Teile diesen Beitrag "Gaslighting: 5 Alarmsignale, dass Du manipuliert wirst"
Text von: Christina Fischer
Im schlimmsten Fall wirst Du bei den folgenden Zeilen genau wissen, wovon ich spreche. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider groß. Auch wenn keiner eine genaue Zahl festlegen kann, wie viele Opfer von Gaslighting es tatsächlich gibt. Denn viele Betroffene wissen nicht, dass sie betroffen sind.
Das ist die Krux an der Sache: Gaslighting ist höchst subtiler psychischer Missbrauch. Wer Gaslighting betreibt, der will die Selbstwahrnehmung seines Opfers derart verwirren, dass es sich im schlimmsten Fall für verrückt, wehrlos und wertlos hält. Und ist der Zweifel an sich selbst erst einmal eingepflanzt, stellt er sich als mieses, widerstandsfähiges Unkraut heraus.
Gaslighting: Wer tut so etwas?
„Psychischer Missbrauch“, das klingt hart. Nach Einzelfall, vielleicht nach Schicksalsbericht in einem Klatschblatt, über das der Leser kurz den Kopf schüttelt und dann weiterblättert. Aber nein, Gaslighting kann nahezu jeden von uns treffen und wahrscheinlich hat es auch nahezu jeden schon getroffen. Denn längst nicht immer endet es in einer Depression.
Wer andere „gaslightet“, der ist nicht zwangsläufig ein bitterböser Wicht, der andere zerstören will. Es geht beim Gaslighting um Macht, erklärte etwa die Psychologin Dr. Bärbel Wardetzki in einem Interview:
„Eigentlich ist es ein Mechanismus: nämlich Macht zu haben und zu halten. (…) Das ist an sich nichts Untypisches. Aber wenn Menschen sehr unsicher sind, kann es eben auch perverse Formen annehmen. Denn Angst führt dazu, dass wir alles kontrollieren wollen, um wieder Sicherheit zu erlangen. Das passiert oft unbewusst und gar nicht böswillig.“
Der Wunsch nach Macht hat viele Gesichter. In aller Regel sind es Narzissten, die sich hinter der Maske des Gaslighting verstecken und uns einreden wollen, dass mit uns etwas nicht stimmen würde.
Doch es gibt ziemlich eindeutige Warnsignale. Es folgen fünf davon, die ich größtenteils aus eigener Erfahrung kenne.
1. Dir wird etwas als „normal“ verkauft, obwohl Du tief in Dir fühlst, dass es das nicht ist
Als unbedarftes Teenager-Mädel hatte ich mal einen Freund, der – wie er sagte – mich nur beschützen wollte. Trafen wir einen männlichen Bekannten von mir, drückte er meine Hand fest oder trat mir auf den Fuß, um mir klar zu machen, dass es „nicht okay“ ist, mich mit ihnen zu unterhalten. Zu Hause bekam ich dann einen Vortrag, wie ich mich nur „so angucken lassen“ könnte, ob ich denn nicht sähe, was das für ein schlimmer Kerl wäre.
Als ich jenem damaligen Freund zu verstehen gab, dass mir sein Verhalten peinlich war, sagte er: „Es ist doch wohl normal, dass ich als Dein Freund Dich vor den zwielichtigen anderen Männern beschützen muss!“ Und ich bekam zu verstehen, dass ich sehr undankbar sei, dieses Verhalten nicht zu schätzen zu wissen.
Nun, es war mein erster Freund und ich zog in Erwägung, dass er vielleicht recht haben könnte. Heute weiß ich aber: Der Typ hatte nicht recht. Es war Manipulation, Gaslighting.
2. Der Gaslighter sagt das Eine und tut das Andere
Selber Freund, andere Geschichte. Der Himmel hing voller Geigen! Mal wieder. Er schwärmte mir von Urlauben vor, die wir unternehmen würden. In Paris würden wir in diesem kleinen Café sitzen … und als Andenken würde er mir teure Ohrringe kaufen … und dann oben auf dem Eifelturm … und überhaupt.
Aber immer, wenn ich die Reise tatsächlich angehen wollte, wurde ich verbal abgewatscht: „Du siehst doch, dass ich gerade voll im Stress bin“ hieß es dann etwa. Zu der Reise kam es nie. Für Gaslighter ist das ziemlich symptomatisch: Mit großen Versprechungen ködern und dann so tun, als wäre das doch niemals so gemeint gewesen.
Natürlich können wir Menschen nicht immer all unsere Versprechen halten. Der Gaslighter betreibt das jedoch gezielt.
3. Du zweifelst an Deiner Erinnerung
Wenn es beim Gaslighting ans Eingemachte geht, wirst Du vielleicht an einen Punkt kommen, an dem Du Dein Erinnerungsvermögen anzweifelst. „Mein Freund ist nicht so fürs Partymachen“, sagte ich etwa einmal in seiner Anwesenheit vor Freunden und erinnerte – meiner Meinung nach – genau ein Gespräch mit ihm, in dem er mir genervt erzählte, dass er Feiern total hasst und sinnlos findet.
Vor den anderen fiel er mir jedoch in den Rücken: „Das habe ich SO niemals gesagt. Ich hatte auf diese spezielle Party keinen Bock. Christinas Gedächtnis ist manchmal echt wie ein Sieb.“ Es blieb nicht die einzige Situation dieser Art und letztendlich traute ich meinem Gedächtnis selbst immer weniger über den Weg.
4. Du zweifelst an Deiner Wahrnehmung
Wo ich schon mal dabei war, meine Erinnerung kritisch zu sehen, begann ich auch bald generell an meinem Verstand zu zweifeln. Vor allem an meiner Wahrnehmung. Waren die Blicke, die meine männlichen Bekannten mir zuwarfen, etwa wirklich so begehrlich? Sah ich in diesem Kleid wirklich so billig aus? Fanden mich die anderen wirklich peinlich, wenn ich einen Witz machte?
Irgendwann konnte ich das alles nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Und um mich vor einer möglichen Blamage zu bewahren, vertraute ich meinem Freund, dem Gaslighter. Grober Fehler. Leider manipulieren nicht nur Einzelpersonen unsere Wahrnehmung. Auch Werbung und Medien schrauben bekanntlich kräftig daran herum. Wir glauben vielleicht, wir seien zu dick, wenn wir nicht in Heidi Klums Topmodel-Auswahlschema passen oder nicht cool, wenn wir nicht das neueste Apple-Produkt unser eigen nennen können. Es ist schwierig, sich all dem zu entziehen. Aber wir können versuchen, hellhörig zu werden und all diesem Gaslighting mit offenen Augen zu begegnen.
5. Du fühlst Dich nicht gut genug
„Gedächtnis wie ein Sieb“ – das war erst der Anfang. Im Zuge des Gaslighting wird Dir der Gaslighter noch einige Deiner vermeintlichen „Schwächen“ aufdecken. Ich war beispielsweise „immer viel zu sensibel“, manchmal „paranoid“ und sowieso chronisch „undankbar“ für meinen Ex.
Und wenn Du ohnehin schon dabei bist, an Dir zu zweifeln und dem Gaslighter allmählich zu glauben, dann kann Dein Selbstwertgefühl mächtig einknicken. „Ich muss ja eigentlich ganz froh sein, dass er mit mir zusammen sein will, so erbärmlich wie ich bin“, dachte ich mir damals in manch stiller Stunde. Ich fühlte mich winzig klein neben ihm – und genau das wollen Gaslighter erreichen. Geringer Selbstwert mag nicht unbedingt immer eine Folge von Gaslighting sein, aber es ist umso wahrscheinlicher, wenn das schon einmal irgendwann in Deinem Leben anders war. Wie hast Du Dich gefühlt, bevor Du ihn oder sie getroffen hast? Mochtest Du Dich damals mehr als jetzt?
Im Strudel des Gaslighting: Das ist Dein Anker
Gaslighting hat zwar einen modernen Namen, ist aber so alt wie die Menschheit. Und es wird niemals aufhören, solange es Menschen gibt. Mit der Werbung und den unzähligen Kanälen der sozialen Medien wird der unergründliche Ozean der Manipulation zusätzlich gespeist. Wenn Du Dich auch den Gaslighting-Gezeiten nicht ganz entziehen kannst, so sitzt Du jedoch nicht ausgeliefert in Deinem Boot. Du hast einen Anker: Dich selbst. Niemand kennt Dich so gut, wie Du Dich kennst. Niemand sieht durch Deine Augen, niemand fühlt mit Deinem Herzen. Du kennst Deine Wahrheit, egal, was Dir irgendwer weismachen will. Und nur darauf kommt es an. Deswegen: Höre auf Deine innere Stimme, auch wenn Sie nur flüstert. Und wenn Du ein leises S.O.S. in Dir hörst – wirf den Anker.
Mehr unter Gaslighting: Wenn Du manipuliert wirst, bis Du Dich für verrückt hältst.
Photo: Manipulation / Shutterstock
Danke für diesen Text! Ich hatte schon selbst 3 Jahre eine Beziehung mit einem Narzissten und musste Gaslighting durchmachten. Am Schluss der Beziehung war ich erstens nur mehr noch eine leere Hülle. Zweitens hatte ich danach mit Panikattacken und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Das positive daran war, dass ich nach der Trennung ein völlig neues Leben anfing. Und jetzt stärker bin als jemals zuvor.
Ein wirklich guter Artikel, wirklich schön beschrieben. Ich erkenne meine frühere Beziehung an so vielen Stellen wieder, dass mir schon ein wenig schlecht geworden ist, doch weiß ich auch, dass es extrem wichtig ist, einen Fokus darauf zu legen und anderen zu zeigen, dass es eben nicht normal ist was da vor sich geht. Das ist nicht, wie es sein sollte. Niemals!
Lieben Gruß, Anna
Hey Christina,
total spannender Beitrag. Zum Glück ist mir so etwas noch nicht passiert aber ich fühle mit allen, die so etwas durchmachen müssen! Finde ich unfassbar, dass es Menschen gibt, die so etwas machen.
Auch wenn ich so etwas noch nicht erlebt habe, hoffe ich, dass es mir jetzt auch durch die sensibilisieren durch diesen Artikel hier nich passieren wird.
Liebe Grüße
Tim
Ich habe vor nicht all zu langer Zeit in einer ähnlichen Beziehung gesteckt. Am schlimmsten war, dass ich angefangen habe meiner Intuition nicht mehr zu vertrauen und drauf und dran war mich und meine Bedürfnisse komplett in Frage zu stellen und unterzuordnen.
Gott sei Dank war ich dem damaligen Partner aber schlussendlich doch zu „eigensinnig“ und wurde nach 3 Monaten abserviert. Heute denke ich, dass dies das beste war was mir passieren konnte.
Hi,
meiner Intuition nicht mehr zu vertrauen und meine eigene Wahrnehmung anzweifeln kenne ich auch.
Nur: Wo verlaufen da die Grenzen?
Ich denke, bei der bewussten Absicht den anderen zu schwächen und nieder zu machen, um einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen.
Andernfalls ist es, wie Du schreibst, eben ein unbewusstes Handeln aus Angst. Auch wenn das Resultat inakzeptabel ist, wem kann man das vorwerfen?
Grüße
Zitat: „Ich denke, bei der bewussten Absicht den anderen zu schwächen und nieder zu machen, um einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen.“
Ein entschiedenes Nein!
Hallo Matthias,
denn ich denke (ich weiß es nicht), dass sie weder sich selbst noch ihrer Taten bisweilen bewusst sind.
Sie merken (auch sich selbst) nicht.
Und wer mit sich selbst nicht in Resonanz gehen kann, kann es erst recht nicht mit anderen.
ABER man kann dennoch alles kontrollieren (meint man irriger Weise – resp. solange alle anderen ‚mitmachen‘).
Unter Kontrolle kann ‚ich‘ aber nur alles haben, wenn es gleich geschaltet ist oder zumindest so läuft, wie ‚ich‘ es vorgebe. (Stichwort: Diktatur -> Größenwahnsinn -> Narzissten)
Sondern sie agieren ihre Ängste und Zwänge aus. Das schlimmste für sie ist der Kontrollverlust. Vertrauen gleich null.
Nachtrag:
Es geht weniger um Vorwürfe, sondern darum, dass es nicht gemerkt werden WILL – weil es sich so weitaus ‚leichter‘ leben lässt. Die anderen (Opfer) machen die Drecksarbeit für mich – solange man Opfer findet….
Ich möchte vielleicht folgendes ergänzen:
Dem Narzisst geht es darum, durch seine Manipulationen nach außen größer zu erscheinen und stützt sich dabei auf die Schultern seiner Umgebung oder Partner um sie gleichzeitig „kleiner“ zu machen.
Ganz allgemein sollte man sich jedoch vor „Manipulatoren“ in Acht nehmen. Diese trifft man überall: Im Büro, im Verein, in der Nachbarschaft. Sie überschütten Dich mit Argumenten, das Dir ganz flau im Kopf wird und du nicht mehr gegenwärtig denkst und handelst. Derzeit agieren sie auch mit lauten Youtube-Videos als Weltverschwörer und Besserwisser selbst mit abstrusesten Ideen und Konzepten. Ganz wie im alten Märchen beim Rattenfänger von Hameln. Sie finden überall orientierungslose Schäfchen die ihnen glauben und folgen.
Da hilft nur eines: Schau in dich hinein, was du fühlst, was du denkst. Sei gegenwärtig und achtsam.
„Das gesamte Universum, ihr Mönche findet ihr in diesem klafterlangen Körper“ hat auch schon Buddha erkannt und damit absolut Recht!
ziemlich guter artikel. danke! ich würde aus eigener erfahrung behaupten das schon ein gefühl das irgendwas nicht stimmt ein anzeichen sein kann, manipuliert zu werden. manipulation in beziehungen finde ich ist sehr schwer zu erkennen, grad ja auch weil man seinen partner ja liebt und sich ungerne eingesteht von ihm manipuliert zu werden.
meine gefühle haben aber immer richtig gelegen.
mir hat geholfen mich um meine bedürfnisse zu kümmern, meine schuldgefühle zu akzeptieren und mich rechtzeitig abzugrenzen. weil manipulation funktioniert nur wenn zwei mitmachen und nur wenn schuldgefühle und schlechtes gewissen handlungen erzwingen, die ich nicht aus freiem willen mache. rechtzeitig anker werfen ist wichtig, ja. weil ist man erstmal antrainiert ohne es zu merken wird es immer schwerer den kreislauf zu durchbrechen. reden bringt glaube ich nicht so unbedingt viel. das zeigt nur das die manipulation wirkt.
Lieber Alexander,
aus eigener Erfahrung kann ich Dir garantieren, dass Du noch so sehr auf Dich achten kannst.
Diese Manipulatoren stellen es so raffiniert an, dass Du hinterher glaubst Du hättest es so gewollt!
Sie verdrehen Dir Dein Gehirn(, ohne dass Du es bemerkst. Du denkst, Du hast einen freien Willen?
Sie wissen es besser… Sie ‚verkaufen‘ Dir ihren Willen als Deinen Willen.
Und es dauert, bis Du dahinter kommst. Doch dann ist es fast schon zu spät.
Alles Gute für Dich und bleib immer schön bei Dir!
Grüße, Alter Ego
….was mir noch einviel: mitgefühl hilft zu sehen das manipulation aus schwäche und nicht aus stärke geschieht und menschen die manipulation einsetzen eigentlich hilfe brauchen da sie nicht in der lage sind ihre gefühle und bedürfnisse wahrzunehmen und zu artikulieren. sie sind nicht unbedingt schlechte menschen und wissen oft selber nicht was sie tun, sondern durch frühere beziehungen, trauma, missbrauch mit einem niedrigen selbtswertgefühl ausgestattet.
allerdings will ich auch nicht die folgen für das opfer verharmlosen. nichts ist schlimmer finde ich als selbstzweifel und das gefühl sich selbst zu misstrauen und dauernd den schwarzen peter einstecken zu müssen.
Bei diesen Menschen ist grundsätzlich nichts Schlimmes passiert. Das bildet man sich nur ein!
Bei ihnen ist alles in Butter. Nicht sie sind das Problem, sondern ‚DU‘, ‚DU‘ bist neurotisch, ‚DU‘ bist paranoid (so etwas von ihnen zu behaupten!), ‚DU‘ bist viel zu empfindlich…uswusf.
***
Ich stimme Dir zu, dass man eigentlich Mitgefühl mit ihnen haben müsste.
Bei mir reicht es zu „Ja, es ist traurig, dass Du Schlimmes erfahren hast und Du hast aus diesem Grund auch mein Mitgefühl. Wenn Du Hilfe brauchst, geh bitte zu einem erfahrenen Therapeuten. Ich stehe Dir als Projektionsfläche, Blitzableiter, Mülleimer für ‚miese Laune‘ etcetcetc. nicht mehr zur Verfügung!“
Man kann keinen Kaktus umarmen ohne selbst verletzt zu werden.
Wer masochistisch veranlagt ist, oder sich gerne in der Opfer- oder Retterrolle finden mag,
ist dort natürlich bestens aufgehoben. Mein ‚Bedarf‘ ist bis an mein Lebensende gedeckt.
Man kann diese Menschen nicht retten ohne selbst dabei unterzugehen.
Sei Täter!
Tu Dir etwas Gutes, Tu Dich mit positiven Menschen zusammen, Tu positiven Menschen etwas Gutes!
Narzissten gehören in gute Profi-Hände!
Nach einer fast 10jährigen Beziehung mit einem viel zu langen „untergang“ mit einer narzistin, der mich sehr viel Kraft und Stärke gekostet hat kann ich nur zustimmen. Gaslighter gehören, wenn sie denn eigene Probleme und Schwächen haben, in professionelle Hände. Niemals, ich wiederhole niemals! Versuchen das in die eigene Hand zu nehmen. Es kostet einen auch nach der trennung noch Jahre das selber emotional aufzuarbeiten. Mit viel Glück trägt man selber keine bleibenden Schäden davon.
Danke! Du sprichst mir aus der Seele!
Was versteht jemand unter „Liebe“, der sich erniedrigen, dauerhaft anzweifeln lässt und einen Partner an der Seite erträgt, der A sagt und B tut, seine „Wahrheit“ als die einzig richtige hinstellt und einem erklärt, was „normal“ ist und was nicht und der einem das Gefühl gibt nicht „gut genug“ zu sein?
Was hat das mit Liebe oder Partnerschaft zu tun?
Liebe hat für mich nichts mit „jemanden ertragen“ zu tun.
Weder muss mich jemand „ertragen“, sondern darf gern gehen, wenn er mich so blöd findet, dass er mich ständig „verbessern“ muss,
noch muss ich jemanden ertragen, der mich so behandelt.
Das gleiche gilt für Freundschaft, Geschäftsbeziehungen etc.
Weiterbringen tut es niemanden
10 Jahre ist es her, dass ich mich aus einer unsäglichen ‚Beziehung‘ befreit habe.
Dass es im Grunde die Hölle war, wurde mir erst nach dem ‚Ehetod‘ gewahr.
Bis heute hat es gedauert, mich einigermaßen wieder im Leben zurecht zu finden,
einem geregelten Vollzeitjob nachzugehen.
Die Selbstzweifel waren exorbitant und in schlimmsten Phasen dachte ich sogar an Suizid.
Ich bin dankbar, es (hoffentlich) endgültig überwunden zu haben.
Und doch – gerade heute wurde ich mir dessen bewusst – ist es scheinbar nie ganz vorbei,
denn begegnet mir im Arbeitsalltag ein derart gestörter Mensch, ist der Trigger SOFORT wieder da.
Heute tatsächlich passiert! Und ich stand wieder neben mir, war aufgelöst und alles war wieder präsent…
Froh bin ich, dass ich in der Situation nicht alleine war, es Zeugen gab, für diese ungeheuerliche Person,
sonst hätte ich erneut an meinem Verstand gezweifelt!
Welchen Schaden diese Typen anrichten, ist ihnen weder bewusst, noch sähen sie es ein.
Sie sind gemeingefährlich und niemand will es wahr haben. DAS ist das allerschlimmste.
Hallo alter Ego,
mir geht es ähnlich. Auch wenn eine räumliche Trennung erfolgt ist, braucht es seine Zeit bis man sich auch emotional wieder neu ausrichtet. Auch wenn mir vieles heute bewusst ist und ich immer mehr auf mich vertraue bzw. auf meine innere Stimme höre, ertappe ich mich selbst am zurückfallen in alte Verhaltensweisen. Das allerdings nur kurz, denn sofort werfe ich meinen Anker.
Letztlich nimmt man sich immer mit, auch ins neue Leben. Es ist für mich eine Art „awakening“ geworden, mit mir und meinen Bedürfnissen liebevoller umzugehen.
Und dafür bin ick sehr dankbar.
Lg
Monika
Jetzt wird mir einiges klar. Jetzt begreife ich den Sinn hinter dem damals Gesagtem.
Meiner Mutter geht es so mit einer Tochter,
meine Mutter ist Ihr wie hörig und glaubt Ihr alles und macht was Ihr gesagt wird.
Wir wissen es geht um Macht und Geld.
Dass unsere Mutter das nicht aushält ist derjenigen egal.
Aber es Interessiert keinen es gibt keine Hilfe oder Möglichkeit Ihr zu helfen,
Oder weiß jemand eine Möglichkeit eine Anlaufstelle?
Am schlimmsten ist es, wenn diese Manipulation von der eigenen Mutter ausgeht. Du in einem Netz aus Erinnerungen an schwersten Missbrauch und Misshandlungen gefangen bist, und man Dir irgendwann erklärt, dass das alles gar nicht passiert ist. Das der Mord am Vater doch nicht zu bedauern wäre. Wäre ihrer Ansicht nach eh ein A* gewesen. 🙁 Das die eigene Mutter auch noch die ganze Familie, Hilfsnetzwerke manipuliert, bis Du Dich selbst absolut negierst. Völlig auflöst, weil Du überhaupt nicht mehr weißt, wer Du überhaupt bist. Es war die Hölle auf Erden und ich hätte es fast nicht überlebt. Einzige Lösung: Kontaktabbruch und zwar so schnell es geht!
Eine Überlebende
Es gibt nur sehr wenige Geschichten, die ausführlich berichten, was beim narzisstischen Missbrauch in einer Liebesbeziehung passiert. Bei Bayern 2 gab es vor einigen Wochen eine Sendung zum Thema, in der ein Typ berichtet, nicht nur wie er reingeraten ist, sondern auch, wie er hinausgefunden hat:
https://www.lesenmitlinks.de/gaslighting-ich-habe-angst-vor-meiner-ex/
Er sagt unter anderem: „Wenn wir unterwegs waren, habe ich versucht, mich zu beherrschen. Wenn wir im Café saßen, habe ich krampfhaft in Tinkas Gesicht geschaut, bloß nicht in Richtung anderer Tische. Ich bin unsicher geworden. Ich bekam Panikattacken. Ich hatte fürchterliche Verspannungen und Schlafstörungen. Mir war klar: jederzeit kann eine neue Bombe hochgehen.“
und das alles wird umfangreich in diesem Buch erzählt, das auf eine reale Geschichte zurückgeht. Es ist wirklich unheimlich und man kann die Geschlechter ebenso gut austauschen, es bleibt sich gleich:
https://literatourismus.net/2019/01/jan-drees-sandbergs-liebe/
Hallo. Ich kenne dieses Verhalten seit meiner Kindheit denn es ist meine Mutter die Gaslightet. Es hat mehr als die Hälfte meines Lebens gebraucht zu raffen was da passiert. Ich habe so oft versucht sie von der Wahrheit zu überzeugen, von Dingen die sie gesagt hat. Und konnte gar nicht begreifen, dass sie die Dinge scheinbar vergessen hatte gesagt oder getan zu haben. Kein einziges Mal in fast 40 Jahren ist es mir gelungen. Nicht mal dann wenn noch weitere Personen dabei gewesen sind denn die reden mir dann laut meiner Mutter nur nach dem Mund. Oder sie sagt ich hätte etwas getan oder gesagt, was nicht der Wahrheit entspricht. Als Kind ist das so furchtbar und unbegreiflich denn man ist immer in der Schuld. Nicht mal heute kann ich die „Schuld“ komplett ablegen und es zerfrißt mich manchmal innerlich, obwohl ich weiß dass sie manipuliert. Oder gerade deshalb zerfrißt es mich, da es die eigene Mutter ist die uns Kinder zu psychischen Wracks gemacht hat. Mir geht es heute zwar besser als vor 20 Jahren und 3 stationären Therapien, meine Schwester ist leider immer noch Alkoholkrank und schafft es nicht aus der „Schuld“ und „wertlosigkeit“ raus. Ich schaffe den Abstand zu ihr manchmal auch nur in dem ich sie komplett ignoriere und blockiere. Traurig, dass sie mittlerweile 80 Jahre alt und krank ist und es am allerwichtigsten scheinbar mit aller Macht und letzter Energie an Verdrehungen von Tatsachen festzuhalten denn sie muss mittlerweile sehr einsam sein.
Eine Betroffene..
Richig guter Artikel, ich kannte den Begriff gaslightning vorher nicht, habe ihn aber auch erlebt mit meinem Ex, 3 Jahre lang. Wie oft habe ich mich extrem schlecht gefühlt und konnte mich doch nicht trennen. Ich war zu emotional oder wahlweise hatte ich zu große Stimmungsschwankungen, dann all die Versprechungen, die nie eingehalten wurden, die Ignoranz und völlig fehlende Empathie. Zum Glück hatte ich ein ganz gutes Bild von mir selber und diese haltlosen Vorwürfe sind an mir abgeprallt aber alles andere hat er in Perfektion beherrscht. Das ist vorbei, aber leider merke ich, dass ich immer noch einen Hang zu diesen Männern habe, daher bleibe ich erstmal weiter Single.