Teile diesen Beitrag "Warum Glücksemotionen wichtig sind und was wirklich glücklich macht (Glücksforschung I)"
Es folgt ein Gastbeitrag von Thomas Pfitzer.
„Glücklich sein – das Wichtigste aus der Glücksforschung“ ist eine 5-teilige Reihe. Sobald ein Teil veröffentlicht ist, kommt ihr hier direkt hin: Teil 1 (Bedeutung von Glücksemotionen; Was wirklich glücklich macht) Teil 2 (Achtsamkeit macht glücklich; Vermeidungsmotivation – Zielmotivation) Teil 3 (Gefühlstechnik 1: Positive Gedanken erhalten) Teil 4 (Gefühlstechnik 2: Positive Emotionen erhalten und verstärken) Teil 5 (Gefühlstechnik 3: Das Gute wiederholen; Gefühlstechnik 4: Realistisches Selbstwertgefühl) |
Glücklich sein – Das Wichtigste aus der Glücksforschung (Teil 1)
Unsere Kultur hat ein Denken etabliert, dass man kurz so zusammenfassen kann: Schöne Lebensumstände machen glücklich. Diese Philosophie haben Menschen entwickelt, die uns etwas verkaufen möchten was angeblich zu unserem Glück beiträgt. Autos, Möbel, teure Reisen, Flachbildfernseher und 99 Programme plus Pay-TV.
Wie Sie gleich erfahren werden, sind das genau die Dinge, die kein Mensch braucht um glücklich zu sein.
Wir machen also unser inneres Glück von den äußeren Umständen abhängig. In Wirklichkeit ist es jedoch umgekehrt. Die Umstände sind von unserem Inneren abhängig, von unserem Denken und unseren Empfindungen.
Wenn Sie Angst haben, dass bestimmte Ereignisse in Ihr Leben treten könnten, werden Sie diese Angst widerspiegeln. Sie fokussieren sich auf Angst einflößende Situationen und nehmen Sie ganz intensiv und bewusst wahr. Sie ziehen damit diese Ereignisse an, die Ihnen erneut Angst machen. Das Gleiche gilt für Ihre Sorgen. Sorgen ziehen Ereignisse an, die Ihnen Grund zur Sorge geben.
Mangeleinstellungen sind besonders schlimm. Auch ein Grund warum „Bestellungen beim Universum“ nicht wirklich eine gute Idee sind. Denn Ihre Bestellung entsteht aus einem Mangel. Wenn Sie sich einen Partner wünschen, dann doch nur weil Sie gerade keinen haben und einsam sind. Also ist die Emotion, die hinter Ihrer Bestellung liegt „Einsamkeit.“ Damit fokussieren Sie sich auf Ihren Mangel und er wird Ihnen dadurch nur noch mehr bewusst. Sie strahlen dann genau diese Einsamkeit aus und wirken dadurch nicht gerade anziehend auf andere.
Besonders tragisch wird es, wenn Sie sich machtlos fühlen. Machtlosigkeit erzeugt die negativsten Realitäten in Ihrem Unterbewusstsein. Wenn Sie das Gefühl der Machtlosigkeit haben, befinden Sie sich in der Opferebene. In dieser Ebene gibt es keine Weiterentwicklung. Sie müssen diese Ebene sofort verlassen, indem Sie sich Situationen vor Augen führen, in denen Sie erfolgreich und wirksam gehandelt haben. Hier haben Sie bewiesen, dass Sie nicht machtlos sind. Übertragen Sie diese Denk- und Handlungsweise auf Ihre Problemsituation und verlassen Sie die Opferebene indem Sie handeln.
Die Emotion der Machtlosigkeit zieht Ereignisse und Umstände an, durch die wir uns erneut machtlos fühlen.
Die nachfolgende kurze Zusammenfassung einiger Ergebnisse aus dem Bereich der Glücksforschung verdeutlicht, dass es nicht einfach ist glücklich zu sein. Es ist etwas an dem wir kontinuierlich arbeiten müssen. Das Glücksempfinden ist leider nicht von Dauer.
Glück entsteht in einem Teil des Gehirns, im limbischen System, das auch das „emotionale Gehirn“ genannt wird. Das Glücksgefühl ist individuell und setzt sich daher auch bei jedem Menschen aus einem ganz speziellen Cocktail von Neurotransmittern und Hormonen zusammen.
Wozu ist die Glücksemotion gut?
Das Glücksgefühl fördert die psychische und physische Gesundheit, sowie kognitive Fähigkeiten, Flexibilität und Kreativität. Wir lernen leichter wenn wir glücklich sind und handeln auch moralischer. Glück und das Gefühl der Zufriedenheit begünstigen beruflichen Erfolg, fördern das Engagement im Job und erhöhen die Produktivität. Glücksemotionen optimieren Denk- und Verhaltensweisen und führen zu positiven Wahrnehmungen. Dadurch grübeln wir weniger über Probleme, wodurch wiederum das Erleben von Glück gefördert wird.
Glückliche Menschen haben ein aktiveres leben, was besonders im Alter von großer Bedeutung ist. Glück erzeugt eine höhere Bewusstheit, mehr Sensibilität und Offenheit für die Realität. Glückliche Menschen sind empathischer und sozial engagierter. Glück sorgt für eine positive Ausstrahlung und hat eine identitätsstützende Wirkung auf die gesamte Persönlichkeit.
Alles was Menschen auf dem Sterbebett bedauern, hat mit persönlichem Lebensglück zu tun. Am häufigsten bedauern Sterbende, dass Sie ihr Leben nicht nach ihren eigenen Wünschen, Werten und Zielen gelebt haben, sondern zu sehr nach den Wünschen und Erwartungen anderer.
Hier noch einmal die am häufigsten genannten Versäumnisse, die bei dieser Untersuchung von Menschen im Sterbebett genannt wurden:
- Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen.
- Ich hätte mich mehr um meine Freunde kümmern sollen.
- Ich wünschte ich hätte weniger gearbeitet.
- Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.
Anscheinend ist es wohl so, dass man herausfinden muss, wofür das eigene Herz schlägt; ohne Rücksicht auf die Forderungen von Familie und Umwelt.
Erfolg und Glück entstehen durch Leidenschaften, die man auslebt.
Wohlstand macht nicht glücklich
Geld allein macht, nach Aussage vieler Glücksforscher nicht glücklich. Ab einem Pro-Kopf-Einkommen von mehr als rund 13.900 Euro hat die Einkommenshöhe keinen entscheidenden Einfluss mehr auf das Glücksempfinden. Nur in sehr armen Ländern sei der Einkommenszuwachs ein maßgeblicher Überlebens- und Glücksfaktor.
Lotteriemillionäre waren einer Studie zufolge drei Monate lang glücklicher als vorher, dann fielen sie wieder auf ihr ursprüngliches Glücksniveau ab und unterschieden sich nicht mehr von Nichtgewinnern. Untersuchungen ergaben, dass Geld durch einen Lottogewinn zu Enttäuschungen führt, da die Erfüllung materieller Wünsche weder Erleichterung noch seelischen Frieden zur Folge hat. Noch nicht einmal das Gefühl von Sicherheit konnte festgestellt werden. Die Angst, das gewonnene Geld durch Inflation, Aktieneinbrüche und ähnliches zu verlieren, stellt sich nach geraumer Zeit ein. Das alles führte bei einigen sogar zu Depressionen.
Erfolg im Außen macht nur kurz glücklich
„Fortschritts-Paradox“ ist die Bezeichnung der Forscher für die ständige Suche nach mehr Glück und Wohlstand. Dem Menschen fehlt die Fähigkeit Zufriedenheit aus dem Erreichten zu ziehen. Mit zunehmenden Wohlstand steigt die Erwartungshaltung, was die Fähigkeit Glück zu empfinden verringert.
Unser Glück ist nur in so weit von unseren Lebensumständen abhängig, wie es um unser Überleben geht. Sobald wir alles haben, was wir zum reinen Überleben benötigen, haben wir alle Lebensumstände erreicht, die für das Glücklichsein von AUSSEN erforderlich sind. Alles weitere Glücksempfinden kann nur von innen kommen. Es ist NICHT möglich dauerhaft glücklich zu werden indem man seine Lebensumstände verbessert.
Menschen erleben Glücksgefühle besonders dann, wenn sie nicht bewusst danach streben, das bedeutet, wenn etwas überraschender Weise besser ist als man es erwartet hat. In diesem Moment werden endogene Opioide im Gehirn ausgeschüttet, die das Glücksgefühl erzeugen.
Es ist nicht möglich dauerhaft glücklich zu werden, indem man seine Lebensumstände, wie Wohnung, Job, Gehalt, Hobby, Partner, Auto usw. verbessert. Aus neurologischen Gründen kann dieser Versuch nicht funktionieren, da Glücksempfindungen nur dann von unseren Lebensumständen abhängig ist, wenn es um unser Überleben geht.
Im zweiten Teil geht es weiter mit Tätigkeiten, die unser Glücksempfinden positiv beeinflussen.
Die folgenden 4 Teile zu diesem Thema beinhalten, nach etwas Theorie, 4 Techniken zur Verstärkung der persönlichen Glücksempfindungen. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit.
Text von und herzlichen Dank an: Thomas Pfitzer Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining Uhlandstr. 8 67069 Ludwigshafen www.gapra.de |
Photo: kris krüg
Sehr schöner Artikel.
Sehr schön geschrieben und ich kann das nur nach sehr nachempfinden was hier von dir geschrieben wurde. Glücklich machst du dich in aller erste linie selbst. Durch dein Denken und Handeln. Nicht durch gekaufte Sachen.
Ich habe selbst diese Woche einen Blog zu diesem Thema gestartet. Wo ich mich selbst aus einer Negativspirale rausgekämpft habe.
Da ich bestimmt nicht der einzige Mensch bin den es so geht, verarbeite ich meine ‚Auferstehung‘ im Blog und will anderen Menschen dabei helfen.
Ich bin sehr gespannt was in deinen nächsten Teilen kommt. Wieviele sollen es denn werden? 🙂
Beste Grüße,
Dennis
„Unser Glück ist nur in so weit von unseren Lebensumständen abhängig, wie es um unser Überleben geht. Sobald wir alles haben, was wir zum reinen Überleben benötigen, haben wir alle Lebensumstände erreicht, die für das Glücklichsein von AUSSEN erforderlich sind.“
Interessantes Konzept. Gefällt mir. Jetzt bin ich natürlich gespannt auf den 2. Teil, wo es um das Glücksein von INNEN geht.
Ich hoffe, ich nehme nichts vorweg, aber das was Tony Robbins behauptet, kann ich anhand eigener Erfahrungen bestätigen:
In einem seiner Vorträge sagt er, dass Glück von Innen mit persönlichem Fortschritt entsteht. Also jedes Mal, wenn wir eigene Grenzen sprengen, aus unserer Komfortzone heraus gehen und das machen, von dem wir angenommen habe, dass wir es nicht können.
Hi Dennis,
der nächste Text von Thomas in dieser Reise erscheint in etwa 3 Wochen. Insgesamt sind es 5 Teile (siehe oben für eine grobe Übersicht).
Glückwunsch zu Deinem neuen Blog – er wird Dir sicher viel Freude bereiten!
LG
Tim
Hi Tim,
ja vor lauter Inhalt hab ich die Tabelle garnicht wahrgenommen.
Ich hoffe auch das er mich und andere bereichert. 🙂
Beste Grüße,
Dennis
Vielen Dank für diesen Beitrag. Wenn ich mit Menschen spreche, merke ich oft diese innere Haltung, dass zum Glück nicht wirklich externe Faktoren maßgeblich sind. Ich beobachte dann aber auch oft, dass des für die meisten Menschen (und auch immer wieder für mich selbst) schwierig ist, sich dies bewusst zu machen – Speziell wenn man wieder einmal ein Must-have sieht.
Freue mich schon auf die weiteren Teile.
Hi Thomas, hi Tim,
sehr spannendes Thema und ich freue mich vor allem auf die praktischen Hinweise zum glücklicher werden.
Ich lese gerade „The How of Happiness“ von Sonja Lyubomirsky, in dem es auch um Strategien geht, seinen Glückspegel zu erhöhen. Lyubomirsky schreibt übrigens, dass unser Glückspegel zu 40% von unseren eigenen Gedanken und Handlungen abhängt, und nur 10% von den äusseren Umständen. Die verbleibenden 50% sind ‚angeboren‘ bzw fix.
Das stimmt mich hoffnungsvoll und ich bin gespannt auf Eure Ideen für mehr Glück.
Hi Frau L.,
ich bin auch schon gespannt auf die nächsten Teile der Reihe, hab sie noch nicht vorliegen.
Aus meiner Sicht ist’s auch eine Überlegung wert, insgesamt weniger auf Glücksgefühle abzuzielen. Hier hab ich mal was drüber geschrieben, wenn Du magst:
https://mymonk.de/zeitalter-der-melancholie/
LG
Tim
Ich bin davon überzeugt, dass für Glücksgefühle die Zustände der Zufriedenheit und der Wertschätzung als Vorstufen nötig sind. Diese kann ich grundsätzlich in allen Situationen erreichen (wenn mein Überleben nicht gesichert ist kanns schon schwer werden). Bestimmt ist das auch eine Frage der unangenehmen Gefühle in mir, die noch leben und angenommen werden und nicht einfach durch mentale Ausrichtung weggeschoben werden wollen.
Macht und Opfer haben bestimmt nicht zwingend die Zusammenhänge wie beschrieben. Einfach mal die Ebene sofort verlassen und ein paar Techniken anwenden, um zu Glück zu kommen, sind mentale Konzepte, die im Einzelfall Verdrängung bedeuten und deshalb auch gefährlich sind.
So ist für mich immer wieder erstaunlich, wie sich auch auf myMonk die Inhalte immer wieder widersprechen.
Hey Richard,
also von mir jetzt nur mal was zum Thema Widersprüche: das liegt zum einen daran, dass die Texte nicht nur von mir sind, sondern wie hier auch regelmäßig von anderen Leuten. Zum anderen lassen sich aus meiner Sicht nie alle Widersprüche des Lebens auflösen – Ambiguitätstoleranz ist nun mal eine wichtige Lebenskompetenz. Und zum dritten verändere ich selbst manche meiner Meinungen, wenn ich mich mit Themen auseinandersetze – so wie jeder, der auf dem Weg nicht stehenbleibt.
LG
Tim
Ja klar Tim, ist auch nicht weiter tragisch. Doch der Anspruch geht halt verloren, wenn ich gegen Gurus und Bestellungen… zwar wettere, aber dann die selben Fallen mit unterstütze.
Ich bevorzuge das dritte. Das erste ändert nun mal nichts an meiner Wahrnehmung und das zweite hat was mit Bull…bingo.
Nix für ungut, wie wir in München sagen 😉
Hmmm .. für mich ist eines der guruhaftesten Dinge, alle Widersprüche des Lebens zusammenkürzen zu wollen. Vielleicht habe ich auch nur noch nicht diese eine Antwort auf alles gefunden, das kann ich natürlich nicht sicher sagen – aber bis dahin unterstütze ich gern die Vielfalt.
Auch, indem ich immer wieder die von mir geschätzten Texte von Thomas veröffentliche (hab ja schon mitbekommen, dass Du ihnen häufiger skeptisch gegenüberstehst).
Und in dem Text oben geht es um eine Form des Glücks, das man sicherlich mit Techniken triggern kann. Ob das immer sinnvoll ist, das ist eine ganz andere Frage.
Das Glück triggern mit Techniken? Ich bin ja erfreulicherweise skeptisch genug bei solchen Ansagen und wurde auch von den Rückschlägen verschont. Vielleicht war auch mein Leidensdruck nicht groß genug und ich konnte meiner inneren Stimme folgen …
Bestimmt meinen es die Autoren auch gut, sie sehen es eben so und meinen das Beste zu tun. Bestimmt war das bei Bärbel Moor so und bei Bruce Lee und anderen, die dann überraschend gestorben sind.
Wer keine Traumas zu verarbeiten hat, für den ist auch nicht viel Gefährliches dabei. Doch die anderen ?
Ist das Triggern nicht einer der Grundbegriffe des EFT, und werden dort nicht auch gefühlsmäßige Effekte mit dem Triggern in Verbindung gebracht?
Was ich nicht glaube, ist, dass alle Autoren es gut meinen und an das glauben, das sie schreiben. Manche wollen einfach nur Geld verdienen oder ihr Ego pampern. So möchte ich nicht sein, und so sehe ich die Gastautoren hier auch nicht.
Ich find’s einfach schade, dass Deine Wahrnehmung von meinem Tun hier in Richtung „beliebig“ geht.
Hey Tim,
so ist meine Wahrnehmung nicht, sonst würde ich mich ja nicht beteiligen hier. Eher glaube ich an Unbewusstheit und etwas Kopflastigkeit, vielleicht auch an ein Gefühl des Verstanden Werdens durch die Gastautoren, das dann manches ausblendet.
EFT hat nichts mit Triggern zu tun, jedenfalls nicht in der Urform von Gary Craig. Mit EFT richten wir das Bewusstsein stets auf ein Problem, das sich gerade am stärksten meldet und dort auf einen ganz konkreten Aspekt, der auch möglichst genau formuliert und dann aufgelöst wird. Meldet sich was stärkeres dabei, ist dies dann dran. Emotion geht Körperlichem und Mentales (Gaubenssatz) geht vor Emotion.
Ist etwas aufgelöst, kann der freie Raum auch per Reframing mit „guten“ Gefühlen gefüllt werden. Auch hierbei wird sofort auf das am stärksten erscheinende Problem gewechselt, wenn eines erscheint.
Wer so EFT lernt, wird wohl kaum viel von Illusionen und in das Wegschieben verleitet. Schon gar nicht in einen zielgerichteten Energieeinsatz. Eher wird die Gewohnheit gestärkt, die Probleme anzunehmen und auch unterstützt durch Klopfen auf das Limbische System aufzulösen.
LG Richard
EFT?
Danke.
Wieder was gefunden 🙂
Das Glück ist eine Emotion wie jede andere auch. Jede Emotion kann abgebaut oder verstärkt werden. Das ist keine Behauptung sondern Ergebnis der Gehirnforschung. Mit „Wünsch dir was beim Universum“ hat das nichts zu tun. Alle Emotionen sind konditionierbar durch Wiederholung. Mögliche Techniken dafür gibt es viele – EMDR/Wingwave (leider nur in wenigen Ausnahmefällen alleine machbar – ohne Coach), Klopftechniken, NLP und meditative Übungen. Das Prinzip ist immer das Gleiche. Der Begriff „triggern“ bedeutet anstoßen und wird normalerweise genutzt um zu erklären, dass ein somatischer Marker ausgelöst wird (emotionaler Auslöser – Verbindung zu einer Erinnerung/einem Geschehniss)
@Richard: „Einfach mal die Ebene sofort verlassen und ein paar Techniken anwenden, um zu Glück zu kommen, sind mentale Konzepte, die im Einzelfall Verdrängung bedeuten und deshalb auch gefährlich sind.“ Ist reine Interpretation von dir. Es geht darum bereits erlebte Glücksemotionen länger anhalten zu lassen und zu wiederholen. Das ist etwas ganz anderes. Wer unglücklich ist, kann solche Übungen gar nicht machen, bevor er nicht seine Stress- bzw Angstthemen aufgelöst hat. Warte einfach mal die weiteren Teile des Artikels ab, ohne gleich das Schlimmste zu befürchten. PS: Wieso hast du so ein Problem damit, dass Menschen mit Therapie, Coaching oder Büchern zu diesem Thema Geld verdienen? Arbeitest du für umsonst?
Im Gegenteil, Thomas, ich finde es gut, dass Menschen damit Geld verdienen. Schließlich wollen die Menschen damit ja anderen helfen (auch wenn sie sich recht oft damit auch selbst helfen wollen).
Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt ohne Stress und Angstthemen. Die Glücks und Angstmomente gibt es nebeneinander. Und für Menschen mit Traumas ist Verdrängung gefährlich, wenn sie einer Methode mit entsprechenden Erwartungen und Energieeinsatz folgen, zb. um Glücksmomente zu erfahren. So sollte eben ein Hinweis auf diese Dinge nicht fehlen, wenn dies missverstanden werden kann, auch wenn sich die Egos (auch die der Autoren) ohne dies nicht so leicht einfangen lassen.
So sehe ich mich doch hier und da in der Verantwortung, wenn ich diese Dinge wahrnehme. Vereinfachend Sätze wie „ein Unglücklicher kann gar nicht ..“ nehme ich eben Unbewusstheit des Autors wahr und ich stelle dann auch meine Interpretation zur Verfügung.
@Richard: es ist richtig, wenn du sagst, dass es nur wenige Menschen ohne Stress- und Angstthemen gibt (zumindest in der westlichen Welt). Ich arbeite immer mit 2 Ansätzen: Ängste/Trauma auflösen und gleichzeitig Fokus auf Positives setzen (Glücksemotion und Ziele). So ist dieser Artikel nur ein Teil der Lösung. Da ich aber schon so viel über Stress/Glaubenssätze/Ängste geschrieben habe, wollte ich jetzt auch mal was positives verkünden, denn der Überbringer schlechter Nachrichten wird meist geköpft. Beim Thema Glück geht es auch um das „geniessen können“ und die Dankbarkeit für die schönen Momente.
Mit „ein Unglücklicher kann gar nicht..“ meine ich, dass er durch Hilfe aus dem Problemraum geholt werden muss, um Ziele und Positives wieder fokussieren zu können. Alleine schaffen das die wenigsten, da sie in negativen Gedankenmustern gefangen sind und „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“. Was das „sich selbst helfen wollen“ anbelangt, bin ich mir sicher, dass man selbst „schlechte Zeiten“ erlebt haben muss um helfen zu können, da man dann besser nachempfinden kann, wie es dem Gegenüber geht – und auch erkennen kann, welche Einsichten eventuell noch fehlen z.B. Schuldzuweisung NUR an sich oder NUR an andere, Opferhaltung usw.
Hallo, ich würde mich sehr über eine detaillierte Quellenangabe freuen…!
denn ich habe woanders gelesen, dass ein Jahreseinkommen ab 65.000 keinen Einfluss mehr auf das glücksempfinden hat …wenn man also darunter verdient, kann Geld noch ein Glücksfaktor sein, aber ab dieser 65.000 grenze dann nicht mehr?ich konnte aus Ihrem Text nicht entnehmen ob es sich beim 13.900 € Einkommen um ein monats- /oder jahresgehalt handelt…
vielen dank!
Machen wir uns doch nicht vor, dass wir derartige „Forschungsergebnisse“ ernst nehmen könnten. Ich meine, dass uns hier die Forschung sehr viel weniger weiterhelfen kann als die überlieferten (unbewiesenen aber erfahrenen) Weisheiten. Hormone und Synapsen und dergleichen sind demnach einfach Werkzeuge, die selbst keinerlei Ursachen bergen. Gerne verweisen Autoren dennoch auf solche Meldungen und machen sich unsere Wissenschaftsgläubigkeit zunutze. In seltenen Fällen nehmen sie das sogar auch selber als Wahrheit an.
Doch Glück ist unser normaler Zustand, auch wenn wir das Emotion nennen wollen. Glück und Liebe gibt es im tiefen Kern in uns immer. Wenn ich tief im Innen bei mir sein kann, dann kann ich es auch wahrnehmen. Nicht umsonst hat Meditation diese Wirkung, wie sie allgemein dargestellt wird. Es ist nur eine Frage, mit wie viel Sorgen und Ängsten wir das umhüllt haben.
Klar können wir Gefühle regelmäßig positiv fokussiert stärken. Wir erkennen meistens auch eine momentane Reaktion. Doch wer kann sagen, dass er damit den langfristigen Zustand geändert hat, wer kennt nicht die positiven Affirmationen? Ich meine, das kann meistens nur begleitend unterstützen, mir über den Tag helfen. Besonders Selbstanwendungen bergen wohl aber auch die Gefahr, dass schwerere Ängste und Traumas massiv beiseite geschoben werden, um die erwartete Reaktion zu sehen und angeblich das Leid zu beenden.
Ernsthafte Ratgeber wenden sich aus meiner Sicht direkt den Ängsten und Sorgen als Ursache zu. Achtsamkeit und das Annehmen finde ich hierzu notwendig, wenn sich Blockade lösen und die Gefühle und Energien den Körper verlassen oder aufgelöst werden sollen.