Teile diesen Beitrag "Statt zu jammern, kannst Du Dich an diese 7 Dinge erinnern"
Ich habe mich beschwert über die Welt, geklagt über die Dinge, die nicht meinen Plänen und Erwartungen entsprechen. Ich habe Zelte aufgeschlagen im Jammertal, Häuser gebaut im Land des Selbstmitleids. Ich saß darin und habe aus dem Fenster geschaut und alles war grau und trostlos und zum Kotzen.
Ich war ein Opfer. Aber nicht meines Lebens, sondern meiner Einstellung.
Unsere Einstellung entscheidet, wie wir uns fühlen, wie wir denken und was wir machen aus den Karten, die wir eben gerade in der Hand haben.
Hier sieben Dinge, an die wir uns erinnern können, wenn wir vom „Och nöööö““ wieder zum „Ich kann’s schaffen!“ gelangen wollen.
1. Die Hilflosigkeit entwaffnen
Hilflosigkeit hat nur einen Grund: Wir fühlen uns hilflos, weil wir uns so verhalten haben, als wären wir es. Wir haben unsere Komfortzone nicht mehr verlassen und sie wurde kleiner und kleiner. Doch so, wie wir Hilflosigkeit erlernen, können wir sie verlernen und uns die Macht über unser Leben zurückerobern. Diese Erkenntnis ist der Anfang. Wir sind so viel stärker als das, womit wir uns vorübergehend abgefunden haben.
2. Dem Fluss folgen
„Der einzig sinnvolle Weg, mit dem Fluss der Lebens umzugehen: hineinspringen, Dich mitnehmen lassen und den Tanz genießen“, schrieb der Philosoph Alan Watts. Dass sich die Dinge ändern – alle Dinge – hat zwei Seiten. Eine nervige und eine befreiende. Auf welche Seite schauen wir? Und: Tanzen wir oder krallen wir uns fest, kämpfen wir gegen die Realität, bis uns alle Kraft verlassen hat?
3. Die richtigen Fragen stellen
Fragen geben die Richtung vor, in die unsere Gedanken fahren. Schlechte Fragen: Warum immer ich? Muss das denn sein? Viel bessere: Wofür könnte ich dankbar sein? Was könnte gut sein an der Situation? Was könnte ich aus ihr lernen? Und was könnte ich tun, um die Situation oder meinen Blick darauf zu verbessern?
4. Ein anderes Paar Schuhe anziehen
Wenn wir feststecken im Schlamm, liegt’s ja vielleicht an den Schuhen, die wir tragen. Die abgelatschten Schuhe mit ihren alten, breitgetretenen selben Gedanken an der Sohle. Zeit, in neue Schuhe zu schlüpfen, zumindest mal für einen Moment. Wie könnte unsere Situation wohl aus der Sicht eines anderen aussehen? Was würden wir einem Freund raten, wäre er in derselben? Was haben wir übersehen, obwohl es eigentlich offensichtlich ist?
5. Den ersten winzigen Schritt gehen
Können entsteht durch Tun. Und das Tun pflanzt den Glauben in uns, dass wir es können. Ja, da ist Angst. Ja, da sind Sorgen und Stress. Ja, wir wollen warten, bis die Umstände ideal sind und wir uns hundertprozentig „danach fühlen“. Aber was, wenn das nie passiert? Einen winzig kleinen Schritt hin zu unserem Ziel schaffen wir immer – und er lohnt sich immer. Nicht warten, starten.
6. Die kleinen Siege feiern
Es gibt keine bessere Motivation als den Erfolg. Sei er noch so klein. Was ist gut gelaufen? Worauf könntest Du stolz sein? Fürchte nicht das langsame Wachstum, sondern nur den Stillstand, wie die alten Chinesen sagten.
7. Die zweite Meile gehen
Leidenschaft schlägt Talent, nachweislich und immer wieder. Ich mach’s mir gern manchmal leicht und denke, ich sei einfach nicht gut genug … nur ist das nicht viel mehr als eine traurige Ausrede, damit ich mich nicht bemühen muss. Bleiben wir jedoch dran, gehen die ganze Strecke und tun, was nötig ist, werden wir’s hinbekommen. Besser noch: Wir werden die Menschen um uns herum anstecken mit unserer Leidenschaft.
Es gibt keinen (guten) Grund zu jammern. Du hast es in der Hand.
Mehr unter Wie Jammern Dein Gehirn verändert (und Dich immer negativer macht) und unter Wie man seine Einstellung ändert, wenn man die Situation nicht ändern kann.
Photo: Thoughtful woman / Shutterstock
Moin Tim!
Cooler Artikel! Gerade Punkt 7 finde ich sehr interessant (auch der Blogartikel, der in diesem Absatz verlinkt ist).
Ich denke auch, dass die Leidenschaft bedeutender als das Talent ist. Vielleicht ist es aber auch die Mischung aus beiden Elementen, die am Ende das Besondere ausmacht.
Liebe Grüße aus Flensburg!
Wäre es vielleicht möglich die Überschriften dieses Blogs nicht mehr im Stile von Clickbaiting zu verfassen? Die Überschriften fangen alle mit „Wie du das Folgende schaffen kannst“, oder „Diese x Dinge werden dir helfen richtig auf’s Klo zu gehen“, o.ä.
Das ist doch eigentlich dieses Blogs nicht würdig. Damit bewegt er sich auf dem Niveau von Focus.de und anderen…
Hey Andreas,
Danke für Dein ehrliches Feedback – und Dein Kompliment ans (sonstige) Niveau der Seite!
Für mich persönlich fängt Clickbaiting da an, wo die Überschrift und die Inhalte nicht zusammenpassen (oder bei so was wie: „Oh mein Gott, was dieser Hund mit der Frau macht ist unfassbar!“).
Trotzdem glaub ich, dass ich in der Vergangenheit mit dem einen oder anderen Titel zu sehr in diese Richtung abgerutscht bin. Ich werd’s mal wieder mehr auf den Schirm nehmen.
Liebe Grüße
Tim
Das scheint das einzige Mittel zu sein, um einem Zustand der Hilflosigkeit zu entkommen. Ein elendes Gefühl und die Energie für weitere Verdrängung und Überwindung fehlt irgendwann. So „brauchen“ wir einen Plan und kleine Schritte, die wir schaffen können. Sicherlich kann es rein am Denken liegen, am zu viel erwarten. So kann man versuchen, die Gedanken mit Fragen zu überlisten, dem Fluss eine Weile zu folgen und sich einzureden, dass doch alles OK und gut genug sei, um sich nicht hilflos zu fühlen. Für einen kleinen Schritt könnte der Kraftschub dann ja reichen. Und dieser Schritt macht dann Mut und gibt neue Kraft. Wirklich? Wie oft haben wir schon Schritte gemacht und doch sind wir wieder unten ohne Kraft und Antrieb.
Wo sind denn dann diese Gegenspieler und Spielverderber, die mir schon wieder meinen Plan sabotieren? Gerne finden wir hier jemanden, auf den wir mit dem Finger zeigen können. Wenn dies nicht gewesen wäre oder jenes jetzt anders wäre, dann fühlte ich mich besser. Doch dieser jemand tut doch jetzt nichts. Kann er ja gar nicht. Ich bin ja zurückgezogen und gar nicht erreichbar für ihn.
Da läuft wohl was unbewusst ab. Und es scheint auch feste Muster zu geben, die sich wiederholen. Geradezu wie in einem Film, der sich wiederholt. Und der Jemand spielt dort mit. Hat eine Rolle. Und der Film ist eines meiner Programme. Was abgeht wurde verursacht und nun haben wir die Auswirkungen. Jedenfalls ich bin da hilflos. Ich bin mir dessen ja nicht bewusst.
Ach ja. Ist doch auch praktisch so. Als Opfer.
leidenschaft schlägt talent – ein schöner slogan!
Danke Tim, Du hast die wunderbare Gabe, Dinge präzise, kurz und in tollen Bildern zu vermitteln. Keiner Deiner 7 Punkte ist mir unbekannt gewesen, aber Du schaffst es mit Deinen Worten, für mich da noch mal Licht reinzubringen. Dickesfettes Kompliment!
Guten Morgen Tim,
wow, jeder Punkt ist 100 prozentig wahr.
Ich habe mich selbst erst letztes Wochenende aus dem Jammertal rund um meine Bachelorarbeit befreit. Da hätte ich gehofft, den Text schon früher lesen zu können. So zum Reflextieren und als Erinnerung für die nächste große Herausforderung allerdings nicht weniger super.
Danke dafür und viele Grüße,
Kathrin