Teile diesen Beitrag "Bist Du bereit für die große Enttäuschung? (Eine neue Zeit kommt)"
Glück ist auch nicht mehr das, was es mal war. Oder wird es zumindest bald nicht mehr sein. Auf den Thron haben wir es gehoben, das große Glücksgefühl, die Euphorie, den Ballermann der Hormone.
Doch schon bald wird dieses Glück, wie wir es definiert haben, abdanken müssen. So wie alle, die erst zu viel versprochen, dann einen Scheißjob gemacht und damit gnadenlos enttäuscht haben, ihren Hut nehmen mussten.
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Anstatt nach einem Sinn im Leben suchten wir danach, uns gut zu fühlen. Verführt von denen, die uns das Geld aus der Tasche ziehen wollten mit ihren glitzernden, blinkenden Parolen vom ununterbrochenen Juhuu und Jippieh und Posiitiiihivv.
Ist nicht immer alles im Wandel?
Flut und Ebbe, Tag und Nacht, Sommer und Winter, Leben und Sterben.
Warum soll das mit dem Glücksgefühl anders sein?
Es kommt und es geht und wer es festhalten will, sei es mit positiven Gedanken, sei es in der Haltung des herabschauenden Hundes, sei es mit einer Spritze im Arm oder einem prallen Bankkonto, der kann nur verlieren.
Es war nicht unsere Schuld, dass wir es nie geschafft haben, den ganzen Tag über vor lauter ungebrochenen tollen Gefühlen zu vibrieren.
Überall finanzielle, militärische, terroristische Krisen, überall Druck und Anforderungen und zerfallende Beziehungen, immer mehr Dinge, die zu komplex und verrückt sind, als dass wir sie noch nachvollziehen könnten. Klar, dass wir da nach einem Rettungsboot suchten, das uns vom tobenden Meer auf die Insel der Glückseeligen spült.
Nur ist es halt einfach nicht möglich, ganz gleich, wie sehr wir uns anstrengen, wie viele Produkte wir kaufen und Kurse besuchen und unsere Gedanken und Gefühle kontrollieren wollen.
Je höher hinaus wir uns und unsere Stimmung katapultieren wollten, desto tiefer werden wir fallen.
Ich denke, nicht nur ich, sondern eine Menge Menschen kommen gerade oder bald an diesen schmerzhaften Punkt. Schauen dem Traum vom ewigen Wohlfühlglück in seine toten Augen und sagen ihm Lebewohl. Und stellen sich der großen Enttäuschung und der vollen Leere, die das erst einmal hinterlässt.
Während uns wieder glasklar wird: wir leben in einer Welt, die längst nicht nur Schönes zu bieten hat, sondern auch mehr Atombomben als überlebende Tierarten, mehr Schulden als Verstand, mehr Abgründe als der Grand Canyon … was uns viel mehr betrifft oder sogar bedroht, als wir es auf der Jagd nach den eigenen Glücksgefühlen sehen konnten.
Nach der großen Enttäuschung wartet vielleicht zweierlei auf uns:
- Die große Melancholie
- Die Suche nach tieferem Sinn
Schauen wir uns beides an.
Die große Melancholie
Auf die Enttäuschung folgt die Melancholie. Der Philosoph Wilhelm Schmid, der auch vom „Zeitalter der Melancholie“ spricht, beschreibt sie so:
Der Zustand der Melancholie ist zu unterscheiden von der Krankheit der „Depression“, der erstarrten Gefühle und der jeder Reflexion entzogenen Niedergedrücktheit. Die gefühlsbewegte und reflektierte Melancholie steht eher für Sensibilität, Besinnung und Selbstbesinnung.
Man könnte sie auch als Heimweh beschreiben, als ein Heimweh, dem das Wissen um den Ort des Heims fehlt. Viele große Dichter, Denker, Politiker, Musiker und Maler lebten und leben in diesem Zustand (er muss nicht handlungsunfähig machen).
Nicht immer wird uns bewusst sein, warum wir so melancholisch sind. Doch Gründe dafür gibt es genügend:
- Wir können weder uns noch andere vor dem Leid schützen … alles ist zerbrechlich
- Wir stehen vielem, was geschieht, ohnmächtig gegenüber
- Wir sind und bleiben vielleicht immer ein Stück weit getrennt voneinander und einsam, oft sind wir sogar von uns selbst getrennt
- Wir werden sterben
- Alle, die wir lieben, werden sterben
- Wir empfinden unser Tun und Lassen, das Leben und die Welt häufiger als sinnlos als noch zuvor, wo uns die Jagd nach dem Glücksgefühl ablenkte
Die Melancholie kann schmerzhaft und auf eine, vielleicht ungewohnte Art, angenehm zugleich sein. In jedem Fall bringt sie uns weiter, nämlich zur Suche nach tieferem Sinn. Auch wenn wir nie endgültige Antworten auf die größten Fragen des Lebens bekommen können.
Die Suche nach tieferem Sinn
Melancholie macht empfindsamer. Öffnet uns. Macht nachdenklich.
Wirft Fragen auf.
Etwa nach dem Sinn und nach sinnvollen Zielen, bei denen es um mehr geht als um Tri Tra Trullala und das eigene ständige „Leben im Hier und Jetzt“.
Oder danach, ob nicht unglückliche Momente genauso kostbar sein können wie glückliche.
Oder nach überschaubar vielen, dafür aber tief blicken lassenden Beziehungen statt massenhaftem Genetzwerke.
Oder einem Leben, das sich viel mehr in der Natur abspielt statt in hässlichen Großbauten, wie es so langsam immer mehr Menschen tun, zum Beispiel die von mir sehr geschätzten Bloggerkollegen Christof von einfachbewusst.de sowie Lisa und Michael vom „Experiment Selbstversorgung„.
Happy End?
Wenn wir die Suche nach dem Wohlfühlglück aufgegeben, die Enttäuschung überwunden und die Melancholie zugelassen haben und neue Wege gehen, erwartet uns etwas, das viel größer ist als der ganze flache Happy-happy-happy-Trip.
Ein Leben, das weiß Gott nicht immer leicht ist, aber dafür vielschichtig, reich und erfüllt.
Ein ganzer Berg Leben. Mit allen Gipfeln und Tälern, Höhen und Tiefen. Erleben wir nicht auch das Glücksgefühl – das natürlich toll und berechtigt ist, nur eben nicht als Diktator – viel intensiver, wenn wir seine Abwesenheit kennen und wirklich zulassen?
Lass uns also bereit sein, lass uns dem Neuen die Tür öffnen, wenn es anklopft, auch wenn sein Besuch eher die Bude leerfegt als eine rauschende Party mit sich bringt.
Mit den Worten von Charles Bukowski:
Du musst erst ein paar Mal sterben, bevor Du wirklich leben kannst.
Photo: Thomas Leuthard
Toller Artikel!
Ich denke, vor dem Wandel kommt ja immer die Erkenntnis eines Zustandes. Bei der aktuellen medialen Dauerberieselung, welche Ziele erstrebenswert sind, wird es mit der Erkenntnis noch eine Weile dauern. Solange Erwachsene glauben, dass Zeitungen, Fernsehen und Internet für Wahrheit stehen, solange wird nicht viel passieren, denn dann glauben das auch deren Kinder.
Wie immer sind unsere Kinder der Schlüssel zum Wandel. Ich erkläre meinem 6-jährigen schon heute, dass die Medien (vereinfacht gesagt) sagen: Kauf mich, gib mir dein Geld! Wenn wir Eltern das konsequent machen, entwickeln die Kids vielleicht ein anderes Bewusstsein, was Medien angeht. Hoffe ich 🙂
Dankeschön Sven!
Finde sehr gut, dass Du Deinem Sohn schon eine gesunde Distanz zu den Medien lehrst! Und wenn Du’s selbst vorlebst, natürlich noch umso mehr!
LG
Tim
Enttäuschungen sind für mich ein ein „Reality-Check“. Es ist im Grunde produktiv und man gewinnt wirklich wertvolle Erkenntnisse, nicht nur über einen selbst. Guter Artikel!
Hi Netzbuddhistin,
dankeschön für Dein Lob.
Find ich gut, was Du schreibst, möchte aber noch ergänzen:
– auch wenn es im Grunde nicht produktiv und wertvoll wäre, darf es sein
Liebe Grüße
Tim
Gute Gedanken. Viele vergessen, dass eine duale Welt der Form (WELT) immer Tag UND Nacht bedeutet, immer neben Frohsinn die Traurigkeit auf der gleichen Medaiile steht. Der kleinste nennbare erfahrbe Dualismus könnte sein: Einatmen-Ausatmen. Was so normal klingt, wird, wenn eines fehlt, tödlich. Wer nur einatmen will, wird in 3 Minuten nicht mehr Leben. Wer den Dualismus der Formebene satt hat, muss sich dem GEIST zu wenden, in der EINHEIT ohne Gegenteil erfahrbar wird, wenn auch nicht per Knopfdruck… (zb SRI Nisargdata Maharadj).
Ja, das stimmt arnd. Die welt ist dualistisch. Aber wie Sven schon im obigen Kommentar angedeutet hat, sind es oft die Medien, die einem vorgaukeln, dass man dauerglücklich sein muss. Und wenn man es nicht ist, dann kauft man einen ihrer Produkte, und zwar solange bis es klappt 🙂
Die dualistische Formenebene abzustreifen und nach der Einheit zu streben ist ohne Meditation kaum zu schaffen, falls ich dich da richtig verstanden habe?
das passt gut zum Dualismus-Nondualismus, basierend auf dem großartigen KURS IN WUNDERN:
http://www.courseinmiraclesvideos.com/teachers/david-hoffmeister/undoing-linear-time
Ja, Netzbuddhist, ohne Einkehr, meditation, WENDUNG NACH INNEN, wird man im Dualen auf der Formebene haften bleiben. Mal glücklich mal traurig, mal gesund, mal krank ….
Nun, ich schaue seit langer Zeit kein TV mehr. Nachrichten suche ich mir im Netz und Filme die ich sehen möchte, schaue ich am Läppi ( gestern Krabatz 🙂 )
Und wenn ich mal down bin, dann ist der Streifen: „das streben nach Glück“ Medizin.
Doch, was ist eigentlich Glück? Ein kurzer Moment, indem der Solarplexus tanzt.
Längeres Glücksgefühl hatte ich nach der Geburt meiner drei Kinder -das ist echtes Glück.
Glücksmomente sind eben Momente 🙂 Die habe ich eigentlich doch öfters. Ich kann mich an bunten Wäldern im Herbst total erfreuen. Ein Stück Christstollen, wenn ich es mir gemütlich mache. Mit dem Hund durch die Flora hampeln. Mein Kätzchen, wenn ich nachts die Pfötchen auf meinem Körper spüre, das Schnurren höre und ich merke, wie sie sich an mich kuschelt.Es gibt so viele Glücksmomente – wir müssen sie nur zu deuten wissen, denn das hat man uns abtrainiert. Ein Vorposter schrieb, wie er seinem Kind die Welt erklärt.Finde ich richtig gut. Lerne ihm auch das Glück 😉
Hi Runa,
ich glaube es gibt Stimmungen, und die darf es auch geben, in denen man diese Glücksmomente, von denen Du schreibst, nicht als solche wahrnimmt, weil die Seele zu sehr mit anderem beschäftigt ist.
Klar gibt es immer Gelegenheiten, sich zu erfreuen, die Frage ist nur: MÜSSEN wir uns deswegen immer daran erfreuen?
LG
Tim
<3
Endlich bricht mal jemand eine Lanze für die Melancholie! Ich danke dir Tim. 🙂
Ich liebe meine bittersüßen melancholischen Phasen voll von niederdrückendem Weltschmerz ganz mit mir allein und möchte niemals ohne sie sein, dann würde ich mich nur noch als halber Mensch fühlen. Das Leben hat mich außerdem gelehrt, dass auf die Melancholie auch wieder eine Phase völlig grundlosen Glücks kommen wird. Mit dem Vertrauen darauf kann ich so richtig eintauchen in die tiefgründige Gefühlswelt.
Aber Verständnis für das traurig sein mit sich allein findet man in der glückfixierten Gesellschaft bisher kaum. Wobei sich ein dezenter Wandel ganz zaghaft abzuzeichnen beginnt. Weiter so…
Dankeschön, Melanie, freut mich dass der Text Dir gefällt!
Auf eine gute Zeit, ob gerade fröhlich oder melancholisch!
LG
Tim
So schön! 🙂 danke!
thanks! 🙂
Nein, bereit bin ich nicht. Aber derjenige, der es ist, sollte wissen: Du bist nicht allein.
Ich habe (die) große Enttäuschungen hinter mir gelassen und gehe auf die neue Zeit zu. Ehrlich: Das Licht sehe ich bereits und wenn es wieder dunkel wird, weiß ich wenigstens wo sich der „Lichtschalter“ befindet. 🙂 LG
Hey Valeria,
was ist denn Dein Lichtschalter, was gibt Dir wieder Mut und Hoffnung?
LG!
Tim
Bei mir ist es ein Prozess (über Jahre gewesen und dauert bis heute an. Jeden Tag lernen und Denkfehler mit Wissen füttern, verstehen, umsetzen, staunen 😀 …). Mit der Zeit wird es immer heller. Viel Selbstliebe, Selbstvertrauen, (Selbst)-Bewusstsein usw. Wut, Trauer, Ärger ziehn mich nicht mehr für eine lange Zeit in den Sumpf bzw. ich hole mich da schnell wieder raus und widme mich produktiven, lustigen, informativen usw. Dingen anstatt „dämmlichen“. 😉
Klingt vielleicht banal und typisch. Das „Erklären“ übe ich noch. 🙂 Meine Situation unterscheidet sich auch von den meisten anderen – denke ich – dennoch sitzen wir irgendwo im gleichen Boot. Peace!
Peace Valeria, vor allem viel inneren! 🙂
Klingt für mich so, dass Du da auf einem sehr guten Weg bist.
LG
Tim
Ja, sich selbst heilen zu können ist ein großes Geschenk. Jeder von uns kann das.
Danke und Alles Liebe
Lieber Tim,
Schon viele Beiträge habe ich von dir gelesen und genossen.
Doch dieser ist so ehrlich und direkt, wie ich es leider bei der heutigen
Gesellschaft oft vermisse. Alles super, alles gut, alle happy. Logisch dachte ich,
es müsse bei mir auch so sein und jedes „auch erreichen wollen“ dieser
vorgelebten „perfekten“ Leben scheiterete in einem riesen Frust.
Bücher von Werner Ablass haben mir geholfen meine ständige Suche nach
dem Glück zu beenden. 🙂
Ja, wie wahr, Tim. Der Fokus auf den tieferen Sinn kann ein Schlüssel sein. Und das Glaubenssystem. Wir sind unsterblich. Das glaube ich zu mindest tief verinnerlicht. Und die weltlichen Dinge werden auf einmal nichtiger und kleiner. Die Nachrichten nehme ich kaum noch wahr und wenig ernst. Wir stapfen hier durch eine Art Schutz Energie, bbeflecen uns damit und vielleicht zeigen wir auf den anderen, der in seiner Unbewusstheit getrieben und besessen ist von dieser Art schmutziger Muster.
Doch bleibt es dabei. Wir können einfach häufig und viel hinein gehen in einen Zustand höheren Bewusstseins und so den Schmutz in diesem Leben erhellen mit unserem Licht, auch wenn wir das gerade nicht wahrnehmen und vielleicht vom Denken vereinnahmt sein sollten.
Schöner Artikel ;
) ja glücklich und traurig, friedvoll und voller Wut, tief verbunden mit der Einheit und totale Einsamkeit – alle kg Gefühle gehören dazu wenn ich wirklich LEBENDIG bin – das beste für mich ist es; mich auf der höchsten Höhe und im tiefsten Tal daran zu erinnern: Auch das geht vorüber….
Ich bin eigentlich eher eine passive Leserin, aber jetzt muss ich auch mal Lob da lassen! Das ist wirklich sehr schön geschrieben. Wie eigentlich alle deine Artikel! Ich liebe vor allem deine kreativen Wortspiele, Metaphern und Wortneuschöpfungen 🙂
Und es ist super, dass mal jemand erkannt hat, dass Melancholie etwas Gutes sein kann und nicht automatisch mit einer Depression gleichzusetzen ist!
Mir ist während meiner dreimonatigen Weltreise sehr stark dieser Druck aufgefallen, den viele Backpacker verspüren: jeder Tag muss etwas Besonderes, Aufregendes und absolut Geiles sein und es bleibt keine Zeit, auch mal die Seele baumeln zu lassen oder zu akzeptieren, dass man auch unterwegs mal schlechte Tage hat. Und wenn dann jemand nicht nonstop glücklich ist, dann denkt er er würde etwas falsch machen.
Ich hatte am Anfang meiner Reise auch diesen Druck, nichts verpassen zu wollen und es hat mich fast gelähmt. Ich habe dieses Gefühl „ein Vogel mit Höhenangst“ genannt. Aber da ich alleine unterwegs war hatte ich zum Glück (v.a. während langer Busfahrten) Zeit, viel nachzudenken und neben den ganzen tollen Momenten auch negative Gefühle zuzulassen. Dadurch habe ich meine Reise nicht nur erlebt, sondern auch gespürt!
Dein Artikel spricht mir jedenfalls genau aus dem Herzen!
Hey liebe neu-aktive Leserin Lisa,
Dankeschön!
Ich find’s toll, dass Du Dir auf Deiner Reise auch melancholische Stimmungen erlaubt hast. Dass das anderen Reisenden schwer gefallen ist, liegt vermutlich wirklich an den hohen Erwartungen, die man im Vorfeld an so eine Reise stellt und an sich selbst.
Davon abgesehen, dass es unrealistisch ist, verhindert es aber doch auch, Menschen unterwegs wirklich kennen zu lernen, oder? … wenn sie sich nicht im Ganzen zeigen.
LG
Tim
Vielen Dank! Trifft auch bei mir genau den richtigen Ton. Sehr schön auch geschrieben. Und danke, ich konnte dadurch erkennen, dass ich gar nicht depressiv, sondern melancolisch schlichtweg ab und an bin, dass sich, genau wie beschrieben oft sehr kreativ-produktiv und tiefgründig denken könnend anfühlt. Schmerzhaft ist lediglich nur noch der Versuch geblieben, dies mit jemandem gerade teilen zu wollen, der gerade so auf seinem Hipp Film ist. Man lernt, geht weiter und alles darf sein… LG Annakee
Hey Annakee,
den manchmal unerfüllt bleibenden Wunsch, seine Melancholie zu teilen, kenne ich. Mir hilft es dann oft, mir selbst diese Zuwendung zu geben (klappt bei mir längst nicht immer, aber zumindest mit der Zeit etwas häufiger).
Und hierher, auf diese Seite, kannst Du ja auch immer kommen. 🙂
LG
Tim
Toller Artikel (danke Tim), regt wunderbar zum Nachdenken und Erforschen der Gefühle an.
Das Beschriebene Gemisch aus Gefühlen und Getriebenheit ist vielleicht ein Ergebnis der Orientierung an äußeren Einflüssen.
Wer zuviel mit dem Input beschäftigt ist, hat vielleicht zuwenig Zeit für Verarbeitung und schwimmt eventuell dann unbewusst mehr mit, als man eigentlich möchte.
Wer dann an Plätzen landet, die nicht ihren/seinen Bedürfnissen entspricht, hat manchmal einen mühsamen Weg zurück.
Der Weg zurück tritt (weil ungewollt) stärker ins Bewusstsein und jetzt stellt sich (wie bei allen mühsamen Aufgaben) vielleicht diese Melancholie ein.
Zufriedenheit oder Glück sind scheinbar erst spürbar, wenn man die Bewusstlosigkeit überwindet und „Awareness“ ist eine Entscheidung für die Realität.
Diese Awareness lässt wenig Platz für Wunsch und Illusion, das kann sehr schön sein (weil man das annimmt, was da ist) oder sehr ent-täuschend (weil man es anders wollte als es ist).
Ein schönes Thema: wir fühlen uns schon in der Realität wohl oder wir entwickeln uns noch 😉
Hallo Helmut,
ich mache manchmal die Erfahrung, dass es auch ein Zuviel an Output gibt. Auch da kommt es dann auf diese „Awareness“ an.
LG!
Tim
Hallo Helmut,
„Diese Awareness lässt wenig Platz für Wunsch und Illusion, das kann sehr schön sein (weil man das annimmt, was da ist) oder sehr enttäuschend (weil man es anders wollte als es ist).“
Ich meine, während ich die Enttäuschung fühle, bin ich noch im Widerstand und nehme diesen auch noch nicht wahr. Denn wenn ich meinen Widerstand fühle, bin ich bei mir selber und nicht bei der Illusion.
LG Richard
ich kann es nur aus eigener erfahrung sagen, nach einem Jahr absolutem Höhenflug bei meiner Ausbildung zum Heiler, habe ich einfach gedacht, Liebe, Gefühl, Verständnis für mich und mein Tun verloren zu haben.
Wenn man zulässt, dass man auch in ein Tal gegehn uss um wieder zu Kräften zu kommen, wenn man sich eingesteht, dass genau dieses Tal, dieser scheinbare Rückschlag nötig ist um Erfahrung zu sammeln, um Reife zu erlangen, dann merkt man, dass man bereits schon wieder, bzw. noch immer in Richtung Gipfel unterwegs ist.
Meine Erfahrung hat auch gezeicgt, sobald man von ganzem Herzen seinem Weg und Plan folgt, wenn man bereit ist den steilen Weg auf sich zu nehmen, schickt unser Schöpfer, wie auch immer ihr ihn nennt, einen Fesselballon, der uns ein gehöriges Stück nach oben trägt und unser Tun wird multipliziert und wir auch…
Gottes Segen für alle die sich auf den Weg machen
Hey Chris,
gut, dass Du dieses Tal zugelassen hast. Ich denke, das ist auch als Heiler eine wichtige Fähigkeit – heißt „Heilen“ doch „Ganz werden“, also auch das erst mal nicht so Schöne mit dabei sein zu lassen.
LG
Tim
das zum einen, aber Heilen heisst auch, sich Schwäche einzugestehen und Schwäche und das Gefühl von Schwäche zuzulassen.
Denn Du lernst daraus vielmehr als Du während einer Durststrecke erahnen kannst.
Nachher, beim Zurückblicken, kannst Du gar nicht fassen, dass Du daran zerbrechen wolltest.
Wichtig ist, dass man sich auch nach geschaffter Anstrengung wieder vor den Spiegel stellt und sich für das erreichte Etappenziel auf die Schulter klopft und sieht wie schön man aussieht, wenn man glücklich und zufrieden ist…
Endlich mal was gescheites , reales, lebendiges, über das was unser Leben und dessen Sinn hier tatsächlich bedeutet , ohne diesen ständigen happy happy Schmufuuuuu
Herzlichen Dank und jede Menge leben
Isolde
Die große Melancholie … Ich glaube da sind WIR irgend wie schon seit langem angekommen. Manche nennen es auch „Meckern“.
Ich denke aber, dass es den meißten Menschen schon mehr oder weniger „bewusst“ ist, dass „IREND ETWAS“ schief läuft. Meines Erachtens versuchen sie auf diesem Wege [durch ihr „meckern²] einfach ihre Hilfslosigkeit zu kompensieren … Kenne ich auch, habe ich nicht anders gemacht 😉 … Sich mit unbequemen Dingen auseinader zu setzten ist nicht schmerzfrei, und wer möchte schon gern „noch mehr leiden“. Und dennoch es hilft nichts Anderes ….
Um so wichtiger sind meines Erachtens Veröffentlichungen wie dies! Also: EINFACH DANKE!
das sich Wohlfühlen ist schon eine gesunde Prämisse — die Frage ist einzig, inwiefern die Wege, die man einschlägt, dem auch tatsächlich zuträglich sind
für mich gibt’s stets jede Menge aufzugeben, nicht aber die positive Motivation …es ist also keine Suche nach dem Glück, sondern ein finden und erfinden
Dem kann ich nur zustimmen……..
Mit jeder Ent-täuschung, wacht man ein Stück mehr auf……… und manchmal, braucht es dafür sogar den Zusammenbruch, damit sich Illusionen auflösen.
Das kann passieren,wenn man zu lange im Zustand der Melancholie verweilte………. dann mündet diese in Verzweiflung und letztentlich in Depression.
Wahrheit ist Liebe. Enttäuschung bedeutet dass man nicht mehr getäuscht ist, also im Grunde genommen sehr positiv. Eine Enttäuschung hat oft mit Schmerz zu tun, weil unser Ego die Täuschung mehr machte als die Wahrheit. Wenn wir uns aber bewusst machen das Wahrheit reine Liebe ist, sollten wir immer glücklich und zufrieden sein.
Mhm.gibt ein maß an Wahrheit dass Menschen nicht ertragen können. Enttäuschung ist immer zuerst schmerzhaft.dann aber befreiend und mit viel Erkenntnissen verbunden due dir hilfreich dienen auf dem weiteren lebensweg.
Ich finde, so manches kann klarer werden, wenn wir es einmal energetisch betrachten. Wie der Artikel es beschreibt, sind wir wohl oft viel im Überlebensmodus. Wir denken, planen, sind aktiv, erschaffen Bilder von dem was wir haben und sein wollen. So überdecken wir dann auch, was uns im Inneren fehlt und vergessen und verleugnen es sogar. Doch irgendwann funktioniert das Verdrängen nicht mehr.
Wir werden eine Weile passiv. Die verdrängte Energie erscheint um uns und wir fühlen Schwere und das was uns fehlt drückt sich als Gefühl aus. Manchmal verweilen wir in dieser Passivität, weil wir nicht gelernt haben, diese Schwere zu transformieren. Das Denken hilft ift auch nicht. Es findet nur Gründe, warum die Schwere Energie wieder verdrängt werden sollte. Z. B. mit Sinnsuche auf der rationalen Ebene.
Dabei bleibt uns letztlich doch nichts anderes, als das was auch Eckhardt Tolle sagt. Die Erkenntnis, dass das Denken die Krankheit ist und die Heilung auf dem Weg nach innen geschieht. Auf die Wissenschaft brauchen wir wohl nicht sehr zählen, wenn wir nicht abhängig von Tabletten werden wollen.
Ich würde eine andauernde Melancholie durchaus als kränkeln sehen. Sie zeigt ja, dass wir die Schwere nicht zumindest zeitweise aufhellen und die ursächlichen Glaubensmuster nicht bewusst werden dürfen. Auchschwere Energie zieht weiter, wie auch die Gedanken weiter ziehen, wenn wir sie sein lassen und ihnen wenig Bedeutung und Energie geben.
Hallo zusammen,
ein großartiger Artikel. Ich habe eine ähnliche Enttäuschung mit der Suche nach der Erleuchtung gemacht. Für Menschen, die nun einen tieferen Sinn in ihrem Leben suchen habe ich jetzt einen Blog eingerichtet.
Liebe Grüße
Peter
Werter Monk. Ich schreib einfach mal so. Bitte schick mir weiterhin diese Mail. Es ist so erfrischend. Mir geht es zwar gut, ich profitiere aber trotzdem von Deinen Zeilen.
Mit freundlichem Gruß
Herzlichen Dank lieber Lukas!
Lieber Tim,
das ist mein absoluter Lieblingsartikel von dir. Genau so habe ich diese Enttäuschung auch wahrgenommen und gefühlt und tauche nun in etwas ein, das tiefer ist und nicht immer nur angenehm.
Ich bezeichne das auch als glückliches Leben mit allen Facetten, die dazu gehören.
Wir müssten nur lernen, nicht mehr ständig wegzurennen vor den unangenehmen Gefühlen und das Leben so anzunehmen, wie es ist. Dann fällt eine große Last aus dem Kopf und von den Schultern.
Danke für diesen fantastischen und wichtigen Artikel!!
Elisa
Lieber Tim,
ich lese Deine Zeilen – auch in Form von Newsletter – ziemlich regelmäßig und sehr gerne.
Dein jetziges Schreiben hat mich allerdings im tiefsten Kern berührt. Seit Jahrzehnten habe ich das Gefühl, in einer etwas verlogenen Schein- und Parallelwelt zu existieren. Zu viel Puderzucker, zu viel Schein statt Sein.
Es wird auch Zeit – wenn wir noch bei dem Grad der Umwelt- und Naturzerstörung die Zeit haben -, zum „wahren Leben“ zurück zu kehren. Es wird Zeit zu begreifen, wie wertvoll das Leben – Leben insgesamt, nicht nur das eigene – in seiner atemberaubenden Vielfalt wirklich ist.
Viele müssen vielleicht wieder Demut, Respekt und echte Dankbarkeit lernen um die Tiefe auch des eigenen Selbst kennen zu lernen.
Ich danke Dir für Deine Gedanken und dafür, dass es Dich gibt.
Herzliche Grüße
Gertrud Ringe
Danke 🙏