Ich war zu nichts mehr zu gebrauchen. Mehr Hülle als Mensch, mehr funktionierend als lebendig. Einige Monate zuvor hatte ich mein BWL-Studium beendet und war nun in einem Job als Unternehmensberater gelandet – oder sagen wir eher unglücklich gestrandet, wie ein Wal im Sand bekam ich kaum noch Luft. Meine Tage waren plötzlich fremdbestimmt von festen Arbeitszeiten, Terminen und Meetings; meine Aufgaben erschienen mir im Großen und Ganzen sinnlos; das alles hatte nichts mit mir zu tun und ich hasste es.
Um dem zu entkommen, um mich wieder wie ein Fisch im Wasser zu fühlen, stand ich über Monate um fünf Uhr morgens auf, arbeitete noch vorm Gang ins Büro an meinen Internetprojekten und am Feierabend und dazwischen, und als ich absehen konnte, dass ich davon halbwegs überleben können würde, fand ich den Mut und kündigte. Seitdem lebe ich ohne Job und ich hab‘s nie bereut, an keinem einzigen Tag.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Heute soll‘s darum gehen, wie man einen miserablen Job überlebt, wie man weitermacht, wie man nicht durchdreht, wenn’s im Dunkeln liegt, ob und wie und wann man je einen Ausweg finden und von etwas leben können wird, das man von Herzen liebt. Und darum, dass man nicht blind kündigt und ins nächste Verderben rennt.
Wenn der Wecker an jedem Morgen grausamer klingt als ein Zahnarztbohrer, wenn Dir schon in den ersten wachen Sekunden des Tages hundeelend ist Du und nicht weißt, ob Du weinen, schreien oder kotzen sollst … dann helfen Dir vielleicht die folgenden Überlebensstrategien:
- Klären, was genau Dich an der Arbeit so belastet. Warum fühlst Du Dich so? Bist Du zu sehr oder zu wenig herausgefordert, passen die Kollegen nicht zu Dir, wirst Du nicht genügend wertgeschätzt, entspricht die Aufgabe nicht dem, was Du kannst, oder widerspricht sie sogar Deinen tiefsten Werten und Bedürfnissen (der Vegetarier im Schlachthaus, die Nonne im Bordell, die Prinzessin in der Erbsenfabrik)? Im zweiten Schritt kannst Du überlegen, ob Du nicht ein paar Dinge verändern und Dir den Job damit etwas mehr auf den Leib schneidern kannst. Vielleicht gibt es ja Projekte im Unternehmen, die Dir mehr bedeuten, oder andere Teams, oder Freiheiten, die Du Dir erkämpfen kannst?
- Verbünden. Dort, wo einer seinen Job hasst, gibt‘s meistens noch andere, denen es genauso geht. Schau Dich um. Mit wem könntest Du Dich austauschen und für den Anfang einen kleinen Kieselstein der Veränderung ins Rollen bringen, der‘s euch leichter macht? Von wem könntest Du etwas lernen und wem etwas beibringen, auf dass wieder mehr Würze in den faden Routinebrei kommt?
- Das Gute sehen, mitten im Schlechten. Ja, es ist nicht ideal, aber es könnte weiß Gott schlimmer sein. Milliarden Menschen auf der Welt würden für Deinen Job alles geben, die entweder gar keinen haben, oder doppelt so viele Stunden für halb so viel Geld arbeiten müssen, zum Teil unter den übelsten Bedingungen. Letzte Woche bin ich missmutig in meinem Viertel spaziert, weil etwas nicht so klappte, wie ich‘s mir vorgestellt hatte … und da sah ich einen Maler einen Fensterrahmen streichen, viertes Obergeschoss, wie er von außen am Fensterbrett stand, ungesichert, sich nur mit einer Hand innen festhielt. Ich glaube, er sprach polnisch mit seinem Kollegen, und ich glaube, dass er das Risiko abzustürzen nicht freiwillig einging, sondern aus Zeit- und Kostendruck keine andere Wahl sah. Bei den meisten von uns kann doch höchstens mal der Computer abstürzen.
- Eine neue Geschichte, mitten in den alten Umständen. Wir alle haben einen Geschichtenerzähler im Kopf, und es muss ein ziemlich guter sein, so oft, wie wir ihm glauben. „Ich kann es nicht mehr ertragen“, sagt er (und doch ertragen wir‘s noch), „Ich sollte etwas anderes machen mit meinem Leben“ (und machen doch nichts anderes, bisher, und die Welt geht trotzdem nicht unter), „Ich muss ein Versager sein, sonst wäre ich nicht hier“ (und nein, Du bist kein Versager, wahrer Erfolg ist ohnehin etwas ganz anderes). Es bleiben Geschichten, einfache Geschichten, und Du kannst sie hinterfragen und austauschen gegen solche, die Dich weniger runterziehen.
- Das Ende sehen, mitten im Kampf. Am meisten geholfen hat mir damals der Glaube, dass ich den Job nicht bis an mein Lebensende machen muss. Ein durchschnittliches Arbeitsleben besteht Studien zufolge heute aus fünf Karrieren. Ist das nicht befreiend? In der Zwischenzeit kannst Du Dir überlegen, wohin Du langfristig möchtest und wie Du echten Wert schaffen und nach und nach etwas aufbauen könntest.
- Sinn finden und Deine Berufung leben, mitten im miesesten Beruf. „Sinn“ bedeutet: einen Zusammenhang erleben. Du kannst Dir Zusammenhänge bewusst machen und dadurch mehr Sinn (emp)finden. Wie beeinflusst Deine Arbeit Deine Kunden, Deine Kollegen, Deine Familie – wie hilft sie ihnen, und wie könnte sie ihnen noch mehr helfen? Und mit wem am Arbeitsplatz könntest Du eine tiefere Beziehung aufbauen? Was die Berufung angeht: manchmal kommt es gar nicht so sehr darauf an, was man tut, sondern wie man es tut. Du könntest Dich mit ganzem Herzen kümmern; wo andere nur Dienst nach Vorschrift machen; oder kreativ sein, wo andere nur noch dröge alten Abläufen folgen.
- Dein Dōjō, mitten im Büro. Indem Du alles so achtsam wie möglich erledigst, Dich ganz auf Deine Handlung konzentrierst, in diesem Moment, und in diesem, und in diesem. Indem Du lernst, Dinge nicht zu persönlich zu nehmen, die Dir Kollegen, Chefs oder Kunden an den Kopf knallen. Und indem Du das Leben so akzeptieren lernst, wie es gerade ist, einschließlich des Jobs.
- Zeit für Dich gewinnen, mitten in der Arbeit. Delegieren, was zu delegieren ist. Produktivitäts-Killer aufgeben. Erledigen, was zu erledigen ist. Und dadurch Freiräume schaffen für Dich, für mehr kleine Pausen, die keiner bemerkt oder anprangert, solange Du Deine Aufgaben geregelt bekommst; für eine entspanntere Mittagspause; oder für den früheren Feierabend.
- Deinen Tag beginnen mit einem Ritual, das Dir gut tut. Statt auf den letzten Drücker aufzustehen und in die Arbeit zu hetzen, könntest Du den Tag etwas früher beginnen und etwas für Dich tun, noch bevor Du Deine ganze Kraft in die Wirtschaft versickern lässt. Eine halbe Stunde lesen, oder meditieren, Yoga machen, Laufen gehen, in Ruhe frühstücken … eben gute, hilfreiche Gewohnheiten schaffen.
- Auf andere Lebensbereiche konzentrieren. Wenn sonst nichts hilft: warum nicht für eine Weile auf andere Themen und Bereiche in Deinem Leben konzentrieren, und den Job nüchtern als die Basis sehen, die‘s Dir durch das Gehalt ermöglicht? Neue Hobbys. Ein sportliches Ziel. Mehr kleine Ausflüge. Mehr Erlebnisse mit den Menschen, die Dir viel bedeuten. Am Abend mit der Familie kochen und sich den ganzen Tag über drauf freuen. Ein Ehrenamt. Das Buch schreiben, von dem Du schon so lange träumst.
Du musst diesen Job nicht lieben.
Nur ertragen.
Und vielleicht kannst Du ihm sogar ein paar gute Dinge abgewinnen.
So lange, bis Du eine neue Aufgabe gefunden hast. Das braucht manchmal einfach Zeit, aber es wird passieren. Gib nicht auf, halte Deinen Kopf oben, dann siehst Du die Sonne am Horizont viel eher.
Inspiriert von: tinybuddha , Danke an die Leserin „Lakritzfee“, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, Photo: Hartwig HKD
Hallo Tim,
interessanter und – wenn man weiß, wieviele Menschen in Umfragen angeben, wie unzufrieden sie mit ihrem Job sind – auch wichtiger Beitrag!
Mir ging es vor paar Jahren wie Dir. Ich war mit meinem Job unzufrieden. Als ich das nicht mehr aushielt, habe ich gekündigt. Seitdem folge ich meiner Berufung. Ich sehe das durchaus als Privileg. Nicht jeder hat die Möglichkeit, alles hinzuwerfen und neu anzufangen. Denen helfen Deine Tipps sicher weiter, die Situation locker zu nehmen und den Weg der kleinen Veränderungen zu gehen.
Auf der anderen Seite, rate ich gerne, etwas mehr Mut zu haben. Die „German angst“ ist beängstigend! Die negativen Szenarien, die man so im Kopf hat, treten meist nicht ein (dafür andere ;-))!
Und wenn man noch nicht herausgefunden hat, was man anstelle des verhassten Jobs machen möchte, was also die eigene Berufung ist? Dann muss man danach suchen! Ein Buch, das mir dabei geholfen hat, ist „Wishcraft. Lebensträume und Berufsziele entdecken und verwirklichen.“ von Barbara Sher.
Viele Grüße aus Franken
Christof
Hey Christof,
Danke für Deinen Kommentar!
Für die Leser, die es noch nicht kennen: ich habe Christof vor einer ganzen Weile mal ausführlich dazu interviewt, wie er seinen Job an den Nagel hängte und was er seitdem tut: https://mymonk.de/interview-mit-christof-von-einfachbewusst-de/ .
Du hast ja damals geantwortet, dass Du schon im Informatik-Studium keine Lust auf das Thema hattest, und bist dann dennoch eine Zeit lang in der IT-Branche gearbeitet (ein bisschen so, wie’s bei mir ja auch war).
Was hat sich denn seit unserem Interview vor zwei Jahren bei Dir geändert, was Deine Berufung und das Lebenkönnen davon angeht? Ist es schon leichter geworden, oder hast Du Deinen Kurs sehr verändert seitdem?
LG!
Tim
Ja, habe paar Jahre in der IT-Branche gearbeitet, da ich zunächst nicht wusste, was ich stattdessen machen sollte und man bei uns ja das zu machen hat, was man gelernt hat. Als ich dann nach und nach herausgefunden habe, was ich lieber machen würde, hat es noch eine Weile gedauert, bis ich mich getraut habe.
Bereut habe ich es bis jetzt keine Sekunde, dass ich mich vor zweieinhalb Jahren als Autor selbstständig gemacht habe. Monat für Monat erziele ich kleine Erfolge. Ich bin überrascht, wie weit ich schon gekommen bin, welche Kontakte und Schreibaufträge sich ergeben. Da ich mehrgleisig fahre und auch auf Buchveröffentlichungen setze, für die man erst mal in Vorleistung gehen muss, kann ich im Moment noch nicht 100 % vom Schreiben leben (habe durch den gut bezahlten IT-Job noch paar Ersparnisse). Ich denke aber, dass ich ab 2016 ganz vom Schreiben leben kann 🙂
LG
Christof
Danke für Deine Offenheit, Christof.
Das sind doch sehr gute Aussichten und man muss auch sagen, dass vom Schreiben zu leben schon eine besondere Herausforderung ist, da gibt es sicherlich leichtere Formen der Selbstständigkeit.
Dann lass uns einfach mal weiter machen! 🙂
Hallo Tim,
oft treffe ich Menschen die einen hohen Leidensdruck spüren und trotzdem nichts unternehmen. Warum nur?
Wir Menschen sind sehr leidensfähig.
Manch einer ist anscheinend geübter im Aushalten als im Verändern.
Man wartet und hält aus, bis es fast nicht mehr auszuhalten ist oder jemand von außen (die Firma) etwas entscheidet und man sich verändern muss, weil gekündigt wurde.
Dann ist es fast schon zu spät, der Frust und Zeitdruck ist riesig.
Viele Grüße nach München
Manfred 🙂
Hi Manfred,
das stimmt wohl, die Leidensfähigkeit kann man auch als Stärke deuten, aber manchmal ertragen wir scheinbar sinnlos lange bestimmte Umstände in unserm Leben.
Was rätst Du denn jemandem, der unzufrieden im Job ist (aber noch keine fremdbestimmte Kündigung in Sicht hat)? Was kann er tun, was ist dann wirklich wichtig?
LG
Tim
Hallo Tim,
es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
1. Ich kann versuchen etwas zu verändern.
2. Ich kann lernen, das zu akzeptieren, was nicht veränderbar ist.
Die Herausforderung ist zu erkennen, was für einem sinnvoller ist – verändern oder akzeptieren.
Um etwas zu verändern, muss mach seine Komfortzone verlassen und oft auch neues wagen und neues lernen.
Eine Möglichkeit wäre, den Focus weg von den Störfaktoren, hin zu den positiven Seiten des Jobs zu legen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Gut finde ich dafür die Dankbarkeitsübung.
Schreibe einfach jeden Tag fünf Ding auf, die Dir an Deinem Job gefallen und für die Du dankbar bist.
Mach das vier Wochen lang und die Sichtweise zum Job wird sich verändern.
Manfred 🙂
Hi Manfred,
ja, das kann sicher ein gutes Mittel sein, die Dankbarkeitsübung auf den Job angewendet. Vielleicht gräbt man sich damit auch gar nicht noch weiter in einer unguten Situation ein, sondern sieht zum Beispiel klarer: es gibt durchaus Dinge in meiner Arbeit, die ich schätze – aber die stehen in keinem Verhältnis zum Rest.
LG
Tim
Hey Tim,
wirklich sehr gute Tipps!
Ich habe mal ein Buch zu einer ähnlichen Thematik gelesen. Ich glaube es heißt „365 Tage Freiheit“. Darin geht es aber eher um die Auswege um das Ertragen.
Ich finde schon, dass man manchmal auf die Zähne beißen muss und durchhalten. Dann sind deine Tipps wirklich Gold wert.
Aber manchmal gibt es doch auch Situationen, wo man besser ein schnelles Ende mit Schrecken macht, als einen langen Schrecken ohne Ende zu ertragen.
Wenn man zum Beispiel die miese Abzocke bei einer Hotline nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Da finde ich sollte man gleich das Handtuch werfen.
Auch bei absoluter Unzufriedenheit, würde ich lieber sofort schmeißen, als durchzuhalten. Durch das Entledigen des alten Energieabsaugers, können ganz neue Energiereserven genutzt werden um etwas neues zu beginnen. Ich denke auch, dass man so mehr inneren Antrieb entwickelt, weil man darauf angewiesen ist etwas neues zu erreichen / schaffen.
Wie siehst du das?
LG Norman
Hi Norman,
da können schon Energien frei werden, da gibt es auch reale Beispiele für, zum Beispiel: https://mymonk.de/warum-eine-kuendigung-sinnvoll-sein-kann-auch-wenn-nicht-weiss-was-man-danach-machen-soll/
Aber manchmal ist man einfach zu fertig, um überhaupt noch Energiereserven zum Freisetzen zu haben (wodurch eine Auszeit natürlich noch wichtiger ist). Und manche Menschen sind vielleicht auch komplett blockiert, wenn sie vor der Kündigung gar keinen Plan für das Danach hatten.
Mit der „absoluten Unzufriedenheit“ grätscht dann auch gern mal der Verstand rein und sagt „naja, es könnte noch bekackter sein“ – und auch wenn das stimmt und für den Moment ein wichtiger Punkt sein kann, kann er uns auf lange Sicht ebenfalls in einer Situation halten, die wir durchaus gegen eine bessere eintauschen könnten.
Alles gar nicht so einfach, find ich!
LG
Tim
Hey Tim,
ich war auch sehr lange Zeit unzufrieden und konnte mich einfach nicht überwinden meinen Job hinzuschmeißen (vor allem weil auch noch die Promotion dran hing). Letztendlich habe ich aber doch den Mut gefunden und du glaubst gar nicht wie unglaublich erleichtert und zufrieden ich jetzt bin! Ich hatte furchtbare Angst vor dem Gespräch mit meiner Chefin, aber das war vollkommen unnötig, weil sie total verständnisvoll reagiert hat und meine Entscheidung sogar unterstützt (nicht weil ich unfähig bin, sondern weil sie meine Gründe plausibel fand 😉 ) Heute hatte ich meinen letzten Arbeitstag und ich gehe tatsächlich mit einem komplett reinen Gewissen! So kann es also auch gehen, wenn man einfach mal all seinen Mut zusammennimmt.
Hi Anja,
Danke für Deine mutmachenden Zeilen – und Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, ich hoffe, Du feierst heute richtig schön!
Gehört zu dem Plausiblen an Deiner Entscheidung auch, dass Du einen Plan B hast (bzw. jetzt Plan A)? Darf ich fragen, was Du vorhast?
LG!
Tim
Vielen lieben Dank! 🙂
Sagen wir mal so: Ich habe einen Langzeitplan (selbstständige Autorin/Texterin/Bloggerin…also Hauptsache Schreiben 😉 ), zu dem es wiederum einen Plan A, einen Plan B und einen Plan C gibt. Irgendwas wird auf jeden Fall klappen, da bin ich eigentlich ganz guter Dinge.
Hallo Tim,
vielen Dank für diesen Artikel! Genau sowas habe ich jetzt gebraucht. Ich bin noch 1,5 Jahre in meinem Job gebunden (da ich dual studiert habe, muss ich nach Ende des Studiums noch 2 Jahre bei dem Unternehmen bleiben). In der verbliebenen Zeit versuche ich so intensiv wie mögich auf meine Hobbies zu konzentrieren und meine Berufung zu finden (hoffentlich kann ich mal mein Lieblingshobby zum Beruf machen). Der tägliche Gang ins Büro ist trotzdem schwierig, da ich, wie auch du in deinem alten Job, keinen Sinn sehe.
An dieser Stelle also einfach mal vielen Dank und großes Lob für deinen Blog! Viele deiner Artikel helfen mir und inspirieren mich den für mich richtigen Weg zu finden und meine jetztige Situation so positiv wie möglich zu sehen =)
Hi Katharina,
Dankeschön, freut mich sehr, dass Dir mein Zeug so gut gefällt!
1,5 Jahre können einem ganz schön lang vorkommen, aber in Deinem Fall ist es ja keine Bequemlichkeit, dass Du noch bleibst, sondern einfach auch sinnvoll. Und auch diese Zeit wird vorüber gehen.
Ich wünsche Dir, dass Du bis dahin Ideen hast, was Du danach machen möchtest, die sich gut und stimmig für Dich anfühlen.
LG
Tim
Hi Tim, da sind einige gute Ratschläge dabei, auch ich war in der Situation. Jedoch hatte sich herausgestellt, dass kleine Verbesserungen meistens nur das Medikament gegen die Schmerzen sind und leider die Ursache außen vor lassen. Mich hat das krank gemacht. Das einzige das Heilung brachte war den Job hinzuschmeißen. Das war die beste Entscheidung ever. Besser der Sprung ins kalte Wasser als sich vor Angst nicht von der Stelle zu bewegen.
Lg Karl
Hi Karl,
Danke für Deinen Kommentar. Wie ging es Dir denn nach der Kündigung? Hattest Du da schon einen Plan, was Du machen willst?
LG
Tim
Sehr toller Artikel!
Ich habe meine Interessen damals zum Beruf gemacht. Mittlerweile ist damit sehr viel Stress verbunden und oft kommt so ein gewisser Hass bzw. eine Unzufriedenheit auf. Ich verdiene wirklich sehr gut, aber der Spaß an der Arbeit sank parallel zu den steigenden Einnahmen. Zu Beginn meiner Karriere war ich glücklicher den je und hatte im Grunde nichts. Heutzutage kann ich mir tolle Dinge leisten aber kaum noch Spaß und Unbeschwertheit. Dann sehe ich auf den Straßen Menschen die erfolgreich wirken mit traurigem Gesicht und erkenne mich wieder. Ziel ist es für mich geworden, wieder von ach so tollen Dingen los zu lassen und vielleicht dafür weniger arbeiten zu müssen.
Ich denke, der Fehler liegt immer bei einem selbst. Wie du schon schreibst, ich glaube min. 80 % der Menschen haben einen schlechteren Job oder gar keinen und weitaus weniger Möglichkeiten. Alles hat seine schlechten Seiten und wir müssen damit umgehen.
Hi Peter,
Danke!
Die Erfahrung habe ich auch gemacht: wenn man den Bogen dauerhaft überspannt, wird selbst der Traumjob zur Qual.
Hast Du denn schon konkrete Ideen, wie Du Dein Arbeitspensum (und Deine Ansprüche) wieder etwas senken kannst?
LG
Tim
Ja einige Ansatzpunkte habe ich:
1. Mittwochs möchte ich nur noch an eigenen Projekten arbeiten, die mir Spaß machen. Als Resultat daraus habe ich vielleicht wieder mehr Spaß und Power für die restlichen Tage.
2. Zur Zeit arbeite ich als Dienstleister. Ziel sollte es seien in Zukunft eher Produkte anzubieten um mich unabhängiger zu machen.
3. Ich möchte mehr Geld zurücklegen und weniger arbeiten. Man kennt es ja, man verdient mehr Geld und schaut direkt was man sich tolles kaufen kann… das möchte ich verhindern und auch allgemein meine Ausgaben ständig im Blick haben.
Punkt 3 mag ich nicht. Gut, er hilft, es tröstet, es könnte noch viel schlechter sein. Aber: Jeder findet einem, dem es noch schlechter geht. Den meisten von uns geht es besser als dem hungernden einbeinigen Aids-Waisen irgendwo im verdörrten Nirgendwo.
Was stört mich daran? 1) Dieser Punkt blockiert Veränderung, 2) Leiden ist oft individuell, d.h. das Leid eines anderen ist eigentlich nie mit dem eigenen direkt vergleichbar 3) Letztendlich macht dieser Punkt notwendig, dass es jemanden gibt, dem es noch schlechter geht, damit ich mich besser fühle.
Und, um noch einen Punkt hinzuzufügen zu Deiner Liste, Tim: Alternativen denken. Für manche mag das heißen: Sich wo anders bewerben, oder nochmal studieren, oder was auch immer. Wichtig ist schon mal der Gedanke: „Ich könnte auch noch was anderes machen als das hier“ – denn sonst entsteht Hoffnungslosigkeit, und die geht auf Dauer richtig an die Nieren.
Übrigens hat genau das mich zu einem anderen Job geführt, ich hab nebenher noch andere Sachen ausprobiert und dabei lernt man ja auch immer Leute kennen und die sehen, dass man nicht doof ist, und so weiter.
Der wichtigste Faktor bei allem ist meiner Meinung nach: Zeit haben. Also nicht so viel eingespannt sein, dass man gar nicht mehr dazu kommt, sich zu überlegen, was man will und ob man eigentlich das gerade macht oder auf dem richtigen Weg ist.
Hi Toc,
Deine Einwände gegen Punkt 3 finde ich sehr valide – doch nicht nur das Leiden ist individuell, sondern auch die Wege, das Leid zu lindern. Mir half es zumindest kurzfristig immer mal wieder, mich bewusst etwas glücklicher zu schätzen für das, was ich habe.
Die Sache mit der Zeit kenne ich auch. Meine endgültige Entscheidung zur Kündigung fiel, als ich ein paar Tage erkältet im Bett lag und zum ersten Mal seit Beginn des Jobs in mich gehen konnte.
LG
Tim
Nun, da es soweit gekommen ist, kommen wir endlich nicht mehr daran vorbei, darüber nachzudenken. Tröstliche Punkte lassen sich finden, als Ermutigung, es zu ertragen. Der eine oder andere Punkt regt bestimmt dazu an, illusionäre Vorstellungen und das Haben und Sein Wollen etwas abzubauen und mehr in Akzeptanz und in den Fluss zu kommen.
Doch warum ist es dazu gekommen? Warum habe ich so lange nicht authentisch gelebt? Ich muss es mir nicht wirklich wert gewesen sein, habe Erwartungen anderer erfüllt, scheute zurück vor möglichen schlechten Bewertungen. Lieber eine Eins für ein paar Leute um mich und leiden und ja nicht dem Muster der Abwertung zu nahe kommen.
Da ich nun noch nicht gelebt habe, mich an Leitplanken der Angst und an Bildern anderer Menschen orientiert habe, gibt es tiefere Ursachen. Und diese Ursachen bleiben auch mit einer Veränderung. Klar wird es etwas leichter, wenn einige Auslöser entfallen.
Einem Sich Öffnen, Ängste und frühere schlimme Zustände und Irrwege zu outen, müssen wir mit Respekt begegnen. Doch wo sind die Ursachen? Mit Unwertsein und Scham unterschwellig über Jahrzehnte belastet zu sein HAT Ursachen. Und was anderes haben wir zuvor erlebt, als die Kindheit. Und die hängt direkt ab von Problemen und Verhalten der Eltern.
Wollen wir immer noch zurückschrecken, unbewussten Abwertungen entgehen? So „gut“ erzogen wie wir sind, ist uns oft nur „gut“ Gedachtes und „Gutes“ im Bewusstsein. Nehmen wir es doch wie es ist. Fangen wir an, über diese Ursachen zu schreiben und vergessen wir falsch verstandene Rücksichtnahmen. Schuld gibt es nicht, insofern ich immer nur entsprechend meines Bewusstseins denken und handeln kann. Es wird leichter, wenn wir unser anerzogenes Verantwortungs- und Schulddenken diesbezüglich relativieren.
Für mich liegen dort die Ursachen und die beschriebene Geisteshaltung hat mir geholfen und hilft mir täglich.
LG Richard
Hey Richard,
dazu kommt noch, dass man ja vielleicht durchaus in Stimmigkeit einen Job begonnen hat, aber die Prioritäten anders wurden, oder der Job, oder der Chef, oder Dinge, die man gern tut. Dann kämpft man nicht nur mit den Bildern der Gesellschaft, sondern auch mit seinen eigenen überkommenen („ich wollte das doch so gern machen“, „ich wollte doch schon immer XY werden“).
Eine Zeit, in der es einen ankotzt, ist als Zwischenphase womöglich oft gar nicht zu umgehen.
Verlockend ist es, schnell neue Umstände im Außen zu suchen, mit denen wir vom konkreten Job unabhängige Löcher stopfen – es ist einfach nicht nur unbequem, sondern zum Teil auch sehr schmerzhaft, sich dem zu öffnen, wovon Du schreibst – selbst, wenn man im zweiten Schritt durchatmen und sage würdenn: „es gibt keine Schuld, jeder hat getan, was er konnte“.
LG
Tim
Ja die Zwischenphasen und Übergänge, die gibt es natürlich auch immer, z.B. wenn es einen neuen Vorgesetzten gab. Es gibt eben immer Täler und Berge. Sie kommen wie Wellen. So hilft uns Akzeptanz und Gelassenheit, sowie ein reduziertes Wollen, Haben und Sein Wollen. Im Tal ist es weniger stimmig. Wir haben nicht das Gefühl hier richtig zu sein. Wenig Lust und wenig Befriedigung.
Bin ich authentisch, dann bin ich voll da, nehme das alles wahr. Gehe bewusst durch, aber es zeichnen sich auch Pläne B und C ab. Und ich reagiere relativ schnell mit kleinen Dingen, ob es nun mein Gesichtsausdruck ist, ein etwas langsameres Bewegen bis hin zu Fragen, wie dies und das weiter geht … Der Wechsel zeichnet sich ab und erfolgt dann eher fließend und gut vorbereitet. Mit Unwertsein und Ängsten spiele ich länger eine Rolle, bis es eben soweit kommt wie es irgendwann kommen muss. Und der Druck kann mich dann in eine genauso schlechte Lage anderswo bringen. Die Ursachen sehe ich dann nicht bei mir, sonst müsste ich mein Bewusstsein dort hin richten wo es noch unangenehmer wird für mich.
Ich denke, es ist der erste Schritt, durchzuatmen, wenn ich zu einem Verständnis und zu einer Haltung gekommen bin, wo die Vergebung selbstverständlich wird, weil ich es verstanden habe. Niemand kann so leicht aus seiner Haut, trägt seine Probleme durch das Leben. Die Probleme schränken unsere Sicht ein. Was wir später „Schuld“ nennen möchten, das liegt im Dunklen. Die Muster sind um uns. Sie setzen uns zu. Ein „Schmerzkörper“ gibt vor, wir selbst zu sein (siehe Eckhart Tolle). Wir sind regelrecht „besessen“ aufgrund dieser Unbewusstheit.
Hi Tim,
ich finde deine Tipps sehr gut, vor allem praxisbezogen, was ich persönlich sehr hilfreich finde.
Habe mal darüber nachgedacht, warum so viele Menschen ihren Job nicht mögen. Glaube, dass kann einerseits wie Richard beschrieben hat, als Ursache in einem selber liegen, Belastungen in der Kindheit etc., die dazu führen, immer den Erwartungen anderer gerecht werden zu wollen, statt überhaupt in der Lage zu sein, seinem eigenen Weg authentisch folgen zu können und seine „Berufung“ zu finden. Andererseits denke ich aber auch, dass mittlerweile sehr viele Jobs dem Wesen des Menschen nicht entsprechen. Zu viel Leistungsdruck, zu monoton, etc.
Ich selber arbeite in einem sozialen Beruf, den ich zwar theoretisch sehr liebe und auch gar nichts anderes machen möchte, aber in dem auch unzureichende Bedingungen vorherrschen, die mir die Arbeit sehr anstrengend machen. Als sensibler Mensch möchte ich Dinge in Ruhe nacheinander abarbeiten und mit den mir anvertrauten Menschen eng zusammenarbeiten, dass ist leider oft nicht möglich. Meinen Ausweg finde ich da auch nur, indem ich akzeptiert habe, dass ich erstmal nur im Kleinen was bewegen kann und das eben nicht alles so läuft, wie ich es gerne hätte.
Es ist schon wirklich traurig, dass sie Arbeitswelt so menschenunfreundlich geworden ist, zumal sich ja auch nicht alle selbstständig machen können. Und selbst wenn man seiner Berufung nachgeht, wie es beispielsweise ja oft auch bei Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern, etc der Fall ist, sind es doch vor allem die äußeren Bedingungen, die als zu anstrengend empfunden werden. Deine Tipps können da schon helfen!
LG
Hi Leser/in,
selbst wenn sich alle selbstständig machen könnten: dort kann man genauso leiden wie in einem Job (auch wenn ich nicht mehr tauschen wollen würde, weil zu mir die Selbstständigkeit grundsätzlich besser passt).
Mir tut es leid, wie viele Menschen sich abrackern, nicht nur zeitlich und stressmäßig, sondern auch im Hinblick auf das Herz, mit dem sie bei der Sache sind, und dann dem zum Teil wirklich irren Druck von außen einfach nicht mehr standhalten können, obwohl sie ihre Arbeit gut und grundsätzlich sehr gern machen. Das ist schon sehr übel.
Ich hoffe, dass Du schon bald noch die eine oder andere Freiheit erkämpft hast für Dich, und dass Du außerhalb der Arbeit viel schöne Zeit hast, die Du genießen kannst.
LG
Tim
Hi Tim,
was würdest du jemandem raten (mir) die keinen Sinn in ihrem Beruf sieht? Nicht dass ich die Arbeit an sich nicht mag, oder mit der Bezahlung nicht zufrieden wäre – eigentlich ist es mein Traumberuf. Mein Problem ist eher dass ich mich nicht mit den anderen identifizieren kann. All die Ziele, der Geltungsdrang und Wünsche nach Anerkennung kann ich nicht teilen. Eigentlich bin ich froh wenn ich meine Ruhe habe, aber ständig muss ich mich rechtfertigen warum ich mich nicht weiterbilden will, und mir gehen diese ganzen Sitzungen mächtig auf die Nerven „Ja wir müssen Markführer werden bla bla bla“. Egal wo ich arbeiten würde, es ist doch überall dasselbe, und ich wäre nicht glücklich. Was meinst du?
LG
Hi Angie,
ich glaube, ich verstehe, worum’s Dir geht. Und das ist in der Tat etwas, das Dir nicht nur in diesem Beruf, in diesem Unternehmen begegnen wird, sondern auch so gut wie überall anders, sei es angestellt oder selbstständig, intern oder auf Kundenseite … das Wachstum ist zum Selbstzweck geworden und wer da nicht blind für brennt, der hat zunächst mal ein Problem.
So wie ich das jetzt aus weiter Entfernung und nur wenig über Dich wissend sehe, wird Dir eine Kündigung und ein neuer Job dahingehend nur wenig Abhilfe verschaffen können.
Wichtig fänd ich daher, dass Du Dir selbst noch etwas sicherer wirst, dass Du da anders tickst und als Mensch auch anders ticken darfst. Und vielleicht die Augen offen hältst, Dich umhorchst – eventuell gibt es ja doch an anderen Plätzen ein ganz anderes Klima, das viel besser zu Dir passt?
LG
Tim
Hi Angie, ich denke ich verstehe was du meinst. Ich begegne auch immer wieder im Beruf Menschen mit einem ausgeprägten EGO. Die Person(en), die meinen Wert für das Projekt/die Firma einschätzen sollen hängen an der Illusion. Alles wird dem überdeckenden Gefühl untergeordnet. Du sollst auch mit galoppieren …
Dann gibt es auch andere, die mir erst mal Zeit und Freiraum lassen. Die auf meinen inneren Antrieb setzen und auch dankbar sind, wenn ich mich dann einsetze …
Ich springe meistens nicht weg, entspanne mich etwas. Und wenn mir das Projekt schon nicht (mehr) wichtig ist, dann kann ich es auch mal ruhig angehen, egal wer ich dann bin. Ja ist immer wieder unangenehm, unter meinem Licht zu leben. Aber es kommen dann wieder andere Zeiten. Ich suche mir das dann wieder aus.
Lieber Tim und lieber Richard,
danke für eure Antworten die mich sehr zum Nachdenken angeregt haben. Dass ich anders sein „darf“, und das Gras woanders nicht grüner ist, beruhigt mich irgendwie.
Dass Richard schreibt dass dies alles eine Illusion ist in der man mit galoppieren sollte, lässt mich das Ganze aus einer anderen Perspektive sehen. Ob ich nun ein ausgeprägtes Ego habe und den Mund nicht voll genug kriege, oder ich Hintergrund weile und beobachte – der Sinn bleibt derselbe. Ich denke es sind die Erfahrungen und was wir daraus machen, die uns schlussendlich voranbringen. Also egal auf welcher Seite ich sitze, ich muss immer Entscheidungen treffen, Tiefschläge erleiden, Wut, Ärger oder Freude empfinden um Erfahrungen zu machen. Bloß denken die einen dass „Erfahrung“ was mit beruflicher Kompetenz zu tun hat.
Ich frage mich abend oft was ich heute gelernt habe – Habe ich aus Wut reagiert und jemand verletzt? Sollte ich das nächste Mal lieber mitfühlender sein? Wie weit kann ich gehen ohne meine Grenzen zu überschreiten? …Und immer wieder stelle ich fest wieviele Fehler ich tagtäglich mache und dass auch ich teils ein ausgeprägtes Ego habe auf das ich gar nicht stolz bin. Aber sind es auch wirklich Fehler wenn man sich entschuldigt und daraus lernt, oder doch Erfahrungen?
Vielleicht muss ich es nicht mehr als Muße zur Rechtfertigung sehen wenn ich dankend ablehne und nein sage, sondern mir zugestehen dass ich einfach ehrlich zu mir selbst bin. Auch wenn ich dadurch Groll bei anderen auslöse. Es hat doch jede Entscheidung ihre Auswirkungen, und ich glaube darum gehts, die brauchen wir. So wie die Theorie des Schmetterlings der durch seinen Flügelschlag einen Tornado verursacht.
Hallo liebe Angie, ich meine, wir sollten ausgeprägte EGOs, Willen zu Kompetenz im Beruf und Überheblichkeit nicht von vorne herein ablehnen. Das sind Dinge, die uns helfen, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen. Sie helfen uns, die nächsten Täler zu durchschreiten, Bedürfnisse zu befriedigen und Zukunftsängste abzubauen. Oft stecken Ängste dahinter als tiefere Ursachen. Auch Emotionen sollten wir nicht grundsätzlich ablehnen. Oft helfen sie uns über einen momentanen Schmerz hinweg oder richten unsere Bewusstheit auf etwas, das wichtig ist. Was wir tun ist in diesem Moment auch selten ein bewusster Fehler. Was passiert und wie ich reagiere, wurde vorher verursacht und entspricht dem was ist im jeweiligen Moment.
So liegt das Problem oft darin, dass wir uns selber in Frage stellen und deshalb Gefühle von Schuld und Unwertsein entwickeln, wenn wir reflektieren was war. Dies sind anerzogene Dinge und gegen uns selber gerichtet. Oft vergleichen wir uns mit Erwartungen anderer Menschen, die ggf. nicht akzeptieren können was ist und vorher verursacht wurde. Wir sollten lernen, uns schneller zu vergeben und über die Dinge hinwegsehen lernen. Richten wir doch unsere Aufmerksamkeit auf das was wir jetzt beabsichtigen, ohne an Erwartungen zu hängen. Wir schaffen Ursachen und begünstigen das was morgen ist mit dieser etwas höheren Bewusstheit.
Hallo Tim,
wow, mir fallen auf Anhieb einige Menschen ein, denen dieser Artikel weiterhelfen könnte. 🙂 Danke!
Den schicke ich gleich mal weiter.
Alles Liebe,
Philipp
Hallo lieber Tim und Mitleser,
Ich befinde mich zur Zeit beruflich in einer richtigen Krise.
Vor einem Jahr habe ich begonnen nebenberuflich eine Weiterbildung zu machen die mich noch ein Jahr bindet und mich sehr unglücklich macht. Das tut mein Job auch, ich leide mittlerweile schon an einer manifesten Angststörung die aus meinem Job und dem damit verbundenen Stress entstand. Ich habe konkrete Ziele die ich nach dieser Durststrecke verfolgen möchte. Leider war ich damals nicht ehrlich zu mir selbst als ich mit einer Weiterbildung anfing, in einem Job der mich kaputt macht. Aber mir fehlt der Mut hinzuscheissen…was sagst du dazu. Kennt das vielleicht jemand anders auch? Viele liebe grüße von einer aufmerksamen Leserin 😀
Hallo Tim,
die Überschrift „Wie man einen Job überlebt, den man hasst“ fand ich hart und dennoch ehrlich. Ich befinde mich leider in dieser Lage und von der hinzugekommenen Depression will ich gar nicht erst anfangen. Danke für deinen Beitrag, ich hab sogenanntes „Pipi in den Augen“ und bin motiviert, solange ich einen neuen Job gefunden habe mich mit einigen o.g. Punkten anzufreunden.
Danke!
Huhu Tim,
Erst einmal muss ich vorweg sagen dass ich deinen Blog einfach ganz fabelhaft finde. Er gibt einem einfach immer wieder Kraft und zaubert einem auch hier und da ein Lächeln auf die Lippen.
Das Thema über das du hier geschrieben hast bewegt mich seit einiger Zeit sehr.
Ich möchte nicht sagen dass ich meinen Job direkt hasse, ich hasse die Umstände unter denen ich ihn machen muss und das er teilweise mit meinen eigenen moralischen und menschlichen Vorstellungen und Werten korelliert.
Ich bin Krankenschwester auf einer Intensivstation und erlebe sehr oft Grenzsituationen, sowohl emotional als auch ethisch. Dazu muss gesagt sein dass ich als Hochsensibel eingestuft wurde. Lange habe ich das zwar vermutet aber nicht gewusst. Nun wird mir bewusst warum mich so viele Dinge im Berufsleben massiv belasten. Ich denke meine Probleme die ich mit vielen Situationen habe haben sich dennoch irgendwann zu Hass enbtwickelt. Auch wenn dies doch ein sehr gewaltiges Wort ist.
Mein Inneres hat schon lange entschieden und festgestellt: „Ich kann es nicht mehr ertragen“ und „Ich sollte etwas anderes machen mit meinem Leben“. Es ist nicht die Sinnhaftigkeit die mir in meinem Job fehlt. Damit möchte ich nebenbei betonen dass sich nicht nur Menschen im Büro Fehl am Platz und überflüssig fühlen können.
Ich sehe an manchen Tagen durchaus ein Licht am Ende des Tunnels, bin nach einer schweren Panikstörung die sich so langsam bessert auf dem Weg zur Selbstfindung und auch bereit einen Berufswechsel in Erwägung zu ziehen. Aber mir fehlt das Quäntchen Mut es mich wirklich wagen zu lassen. Auch weiss ich nicht wirklich wohin mit mir…
Momentan bin ich beruflich noch stark gebunden bis nächstes Jahr. Es gibt keinen Ausweg, alles Gute und Verwandelnde scheint mir noch so fern und ich habe Angst, es bin dahin nicht zu schaffen.
Was meinst du dazu? Wie kann ich diese Durtstrecke überwinden um nicht daran kaputt zu gehen? Wie finde ich meine wahre Berufung?
Traurig, so viele heute wollen Unternehmensberater werden. Scheint wohl nicht mehr viele mit Idealen zu geben. Ich persönlich habe nie auf andere gehört und habe Geologie studiert. Viele Leute (die keine Ahnung hatten) haben dumme Bemerkungen dazu gemacht, die ich glücklicherweise ignoriert habe. Heute bin ich promovierter Geochemiker, arbeite in einem Ingenieurbüro und tue den ganzen Tag Dinge die mich interessieren und Stress habe ich so gut wie nie. Schön oder? Fazit: Einfach mal in sich hineinfühlen und herausfinden wozu man geschaffen ist und nicht der dummen Masse folgen. Sowas wie Unternehmensberater (= karrieregeile gierige Ellenbogenmentalitätstypen) braucht die Welt sowieso nicht.
Hallo,
ich lese schon seit längerem deine Ausführungen zu loslassen und den „alten“ Job zu überstehen.
Ich bin auch esoterisch bereits bei einer guten Beraterin. Diese prophezeite mir einen baldigen Jobwechsel, verbunden mit einem Wohnortwechsel. Das ist genau das was ich mir seit Jahren wünsche. Mein Arbeitgeber ignoriert meine Absichten mich weiterzubilden und so habe ich ebenfalls BWL neben der Arbeit studiert, um eine Veränderung herbeizuführen. Jetzt wo ich den Abschluss geschafft habe, ist mein Arbeitgeber nach wie vor nicht an einer Umsetzung meinerseits interessiert. Ganz im Gegenteil, ich wurde in die schlimmste Filiale meines Unternehmens versetzt und es ist ein Kampf dort „durchzuhalten“.
Nun zu meiner Frage, meine Beraterin prophezeite mir ein erfolgreiches Abschneiden in der Prüfung, damit hat sie genau ins Schwarze getroffen. Wegen der Jobsuche, riet sie mir, loszulassen. Es kommt auf mich zu. Es sind vom außen her keine Probleme…. Jedoch wie soll ich loslassen? Ich muss doch wenigstens Bewerbungen schreiben. Es wird sicher keiner bei mir klingeln um mir meinen Traumjob anzubieten. Innerlich habe ich aber bereits meinen alten Job gekündigt. Wegen der Bezahlung gehe ich dort noch hin, aus keinem anderen Grund. Kannst du mir helfen? Danke dir und mach weiter so!!!
5 karrieren – dann habe ich noch 2 gut 🙂
Ich war vor ca. 4 Wochen auf dem ersten escape-the-city-World-Escape Meeting in München. Da geht es um Jobs die wirklich zu einem passen und wie man aus der Mühle entkommen kann.
Das erste Treffen in München hat mich und meinen Kollegen Stefan Porkert sehr nachdenklich gemacht, aber auch motiviert. V. a. die Erkenntnis, dass das Problem oft schon darin liegt, dass zwar eine Sehnsucht nach Veränderung da ist, aber man nicht so genau weiß, in welche Richtung. Und dass oft großes Unbehagen vor Veränderung besteht. Womit die große Herausforderung darin besteht, den ersten Schritt zu gehen …
[Anmerkung Tim: Hab den Werbelink entfernt]