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Gibt schon reichlich Gelegenheiten durchzudrehen:

Enttäuscht und frustriert – vielleicht vom Kind, das auf die schiefe Bahn gerät. Vielleicht vom tausendsten Versuch, abzunehmen.

Gepeinigt – vielleicht von chronischen Schmerzen oder Panikattacken. Vielleicht vom Chef, der uns Nachsitzen lässt, wie so oft.

Verlassen – vielleicht für eine Andere. Vielleicht für immer, weil die Krankheit am Ende doch gesiegt hat.

Akzeptieren – und Loslassen – kann sehr, sehr schwer sein. Umso mehr, wenn wir ein falsches Bild davon haben. Hier fünf Gedanken, die das Bild zurechtrücken.


Zu diesem Thema gibt’s einen Podcast:


#1 Akzeptieren heißt nicht, dass wir es gut finden, es wollen oder es uns ausgesucht haben.

Niemand leidet gern. Doch bleibt es nicht aus in diesem Leben, in dem nichts von Dauer ist.

Wir hauen uns nicht auf die Schenkel vor lauter Freude darüber, wie uns Schicksal, Karma oder Gott mal wieder vor die Füße gekotzt haben. Wir erlauben bloß dem, was ist, da zu sein. Geben ihm Raum, in diesem Moment. Dürfen selbst so sein, wie wir sind. Dürfen fühlen, was wir fühlen, den Schmerz, die Wut, die Enttäuschung. Dürfen schreien, fluchen und weinen.

(Siehe auch: Wie man schwierige Gefühle überlebt)

#2 Akzeptieren ist ein aktives Tun. Es gibt keine Abkürzung.

Wir glauben gern an die Big Bangs im Leben. Wie sich auf einen Schlag alles ändert. Wie wir plötzlich ins Reine kommen, loslassen, frei sind. Die Wahrheit ist weniger magischer Moment in Hollywood und mehr seelische Gartenarbeit in Ostrussland, die wir nur selbst erledigen können. Eine oft langwierige Sache, bei der uns manches Unkraut wieder und wieder begegnen kann, über Jahre. Ein Prozess. Etwas, das wir üben müssen.

Ausnahmen gibt es sicherlich. Eine Frau sprach im Fernsehen vom Autounfall ihrer Familie. Als sie im Krankenhaus aufwachte, sagte sie, sei ihr sofort klar gewesen: mein Mann und meine Kinder sind tot, ich bin nun allein, und das ist mein neues Leben.

Mir jedoch glücken die Dinge im Leben selten auf Anhieb. Auch hier. Ich schätze, das trifft auf viele von uns zu.

(Siehe auch: Die 3 Schritte des Loslassens)

#3 Akzeptieren heißt nicht, dass wir schwach sind und aufgeben.

Die Sache ist gelaufen, ganz gleich, was wir tun, es liegt nicht mehr in unserer Macht.

Wir geben nur den sinnlosen Widerstand auf. Für mich ist das die wahre Stärke.

Und wo wir hart und unbeweglich waren, werden wir fließend wie Wasser, werden stärker und stärker, je mehr wir an Fahrt aufnehmen.

(Siehe auch: Der Unterschied zwischen Aufgeben und Loslassen)

#4 Akzeptieren heißt nicht, dass etwas für immer so bleiben muss.

Akzeptieren findet in der Gegenwart statt, und es lässt uns ganz in der Gegenwart ankommen.

„Ja, ich bin jetzt allein.“

„Ja, mein Traum ist für gescheitert.“

„Ja, hier stehe ich, und nur von hier aus kann ich weitergehen.“

Dadurch wird die Zukunft nicht besiegelt, nicht in einen grauen Grabstein gemeißelt, sondern überhaupt erst möglich und der Blick frei auf neue, bunte Ziele, Pläne, Beziehungen.

(Siehe auch: Wie man sich und sein Leben akzeptiert – und trotzdem noch Ziele haben kann)

#5 Es wird immer Ausreden geben.

Akzeptieren ist nicht nur eine Entscheidung, wie uns ein paar Gurus weismachen wollen, aber es beginnt mit einer Entscheidung. Die können wir ewig aufschieben, auf den idealen Zeitpunkt warten und darauf, dass wir uns „wirklich bereit fühlen“.

Sicher, dass es nicht leicht ist. Möglich, dass wir den Schmerz dann erstmal stärker spüren, am Anfang unserer Heilung. Aber unmöglich, dass wir besser dran sind, wenn wir uns für immer Stirn an Stirn gegen die Realität stemmen.

(Siehe auch: 4 Gründe, warum Du nicht loslassen kannst)

 

Wie das Loslassen gelingen kann erfährst Du im neuen myMONK-Buch: Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt.

 

Photo: João Lavinha