Teile diesen Beitrag "Emotionen: 6 faszinierende neue Studien aus der Hirnforschung"
Manche Texte brauchen keine Einleitung. So wie dieser hier.
Der englischsprachige PsyBlog hat ein ein paar sehr spannende Studien zusammengestellt.
Hier die sechs Dinge, die mich am meisten begeistern:
1. Ehrfurcht und Achtsamkeit dehnen die Zeit aus und schützen Körper und Geist
Ehrfurcht … was war das denn noch mal? Kennt man heute kaum noch. Was uns früher staunen ließ, scheint heute selbstverständlich. Rauscht einfach an uns vorbei wie öde Felder am Rand der Autobahn.
Das muss aber nicht sein. Ehrfurcht und Achtsamkeit sind eng miteinander verbunden. Wir können die Augen bewusst wieder öffnen für die Wunder des Lebens, im Moment ankommen. Zuschauen, wie die Sonne aufgeht und untergeht. Wie das Kind lacht, der Vogel singt, die Blätter rauschen, die Musik klingt, das Bild wirkt.
Gibt viele gute Gründe dafür, wie Forscher herausgefunden haben:
- Die Zeit rinnt uns gefühlt langsamer durch die Finger. Dadurch werden wir ruhiger, unsere Ungeduld schrumpft.
- Es macht uns weniger materialistisch und stärkt unseren Wunsch, für andere da zu sein.
- Es verringert das Risiko von Herzerkrankungen, Depressionen und Alzheimer.
(Hier 10 einfache Achtsamkeits-Übungen.)
2. Warum Menschen weinen
Eine Figur im Film stirbt, oder wir sehen einen Freund endlich wieder nach vielen Jahren, oder wir gewinnen im Lotto, oder unsere Fußballmannschaft gewinnt …
… und Tränen kullern unsere Wangen runter, tropfen von der Nasenspitze, wie die Band „Echt“ vor einer Ewigkeiten mal gesungen hat in einem Lied namens „Sag mal weinst Du etwa“.
Einfach nur übertrieben, peinlich und sinnlos? (Die Tränen meine ich, nicht, dass ich hier Echt anführe.)
Mitnichten, meine Damen und Herren.
Wer weint, kommt schneller wieder ins emotionale Gleichgewicht, wie eine Studie gezeigt hat.
Wir dürfen’s uns also erlauben.
Juhuu und buhuu.
(Wenn Du das Gefühl hast, den Tränen häufiger als Deine Mitmenschen nah zu sein, könnte das hier was für Dich sein: 23 Anzeichen, dass Du hochsensibel bist.)
3. Die glücklichsten Momente in unserem Leben …
… bekommen wir nicht von den Dingen, für die wir uns normalerweise am meisten anstrengen. Nicht von den bestandenen Prüfungen, gekauften Autos, erreichten Karriere-Zielen.
Nein, die höchsten Hochs haben immer mit anderen Menschen zu tun. Mit unseren Beziehungen. Nichts macht uns so glücklich wie das Gefühl von Verbundenheit.
Da könnte ich doch glatt schon wieder weinen.
4. Ein häufiges Schmerzmittel vertreibt auch Glücksgefühle
Paracetamol lindert nicht nur körperliche Schmerzen. Sondern lässt uns auch negative und positive Gefühle weniger stark erleben.
(Siehe auch: Warum Du Dich so leer und unlebendig fühlst.)
5. Glück kann man riechen
Wer glücklich ist, schwitzt spezielle Stoffe aus, wie eine Studie der niederländischen Utrecht University gezeigt hat. Das Gegenüber kann diese riechen – und sogar davon angesteckt werden.
Vielleicht sind Glücksgefühle ja das beste Parfum aller Zeiten.
(Siehe auch: Die 5 Menschen, die über Dein Leben bestimmen.)
6. Menschliche Kommunikation ist überwiegend positiv
Das hat eine gigantisch umfangreiche Studie gezeigt, bei der Forscher Bücher, Tweets, Zeitungen, Songtexte, Filmuntertitel und vieles mehr ausgewertet haben.
Die spanische Sprache war dabei die positivste, die chinesische die am wenigsten positive.
Anscheinend ist doch nicht alles nur noch schlimm auf der Welt, wie man ab und zu meinen könnte.
Wenn das kein schöner Abschluss ist für diesen Beitrag.
Mehr unter 13 mächtige psychologische Tricks, die Du kennen solltest und unter Sein Leben mehr lieben in 3 Minuten (ein Trick aus der Wissenschaft).
Photo: Tuncay
Hallo Tim!
Eine interessante Zusammenstellung, danke dafür. Den ersten Punkt würde ich sofort unterschreiben. Viele gleichzeitige Aufgaben, viele gleichzeitige Eindrücke werden zu Riezüberflutung, hetzen und stressen einen. Die Konzentration auf ein einziges Ding, Stituation oder Tätigkeit und das Ausblenden des Rests bringt eine deutliche Entspannung und Entlastung.
Die Sache mit der Kommunikation finde ich sehr spannend. Spontan hätte ich genau das Gegenteil behauptet. Schaut man sich die Medienlandschaft und auch die sozialen Medien an, habe ich manchmal das Gefühl es dreht sich nur noch um Katastrophen, entrüstete Shitstorms, die neueste Frisur der Kardashians oder welcher Z-Promi demnächst im Dschungel die Maden futtern will. Laut Ärzten besteht die Bild ja eh nur aus „Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht“ – wie treffend. Aber schön zu wissen, dass das Positive dann doch überwiegt – wenn auch nicht so lautstark und präsent. Bestärkt einen aber noch mehr darin, genau diese Kommunikation zu suchen und einen noch etwas größen Bogen um die Katastrophenshitstorms zu machen…
Grüße
Jens
Interessant finde ich besonders Punkt 4, die Erwähnung des Schmerzmittels. Glück bedeutet ja keineswegs, dass es keinen Schmerz und kein Leid mehr im Leben gibt. Ich glaube dieser Irrtum ist noch allzu weit verbreitet.