Teile diesen Beitrag "Wann Du Deinen Job kündigen solltest (auch ohne neuen in Aussicht)"
Text von: Romy Hausmann
Stamm-Fahrgast im Hamsterrad. Ein müder, alter Esel mit schweren Satteltaschen. Der Weg zum Gipfel ist steil, unbefestigt und scheinbar endlos. Sonntags reicht schon allein der Gedanke an morgen, Montag, um Dir den Tag zu versauen. Zurück ins Büro, hinter die Theke oder’s Fließband, zurück in die Praxis, den Laden oder wo auch immer Du gefühlt Deine Freiheitsstrafe absitzen musst. Das Gesicht Deines Chefs verschwimmt in Deinen Träumen mit dem von Freddy Krüger. Du musst weg, Du musst raus. Noch mal neu anfangen, irgendwo anders, nur nicht hier.
Ich arbeitete gerade für eine Werbeagentur, als mich Gefühle wie diese an den Laptop trieben, um ein Word-Dokument mit dem Titel „Kündigung“ anzulegen. Vor dem ich dann Stunden um Stunden saß und das sich einfach nicht füllen lassen wollte. Der Cursor blinkte im Takt von „Nun mach schon!“, aber meine Finger waren wie blitzgelähmt, sobald sie der Tastatur nahe kamen. Wie sollte ich meinen Ausstieg begründen? „Chef, ich fühle mich nicht wohl in Ihrer Firma. Das Arbeitsklima ist beschissen. Ich sehe keine Aufstiegsmöglichkeiten. Ich habe 20 Kilo zugenommen, weil meine sinnlosen Tätigkeiten mich frustrieren und nur noch Pizza mich trösten kann. Ich habe kein Leben mehr, dafür aber Rückenschmerzen, weil ich viel zu viele Überstunden auf meinem nicht-ergonomischen Schreibtischstuhl abschuften muss.“
So in etwa hätte sich die Wahrheit gelesen. Nur war ich ja leider auch darauf angewiesen, dass mein Chef mir ein möglichst gutes Arbeitszeugnis schrieb, denn einen neuen Job hatte ich noch nicht. Und genau das belastete mich zusätzlich: Ohne Perspektive eine feste, einigermaßen gut bezahlte Stelle kündigen zu wollen, kam mir vor, als würde ich die Heilige Kuh schlachten. Zuerst einmal brauchte ich also Klarheit.
Diese 3 Fragen halfen mir dabei:
1. Bin ich WIRKLICH bereit, die Kuh zu schlachten? Mit allen Konsequenzen, zum Beispiel…
… finanziell?
In meiner Vorstellung war ich längst zu „Höherem“ berufen, als mir tagtäglich Werbeslogans für Hornhaut-Pflaster auszudenken. Aber wir sind ja bekanntlich nicht bei „Wünsch dir was“, sondern bei „So isses“. Und bei diesem Spiel macht die Realität die Regeln: Wir brauchen Kohle. Müssen unsere Miete bezahlen, den Kühlschrank füllen, unsere Familien durchbringen. Ohne einen neuen Job in Aussicht müssen wir vorstrecken, die Zeit, bis wir eine neue Stelle gefunden haben, irgendwie auf eigene Kosten überbrücken. Können und wollen wir das wirklich?
… oder gesellschaftlich?
Deine Mutter ist stolz auf Dich, weil Du so unheimlich adrett aussiehst mit Deinem gestreiften Schlips und dass Du Karriere bei der Bank machst, hat sie sich schon gewünscht, als Du noch die Schäufelchen im Sandkasten gezählt hast. Unsere Eltern, Partner, Freunde – wahrscheinlich werfen nicht alle Konfetti, um unseren Entschluss zu feiern. Sich ständig erklären müssen, vielleicht sogar Vorwürfe zu ertragen und dazu die ewigen Fragen („Uuuuund? Hast Du jetzt endlich was Neues?“) wird Kraft kosten. Sind wir bereit, das auszuhalten?
2. Geht es mir um meine Zukunft oder „nur“ um den Moment?
Selbst die, die wir für ihre Karrieren bewundern und für glücklich halten, würden manchmal am liebsten alles hinschmeißen – und einige tun es sogar. Der US-Schauspieler Hayden Christensen zum Beispiel legte seine Karriere jahrelang auf Eis – trotz seines Erfolgs als junger Anakin Skywalker in den Star Wars Episoden II und III und den vielen, darauffolgenden Rollenangeboten. Stattdessen zog er nach Kanada, um auf einer Farm zu arbeiten. Der Grund: Der schnelle Hollywood-Ruhm habe sich einfach nicht richtig angefühlt. In einem Interview sagte er dazu: „Star Wars war ein Geschenk, das mir Chancen und eine Karriere offenbarte. Aber es fühlte sich irgendwie zu leicht an. Ich wollte nicht durchs Leben gehen mit dem Gefühl, bloß auf irgendeiner Welle geritten zu sein.“ Erst nach vier Jahren kehrte Christensen in seinen alten Job als Schauspieler zurück.
Wer hat schon einen Job, der ihn ernsthaft, wirklich und wahrhaftig jeden Tag zu 100% auf Neue ausfüllt? Manches, was uns stört, hat vielleicht nur mit momentanen Rahmenbedingungen zu tun. Dieses eine Projekt, das schlecht läuft. Diese eine Phase, in der der Chef unausstehlich ist, weil sein Scheidungstermin kurz bevorsteht. Alles nervig, aber doch „nur“ akut und eigentlich kein Grund, im Kurzschluss gleich das Handtuch zu werfen. Oder geht es tatsächlich um unsere Zukunft? Können wir uns mit dem Job oder der Firma grundsätzlich nicht (mehr) identifizieren? Dann ist es Zeit zu gehen.
3. Habe ich einen (groben) Plan?
Keine Hornhaut-Pflaster mehr für mich, okay. Aber was stattdessen? „Einfach mal weitersehen“ und „Kommt schon irgendwas“ ist ein Luxus, den sich die wenigsten von uns leisten können. Ich für mich wusste: so lange meine Vorstellung von der Zukunft nur ein müdes, unbestimmtes Schulterzucken bliebe, wäre ich noch nicht so weit, meinen alten Job hinzuschmeißen.
Was soll nach der Kündigung kommen? Eine komplette Auszeit? Ein neuer Job in derselben Branche? Etwas völlig anderes? Die Selbständigkeit? Manchmal müssen wir erst die alte Tür zu machen, damit sich eine neue öffnet. Aber nicht ins komplette Nichts zu springen, sondern zumindest einen groben Plan zu haben, uns über Möglichkeiten zu informieren und die Fühler auszustrecken, gibt Sicherheit und motiviert.
Alle Fragen: Check. Und wie kündige ich nun?
Karriere-Coach Priscilla Claman rät Folgendes: „Halte Deine Kündigung kurz. Schiebe den Grund für Deinen Ausstieg nicht auf die Firma oder auf die Leute, die dort arbeiten, sondern bleibe bei Dir. Es ist Dein persönlicher Wunsch, Dich zu verändern und weiterzuentwickeln. Schreibe ein Kompliment an die Firma in Deine Kündigung.“ Zum Beispiel: „Ich bedanke mich bei der Werbeagentur XY, dass ich auf dem Feld der Hornhaut-Pflaster so viel lernen durfte.“
Frust hin oder her, Priscilla Claman sagt, Schuldzuweisungen und Anklagen gehören nicht in so ein Schreiben. Und laufende Projekte und Aufgaben gehören abgearbeitet und ordentlich an die Kollegen übergeben. Nur so können wir ein schlechtes Arbeitszeugnis oder schlechte Referenzen vermeiden.
Ich habe meine Kündigung geschrieben. Sie abgegeben. Mein Bestes getan bis zum Tag X. Es wäre gelogen, zu behaupten, ich hätte nicht zwischendurch immer mal wieder angefangen zu zweifeln. Dann dachte ich an Steve Jobs und seine Rede, die er vor der Stanford Universität gehalten hat. Darin sagte er: „In den vergangenen 33 Jahren habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich selbst gefragt: Wenn heute der letzte Tag in meinem Leben wäre, würde ich das tun, was ich mir heute vorgenommen habe zu tun? Und jedes Mal wenn die Antwort für mehrere Tage hintereinander „Nein“ war, wusste ich, dass ich etwas verändern muss.“
Jede Veränderung, jede Kündigung kostet Mut. Doch nur, wenn wir ihn aufbringen, werden wir erfahren, was da draußen noch möglich ist für uns.
Mehr unter 7 seltsame Fragen, die Dich zu Deiner Berufung führen und unter 12 Anzeichen, dass Du Deinen Job an den Nagel hängen solltest.
Photo: Walk away / Shutterstock
Das ist die Zwickmühle, in der die meisten Menschen einmal geraten, denke ich. Ein Bedürfnis an Sicherheit hier. Ein Bedürfnis an Freiheit dort. Es braucht genug von diesem Gefühl der Freiheit, damit wir mit Lust und Freude wählen und arbeiten können. Und es braucht genug von diesem Gefühl von Sicherheit und Aufgefangen Werden, damit wir überhaupt ein Stück Freiheit wählen, mit dem wir gesund bleiben. Dahinter verbirgt sich Urvertrauen. Sinn. Und damit auch Trsnzentenz und Spiritualität. Oft vergessene Fähigkeiten.
War es nun nur Glück oder zum Teil auch meine Bodenständigkeit? Interesse an Technik und erwartete Berufsaussichten brachten mich durch Studium und in die IT Welt. Schliesslich nach 15 Jahren als Angestellter in die Freiberuflichkeit mit genug Nachfrage und genug Vermittler. Freiheit, immer wieder neu zu wählen, auch einmal eine Pause einzulegen. Doch wie viele Menschen haben diese Freiheit und können dem Zwang entkommen, wenn das Tun beginnt, krank zu machen?
Sicherlich braucht es Mut, das Leben in die Hand zu nehmen. Den Ängsten und drohendren Unsicherheiten zu entkommen. Oft mündet das in einen Sprung in die Freiheit. Manchmal in Krankheit, oder etwas dazwischen. Besser wird die Lage mit etwas mehr Urvertrauen. Wir finden das auf dem Weg nach innen. Und hier kommen wir auch leichter zu einer Haltung mit mehr Dankbarkeit und Gelassenheit statt Schuldzuweisungen, wie bereits im Artikel für hilfreich befunden.
Mmh, naja. Ziellos Wegrennen hilft eigentlich nie.
Ich habe schon viele Menschen gesehen, privat und beruflich, die öfter mal den Kündigungsbutton gedrückt haben. Und siehe da, es war beim nächsten Job exakt genauso. Also natürlich nicht von Anfang an, aber doch nach einer Weile. Anderes Büro, gleiche Muster. Manche haben sogar die Branche gewechselt, Ausbildungen abgebrochen. Ergebnis: das gleiche, nun halt nicht in grün, sondern in rot oder blau, doch grundlegend die gleichen Muster, genauso ätzend wie vorher.
Wenn man einen ätzenden Job hat, dann ist man emotional verwickelt. So lange man diese inneren Verwicklungen nicht gelöst hat, hält einem das Leben den Spiegel vor, immer und immer und immer wieder. Bis man es endlich geschnallt hat, sich emotional auszuwickeln (Glaubenssätze lösen, Traumata heilen, inneres Kind finden, Abstand zu Menschen, die einem nicht gut tun etc.). Eines Morgens ist der Job nicht mehr ätzend, sondern er ist einem gleichgültig und neue Chancen präsentieren sich. Garantiert. Das Leben will einem neue Spiegel zum Lernen vorhalten. Der alte ist ja nutzlos geworden. Klar, für die neuen Chancen muss man springen und sich der eigenen Existenzangst stellen.
Wenn man sich mit Pizza vollstopft oder sonst irgendeiner Sucht nachgeht, dann ist man im Kompensationsmodus gegen innere Leere angelangt. Vielleicht wäre es sinnvoller, erst den inneren Kompass neu zu justieren. Kein äußerer Job wird einem je die innere Leere füllen. Sobald ich mich selbst kennengelernt habe, was mir Freude macht, was mich wachsen lässt, dann kann ich anfangen, auszuprobieren. Und dann sind es nicht mehr die ewig gleichen Muster, sondern man stellt einfach fest, ok, hat Spaß gemacht, es auszuprobieren, ist noch nicht so perfekt mein Ding, ich mache mal wieder was Neues. Kündigung – egal, ob ich etwas Neues habe oder nicht, ist dann ein Teil des natürlichen Kommens und Gehens im Leben. Vermutlich liest man dann auch solche Artikel nicht mehr 😉 Jeder hat da seinen eigenen Rhythmus. Manche alle zwei Jahre, manche alle sieben Jahre. Das dürfte sogar für diejenigen gelten, die ihre Berufung gefunden haben – auch die justieren sich alle paar Jahre neu in ihrem Bereich.
Nur bei einem Punkt würde ich sofort gehen/mich gehen lassen, ohne zumindest eine ungefähre Marschroute für danach zu haben: wenn der Körper durch ernste Krankheit manifestiert, dass es nicht mehr geht. Wenn er das tut, hat man allerdings schon eine ganze Menge Warnsignale überhört… Dann ist es im Grunde zu spät, den konkreten Ätz-Job noch als Wachstumspotential zu nutzen. Dann ist in der Tat nur Heilung angesagt.
Persönlich finde ich übrigens, Geld zusammenkratzen und auf Weltreise gehen oder in einen längeren Retreat abzutauchen, ist durchaus schon etwas Neues, auch wenn sich beruflich noch nichts Neues abzeichnet. Nur diejenigen, die das in meiner Umgebung gemacht haben, waren durchaus schon etwas reicher an Erfahrung hinterher und auch etwas weiter in der eigenen Entwicklung, doch die offene Lernerfahrung aus dem letzten Ätzjob hat schön brav auf sie gewartet. :-))
Ich mag da nicht unbedingt einzeln zitieren, aber deine ganze Antwort hat einen total positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Vieles davon habe ich in den letzten Monaten bei mir selbst erkannt und bleibe trotzdem in einer nicht änderbaren „Ätz-Situation“, weil ich für mich zumindest die emotionale Distanz immer mal wieder aufzubauen gelernt habe. Es ist wie bei so ziemlich allem individuell, ne? Was habe ich vorher gemacht, was hat mich geprägt und all die Entscheidungen für oder gegen etwas. Wonach strebe ich?
Wie gesagt, sehr schöne Antwort. Finde mich da sehr drin wieder. Danke fürs Teilhaben lassen. =)
Also ich kann dazu nur aus meinen eigenen Erfahrungen erzählen die ich in meiner Jugendzeit gemacht habe. Ich hatte immer ziemliche Probleme damit meinen Weg zu finden und Schwierigkeiten eine Ausbildung zu finden. Ich hatte damals eine Ausbildung zur Erzieherin angenommen und war dort wirklich sehr unglücklich dadurch das ich selbst so introvertiert war und meine Kollgeinnen eher extrovertiert. Wenn man noch Jung ist bekommt man von den anderen oft erzählt das Ausbildung so wichtig wäre und man sie durch ziehen muss weil das im Lebenslauf nicht so gut ankommt usw. Ich habe natürlich alles geglaubt und versucht das irgendwie durch zu stehen. Oft hört man Sätze wie wo anders ist es auch nicht besser oder wenn du kündigst wirst du es im Nachhinein nur bereuen zwingen einen dazu weiter zu machen. Gerade ich wusste ja nicht ob es nicht vielleicht wirklich immer so ist und ich wo anders nicht genauso meine Probleme hätte. Ich habe sogar das Jahr wiederholt weil ich es nicht geschafft habe unter den Psychischen Druck Leistung zu bringen. Am Ende ging es soweit das ich unter dem ganzen Stress zusammen gebrochen bin und erst da habe ich von meinen Eltern das ok bekommen das sie gesagt haben okay macht keinen Sinn mehr such dir etwas anderes. Und das war mit abstand das klügste was ich hätte machen können. Ich habe es nie bereut das abgebrochen zu haben meinem Lebenslauf hat es auch nicht dermaßen geschadet und ich habe danach meinen Weg gefunden. Ich kann nur allen Raten die sich in einer ähnliches Situation befinden und keinen Spaß an ihrem Beruf haben lasst es nicht so weit kommen wie ich. Im Leben geht es darum sein Glück zu finden und das muss man suchen.
Dieser Beitrag spiegelt ziemlich exakt meine momentane Situation und die Überlegungen, die damit einher gehen.
Mein derzeitiger Job hat mich seit mehreren Jahren sehr stark belastet und zuletzt sogar krank gemacht. Mein Körper hat mir überdeutlich das STOPP-Schild gezeigt.
Im Rückblick kann ich mir mittlerweile eingestehen, dass mir der Job seit Jahren zu viel war und viel früher eine Veränderung erforderlich gewesen wäre. Aber ich habe die Warnsignale, die mein Körper, zuerst dezent und dann immer vehementer an mich gesendet hat, ignoriert und mit Medikamenten unterdrückt. Irgendwann war es plötzlich so schlimm, dass das Problem nicht mehr länger verdrängt werden konnte. Auf körperlicher Ebene zeigten sich starke Beschwerden.
Mein Körper streikte, was massive Ängste auslöste und eine monatelange Odyssee zu verschiedensten Ärzten auslöste. Letztlich hat sich, beruhigenderweise, heraus gestellt, dass mir körperlich nichts fehlt. Aber meine Seele litt erheblich und der Körper war nur der Ausdruck dieser dauerhaften seelischen Qualen.
Die letzten Monate haben viele Denkprozesse angestoßen und ich habe mich sehr viel besser kennen gelernt. Ich habe gelernt, dass ich mich selbst gar nicht kannte. Mein Bedürfnisse waren mir selbst nicht bewusst bzw. wurden konsequent ignoriert.
So ist mir klar geworden, dass ich etwas ändern muss. Dazu gehört auch, dass ich im jetzigen Job keinesfalls mehr weiter machen kann. Doch was kommt dann? Wie kann mir ein (Teil-) Ausstieg aus dem Hamsterräder gelingen? Wie kann ich den „offenen Vollzug“ verlassen und dem Vergeuden von Lebenszeit eine Ende setzten?
Finanzielle Konsequenzen sind naturgemäß am problematischsten, da wir im bestehenden System eben ohne Geld immernoch nicht auskommen, um die Grundbedürfnisse und ein gewisses Niveau an Lebensqualität zu sichern. Selbstverständlich kann man sich einschränken und verzichten, aber zumindest das Geld für Lebensmittel, Miete usw. muss immer irgendwie aufgebracht werden.
Vor den gesellschaftlichen Konsequenzen habe ich dabei am wenigsten Angst. Ich versuche mein Leben immer stärker nach meinen eigenen Maßstäben zu leben. Von Erwartungen von Außen möchte ich mich immer mehr befreien. Es ist mein Leben und ich muss mich vor niemandem rechtfertigen!
Es geht um meine Zukunft und gerade nicht nur um den Moment. Mein Job hat mich über mehrere Jahre so stark belastet, dass es letztendlich sogar zur Krankheit führte. Da auch keine Aussicht auf Verbesserung besteht, konnte ich nach langem Nachdenken und in mich hinein fühlen nur eine folgerichtige Entscheidung treffen:
Ich muss da raus. Es ist Zeit dieses Kapitel abzuschließen und Platz zu schaffen für etwas Neues.
Mein gesundheitliches Wohlergehen lässt es nicht zu den alten Job auch nur einen einzigen Tag länger zu ertragen. Da ich wirklich noch keinen konkreten Plan für das Danach habe, kommen natürlich auch Zukunftsängste hoch. Aber ich bin es mir selbst schuldig eine Entscheidung FÜR MICH zu treffen und meine Energie nicht mehr in eine „tote“ Aufgabe zu investieren.
Ich weiß nicht was kommt. Ich weiß nur, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Ich muss ab sofort besser auf mich und meine Bedürfnisse achten. Mir bleibt nichts, als auf mich und darauf zu vertrauen, dass es da draußen eine bessere und erfüllendere Aufgabe für mich gibt.
Die Ampel steht auf rot. Nimm Abschied. Fang einfach neu an. Lebe mit wenig Geld und kleinen Jobs.
Richard
Ich befinde mich auch gerade in dieser Zwickmühle und weiss nicht wie ich da raus komme. Bin ziemlich unglücklich im Job und unterfordert. Sitze nun seit Monaten zu Hause und versuche vergeblich herauszufinden was meine Berufung ist.
Einfach kündigen kann ich nicht, weil ich Zukunftsängste habe. Man weiss doch heutzutage auch nicht wie lange man dann arbeitslos sein wird. Was wenn es danach wieder so weitergeht?
Ich merke, dass sich der Trott wiederholt und jede 3-4 Jahre stecke ich in der gleichen Misere.
Na ja, 3-4 Jahre ohne Misere ist doch schon was, Ina. Und wenn du zuerst eine neue Stelle findest und dann kündigst, bidt du auch nicht arbeitslos…..
Wundervoller Artikel! Es geht so vielen Menschen da draußen so. Ich bin der Meinung, es ist grandios, mutig zu sein. Das Leben ist zu kurz um zu leiden. Liebe Grüße
Hi
Interessanter Artikel mit interessanten Ansätzen. Wenn ich die Aussage von Steve Jobs nehme, dann würde ich schon lange pleite durch die Gossen der Stadt robben. Ich kämpfe aktuell jeden Tag für eine Freiheit, wobei ich nicht weiß, ob ich sie jemals erhalte.
Viele sprechen immer vom „Job“ oder vom „Arbeiten“, über diese Stufe bin ich längst innerlich hinaus. Ich brauch keinen „Job“ wie er hier in unserer Gesellschaft definiert wird. Aber ich brauch Geld, um zu überleben. Man hat es in der Geschichte soweit gebracht, dass wir wieder (bzw. .immer noch) Sklaven sind, nur dürfen wir das nicht mehr so nennen. Aber was anderes ist das denn, was wir hier tun? Volker Pispers sagte es schon: „Beschäftigen kann ich mich alleine“. Wenn ich jetzt kündigen würde, dann würde ich nie wieder so einen Job wollen, wie er hier in Europa in unserer Gesellschaft definiert wird. Da ich aber noch Kredit zu zahlen habe und ein Kind unter 18 habe, ist das nicht ganz so easy.
Das was man hier als „Job“ bezeichnet ist lediglich Ausbeutung und Sklaverei – nichts anderes. Wir sind gezwungen arbeiten zu gehen, um uns selbst die Grundbedürfnisse leisten zu können. Und das Spiel will ich nicht mehr mitmachen. Aber da lohnt es halt nicht, den „Job“ zu wechseln. Die Jobs sind alle gleich…
Ich suche nach einer anderen Möglichkeit (und ich schreibe bewusst nicht „Aufgabe“ oder „Lösung“).
Grüße
Felix in the Sky
Ja scheint so Felix. Selbst Kartoffel oder Reis kosten was. Es sei denn du steckst im Frühjahr was in die Erde und holst die Ernte im Herbst heraus. Und mit dem Kredit hast du auch noch was eingetauscht, das du nun mit Überwindung bringen musst. Eine echte Sackgasse mit deinen Widerständen im Kopf und wahrscheinlich verborgenen Ängsten.
Für die Ängstlichen unter uns (wie ich):
Die Überlegungen in diesem Artikel sind wichtig. Vor allem sollte man die Überlegungen mit einer Portion Mut und realitätsnah machen. Vorsicht vor zu viel Schwarzmalerei. Denn aus Angst bleibt man dann da stecken wo man jetzt ist und es ändert sich gar nichts. Irgendeinen Plan zu haben ist das A und O.
Und: Man muss etwas tun, damit sich etwas ändert. Von alleine bzw. nur vom Denken oder Jammern ändern sich die Dinge nicht. Für sich selbst und sein eigenes Leben die Verantwortung übernehmen ist das Stichwort. Das ist manchmal nicht leicht. Man kann sich auch selbst beraten, wie eine gute Freundin oder ein fürsorgliches, wohlwollendes Elternteil um nicht zu sehr ins Schwarzmalen abzurutschen.
Sich selbst zu kennen ist erstrebenswert um besser Entscheiden zu können. Andererseits zu sagen, ich weiß nicht was ich will (=ich kenne mich nicht gut genug) und deshalb behalte ich den Scheiß-Job, ist eine Ausrede um nicht über sich selbst nachdenken zu müssen, nichts tun zu müssen und um sich der Angst der Unsicherheit nicht stellen zu müssen.
Das ist bequem, bringt einem aber nicht weiter.
Mit der gesellschaftlichen Überlegung oben im Artikel bin ich nicht einverstanden. Man sollte zumindest den Job auswählen dürfen, den man will, und Eltern/Freunde/usw haben damit zu leben. Punkt. Das erfordert Stärke, wenn man energieraubende Eltern/Freunde/usw hat, die einem emotional zu dem Scheiß-Job den man hat zwingen wollen. Und noch mehr Stärke, wenn man momentan eh schon geschwächt ist.
Die Jobwahl:
Man muss nicht den einen erfüllenden für immer und jeden Tag super-glücklich-machenden Job finden, um kündigen zu dürfen.
Man kann auch erstmal was anderes oder wo anders arbeiten, damit es nicht mehr ganz so scheiße ist, und man den Kopf freier hat und die Zeit hat, sich selbst zu ergründen und einen passenderen Job zu finden.
Dazu ist es hilfreich zu wissen, was denn jetzt genau doof an der jetzigen Arbeitsstelle ist, und dann sucht man sich eine Arbeitsstelle, wo man vermutet, dass diese Dinge anders sind.
Beispiel: Der Chef ist doof, ist kein Grund. Der Chef akzeptiert nie(!) meine Vorschläge und kritisiert einfach alles(!) was ich tue ist ein Grund. (Vor allem wenn ich auch schon verschiedene Ausdrucksweisen oder Herangehensweisen um meine Vorschläge vorzubringen probiert habe.) Also dabei konkret sein. Bei einem zukünftigen Vorstellungsgespräch kann ich dann darauf achten, ob das vermutlich hier anders sein könnte. (Auch auf den Körper / das Bauchgefühl achten). Wissen tut man es nicht, bis man es macht. Man hat auch normalerweise ein Probezeit mit geringen Kündigungsfristen, wo man schnell wieder aus der Firma rauskommt, wenn man merkt es passt doch nicht.
Damit man nicht wieder in einem solchen Scheiß-Job landet, muss man auf jedenfall irgendeinen Parameter ändern. Man kann, aber man muss nicht gleich komplett was neues, anderes machen. Als IT-Admin eines mittelständischen Automobilzulieferers, wieder einen Job als IT-Admin bei einem mittelständischen Automobilzulieferer anzufangen, bringt einem nicht weiter. Und das sind meiner Meinung nach die Leute, die dann so oft wo aufhören und wieder wo neu anfangen. (Außer vielleicht der Job ist konkret nur wegen einer einzigen Person doof).
Also versuchs mal in einer anderen Branche, in einer anderen Firmengrößenordnung, oder einem anderen art-verwanden Arbeitsbereich, der etwas andere Aufgaben hat als bisher, anderes Setting (ein Forschungsunternehmen oder ein StartUp tickt anders als ein jahrzehnte gewachsener Produktionsbetrieb, ein deutscher Konzern mit dem Hauptsitz in Deutschland tickt anders als internationale Konzerne mit dem Hauptsitz in Japan oder USA,…)
Es kann auch sein, dass dieser neue Job dann auch nicht zu einem passt. Das macht aber nichts. Man hat schließlich etwas neues probiert und kann wiederum sagen, diese und jene Eigenschaft an dem Job war gut und was war schlecht.
So kann man sich, wenn man nicht konkret weiß was man will, langsam anhand von Erfahrung an seinem Traumjob heran hangeln.
Das Problem mit dem Projekt „Traumjob finden“ ist, dass man ihn sich nur bis zu einem gewissen Punkt erdenken kann… aufgrund von Erfahrungen und den Selbsterkenntnissen die man erlangt. Also Erfahrung sammeln in einer Umgebung mit einer kleinen Änderung (=andere Parameter) und sich selbst erforschen bringt einem schon viel weiter.
Ich habe meinen Traumjob noch nicht gefunden, aber ich nähere mich ihm an. Ich weiß immer besser was zu mir passt und was nicht.
Einen Jobwechsel bereut habe ich nie, denn jeder Job, brachte mich ein Stückchen weiter. Auch der Job und vielleicht ausgrechnet dieser Job, bei dem ich mich einmal total verschätzt habe (mit körperlichen Auswirkungen).
Also Plan machen und Mut haben etwas anderes zu versuchen.
Die Gewissheit, dass es euch, egal wie es ausgeht, ein kleines Stückchen weiter bringt, möge euch dabei begleiten.
Alles Liebe
JTea
… bei mir handelte es sich zwar „nur“ um eine ehrenamtliche Tätigkeit, die ich „kündigen“ wollte. Das gute „Wie“ hat mir dieser Post erklärt. Nun ist ist die entsprechende Mail raus. Und ich bin zumindest einen Schritt weiter.
Vielen Dank!
Viele Grüße,
Anja
Vielen Dank für diesen tollen Artikel.
Ich war vor einigen Jahren auch an dem Punkt, dass mir der Job den ich ausgeübt habe einfach gar keinen Spaß gemacht hatte. Nach einiger Zeit habe ich mich dann endlich getraut, den Job an den Nagel zu hängen. Viele Menschen konnten diese Entscheidung natürlich nicht verstehen da ich für mein junges Alter einen unbefristeten Vertrag hatte + kündigungsgeschützt war. Bisher habe ich die Entscheidung noch nie bereut – im Gegenteil. Der Tag an dem ich die Kündigung in der Personalabteilung abgab war einer der besten Tage meines Lebens – so viele Abenteuer warteten im Anschluss auf mich.
Den Begriff „Stamm.Fahrgast im Hamsterrad finde ich super! – Den hatte ich bisher noch nicht gehört. Ja – das was man braucht, um diesen Schritt zu tun ist MUT!! Und das Vertrauen auf die eigenen Stärken und Qualitäten – auch in fachlicher Hinsicht, aber nicht nur auf die. Im Beruf, der uns mindestens 8 Stunden am Tag unserer Lebenszeit kostet, leben wir nur einen Bruchteil dessen, was uns wirklich ausmacht. Wenn wir nicht achtsam mit uns umgehen, verkümmern die anderen Anteile in uns und wir verlernen vieles, z.b. wirklich spontan und kreativ zu sein. Ich habe in meiner 30-jährigen Berufslaufbahn10 Arbeitsstellen inne gehabt, d.h. ich habe mehrmals gekündigt. Leider habe ich oft damit gewartet, bis ich quasi „auf dem Zahnfleisch“ ging, psychosomatische Reaktionen sich einstellten und natürlich auch die Existenzangst mich hinderte meinem Bauchgefühl zu folgen. Ich hatte nicht immer eine Anschlussstelle an die vorherige Arbeit. Es gab auch kurz Zeiten, in denen ich mich finanziell etwas einschränken musste. Meine letzte Kündigung reichte ich im Februar 2017 meinem Chef ein. Eine Begründung brauchte die nicht, denn es gab eine verbal aggressive Entgleisung des Einrichtungsleiters einer sozialen Institution mir gegenüber, sodass mein Schreiben nur einen einzigen Satz enthielt:“hiermit bitte ich um schnellstmögliche Auflösung des geschlossenen Arbeitsvertrages“. Und das ging dann sehr schnell. Beworben habe ich mich nicht wieder. Ich habe mich entschlossen mein eigenes Ding zu machen – Selbständig und freie Mitarbeiterin zu sein. 3 Wochen nach dem Auflösungsvertrag bekam ich die ersten Aufträge. Ich mache nur noch das, was ich wirklich möchte. Arbeite an 3 Nachmittagen, manchmal an Wochenenden, wenn ich Seminare leite. Ich erfreue mich an der Zeit für mich!!! Und, ich habe finanziell nicht wirkliche Einbußen. Fazit: Wenn eine Türe geschlossen wird, öffnet sich eine andere. Herzliche Grüße Ilse
Wow, so ging es mir damals auch, als ich noch angestellt war. Ich finde es erstaunlich, wie ähnlich wir uns alle sind. Dieser Artikel ist wirklich sehr gelungen!
„Jede Veränderung, jede Kündigung kostet Mut. Doch nur, wenn wir ihn aufbringen, werden wir erfahren, was da draußen noch möglich ist für uns“ Perfekt auf den Punkt gebracht.
Liebe Grüße,
Dominik & Samira
Ich muss leider standing meinen Job kündigen, aber nicht weil ich will oder den Job hasse, sondern weil ich immer nur befristet angestellt bin. Eine befristete Zukunft also, und jetzt in 4 Monaten wieder arbeitslos…ich suche seit 2 Jahren eine neue Stelle…Ich muss standing mein Leben umkrempeln, wegn den Befristungen umziehen, neue Stadt, ebues Land, neue Kollegen, neues Zuhause. Also seid froh, eine dauerhafte Einkommensquelle zu haben. Schliesslich ist es nur max. 40 Std. die Woche, den rest der Zeit kann man doch machen, was man liebt. mache ich auch, aber ich muss noch einen zweiten Job erfüllen: Jobsuche, full-.time job am WE. Mir wäre es egal, ob ich den Job nun toll finde oder nicht, aber einen unbefristeten Job zu haben beduetet für mich längerfristige Planung, weniger finanzeillen Aufwand, mich auf meine Freiziet zu konzentirieren, längerfristig planen und z.B. ein etwas teureres Hobby ausüben oder für eine Haus sparen oder auch nur Urlaub planen und vllt. mal wieder ohne Sorgen zu schlafen. Ich lebe ständig auf Abruf, sobald man einen Job wieder anfäöngt, kann ich mir eigentlich schon wieder einen neuen suchen, nur wgen den sch** Befristungen. Und dafür habe ich studiert und zahle seit Jahren Bafög ab. Ich würde es nie wieder machen!!! In 16 Monaten muss ich mein Zuhause verlassen, weil ich im HartzIV-Sumpf lande, wenn nicht bis dahin ein Wunder geschieht. ich habe auch einfach keine Kraft mehr…
Fühlt sich auch an wie eine Sackgasse, Sonja. Es zeigt sich wohl wieder einmal, dass eben ein Studium auch nicht mehr das sichere Berufsleben verspricht. Zumindest nicht so, dass das Studierte voll anwendbar wäre und das mögliche Einkommen realisiert wird. Zumindest bei so mancher Wahl der Studienfächer. Und das Bafög gibt es auch nicht umsonst.
Hättest du mit solcher Erwartung wohl nicht studiert und lieber eine Berufsausbildung gewählt oder zumindest ein Stuienfach, das mehr Sicherheit vorsprochen hat? Hast du nicht zu etwas Begeisterung gefunden beim Studieren und das Studieren war auch schon Überwindung?
Dann waren wohl die Erwartungen doch etwas illusionär und die Entscheidungen sind vielleicht immer noch etwas kopflastig und verbissen.
Genau das ist es wohl, was viele Menschen am ungeliebten Job festhalten lässt, obgleich damit das gesamte Leben wenig Freude macht. Irgendwann wollen wir dann auch nicht mehr akzeptieren, dass wir den eingeschlagenen sehr weit gegangen sind in diesem Wald, aus dem scheinbar kein Weg heraus führt. Und das Umkehren in ein stimmigeres Tun hinein mit mehr Freude würde allzu heftig schmerzen.
Wir stossen wohl immer wieder an unsere Grenzen mit unserem Kontrolldenken. Wie sehr müssen wir dann noch leiden, bis der Kopf endlich aufgibt mit seinen Erwartungen und das Tun der Freude im Augenblick folgt? Und siehe da. Das Tun mit Freude kann auch Türen öffnen. Freilich auch nicht mit Sicherheit. Eher mit Vertrauen.
Würde alles unterschreiben. Mal positiv dass gesagt wird man sollte sich schon etwas „Gedanken machen“. Mich haben die Leute immer schräg angeguckt. Und klar kann man nicht alles planen. Aber eben auch die Beiträge, ein Studium oder übrhaupt Ausbildung oder diverse (Lebens-)Erfahrungen zählen nicht mehr, oder nur noch für Wenige. 1ne Generation und schon vorbei (ja, auch haben wir auf denen aufgebaut dennoch). Meine Mutter hatte es wirklich von ungelernt auf den Weg zur Leitung geschafft, und dabei sogar 15x gekündigt und an die nächste Tür geklopft. Im Gesundheitsberuf…
Dass ich mit und nach den 90gern mit allen Anlagen und Machertalenten 8 Jahre keine 2-te Chance erreichen konnte (dafür jede Menge behördliche Steinhagel und Felsen auf dem Weg), „nur“ weil ich sogar mal risikobereit war, mich selbständig zu machen, hätte ich unter sämtlichen Ideen und Alternativen im Leben nie gedacht. Es war einfach ein existentieller Horror. Nun einige Jahre älter, nichts mit aufgleisen von Familie und Co., während der Markt immer jünger festschreibt und immer noch am weiterbewerben. Aber genau der Job in einem Callcenter (diese bei Psychologen auf dem Index mit höchster Burnout-Gefährdung und -rate), bei dem ich gar nichts mache, was mir liegt, plus ethisch an der Grenze – und „trotzdem bin ich gut“… wegen der Schichten im neuen Land die letzten Reste Sozialleben aufgegeben habe, oder nur mit Verzicht und Mühe aufbauen kann, ist der Erste der PUNKT 1. die Miete mal voll bezahlt und zumindest wirklich wenigstens eine Existenzgrundlage stellt. Der war es der sogar mich in Anstellung haben wollte, als ich noch Temp bleiben wollte.
ABER wo auch immer der Knoten liegt, man kann nur weiterbewerben und immer versuchen und sich nichts einreden lassen. Dennoch, ein Zeitenwechsel ist es und stark an der Zeit, VOLKSwirtschaftliche Kapitalkreisläufe „zum Wohle der Gesellschaft“ zu überdenken, Einkommenserwerb von Produktion zu entkoppeln, vielleicht eben bedungungelose Grundeinkommen. Zu tun gibt es an sich genug, ehrenamtlich habe und kann ich noch so viel tun, bezahlen will und kann mich (und die vielen Anderen) da keiner. Ich hatte noch nie so einen für mich post-post-industriellen Akkordjob, wo ich danach kaum noch was Kreatives schaffe. Ich habe nur mehr Verständnis für all die Fabrikarbeiter (wir dürfen nicht vergessen, diese Artikel sind nicht unbedingt von denen, aber klar die mentalen die Fallhöhen verschieden).
DOCH die Dinge werden ihren Lauf nehmen.
Ich weiss nicht ob ich noch ich sein möchte. 😀
Mein Handy liegt im Tresor und ich weiss die Nummer nicht mehr. Das kommt davon mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören. 😉
Und das geht noch einen Monat so? Ich werde morgen mal Lotto spielen, hab keine Lust mehr mir auch noch Sorgen um Geld zu machen