr als jede Entspannungsmusik.
2. Stille füllt unsere mentalen Ressourcen wieder auf
So oft Reize auf unser Gehirn einströmen, so gut tut es ihm, wenn dieser Strom mal unterbrochen wird. Wenn es könnte würde es dann wohl Freudensprünge in seiner Suppe machen.
Die Reize ununterbrochen verarbeiten zu müssen, belastet den präfrontalen Kortex nämlich sehr, unsere Aufmerksamkeitsspanne leidet darunter, ebenso unsere Fähigkeit, komplexe Dinge zu durchdenken, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen. Je länger wir dem Gehirn keine Pause gönnen, desto müder und unmotivierter wird es und desto schneller lässt es sich ablenken.
Deshalb können Studien zufolge Kinder, deren Wohnräume oder Klassenzimmer in der Nähe von Autobahnen, Flughäfen oder Zugstrecken liegen, schlechter lesen, ihre ihre kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich langsamer.
Es ist ein bisschen wie beim Abholzen von Wäldern: Wenn man nur lange genug keine Pause macht, ist irgendwann alles totes Land.
Die gute Nachricht: Der Attention-Restoration-Theorie nach erholen sich unsere kognitiven Ressourcen dann, wenn wir in eine Umgebung eintreten, die uns mit weniger Reizen als üblich konfrontiert. Dann muss es weniger Informationen nach wichtig und unwichtig sortieren. Ein Spaziergang im Park, fünf Minuten in den Keller gehen und die Wand anstarren, was auch immer – Hauptsache, es ist weniger los als sonst.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
3. In der Stille können wir besser und kreativer denken
Im Gehirn gibt es ein sogenanntes Default Mode Netzwerk („Ruhezustandsnetzwerk“ oder „Standardnetzwerk“) – eine Gruppe von Hirnregionen, die dann aktiv werden, wenn es gerade keine bestimmte Aufgabe zu lösen hat und nicht durch Reize wie Geräusche stimuliert wird. Etwa dann, wenn wir meditieren, fantasieren oder unsere Gedanken einfach schweifen lassen.
In diesem Modus können wir viel besser zugreifen auf unsere Emotionen und Erinnerungen, unsere Ideen und Gedanken. Reflektieren fällt uns leichter. Wir erkennen den Sinn – die Zusammenhänge in unserem Leben – eher und können uns besser in andere Menschen hineinfühlen. Kreativer sind wir dabei ebenfalls.
Es ist, wie der schottische Philosoph Thomas Carlyle schrieb: „In der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.“
Dafür müssen wir jedoch den Stecker ziehen und uns für eine Weile von den Ablenkungen frei machen.
4. In der Stille wächst das Gehirn
… und zwar wortwörtlich. Neue Hirnzellen entstehen (keine Angst, es wird nie so groß, dass es aus dem Schädel platzt).
2013 gab es eine Studie mit Mäusen, in der der Einfluss verschiedener Geräusche auf die Gehirne der Nager untersucht wurde: Umgebungsgeräusche, besonders hohe Geräusche, Hundejaulen sowie Stille. Eigentlich sollte die Stille nur als Unterscheidungsmerkmal der Kontrollgruppe dienen. Tatsächlich fanden die Forscher, dass zwei Stunden täglicher Stille neue Zellen im Hippocampus der Mäuse wachsen ließ, jener Hirnregion, die mit dem Lernen, dem Gedächtnis und Emotionen verknüpft ist. Die neuen Hirnzellen fanden zudem schnell Anschluss im Restgehirn und konnten Funktionen im System übernehmen.
Für mehr wohltuende Stille müssen wir zum Glück nicht nach Sibirien auswandern. Was es braucht ist nur die Entscheidung, uns ab und zu bewusst dem Lärm zu entziehen. Also: Pssssst!
Siehe auch Nur 5 Minuten im Wald stärken Dein Selbstwertgefühl und 5 Gründe, die Kunst des Alleinseins zu üben sowie 10 Gründe für Meditation – Ergebnisse der Hirnforschung.
Photo: Raymond Bosma
Ich merke deutlich, wenn ich länger nicht in der Natur war, dass ich gestresster bin durch den Lärm. Doch fühle ich mich in kompletter Stille auch unwohl. Ich lasse oft nebenher Bachgeräusche oder Windgeräusche abspielen. Denn in der Natur ist es auch nie zu hundert Prozent still. Das entspannt mich immer am besten.
Hey Dario,
eigentlich müsste es dieser Attention Restauration Theory auch nicht STILLE heißen, sondern STILLE(R). So, wie Du es beschreibst, geht es mir auch, Meeresrauschen oder Waldgeräusche tun mir auch sehr gut, es muss dazu nicht komplett geräuschfrei sein.
Liebe Grüße
Tim
Ich habe einen Tinnitus und werde nie wieder Stille hören.
Hallo CcTwti,
das tut mir leid zu lesen. Ist das denn endgültig, gibt es gar keine Chance mehr, dass es noch mal besser wird oder der Tinnitus sogar ganz verschwindet (ich weiß von einigen Fällen, wo es so war)?
Liebe Grüße Tim
Da gibt es keine Prognose. Bei den meisten Tinnitus haben Ärzte keine Ahnung, woher es kommt und wie man es behandeln kann. Die Forschung ist da noch nicht weit gekommen. Tinnitus bleiben häufig für immer.
Man kann aber lernen den Tinnitus auszublenden. Ich selbst leider seit einem Hörsturz darunter. Ich war eine Woche in einer speziellen Therapie und das hat mir echt gutgetan. Es gibt Momente, da höre ich meinen Tinnitus nicht mehr. Also nicht aufgeben!
Eine Therapie habe ich nicht gemacht, weil ich Methoden schon aus anderen Settings kannte (z. B. achtsamkeitsbasierte Schmerzreduktion). Ich habe mittlerweile – abhängig von den Umgebungsgeräuschen – Minuten oder Stunden, in denen ich den Tinnitus nicht bewusst höre. Manchmal höre ich ihn kurzzeitig auch dann nicht, wenn ich aufmerksam nach dem Geräusch suche. Daneben habe ich vor allem an den Abenden und vor dem Einschlafen immer wieder Stunden, in ich mich gequält fühle und an Suizid denke. Das gehört zu einem lauten Tinnitus dazu: Es kann eine Qual sein, nie wieder Stille und Ruhe zu haben.
In meiner Ausbildung zum NLP Coach von Dr. Richard Bandler lernte ich, dass zum Beispiel der Schmerz wenn ich mir in den Finger geschnitten habe erst im Hirn entsteht. Sprich das Hirn gibt den Impulsen der Nerven die Bedeutung von Schmerz. Diese Impulse können nur aber geändert werden.
Auch Tinitus war ein Thema, und Dr. Richard Bandler vertritt ganz klar die These, dass Tinnitus ein psychologische Folge im Hirn auf Sinnesreize ist, welche „geheilt“ werden können.
Beschäftige Dich mal damit, ich bin überzeugt es gibt auch für Dich Hilfe!
Bestimmt kann diese Trance auch helfen:
https://goo.gl/Rr22kR
Alles Gute wünsche ich Dir
Ein sehr vertrauenswürdiger Mensch, dieser Herr Bandler: http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/healthy-living/messing-with-your-head-does-the-man-behind-neuro-linguistic-programming-want-to-change-your-life-1774383.html
„critics have accused Bandler of everything from running a cult, failing to provide scientific evidence for his claims and brainwashing his clients. He’s admitted drug abuse and even stood trial for murder.“
„Bandler was charged with the murder of a woman – Corine Christensen, a prostitute and NLP student – shot dead in the face with Bandler’s gun, while only he and a friend, allegedly his cocaine dealer, were present. The publicity surrounding the case painted him as a nasty piece of work.“
Sein Doktortitel ist soweit ich bisher feststellen konnte frei erfunden.
Hallo CcTwti, wegen Tinnitus (sehr ! unangenehm..): finde dir ein(e) gute ( r) TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) Therapeut(in). Akupunktur und Kräuter können dir helfen. Und warte nicht so lange dass sich das Hirn sich einiges ‚gespeichert‘ hat. LG
Danke für die Anteilnahme! Im Laufe der Zeit habe ich Einiges gefunden, das mir hilft: Baden wegen dem Wasserplätschern, Fahrradfahren wegen dem Windrauschen, ein Nackenmassagegerät wegen dem Motorenbrummen, Videospiele wegen der Konzentration auf eine Herausforderung, Arbeit wegen der Konzentration auf eine Aufgabe, Gespräche mit Menschen wegen der Konzentration auf das Gespräch, …
Ich habe mal gehört, dass Tinnitus auch mit Anti-Marder-Geräten/Ultra-Schall zusammenhängen kann. Vielleicht parkt jemand oft vor Deinem Balkon?
Tinnitus kann evtl. eine Schwermetallbelastung zurückzuführen sein.
Ich hatte auch zehn Jahre mit Tinnitus zu tun. Bis mich eine Physiotherapeutin auf CMD behandelte.
Unbedingt ausprobieren.
Hallo CcZwti, wie bereits erwähnt TCM (und) in Verbindung mit Shiatsu Behandlungen…Alles Gute
Finde ich auch. Stiller sollte es werden. Und nicht nur im Sinne des Hörens mit den Ohren. Die Gedanken sollten stiller werden, wenn wir immer wieder innehalten. Natürlich können wir Unwohlsein empfinden, wenn es noch stiller wird. Doch ich erfahre dies als gesundes Unwohlsein. Mit dem Loslassen der Gedanken erscheint Unaufgelöstes von innen und bietet sich an, abzufließen durch den Körper. Und auch ein Tinnitus ist oft in Unaufgelöstem begründet.
LG Richard
Hey Richard,
sehr schön geschrieben und eine wichtige Ergänzung. Vermutlich ist die Stille im Außen die Voraussetzung für das, wovon Du schreibst. Vielleicht vermeiden wir sie im außen aber auch oft nur, weil wir das Innere nicht hören wollen … wo fängt man da an?
Liebe Grüße, Tim
Immer wieder innehalten über den Tag verteilt. Schauen und eine Weile annehmen. Ein Zen-Meister sprach im Radio darüber. Er empfiehlt, sich erinnern zu lassen. Termin im Kalender, Piepser, usw… Auf die Toilette muss man ja schließlich auch zwischendurch, auch schon mal während einer Besprechung.
„Das heutige Leben hingegen ist, als hätte uns jemand einen riesigen Trichter ins Gehirn gesteckt und würde pausenlos Tonnen an Tönen, Bildern, Daten, Anforderungen und Aufforderungen hineinkippen.“
Mit solchen Metaphern treten doch beinahe zwangsläufig Probleme auf. Als Realitäts-Check empfehle ich, mal aufmerksam zu sein, wessen man sich wirklich bewusst ist, wenn man in reizintensiven Umgebungen unterwegs ist. Es geschieht häufig ein Anregen bestimmter körperlicher Aspekte, die man vielleicht gerne als still, unbeteiligt und indifferent hätte. Aber das kann problematisch sein, da Ruhe und Stille ressourcenintensive Zustände sind, die es gilt, aufrechtzuerhalten.
In manchen spirituellen Systemen wird deswegen auch „tamas“ identifiziert als Ruhe, Indifferenz und übermäßige Festigkeit, die es zu reduzieren gilt.
Der Vorstellung, dass das heutige Leben uns krank macht, würde ich gerne noch eine etwas optimistischere Sichtweise entgegensetzen:
https://www.youtube.com/watch?v=82OpDZ9tAho
Hi,
Danke für Deinen Optimismus. 🙂
In das Video schau ich gleich mal rein.
Liebe Grüße, Tim
Lieber Tim,
ich kann Dir in allen Punkten nur zustimmen. Ich selbst bin seit einiger Zeit mit Diagnose Burnout krankgeschrieben, kann Lärm und Hektik um mich herum überhaupt nicht mehr ertragen, meide unruhige Orte und Menschenansammlungen und verbringe mittlerweile viel Zeit an meinem neuen Lieblingsort, einer idyllischen Lichtung mitten im Stadtwald. Die Stille, die ich dort vorfinde, gibt mir Kraft und ich spüre deutlich, dass es genau das gewesen ist, was ich in meinem chaotischen Leben in den letzten Jahren am meisten vermisst habe: Ruhe und Frieden.
Danke für Deine wunderbaren Artikel, ich schaue hier immer wieder gerne vorbei 🙂
LG,
Lotta
Liebe Lotta,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Schön, dass auch Dir die Stille so gut tut. Es ist immer wieder erstaunlich, dass die einfachsten aller Mittel so oft die wirkungsvollsten sind.
Was, glaubst Du, war der Hauptgrund für Deinen Burnout, wenn ich das fragen darf? Bzw.: Was würdest Du beim nächsten Mal anders machen?
Liebe Grüße
Tim
Natürlich darfst Du fragen, ich danke Dir für Dein Interesse! Die Gründe für meinen Burnout waren vielfältig, grundsätzlich kann ich aber sagen, dass es die konsequente Ignoranz meiner eigenen Intuition war, die mich an diesen Punkt gebracht hat: Ich habe ein paar falsche Entscheidungen getroffen und mein Leben so mit den falschen Inhalten gefüllt, obwohl ich ein sehr schlechtes Gefühl dabei hatte. Am Ende ist mir alles über den Kopf gewachsen. Erschöpfung und Depression waren letztlich nur die logische Konsequenz (meiner eigenen falschen Entscheidungen). In diesem Zusammenhang kann nur sagen, wie tragisch ich es finde, dass die Hektik unseres modernen Alltages mit all seinen Anforderungen dazu führt, dass die Menschen den Zugang zu sich selbst verlieren, nicht mehr achtsam mit ihren eigenen Gefühlen und Instinkten umgehen. Da ist es mir nicht anders ergangen. Ruhe und Frieden – Stille – sind so wichtig, um sich selbst nicht zu verlieren! Im Umkehrschluss habe ich für mich jetzt entschieden, besser auf mich aufzupassen und in Zukunft nie mehr etwas zu unternehmen, wobei ich ein deutlich vernehmbar schlechtes Gefühl habe – soviel zu Deiner zweiten Frage. Ist jetzt doch etwas mehr geworden 🙂
Hallo Tim,
dieser Artikel kam mir gerade zur rechten Zeit, vielen Dank dafür!
Mich beschäftigt dieses Problem schon seit langer Zeit, im Moment auch wieder ganz akut. Die Welt ist schnell und laut, und wenn man dazu noch direkt an einer Straße in der Stadt wohnt, sind Orte der Ruhe wirklich eine Seltenheit. Täglich merke ich anhand der Reaktionen meines Körpers, dass er sich in dieser Umwelt nicht wohl fühlt. Nach Sibirien auszuwandern würde ihm sicherlich gefallen 😀
Aus aktuellem Anlass habe ich mich auf meinem Blog der selbstverschuldeten Erschöpfung gewidmet. Diesen Artikel von dir habe ich direkt darunter gesetzt, da er wirklich hervorragend an das Schlusswort anschließt 🙂 Hier der Link: http://coloredcube.de/2016/06/erschoepfung-einer-geht-noch/
Wie immer klasse geschrieben und wundervoll recherchiert, mach bitte weiter so!
Liebe Grüße, Jenny
Hey Jenny,
Dankeschön für Deinen Kommentar, die Verlinkung und für Deine Retweets in der Vergangenheit!
Was steckt denn aus Deiner Sicht hinter dieser Erschöpfung, warum tun wir uns das an?
Liebe Grüße Tim
Hey Tim,
Stille ist wirklich wichtig. Deswegen sind Dinge wie Meditation und Atemübungen auch so effektiv und entspannend.
Ich kann wirklich jedem nur regelmäßiges und tägliches zurückziehen in Form von Meditation empfehlen.
Man kommt sofort runter, ist entspannter bei der Sache, hat weniger Stress und einen klaren Kopf. So fällt es einem dann leichter, die Dinge zu tun, die wirklich wichtig sind und erfolgreich zu werden bzw. effektiver zu lernen.
Hi Tim, ich weiß um diese Kraft der Stille. DAnke für den Beitrag! Ich vernachlässige sie oft…aber du hast mir, mit deinen Worten nochmal deutlich gemacht, dass nur aus ihr – Kraft gewonnen werden kann. Alles Liebe Tete
Wenn Stille das Gehirn wachsen läßt, was passiert dann mit den Gehirnen derer, die sich ständig mit Musik bedröhnen? Denen die MP3-Stöpsel schon im Gehirn festgewachsen sind?
Schrumpft bei denen dann das Gehirn?
Hi Michael,
ich könnte mir vorstellen, dass das wirklich nicht ideal ist. Musik kann zwar sehr heilsam sein und ebenfalls gut fürs Gehirn (https://mymonk.de/musik-vorteile/), aber so ganz ohne Regeneration in der Stille?
Liebe Grüße Tim
Hallo Tim.
Beim Lesen (besonders von Punkt 1) musste ich gleich an einen Artikel denken. Delirium nach Aufenthalt auf Intensivstation. Da hat die unruhige Geräuschkulisse scheinbar auch ordentlich Anteil am Genesungs- bzw. Erkrankungsverlauf von Patienten.
http://m.welt.de/gesundheit/article155439518/Warum-auf-der-Intensivstation-der-Wahnsinn-lauert.html
Lieben Gruß
Frau E.
Im Zuge der Arbeitsplatzsicherheit ist es seit den 90ger Jahren des letzten Jahrhunderts durch die Lärmschutzbestimmungen am Arbeitsplatz so allmählich ins Bewusstsein gerückt, dass übermäßiger und dauerhafter Lärm gesundheitsschädigende Wirkungen auf das vegetative Nervensystem hat und psychosomatische Krankheitserscheinungen zur Folge hat. Dieses Bewusstsein ist allerdings noch nicht bei den verantwortlichen Schergen unserer Kinderschänder in den Kinderbewahranstalten angekommen, so dass unsere Kinder dem Mißbrauch durch Lärmbelästigung schutzlos ausgeliefert sind. Und jetzt gehe mal in den Institutionen dagegen an, da triffst du auf neolithischen Granit der Ewiggestrigen. Und sie nennen das Betreuung zum Wohle unserer Kinder. Das Thema Lärm gehört meines fachlichen Erachtens auf den Lehrplan aller psychosozialen und pädagogischen Ausbildungsgänge!
Schade dass es dafür wieder Tierversuche brauchte, der normalen Verstand hätte dafür ausgereicht.
Hi Dagmar,
ich hoffe doch sehr, dass sich das Tierleid in diesem Fall in Grenzen gehalten hat. Der „normale Verstand“ ist eben für die Wissenschaft nicht ausreichend und sollte es grundsätzlich auch nicht sein, man will ja überprüfen, sonst bräuchte man keine Wissenschaft.
Liebe Grüße Tim
[…] auch: Forschung: Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn, als Du denkst und Forschung: Dieses beliebte Schmerzmittel killt das […]
[…] wieder ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, ohne Smartphone in der Hand, Zeit mit unseren Kindern, Zeit für Stille, Zeit für unsere Gefühle und für die Frage, was wir mit unserem Leben noch anfangen wollen, Zeit […]
Hallo Tim,
das ist einer der besten und richtigsten Texte, die ich je gelesen habe. Dem ist nichts hinzuzufügen, als vielleicht das:
Die Menschen sollten wieder den Wert von Stille, Ruhe, Natur schätzen lernen.
[…] 19. Nichtstun ist Zeitverschwendung? […]
soeben komme ich aus dem Museum Alte Pinakothek, München. Meine Freundin und ich haben uns bewusst nur drei Bilder angesehen über die wir uns vorher informiert hatten. Wir haben in dieser Konzentration auf das Wenige unendlich viel gesehen, das bewusste Sehen geübt. Wir gehörten zu den ersten Besuchern. Nach einer Stunde wurde es voll und wir sind gegangen. Als wir vor einem der Bilder saßen haben wir darüber gesprochen, dass wir immer weniger ertragen können und wollen, permanent mit Geräuschen, Gerüchen und optischen „Verlockungen“, beballert zu werden. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber ich bin überzeugt, dass in meiner Jugend, der sogenannten kargen Zeit das Leben weniger stressig war.
Einfach weil wir nicht zwischen einer unendlichen Auswahl aussortieren mussten. Heute ist es sicher sehr viel mühsamer den für sich stimmigen inneren Kompass oder den sogenannten roten Faden durchs Leben zu finden: Eine klare Haltung zu bekommen.
Vielen Dank für den guten Text, der mir aus der Seele spricht.
Absolut.
Es gibt nichts besseres als nach einem lauten Tag einfach die Stille zu geniessen.
Wirklich Stille – ohne Handy, ohne TV, ohne Radio, ja sogar ohne Unterhaltung.
Und was gibt es schöneres als mit einem geliebten Menschen gemeinsam schweigen zu können.
Lieber Tim,
gerne lese ich Deine Seite über Dein Suchen und Finden.
Dem Artikel über Stille als Freiheit von Geräuschen, also äußerem Lärm, wünsche ich einen Hinweis, besser einen weiteren Artikel auf das große Feld der inneren Geräuschüberlastung.
So manche/r sitzt (im gar nicht so) stillen Wald – und kann ihn gar nicht hören wegen seines/ihres inneren Gedanken-Geräuschpegels.
Tinnitus ist beispielsweise in erster Linie und meist eine Folge der inneren Lärmerei.
Alles Gute weiterhin
beim Suchen und Finden 😊
Ich arbeite in der Pflege da ist immer viel Stress und Lärm und Hektik.
Umsomehr geniesse ich es an freien Tagen einfach nur mit meinen Katzen auf dem Sofa zu sitzen und ihr schnurren zu hören das tut so gut.
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“
Astrid Lindgren aus Pippi Langstrumpf
Wo ginge das am besten als in einer „gedimmten“ Umgebung?
[…] dazu unter Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn, als Du denkst und unter Sprich achtsam: Wie Deine Worte nachhaltig Dein Gehirn […]
[…] Eins hilft uns manchmal bei Anspannung, Sorgen und Ängsten noch besser als jede Musik: die Stille. Mehr dazu unter Stille ist wichtiger für Dein Gehirn, als Du denkst. […]
Was mach ich, wenn mein Tinnitus immer stärker wird?
[…] auch: Forscher: Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn, als Du denkst sowie Wie Dankbarkeit Dein Gehirn […]
Stille tut so gut!
Deswegen stehe ich früh auf und genieße die Stille draußen, bevor alle wach werden.
Außerdem gehe ich sehr gerne im Wald spazieren. Das kann ich jedem nur empfehlen 😊
Liebe Grüße Dominik
[…] zum Schlusswort habe ich bei myMONK einen Artikel von Tim mit dem Titel „Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn als Du denkst“ gefunden, den ich dir abschließend ans Herz legen […]
Wie es LEISEN in einer lauten Gesellschaft geht, schildert MARTIN WEHRLE:
WDR: 6 min Interview Introvertiert? Martin Wehrle im Gesprächsinterview
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/daheim-und-unterwegs/video-persoenlichkeitscoach-und-autor-martin-wehrle-erlaeutert-das-prinzip-der-schuechternheit—teil–102.html
Zum Interview Randomhouse
https://www.randomhouse.de/Der-Kluegere-denkt-nach-Martin-Wehrle-im-Interview/aid73865.rhd
Rezension zum Buch von uns – für ALLE ZU EMPFEHLEN – vor allem auch FÜR ELTERN!
https://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/wehrle/wehrle-die-leisen-in-einer-lauten-gesellschaft/
Ich mag es nicht, wenn es zu still ist, dann werde ich nervös.
Überhaupt hätten die Forscher lieber an etwas anderen gearbeitet,als an der Psychlogie des Menschen.
Fast jedes Kind weiß, dass man im stillen besser lernen und entspannen kann, als mit krach.
Es gilt immernoch herauszufinden, wie man die schweren und seltenen Krankheiten vernichten kann oder die ganzen Chemiekalien in den Lebensmitteln zu entfernen, die Krebs verursachen, aber den Herstellern erlaubt ist zu verwenden um die Menschen zu schaden.
Das ist meiner Meinung nach viel wichtiger, als zu forschen was die Liegehaltung über einen Menschen verrrät oder was man für ein Kusstyp ist.
[…] Siehe auch Sprich achtsam: Wie Deine Worte nachhaltig Dein Gehirn verändern sowie Forscher: Stille ist viel wichtiger für Dein Gehirn, als Du denkst. […]
Sehr guter Artikel, wie heißt es doch so schön : In der Ruhe liegt die Kraft“. Kann ich nur bestätigen, wenn mir alles etwas zu viel wird, lege ich mich einige Minuten auf meine Terasse und höre der Stille zu.
Übrigens, jede Krankheit ist heilbar, auch Tinnitus. Man muß nur an die Ursache ran.Viel Erfolg !
Denke wir immer daran, die Stille birgt die Geheimnisse. Und so ist der süße Klang der Klang der Stille. Das ist das Lied der Seele.
Wenn wir an das Lärmen der Welt glauben statt an die Stille der Seele, sind wir verloren. Das Lied der Seele kann auf viele Weisen gesungen werden. Der süße Klang der Stille kann oft vielfältig vernommen werden. Manche hören die Stille im Gebet. Manche singen das Lied in ihrer Arbeit. Manche suchen die Geheimnisse in stiller Kontemplation, andere in einer weniger kontemplativen Umgebung.
Anthony de Mello
Anthony de Mello war Jesuitenpriester und spiritueller Lehrer
Die Menschen fragen danach, wie sie Gott finden können? Die Antwort ist HIER. WANN werden sie ihn finden? Die Antwort ist JETZT. WIE werden sie ihn finden? Die Antwort ist, schweige, geh in die Stille und schaue.“
Ein Behördenvertreter fragte mal den großen Meister Rinzai, ob sich das Geheimnis der Religion in einem einzigen Wort ausdrücken lasse. „Stille“, sagte Rinzai. Und wie gelangt man zu Stille? „Meditation“ Und was ist Meditation? „Stille“
Ein schöner Text…. vielen Dank
Dieser Bericht ist mal sehr interessant, habe ihn aufmerksam gelesen.Vielen Dank dafür.
Zusatz:
Ich genieße die Stille fotografierend in der schönen Natur. Wenn Vögel liebevoll singen und diese Stille tut einem gut. Immer öfter ergreife ich die Flucht und halte mich in der Natur, auch im Wald auf.Mal Auto stehen lassen, das Haibike geschnappt, mit Kamera beladen ab in die Natur. Das gibt mir immer wieder Kraft.
Klingt schön – wie geht man da aber mit Hyperakusis um? Was läuft da dann schief ? Lt Ärzten hilt nur Dauergeräuschkulisse.
„unser Gehirn ist dafür nicht gemacht, es stammt aus einer Zeit, als es noch Lagerfeuer gab“ (für Lautes, Grelles, Schnelles) ich meine unser Gehirn besteht nicht nur auf Stammhirn … will sagen: unser Gehirn ist zu unendlich Vielem in der Lage … selbst mit jeglichen Veränderungen umzugehen, in sofern wir uns nicht dagegen sträuben und wehren. Das Zu Viel wirkt auf die Psyche ein, die mit dem Körper verlinkt ist. Das Bewusstsein aber, das sich als FREI ERkennt, kann immer genau die Entscheidungen treffen, die es braucht, um zu wachsen. „Für mehr wohltuende Stille müssen wir zum Glück nicht nach Sibirien auswandern. Was es braucht ist nur die Entscheidung, uns ab und zu bewusst dem Lärm zu entziehen.“ … umgekehrt gedacht kann es heissen: Wer in sich Stille weiss und findet, kann diese unendlich weit ausdehnen, ob in der Nähe oder Ferne. Wir können auch andere immerzu dazu einladen.
Den Fernseher auslassen, Radio ebenso…still in der Wohnung ist erst mal ungewohnt. Aber es ist gut.
Hatte einen Freund, der entweder ständig geredet hat oder in den sehr laut gestellten Fernseh geguggt hat. Das hat mich schon morgens nach dem Aufstehen schier zur Verzweiflung gebracht….es fühlte sich an, als würde mir ständig in den Kopf gehämmert, ich war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig…. Doch er konnte die Stille nicht ertragen.
Wenn man diese Zeilen liest spürt man schon die darin steckende Wirkung: In der Ruhe liegt die Kraft.
Das Wichtigste im Leben ist das – wahre, auch geistig-seelische – Erwachsenwerden; zu seinem vollen Potenzial erwachsen. In heilen, wahren, Kulturen – was die Zivilisation nicht mehr ist – war / ist der entsprechende Prozeß parallel zur körperlichen Pubertät durchzuführen. Wer Kinder bekommen kann, soll auch befähigt sein, sie angemessen zu erziehen und ihnen den Weg zum wahren Menschein zu weisen.
Der Prozeß des „Aufstiegs“, der „Verwandlung“ / „Einweihung“, der „zweiten Geburt“, usw. beginnt nach Aufklärung damit, daß man „in die Stille geht“, „in sein stilles Kämmerlein“, wie die Bibel sagt, um den Kontakt zu seinem Inneren, dem Wesenskern, der Seele, dem höheren / wahren Selbst zu suchen.
Nach einer Zeit des Kennenlernens verbinden sich die beiden Bewußtseins-Ebenen für den Rest des Lebens.
Jetzt beginnt das wahre Leben.
Interessanter Artikel, werd mich künfftig dran halten so gut es geht-……