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Du willst von Deiner Musik leben oder vom Schreiben, vom Coachen oder Wellensittichzüchten … und glaubst, das ginge niemals, weil Du einfach nicht talentiert genug bist? Dann ist dieser Text für Dich.

„Nutze die Talente, die Du hast; die Wälder wären still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen“, schrieb der Autor Henry van Dyke.

Die Wahrheit ist, es ist noch viel mehr als das:

Es sind nicht einmal die begabtesten Vögel, die am schönsten singen und den meisten Applaus bekommen.

Das hat der schwedisch-amerikanische Psychologe Prof. Anders Ericsson von der University of Florida in seinen Studien untersucht. Und zwar nicht mit Vögeln, sondern mit Menschen.

Ob gottgegebenes Talent ein Mythos ist, wollte Ericsson wissen, ob wirklich das große Talent die Mozarts, Popstars, Fußball-, Gedächtnis und Schachweltmeister hervorgebracht hat. Oder ob tatsächlich nicht etwas ganz anderes ist, das den Unterschied macht.

Talent ist nur ein Mythos – was wirklich zählt

Der Professor ging an die Berliner Universität der Künste und rekrutierte 30 Geigenschüler für seine Forschungen. Mit Hilfe der dortigen Lehrer teilte Ericsson die Schüler nach ihrer Leistung ein in drei Stufen: in „gute Schüler“, die das Zeug zum Musiklehrer hatten; in „bessere Schüler“ und in „beste Schüler“, die locker das Zeug für eine Karriere in einem internationalen Orchester haben.

Ericsson befragte die Schüler ausgiebig, analysierte ihren Lebensstil und ihren Tagesrhythmus, ihre Bildung, ihren Hintergrund.

Er fand dabei nur eine einzige Sache, die den Leistungsunterschied erklärte: die Anzahl der Stunden, die sie allein geübt hatten. Die Top-Schüler hatten durchschnittlich 7.400 Stunden allein Geige gespielt, bis sie 18 Jahre alt waren, die mittleren 5.300 Stunden und die zukünftigen Musik-Lehrer nur 3.400 Stunden.

Später wiederholte der Professor Tests wie diesen mit Gedächtnis-Champions, Spitzensportlern, Schnellrechnern und weiteren. Das Ergebnis war stets dasselbe.

Ericsson:

„Talent wird maßlos überschätzt. Ich bestreite sogar, dass es so etwas wie Talent, zum Beispiel musikalisches, überhaupt gibt. Und auch das Alter sowie der Intelligenz-Quotient spielen nur eine untergeordnete Reihe, auch, wenn Kinder in der Regel etwas leichter lernen. Dies liegt begründet in der Plastizität des Gehirns, seine lebenslange Fähigkeit, neue Nervenbahnen auszubilden. “

Zwar stimmen nicht alle Wissenschaftler mit ihm überein. Die Genforschung etwa scheint jedoch zu bestätigen, dass es etwas wie „Erfolgs-Gene“, also eine biologisch vorprogrammierte Eignung, nicht gibt. So hat ein britisch-amerikanisches Forscherteam 300.000 Menschen untersucht und geschaut, welche Gen-Varianten mit dem Bildungsabschluss zusammenhängen. Die Ergebnisse wiesen nicht auf bestimmte erfolgsversprechende Gene hin.

Stattdessen stimmt, was viele von uns wahrscheinlich schon von ihren Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und Ururgroßeltern gehört haben:

Ohne Fleiß also kein Preis. Ohne Talent aber durchaus, wenn man am Ball bleibt.

Somit gibt’s keine Ausreden mehr. Wenn Du irgendetwas meistern willst, fang heute an, mit einem kleinen Schritt. Mach morgen weiter. Und hör nicht schon wieder übermorgen auf, mach es zur Gewohnheit.

Du kannst es (lernen), die Frage ist nur: Bist Du bereits, den Preis zu zahlen?

 

Siehe auch: Du bleibst erfolglos, weil Du DIESE Sache scheust und Das Zen des Beginnens – Wie man endlich anpackt, was man schon ewig vor sich herschiebt.

 

Photo: Per Gosche