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Manche Beziehungen sind einfach fantastisch, federleicht und felsenfest zugleich, tiefe Liebe und Verbundenheit, das Leben, die Vorstellungen und Träume geteilt. Eine klare Sache: bleiben, zusammenbleiben, womöglich für immer.

Andere Beziehungen sind ein jahrelanger Albtraum. Der Partner ein Junkie, sitzt da, seit drei Wochen ungeduscht, am Frühstückstisch mit einer Spritze im einen Arm und seiner minderjährigen Affaire im andern, alles vor den Kindern, und wenn er die Arme mal frei hat dann hagelt‘s Schläge für die Familie, zusätzlich zu den üblen Beschimpfungen, bei denen Spucke fliegt und Selbstwertgefühle zerbersten. Ebenfalls eine klare Sache: gehen, rennen, so schnell man kann.

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Wieder andere Beziehungen liegen dazwischen. Einiges läuft gut und anderes schlecht. Vielleicht ein leises Leiden, seit vielen Jahren. Vielleicht ein lauter Knall, regelmäßig, und dazwischen Waffenstillstand. Oder die Sehnsucht nach mehr Gefühl und mehr Abenteuer, nach einem neuen Leben. Da ist die Sache schon weniger klar.

Zu gut, um zu gehen // Zu schlecht, um zu bleiben

Ist der Fall unklar, machen wir gern eine Pro- und-Kontra-Liste im Kopf oder auf Papier, und auf beiden Seiten steht dann irgendwas und wir sind immer noch ratlos: was wiegt schwerer, was leichter – dass er jeden Mittwoch Blumen mitbringt oder sie nach einem harten Tag gern ein bisschen vor ihm auf die Knie geht… oder doch, dass er sie seit Jahren nicht mehr so angeschaut hat oder sie sich weigert, für ihn und seinen Traum mit nach Sibirien auszuwandern?

Die Pro-und-Kontra-Liste funktioniert da einfach nicht. Der Nebel bleibt oder verdichtet sich sogar.

Mehr Klarheit können Fragen schaffen, die die Beziehung in ihren Grundfesten beleuchten.

Die folgenden zehn von insgesamt 36 Fragen stammen von Mira Kirshenbaum, Psychotherapeutin und Autorin von „Soll ich gehen, soll ich bleiben?“ (ich hab sie beim Blogger Steve Pavlina gefunden). Kirshenbaum entwickelte diese Fragen, als sie in ihrer Praxis Paare begleitete, die sich unsicher waren, ob sie zusammen bleiben oder sich trennen sollten. Sie untersuchte, wie diese ihre Entscheidung einige Jahre später einschätzten und wie sich die Beziehungen im Fall des Zusammenbleibens entwickelten.

„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“

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10 Fragen, die Licht ins Dunkel bringen

Du musst Deine Jas und Neins auf die Fragen nicht zählen.

Wir sind ja hier nicht bei einer Frauenzeitschrift (deswegen so wenige Rote-Beete-Rezepte und Roter-Teppich-Kram hier).

Und außerdem ist jedes einzelne „Nein“ für sich allein schon Grund genug, die Beziehung zu beenden oder zumindest ernsthaft infrage zu stellen, so Kirshenbaum.

Hier sind sie also, die 10 K.O.-Fragen:

  1. Wenn Dir jeder, der Dir wichtig ist – Gott, Deine Kinder, Deine Freunde, Deine Eltern – ihre Erlaubnis geben würden, Dich zu trennen … würdest Du trotzdem bei Deinem Partner bleiben? Die schlechtesten Gründe, zusammenzubleiben, sind Gewissensbisse und die Angst davor, wie das Umfeld reagieren könnte.
  2. Werden Deine Bedürfnisse in der Beziehung erfüllt, ohne dass Du dafür kämpfen musst? Wir kämpfen schon genug außerhalb der Beziehung. Sie sollte ein Platz sein, an dem wir uns aufladen können.
  3. Hast Du Deinen Partner aufrichtig gern, magst Du ihn als Mensch und er Dich? Wenn Du ihn Dir nicht als Freund vorstellen kannst, warum dann als Partner?
  4. Respektierst Du Deinen Partner und er Dich als Individuum? Wahrt er Deine persönlichen Grenzen, gibt er Dir Freiraum, lässt er Dich so einzigartig sein, wie Du bist?
  5. Fühlst Du Dich von Deinem Partner sexuell angezogen? Wenn Du 95 Jahre als bist, ist dieser Punkt vermutlich nicht mehr wichtig … aber lange Zeit ist er‘s schon.
  6. Siehst Du Dich selbst, wenn Du Deinem Partner in die Augen schaust? Fühlst Du eine tiefe Verbindung und dass ihr zusammengehört?
  7. Verhält sich Dein Partner so, dass Du gut damit leben kannst (oder könntest, wenn Du ein halbes Auge zudrücken würdest)? Inakzeptables Verhalten, das Du herunterschluckst, zerstört auch Deine Beziehung zu Dir selbst. Denn jedes Mal, wenn Dein Partner zum Beispiel fremd geht, zeigst Du Dir: „ich hab‘s nicht besser verdient“.
  8. Kannst Du Deinem Partner vergeben und er Dir? Keiner von uns ist perfekt. Wenn man sich nicht vergeben kann, tun sich über die Zeit Graben auf, die einsamer machen als jedes Single-Dasein (neulich aufgeschnappt: „nach 30 Jahren Ehe nervt mich jedes Wort meiner Frau, jedes!“).
  9. Haben Du und Dein Partner Spaß zusammen? Wenn die Beerdigung von Tante Helga freudvoller war als die Beziehung, dann ist nicht nur Tante Helga tot.
  10. Haben Du und Dein Partner gemeinsame Träume und Pläne für die Zukunft? Wer keine gemeinsame Zukunft sieht, braucht auch keine gemeinsame Gegenwart.

Alle Fragen haben einen gemeinsamen Kern:

Geht‘s Dir langfristig mit oder ohne diese Beziehung besser?

Wenn Du gut durch eine Trennung kommen möchtest, wird Dir das myMONK-Buch helfen: Wie man eine Trennung überwindet und ein neues Leben beginnt. Siehe auch: 10 Gedanken, wenn Du Deine(n) Ex loslassen willst und Was Dein Herz Dir sagen will (unglaubliche Studien + Übung) und

Photo: Ben Raynal