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Bei Essen und Geld rastet unser Gehirn aus vor Freude. Doch am Ende der Fahnenstange flattern weder Schnitzel noch Euroscheine verlockungsvoll im Wind unserer Begierden.

Es ist etwas anderes, das wir so sehr brauchen:

Über uns selbst zu sprechen.

Soll ich Dir mal was von mir erzählen? Nee? Werde ich aber trotzdem!

Ob unter vier Augen oder unter zwei Augen und einer Social Media App, etwas über uns zu erzählen triggert eine Befriedigung im selben Hirnareal wie Essen und Geld. Das haben Neurowissenschaftler der Harvard University mit Verhaltensexperimenten sowie in Hirn-Scans herausgefunden.

Wir können nicht anders. Wir wollen unbedingt loswerden, was wir denken und fühlen. Wir wollen gehört werden.

So sehr, dass wir im Zweifel Geld dafür ausschlagen würden. Vor allem, wenn wir uns dabei selbst enthüllen können. In den Experimenten konnten die Personen entweder über andere Menschen wie den amerikanischen Präsidenten sprechen und Geld verdienen, oder über sich selbst – und kein Geld verdienen. Zwischen 17% und 25% ihrer möglichen Verdienste opferten die Teilnehmer, um persönliche Informationen teilen zu können.

Kein Wunder also, dass ungefähr 40% dessen, über was wir täglich sprechen, uns selbst gewidmet ist, geht mir wahrscheinlich nicht anders (<- siehst Du?).

Auch kein Wunder, dass wir das für unser Leben nutzen können. Zum Beispiel, wenn wir andere Menschen treffen.

Was wir immer tun können, wenn wir einen Menschen treffen …

… ist: ihm Fragen über ihn zu stellen. Und ihm so gut zuhören, wie’s eben geht.

Garnieren können wir’s, indem wir den anderen ausdrücklich nicht verurteilen. Weder mit Worten, noch mit zur Faust geballten Gesichtern oder solchen, aus denen unsere Ablehnung geradewegs springt.

Auch, wenn wir vielleicht im ersten Moment irritiert über eine Antwort sind und die Dinge anders sehen mögen. „Oh, faszinierend, wie unterschiedlich wir Menschen sind!“, können wir dann denken. Oder nachhaken: „So habe ich das noch nie gesehen, hilf mir, das zu verstehen …“.

Niemand möchte verurteilt werden. Wir alle sehnen uns danach, dass wir uns mitteilen und einfach so angenommen werden können, wie wir sind.

Das ist ein großes Geschenk, das wir jedem machen können, dem wir begegnen.

Und es ist ein Geschenk, das wir oft genug doppelt und dreifach zurückkommt, weil wir dafür sein Vertrauen erhalten.

Mehr unter Mund-Minimalismus: Achtsam sprechen oder einfach mal die Schnauze halten. und unter Ein einfacher „Trick“, der Dich beliebt, gelassen und zum besten Zuhörer der Welt macht.

Photo: Two female friends von Monkey business images / Shutterstock