Teile diesen Beitrag "Der Unterschied zwischen echtem Selbstwertgefühl und aufgeblasenem Ego"
Ich wollte besser sein als andere.
Unbedingt.
Also gab ich im BWL-Studium so viel Gas, dass ich fast an die Wand gekracht wäre.
Ich wollte stolz sein können auf meine Leistung und dadurch selbstbewusst und unangreifbar werden.
Unbedingt.
Doch das war eine Falle.
Mit jeder guten Note, die ich bekam, verlor ich in Wirklichkeit etwas. Ein weiteres Stück von dem Gefühl, als Mensch wertvoll zu sein. Einfach nur als Mensch, nicht als Leistungsmaschine.
Ich verwechselte Ego und Selbstwertgefühl, und ich denke:
diese Verwechslung ist die häufigste und gefährlichste unserer Zeit.
Auch wenn mein Ego mich noch immer verführen will (und das auch noch oft genug schafft), sehe ich die Dinge inzwischen klarer, und das allein heilt schon.
Hier eine kleine Unterscheidungshilfe:
Ego | Selbstwertgefühl |
„Ich bin stolz auf das, was ich kann, weiß und habe. Ich kann, weiß und habe mehr als andere Menschen.“ | „Ich bin zufrieden mit mir und mein Wert hängt nicht davon ab, was ich leiste.“ |
Kommt aus dem Kopf und schwebt über der Erde | Kommt aus dem Herzen und schlägt Wurzeln |
Ist anfällig wie ein Luftballon und vergänglich wie der Körper | Ist fest wie ein Felsen und dauerhaft wie die Seele |
Ernährt sich von Leistung und Vergleich | Ernährt sich von Annehmen und Nicht-Vergleichen |
Wird mit jedem Bissen hungriger | Ist satt und erfreut sich dran |
Sucht Beweise, immer wieder | Findet liebevolle Ruhe |
Macht abhängig | Befreit |
Es ist schön, nach Dingen zu streben. Voranzukommen. Etwas zu schaffen (zum Beispiel gute Noten im Studium). Warum auch nicht.
Nur sollten wir uns davon kein echtes, tiefes Selbstwertgefühl versprechen.
Sonst treten wir in die Falle des Egos („Ich bin meine Leistung“), müssen mehr leisten, und noch mehr … und werden trotzdem immer leerer und unzufriedener.
Was passiert mit Dir, wenn Können, Wissen oder Besitz vergehen?
P.S.: Was mir auf meinem Weg zum Selbstwertgefühl hilft: achtsam sein, mich und meine Gefühle in allen Facetten so gut wie möglich annehmen, mein Leben vereinfachen und auf mein Herz hören
Photo: Hsuhanyin
Moin Tim,
sehr schöner Text. Liest sich etwas analytischer, was mir auch gefällt 🙂
Vor allem die direkte Gegenüberstellung in der Tabelle finde ich gelungen. Die sollte man sich ausdrucken und aufhängen!
Beschäftige mich auf meiner Seite momentan auch mit Zufriedenheit und kann nur bestätigen was du schreibst. Lieber mal stehen bleiben und selbst sein, statt ständig zu rennen und das Ego aufzupumpem!
LG Norman
Guten Morgen Norman,
Danke! Ich weiß gar nicht, ob man nicht mit dem Analytischen immer Gefahr läuft, sehr nah ums Ego herum zu tänzeln, weil man erklären und irgendwo auch Recht haben will … das tiefe Selbstwertgefühl braucht ja eigentlich eher weniger Worte (wie die Liebe, oder Gott) … aber versuchen kann man’s ja mal. 🙂
Hilft es Dir schon, einfach mal stehen zu bleiben, um weg vom Ego und hin zum Selbstwertgefühl zu kommen, oder braucht es dafür mehr?
LG
Tim
Oh, ich finde analytisch ist genau das Gegenteil von Recht haben und Meinung bestärken. Ich verstehe darunter die Dinge ganz nüchtern so zu betrachten und zu schildern, wie sie sind ohne Emotionen hineinzulegen.
Stehen bleiben im übertragenen Sinne ist meines Erachtens das einzige was hilft. Nur die Richtung zu ändern genügt in dem Fall nicht, denn dann orientiert man sich schon wieder an etwas anderem und möchte ein Ziel erreichen. Und das „Selbst“ findet man ja bekanntlich nicht in anderen Dingen. Es ist als ob man einen Schlüssel in der Wohnung sucht, den man eigentlich in der Tasche hat. Da hilft es auch nur stehen zu bleiben und in / an „sich selbst“ zu suchen.
Wie denkst du eigentlich über den Zeitpunkt nach, wenn dein Können, Wissen und Besitz vergeht?
Das ist ein interessanter Punkt, und bei vielen Dingen, die sich analysieren lassen, stimme ich Dir da zu.
Nur: ist es nicht so, dass man sich zum Beispiel vom Göttlichen oder von der Liebe umso mehr entfernt, je mehr man denkt, analysiert … und dabei zwangsläufig weniger spürt, was vielleicht nur gespürt und nicht erklärt werden kann? Ob das Ego in diese Aufzählung passt, weiß ich allerdings selbst nicht sicher.
Ein schönes Bild, das vom Schlüssel!
Zu Deiner Frage: ich hoffe vor allem, dass ich dann spüre, dass es okay ist, wie es ist.
Ist es nicht göttlich Dinge einfach so zu sehen wie sie sind ohne sie zu bewerten? Ist das nicht die reinste Form von Liebe etwas anzunehmen wie es ist ohne darüber zu urteilen?
Aber ich verstehe was du meinst. Vielleicht sollte man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen die Dinge sehen wie sie sind ohne sie zu bewerten.
Ich muss gerade ans Meditieren denken. Hier lässt der meditierende ja auch einfach alles geschehen und nimmt wahr ohne zu urteilen. Und das ist eine schöne Überleitung, denn beim Meditieren geht es ja auch darum das Ego und seine Gedanken loszulassen.
Im letzten Augenblick lassen wir auch das Ego los, glaube ich.
Beim Meditieren, und auch beim „Sehen mit dem Herzen“ verzichten wir nicht nur darauf, zu bewerten … sondern wir verzichten auch darauf, zu analysieren. Ich glaube, das ist’s, was ich sagen wollte (aber jetzt erst schaffe). 🙂
Die Tänzerin
Die Tänzerin fragt sich beklommen: Was wird wenn einst die Zeit gekommen,
daß ihre Leibeskräfte schwinden? Wie kann sie Ausdrucksmittel finden für das, was auf der Seele brennt, wofür sie keine Worte kennt?
Sie reibt den Zeh, der sie bedrückt seitdem sie tanzte ganz entrückt. Gedanken steigen in ihr auf über der Tänzerin Lebenslauf. Ihr Körper ist ihr sehr viel wert. Sie möchte, dass er unversehrt ihr bis zum Lebensende nützt. Das tut er wenn sie ihn beschützt.
Sie hat so Vieles schon getanzt und doch ihr Herz im Tanz verschanzt.
So lange tanzte sie auf Stöckeln und jetzt fühlt sie die Jugend bröckeln. Getanzt mit Partnern, Fächern, Worten … Flamenco…Walzer…viele Sorten…
Noch ist ihr Ende nicht mal nah und doch spürt sie schon die Gefahr wenn sie nicht eine Tanzform übt
die alles hier auf Erden liebt: Sie wird sich jung fühlen und ganz übt sie ab heute AKZEP-TANZ !!!
Wie Phönix aus der Asche stieg,
feiert sie heute ihren Sieg über Verzweiflung und burn out fuhr endlich aus der Schlangenhaut. Die Häutung war so lang ersehnt! Die Tänzerin sich streckt und dehnt, bewegt ganz sanft nur ihre Glieder und fühlt die Lebensflamme wieder…
Haha! Der ist schön! Der ist gut. 🙂
Das ist wirklich ein ganz tolles Gedicht, von der Autorin LillyWaldfee, welches Du hier gepostet hast, Corinna. 🙂
http://www.keinblick.de/texte.php?text=368279
LillyWaldfee hat noch weitere, auch ganz tolle Gedichte, geschrieben:
http://www.keinblick.de/autoren.php?autor=10682
Und an dieser Stelle mal, ein herzliches Danke an Tim; tolle Seite !!!
Andy
Ich habe lange an der Wichtigkeit von Besitz, Wohlstand etc festgehalten und habe mich mitreissen lassen. Ich dachte, ich brauchte das. Es war eine Erfahrung, manches davon möchte ich nicht missen, es bleiben auch ein paar gute Dinge als Erinnerung. Doch nach und nach wurde mir klar, dass ich keinen materiellen Besitz wollte und ich habe gnadenlos ausgemistet und meine Arbeit auf das reduziert, was ich schaffe, nicht auf das was ich denke leisten zu müssen, um Anerkennung zu bekommen und mehr Geld zu verdienen. Mein Ego weiss aber nicht immer alles besser. Je weniger ich an materiellen Dingen besitze, umso weniger muss ich mich um sie sorgen. Zeit für mich, Freunde, Familie, das ist mir wichtiger. Ich möchte über mein Leben sagen können, ich habe gelebt, geliebt, ich konnte annehmen und war mir selbst soviel wert, dass ich mir genug Zeit für mich genommen habe.
Hi Susi,
Danke, dass Du das mit uns teilst. Das ist ja eine kompakt verpackte Erfolgsgeschichte, im besten Sinne des Wortes, wie ich finde.
Was hat Dir denn dabei am meisten geholfen, nur noch die Arbeit zu machen, die Du schaffst (und nicht mehr von Dir zu verlangen)? Das ist gerade für mich, mal wieder, ein persönliches Thema.
Liebe Grüße!
Tim
Selbstwertgefühl … macht mutig …
Ego … macht unsicher …
Selbst wenn man sich mit einem übergroßen Ego durch die Welt bewegt … Je lauter ein Ego … desto unsicherer ist ein solcher Mensch in sich. Sonst wäre es für diesen Menschen nicht nötig, sich vom Ego „tragen“ zu lassen.
So habe / hatte ich das an mir festgestellt … und freue mich daran, dass es mir inzwischen vollkommen „egal“ ist, was andere von meiner Leistung und meinen Ansichten, Plänen und Wünschen halten … es muss einfach nur mir gefallen.
Dabei gilt es, mein Gegenüber nicht zu übersehen, aber erreicht man diesen Punkt, passiert das auch nicht mehr :-).
Huibert
Hallo Huibert,
was würdest Du Deinem früheren, Ego-lastigeren Ich vielleicht mit auf den Weg geben, wenn Du könntest (so, dass er’s wirklich begreift)?
LG
Tim
Wenn ich wirklich und genau auf Deine Frage eingehe …
kann es keine Antwort auf Deine Anregung geben.
Denn der Frühere hätte mich nicht hören können.
Der Heutige und der Frühere teilen nur noch den Körper,
der sich noch dazu vollkommen verschieden anfühlt.
Heute kann ich nur mir selbst sagen …
Vielleicht hätte alles etwas langsamer passieren müssen,
dann hätte mein ICH Gelegenheit gehabt, mitzuwachsen
und es hätte gar keinen Heutigen und Früheren geben müssen.
Mir fällt immer bei Selbstwertgefühl Selbstwertgewühle ein 😉
Viel besser passt dazu Selbstbewussheit. Gefühle sind Zustände die sich ändern. Bewusstheit ist ein Zustand den ich mir selbst gebe und unabhängig von einer Bewertung, auch von Gefühlen ist. Dazu braucht es „Übung“, Rituale sich selbst zu stabiliseren, zu vertrauen. Früher war es das Gebet, heute die Meditation, bei mir die Spüle zum glänzen zu bringen;)
Ahoi
Hi,
wenn die Bewusstheit eine ist, die immer zu einer gewissen Verbundenheit und damit Liebe führt … dann unterschreibe ich sofort. 🙂
Das, was wir gemeinhin mit „Bewusstheit“ meinen, kann auch bedeuten: „mir ist bewusst, wie ich bin und wer ich bin, aber ich mag mich trotzdem nicht“.
Was meinst Du?
LG
Tim
Ich meine, es ist schon Aufgabe des Verstandes, die Dinge zu unterscheiden. Und wenn wir uns mitteilen wollen, dann gebrauchen wir gewöhnlich auch den Verstand, der etwas auf eine Perspektive einschränken kann und anhand von Kriterien unterscheiden kann. Auch stricken wir logische Verknüpfungen mit Schlussfolgerungen, denken so eher analytisch. Selbst eine Entscheidung, nach innen zu gehen ist ja auch vom Verstand getragen.
Nur möchte der Verstand uns auch helfen. Besonders unsere verborgenen Ängste möchte er von uns fern halten und die Auslöser umgehen. So sind manche Sichtweisen dann eingeengt zu diesem Zweck. Bist du z.B. lustlos, können auch tiefere Ängste dahinter stecken, die der Verstand von uns fernhält. Nimmst du die Ängste an, bist du im heilsamen Sein und weniger beim Verstand. Auch wenn wir nicht das Gefühl der Stimmigkeit beiseite lassen sollten.
Von anderer Stelle wissen wir auch, dass besonders das Gefühl des Unwertseins heftige Ängste darstellen kann. Und der Verstand will uns besonders davor schützen, diese zu erleben. So wird er mir Bilder von mir selber anbieten, diesem entgegen wirken. Und er wird versuchen, meine Sicht so einzuengen, dass die Ängste verborgen bleiben. Und diesen Anteil unseres Denkens nennen wir auch Ego.
Und das Ego kann sich heftig festbeißen an dem einen oder anderen Bild von mir selber. Es möchte sich gerne etwas erhöhen und reagiert auf andere Egos, die das auch wollen und mich damit vermeintlich herabsetzen. Es kann so auch Arroganz oder Schmerz nach außen tragen. Es hilft uns aber auch, authentisch zu bleiben, und uns vor Opferrollen oder Apathie zu bewahren. Doch umso heftiger die Ängste dahinter, umso heftiger das Festbeissen, der Schmerz und das Recht haben MÜSSEN.
Hey Richard,
Danke für diese sehr interessanten Zeilen!
Warum genau macht uns das Unwertgefühl Angst?
Und woran können wir erkennen, dass das Ego gerade am Werk ist … dass unsere Sicht (von uns selbst) also eingeschränkt ist?
Und ist es nicht eher das gesunde Selbstwertgefühl als das Ego, das uns am besten schützt?
LG
Tim
Ja Tim, da stimme ich zu. Ohne den Verstand würde es auch gar keine Ängste geben. Doch der Verstand mischt sich ein mit seinen scheinbar schnellen Lösungen. Und wir begrüßen sein Eingreifen, weil wir so die Ängste erst einmal vertreiben.
Grundsätzlich steckt ja hinter jedem Zustand, der nicht ein Gefühl von Gelassenheit und Geborgenheit, bzw. Geliebt Sein, beinhaltet, ein Gefühl der Angst. So ist es auch mit dem Zustand des „nicht genug“ und der so entstehenden Illusion des „etwas haben werdens“ und „etwas sein werdens“. Eine Illusion des „etwas weniger“ kann dann schon Unwohlsein auslösen. Die tiefere Ursache ist wohl etwas wie „nicht genug“ und „nicht genug sein“ oder „schuld sein“. Und dies ist begleitet mit dem Gefühl der Angst. Es liegt an der niedrig schwingenden Energie in so einem Zustand. Am einen Ende der Schwingungs-Skala ist Angst und am anderen Ende Liebe. So kann die Liebe in meinem Sein die Angst auflösen, während ich sie annehme.
Die eingeschränkte Sicht schleicht sich wohl gerne ein, wenn wir uns festgebissen haben, bzw. nicht leicht loslassen, oder wenn etwas ziemlich weh tut. Wenn wir mehr Ängste oder Schmerz annehmen müssten, um dies zu lösen.
Hi Richard,
Du weißt ja, ich tue mich manchmal schwer mit dem Begriff der Schwingungen, aber ich kann trotzdem gut nachvollziehen, was Du schreibst.
LG
Tim
P.S.: Gegen die Theorie von der Angstlosigkeit bei Verstandslosigkeit spricht doch die Tierwelt, oder? Und der Fakt, dass das „Reptiliengehirn“ in einer andern Schicht lebt als das Rationale. Aber „Unwertsein“, dieses Gefühl werden Tiere vermutlich wirklich nicht erleben …
Ja verstehe. Bei Tieren wird es oft „Instinkt“ genannt, wenn sie auf Situationen reagieren. Und das Zittern, wenn ein Tier etwas „erwartet“ nennen wir dann doch Angst. Doch wenn ein Tier aus einer Situation gelernt hat und dann deshalb auf ein bestimmte Weise reagiert, einem Muster folgt, hat es dann nicht auch was verstanden? Und wo hört dann beim Menschen der Verstand auf und wo fängt die Reaktion ohne Verstand an? Und welchen Anteil seiner Muster hat er „gelernt“ und welcher ist ohne lernen da?
Dann ersetzen wir doch einfach „Verstand“ mit „Reagieren nach Mustern“. Ich finde es gibt nur bewussteres und weniger bewusstes Reagieren nach Mustern, ob wir nun unsere Betrachtung mit Begriffen wie Gene und Instinkt kompliziert machen wollen oder nicht.
Hey Tim,
simpler, aber effektiver Beitrag! Top! Kennst du das Buch „Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls“ von Nathaniel Branden? Empfehle ich mal als ergänzende Lektüre.
Gruß Hendrik
Hi Hendrik,
Dankeschön! Ich glaube, ich hab vor Jahren mal ein Teil des Hörbuchs von den „6 Säulen“ gehört, ist aber (zu) lange her … Danke für die Erinnerung!
Bei manch anderen Selbstbewusstseins-Büchern hab ich manchmal den Eindruck, als würden sie vor allem das Ego aufblasen wollen.
Liebe Grüße
Tim
Naja, bei einem Menschen, der wirklich null Selbstwert hat, ist das vielleicht zunächst einmal besser als nichts.
Es gibt dem Leser dann zumindest eine Ahnung davon, wie es sich anfühlen kann, echten Selbstwert zu haben.
Ich denke, wenn ein Buch es schaffen kann, dein Ego zu pushen, hat es sich doch irgendwie auch schon gelohnt – auch wenn man für wirklich tieferen Selbstwert mehr Arbeit in sich selbst investieren muss.
Oder wie siehst du das?
Gruß Hendrik
Ich würde sagen, das ist ein bisschen wie bei der Frage, ob ich ein Medikament nehmen sollte oder lieber die tieferen Ursachen selber heilen und mich gleich ins Bett legen sollte. Das Medikament kann wie das mentale Pushen auch kurzfristig helfen, doch ist es oft nur ein kurzzeitiges Schwingen nach oben, um dann wieder nach unten zu pendeln. Manchmal ist ja auch so eine kurzfristige Hilfe sinnvoll.
Natürlich brauche ich auch den Verstand für die täglichen kurzfristigen praktischen Dinge, die er auch weitgehend automatisch erledigt. Und ich brauche mein Ego, wenn ich gerade bestehen will mit alltäglichen Dingen und eben nicht absinken und an Schwung verlieren will, solange es tiefere Ursachen gibt, die verborgen, bzw. nicht gelöst sind. Es ist eben die Antwort auf gleicher Ebene auf so manche Herausforderung – zumindest vorläufig.
So hat eben alles auch 2 Seiten. Der (unbewusste) Energieräuber besteht damit (scheinbar) auf Kosten anderer, bekommt aber dafür (unbewusst?) Schuldgefühle aufgeladen. Und beim Beraubten wird ein Problem angesprochen, manchmal bis über die Schmerzgrenze, bis er Anstalten macht, seine Opferrolle und sein Schuldvermitteln zu verlassen und sich eben auch distanziert.
Hi Hendrik,
ich find’s wie Richard auch schwierig.
Die Frage beim „Pushen“ ist doch immer: wohin? Und: warum?
Im Zweifelsfall sollten wir vielleicht häufiger stehenbleiben, denke ich.
LG
Tim
Nicht nur dass es ohne den Verstand keine Ängste gäbe, der Mensch an sich, würde überhaupt nicht existieren.
Der Verstand dient nur einem Zweck, zu reagieren. Nun, worauf reagiert der Verstand? Auf eine vor ab getroffene Entscheidung. Die Entscheidung die getroffen wird, zieht ihre Entscheidungskraft aus dem Gefühl des Glücklichseins oder eben der Angst. Somit hat Angst nichts mit dem Verstand zu tun.
Die Angst kommt von der Angst. Verliere den Verstand, dann verliert man die Angst. Dies richtig zu verstehen, bedarf einer weiteren Erläuterung.
Allerdings nicht hier..
Ein schönes Thema : Selbstwertgefühl. Wenn man mit einem Partner zusammen lebt,der so gut wie keins hat,leider verursacht durch die Kindheit ( er wurde sehr viel unterdrückt und klein gemacht), dann merkt man,das das eigene Selbstwertgefühl wirklich nicht EGO ist,sondern einfach aus dem Herzen.Ich brauche keine Bestätigung von aussen,keine Lobhudelei oder ähnliches.Ich ruhe in mir selbst,kenne meinen Wert und setze ihn zum Guten ein. Das hat aber Jahre gedauert,bis ich soweit war !Schön wäre es,wenn ich mit meinem Beispiel meinem Schatz helfen könnte,aber leider ist er bei jedem Kompliment oder Lob misstrauisch,obwohl es wirklich von Herzen kommt
Hi Renate,
ich denke, dass es kaum in Deinen Händen liegt, Deinem geliebten Partner Selbstliebe zu vermitteln. Das muss eben von innen kommen, und dafür braucht es, sofern ich das als Laie beurteilen kann, nicht selten eine Therapie.
Vielleicht kommt das ja grundsätzlich in Frage für Deinen Partner?
LG
Tim
Haha schon als ich die Überschrift las musste ich an m
einen Exfreund denken von dem ich mich heuer nach über 2 Jahren getrennt hatte. Nicht weil er mir nicht mehr wichtig gewesen wäre sondern weil er sich (unter anderem natürlich) nur über seine Leistung definierte und Ego mit Selbstwertgefühl verwechselte. Ich bin eine sehr selbstbewusste Frau aber oder eigentlich genau deswegen definiere ich mich nicht über Leistung oder gutes Aussehen oder schicke Kleidung etc. Das sind alles recht angenehme und oft auch nützliche Dinge aber sie machen mich nicht aus, sie sind mehr wie nette Accessoires die das Leben versüssen.
Danke für deinen – wie immer sehr gelungenen – Text 🙂
Lg
Mina
Hi Mina,
Dankeschön.
Darf ich Fragen, wie Dein Ex die Trennung damals verkraftet hat? Verlassen zu werden kann man ja auch als Mißerfolg und Scheitern wahrnehmen.
LG
Tim
Hallo Tim,
Danke für diesen Beitrag.
Das Ego kann nur überleben, so lange es gefüttert wird: Vergleichen, Wettbewerbe, ein ständiges Ringen, wer besser ist… Wenn Du in der Natur bist, oder bei der Meditation, verschwinden alle Grenzen…
Mit herzlichen Grüssen
Ernst
Hi Ernst,
schwierig daran finde ich persönlich, dass man kaum immer in der Natur oder bei der Meditation sein kann. Aber ich erlebe es auch so, dass das Ego nachher keine Fressanfälle als Ausgleich bekommt, sondern wirklich zurücktritt.
LG
Tim
Auch wenn „Ego“ jetzt hier nicht mein bevorzugtes Konzept oder Wort wäre, verwende ich es mal doch: Ich denke, wir leben in einer Ego-Gesellschaft. Kein Wert ohne Leistung. Hartz4 als untere Schublade, Vokabeln wie „Leistungsträger“, die paradoxerweise sich auf Geld-Einkommen und nicht auf Leistung beziehen. Da ist einiges verquer und verklemmt. Wohl denen, die ein „Du bist gut so wie du bist“ von ihren Eltern mit auf den Weg bekommen haben. Und ein Loblied auf die heutigen Eltern, die den Leistungsgedanken aus der Erziehung weit genug draußen halten.
Das „ich bin meine Leistung“ hat das Problem, dass die Leistung immer größer werden muss und irgendwann ist man komplett fertig damit. Und es stimmt nicht mal im Beruf. Dort ist niemand sein Leistung, sondern das, was er als seine Leistung anpreist. Zumindest dürfte es in vielen Firmen so sein – ein anderes Betriebsklima ist natürlich vorstellbar und zum Teil auch gestaltbar.
Selbstwertgefühl zu stärken, sicher durch die Bank ein als positiv anerkanntes Vorhaben, ist also immer auch subversiv.
Hey Toc,
Stichwort Eltern: ich bin mir manchmal unsicher, was ich zum Beispiel von Waldorfschulen halten soll … dort werden die Kinder zwar von Leistungsdruck ferngehalten, dafür stehen sie danach ohne Abschluss da und sind in der leistungsorientierten Welt ziemlich am Arsch.
Wie siehst Du das denn?
LG
Tim
In diesem Punkt bin ich froh, keine Kinder zu haben. Denn als Eltern sollte man ja seine Kinder auf die Welt „da draußen“ vorbereiten. Blöd formuliert sollen sie ein „funktionierendes Mitglied der Gesellschaft“ sein können. Aber wie sollte ich das machen, wenn mich doch so einiges stört da draußen? Ich lebe doch selbst in einer Nische, ich funktioniere doch selbst nicht komplett korrekt und ich will es auch nicht. (Was nicht heißt, dass ich anderen auf der Tasche liege, oder mich selbst völlig verquer finde. Ich mach nur nicht bei allem mit, von dem andere glauben, dass es normal sein müsse.)
Man kann ja wohl schlecht seine Kinder gegen die eigenen elterlichen Überzeugungen erziehen. Keine Ahnung, wie ich mit dem Konflikt umgehen würde, oder vielleicht mal umgehen werde.
Hmm, meine Tochter hat 2 Jahre lang einen Waldorf Kindergarten besucht. Sie studiert heute Soziologie und Informatik, derzeit in Taiwan für ein Semester. Sie ist sehr aufgeschlossen gegenüber fremden Völkern und trifft sehr bewusst die für sie stimmigen Entscheidungen. Und ich glaube, dass diesbezüglich die 2 Jahre viel beigetragen haben.
Die Probleme bzgl. Erziehung machen wir uns wohl als Eltern selber. Ich persönlich habe dabei immer eine mehr begleitende denn zielsetzende Rolle gespielt. Natürlich habe ich grundsätzlich vermittelt, dass sich Fleiß auszahlt im späteren Leben. Doch war es dann oft auch mein Fleiß bei der Unterstützung und das Vertrauen auf ihren eigenen Weg, was weiter geholfen hat, denke ich, weniger eine Erwartungshaltung.
Hallo MyMonk,
woher hast Du die Information das man auf der Waldorfschule keinen anerkannten Schulabschluß erreichen kann?
Es ist dort möglich jeden Abschluß, einschließlich des Abiturs, zu erlangen. Zumindest ist das in der Waldorfschule Benefeld so.
Auch halte ich es für ein Vorurteil, dass Waldorfschüler in der leistungsorientierten Welt „am Arsch“ sind.
Ich halte es sogar für möglich, dass sie wesentlich besser damit umgehen können weil, sie gelernt haben auf sich selbst zu vertrauen.
Informiere Dich doch einmal genauer über Steiners Weltsicht und die Idee hinter der Waldorfschule. Ich glaube Du wirst sehr überrascht sein!
Dein Blog gefällt mir immer wieder, die Gedanken die Du veröffentlichst inspirieren mich, vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Torsten
Hi Torsten,
die Info hab ich von einem Freund, dessen Kind die Waldorfschule besucht (in Bayern). Dort ist es anscheinend so, dass es keinen anerkannten Schulabschluss gibt. Man kann zwar mit einem Vorbereitungsjahr oder so dann aufs Gymnasium gehen und das Abi nachholen, aber auf dieser Waldorfschule selbst ist das nicht möglich.
LG
Tim
Viele Texte aus dem „spirituellen“ Genre zeichnen sich dadurch aus, dass mit krassen Extremen gearbeitet wird. Das mag hilfreich sein, solange man den gleichnishaften Charakter der Erzählung nicht mit der Realität verwechselt.
In der Arbeitswelt ist es, gerade als Freelancer, sehr wichtig, eine gute Vorstellung vom eigenen Marktwert zu haben und potenzielle Fluktuationen dieses Werts, die durch eigene Fehler geschehen können, zu antizipieren.
Was spricht dagegen, ein Selbstwertgefühl im professionellen Bereich, eines im privaten, vielleicht sogar intimen zu haben und diese sich ergänzen zu lassen?
Menschen streben nach Kongruenz und Kohärenz. Erfolg und gute Leistung ist nicht nur im Arbeitsleben gewünscht – wenn ich anfange zu malen, will ich Ergebnisse, die mir gefallen. Und früher oder später werde ich herausfinden, dass manches, was mir gefällt, mir so gut gefällt, weil es bestimmten Standards entspricht. Ich habe schließlich vorher über Jahrzehnte passiv Kunst rezipiert.
Mit einer Form von Selbstzufriedenheit oben genannte Fluktuationen im Wertebereich überbügeln zu können, ist einfach kontraproduktiv. Dafür ist Mustererkennung gerade gut: Was ist, wofür steht es, was heißt das für mich, in welcher Hinsicht? Man WILL doch gerade das Feedback der Welt, wenn man die Nadel seines mentalen Kompasses nicht durch absurde Spielchen verwirrt hat.
Viele der Variationen jahrtausendealter Vorstellungen von der Welt, die den Menschen meschugge macht, wenn er sich nicht seines Selbst gewahr wird, die heute im Coaching-Bereich munter synthetisiert werden, haben weder Hand noch Fuß: Es ging traditionell immer darum, einen Großteil dessen, was man als wirklich und wichtig erachtet hat, symbolisch aufzugeben und einem abstrakten Ideal der Realität zu frönen. Deswegen waren die teils brutalen Methoden und Analogien auch nicht hinderlich: Man musste den alten Dämonen ja nie wieder begegnen. Im Coaching-Markt werden die krassen Analogien weiter benutzt, ohne eine Erlösung von den Miss-Ständen, für die sie stehen, zu erlauben: Das komplette „Verlöschen“ der alten Welt ist schließlich weder gewünscht noch möglich: Auch der gecoachte Mensch muss weiterhin Leistung bringen und Vergleiche anstellen. Und das gute Gefühl der Selbstzufriedenheit bringt die Hölle, die einem heiß gemacht wurde, nicht immer zum Verlöschen.
Für mich geht es gar nicht darum, das Ego zu verteufeln. Mir geht’s eher um den achtsamen Umgang damit, und um die Gefahren, die lauern, wenn wir uns dem Ego komplett hingeben, ohne es regelmäßig zu überprüfen.
Ich denke, dass das Ego zum Beispiel gar nicht gern hört, dass die eigenen Leistungen fluktuieren können. Fürchtet es sich nicht eher davor, als es antizipieren zu wollen?
Das hört sich eher nach einem inneren Kind oder ähnlichen Phantasmen an.
Das kommt davon, wenn man Stille, Ruhe, Dunkelheit, Schlaf und kindliches Vertrauen als Cocktail nutzt, um ein „besseres Selbst“ zu erschaffen, dessen Bedürfnisse dann zu befriedigen sind und das sich ab und zu auf schelmische Art und Weise einmischt, wenn nicht alles rund läuft. Hat wenig mit Ego zu tun.
Hallo Tim,
sehr guter Artikel. Das ganze Analysieren und Grübeln rührt meiner Meinung alles vom Ego her, aber Ego ist nicht immer schlecht. Es gibt uns unsere Identität, macht uns zu einem Individuum – nur fühlen wir uns dadurch dann auch abgegrenzt von anderen und der Welt um uns herum, was auch zu einem Problem werden kann (Einsamkeit, Depression usw.).
Aber wie es so oft ist im Leben geht das eine nicht ohne das andere… nur sollten wir uns – genau wie du schreibst – nicht verlaufen und dann haften bleiben…
Grüße,
Mad
Hi Mad,
merci!
Die Identität, die uns das Ego gibt, kann schon auch eine ziemliche Farce sein … alles an uns ändert sich, wir sind weder physiologisch noch psychisch heute genau dieselben, die wir gestern waren … also auch nicht „identisch“.
Aber was Kernwerte und Erfahrungen angeht, seh ich’s auch so!
LG
Tim
Ich danke dir Tim! Da ist noch sooo viel, was ich auf mymonk lesen muss 😉
Liebe Grüße,
Mad
Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls kann ich auch nur empfehlen.
Die Grundthese ist die, dass das Ego der Feind des Lebens ist (etwas überspitzt ausgedrück). (Fast) alle Probleme der Welt sind auf einen einzigen Mangel zurück zu führen – den Mangel an Selbstwert.
Warum werden Kriege geführt, Kinder missbraucht, Selbsttötungen begangen und psychische Erkrankungen immer mehr?
Die Wurzel des Lebens liegt im Selbstwert und die Menschen, die Probleme haben (oder machen) besitzen zu wenig davon.
Hi Elias,
ich muss mir das Buch wohl wirklich noch mal besorgen. 🙂
LG
Tim
Ich habe mit dieser Liste noch ein bisschen meine Probleme.
Die Seite des Selbstwertgefühls hört sich nach „Am Ziel – Am Ende – Friedlich ruhend=Tod“ an.
Zwar entspannt und selig, aber ohne jegliche „Bewegung“ und „Feuer“…
Wo ist denn da noch der Sinn? Was macht das Leben denn da noch aus?
Es fällt mir schwer in einem glücklich grinsend vor sich Hinvegetieren die absolute Erfüllung zu sehen.
Vielleicht „übersehe“ ich da je etwas, aber spätestens ab dem 40. Lebensjahr stellt man sich doch immer mal wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und worin besteht der dann???
Auf der Seite des Egos ist wenigsten eine gewisse Zielgerichtetheit zu erkennen. Wenn auch ein bisschen wie beim HB-Männchen 😉
Nicht falsch verstehen: Ich finde ein gesundes Selbstwertgefühl definitiv erstrebenswerter als ein ausgeprägtes Ego. Aber ich finde ein bisschen Stolz gehört auch zum Selbstwertgefühl. Davon kann sich doch (fast) niemand freisprechen. Stolz auf sich selbst und Erreichtes zu sein (ohne es zur Schau zu stellen) ist doch ganz gesund und natürlich und wie ich finde NICHT egoistisch.
nun … ich bin 52 … oder fast 53? … Ich komme immer durcheinander, weil ich im Dezember Geburtstag habe 🙂
und kann nur sagen …
Der in mir gespürte Sinn des Lebens ist exakt der Gleiche wie schon mit Zwanzig oder Dreißig.
Ich möchte mein eigenes Leben lebenswert gestalten …
mit Freude und Erfüllung …
Heiterkeit und Genuss …
und einfach jeden neuen Tag in der folgenden Weise zu sehen
„Das ganze Leben liegt noch vor mir“.
So ist es tatsächlich denn alles Andere liegt bereits hinter Dir 🙂
das sehe ich ja ganz ähnlich.
Ich sehne mich nach Harmonie, Humor, Genuss und „meine-Welt-ein-bisschen-schöner-machen“…
auch schon seit ich denken kann 😉
Das ist vielleicht meine Bestimmung, aber ist das auch mein Sinn???
Der kommt mir ja nicht tatenlos und däumchendrehend zugeflogen…
Wofür ist meine Bestimmung gut? Welchen Sinn hat sie??
Ich glaube, dass Du Sinn finden oder vor allem geben kannst … aber nicht DEN Sinn, die definitiv wahre Antwort.
Das ist vielleicht grundsätzlich sogar das Ego, dass auch hier auf alles eine Antwort haben will und sich schwer damit tut, es auszuhalten, dass es die Antwort vielleicht nie sicher weiss?
Hi Katrin,
das ist schon ein schmaler Grat, da gebe ich Dir recht.
Aber weniger Ego bedeutet nicht unbedingt weniger Bewegung. So wie viel Bewegung nicht bedeutet, dass man wirklich vorwärts kommt.
Kennst Du das hier schon: https://mymonk.de/warum-die-meisten-ziele-sinnlos-sind/ ? Das geht so ein bisschen in die Richtung.
Und ganz egofrei werde ich in diesem Leben definitiv nicht mehr werden. Aber vielleicht ja noch ein bisschen freier. 🙂
LG
Tim
Hi Tim,
das mit den sinnlosen Zielen (hab’s gelesen ) ist mir auch schon klar geworden, aber beantwortet nicht wirklich die Frage, die in mir nach Antwort bohrt.
Ich versuche es mal anders zu formulieren (ist gar nicht so einfach!):
Ich habe schon vor einer ganzen Weile gemerkt, das mich höher, besser, weiter… NICHT meinem wahren Glück näher bringt. Seitdem bin ich auch viel entspannter und viel mehr im Jetzt. Ich bin dankbar, genieße mein Leben in vollen Zügen und entschlacke mein Leben (Bin auf dem besten Weg ein Wegschmeiß-Weltmeister zu werden ).
Aber immer mal wieder ziehen dunkle Wolken auf und flüstern mir zu: „Wozu der ganze Sch… ? Wozu der ganze Sch…?“ .
Ich versuche „achtsam“ zuzuhören und herauszufinden, welches Problem diese blöde Wolke hat, aber ich dringe nicht zum Kern durch. Dann fange ich an zu Meditieren oder meinen „Depri“ einfach auszusitzen oder auszuschlafen.
Irgendwann haben sich die Wolken dann verpieselt und dann ist auch alles wieder rosarot.
Aber ich weiß auch, dass sie wiederkommen, die dunklen Wolken. Und dann Fragen Sie mich wieder: „Wozu…???“
Es fällt mir schwer zu glauben, dass man einfach nur noch zufrieden im Hier und im Jetzt vor sich hin grinsen kann und WILL?!?
In meiner Vorstellung tauchen dann Bilder von strickenden Omas im Schaukelstuhl oder psychedelisch und sich in Trance tanzende weltfremde Wesen auf…
Brrrrr… da schüttelt es mich.
Meine Kinder würden sagen: „Schalte mal Dein Dauergrinsen ab, ist ja unnormal!“
„Würden sagen“ ist gut… räusper 😉
Ist unsere wahre Bestimmung wirklich: Eins mit Allem zu werden? Warum mühen wir uns dann so mit dem „Alltagswahnsinn“ ab? Warum legen wir uns dann nicht einfach auf eine Wiese, schauen in den Himmel und warten bis wir wieder zu Staub werden?
LG
Katrin
Hallo Tim,
vielen Dank für diesen Text. Ich finde es auch manchmal nicht leicht, den Unterschied festzustellen. Vielleicht ist das für Frauen auch noch ein bisschen schwieriger, weil die Werte auch von außen oft auf Figur, Haare, Make-up gelegt werden.
Was mich nur ein bisschen stört ist, dass diese Ruhe und Gelassenheit eines guten Selbstwertgefühles so sehr zum Ausruhen und Zufriedengeben einlädt. Mein Ego treibt mich hingegen voran, lässt mich Aufgaben viel motivierter und leichter erledigen. Woher kommt noch der Wille voranzukommen und etwas zu verbessern, wenn ich doch immer mit meinem Leben zufrieden bin?
Viele Grüße
Ja, genau das frage ich mich unter anderem auch!!!
Da fehlen die Emotionen, das Feuer, die Leidenschaft…
Vielleicht ist diese Sicht wirklich mehr ein „Frauending“???
😉
Hallo zusammen,
ich glaube, es gibt da große Unterschiede in männlicher und weiblicher Sichtweise und Fühlweise.
Eine Frau, die Kinder geboren hat wird ganz anders mit Sinnfragen konfrontiert als ein Mann.Das lese ich auch aus euren Beiträgen heraus, je nachdem ob Männlein oder Weiblein sie geschrieben haben.
Wer neun Monate lang seinen Körper rund um die Uhr mit einem „fremden“Menschen geteilt hat, der bekommt 20 Jahre später ein anderes Gefühl beim Thema „Ego“ als andere Menschen.Auch der Leistungsdruck, der auf Mütter ausgeübt wird ist viel subtiler als die Messlatte auf der Karriereleiter im Büro.
Und oft erforden die Selbstliebe und die Mutterliebe verschiende Handlungsweisen, also ist permanentes Hinterfragen und Entscheiden notwendig.Und das alles vor dem Hintergrund, daß jeder Patient einer Psychotherapie haarklein seine Kindheitstraumata schildern muß.Wieviele Mütter sitzen da ohne ihr Wissen auf der Anklagebank?
Die Generation der Nachkriegsfrauen wurde so zur Aufopferung erzogen, daß sich heute nur wenige dieser Frauen trauen, ihre Wünsche auch nur wahrzunehmen aus Angst, als egoistisch zu gelten.
Hi Cindy,
eine Frage könnte da auch sein:
Müssen wir wirklich motiviert sein und unzufrieden und Aufgaben erledigen und Dinge verbessern?
(Ich selbst hab keine Antwort darauf, ist nur mal in den Raum geworfen)
LG
Tim
*lach* zwei dumme – ein Gedanke xD
Ohje, was unsere Egos wohl von diesem Spruch halten! 😉
Hey Cindy,
du schreibst: „Woher kommt noch der Wille voranzukommen und etwas zu verbessern, wenn ich doch immer mit meinem Leben zufrieden bin?“
Das ist paradox.
Wo soll denn der, der zufrieden ist hin wollen? Was soll er denn noch verbessern wollen? Genau das ist doch der Teufelskreis, der uns unersättlich macht. Immer mehr, besser, schneller, weiter…
Man kann nicht mehr zufrieden sein.
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
das frage ich mich auch oft, was ist wenn man zufrieden ist? Ist man dann ziellos und dennoch glücklich? Denkt man dann überhaupt noch über den Sinn im Leben nach oder hat man ihn einfach gefunden und brauch deshalb nicht mehr darüber nachdenken?
Und was ist „zufrieden“? Wenn man sich mit etwas zufrieden gibt, ist das noch lange nicht zufrieden sein, oder?
Frage über Fragen und so wenig Antworten.
Liebe Grüße,
Mad
Hey Mad,
ich glaube wahre Zufriedenheit ist das was der Zen-Meister als „Einssein mit allem“ beschreibt oder was der Christ als Paradies ansieht.
Unser großes Problem ist, dass wir aus einem Zustand ein Ziel machen.
Zufriedenheit erreicht man nicht nach so und so vielen Hürden, Metern, Häusern oder Dollars. Der Läufer ist zufrieden, wenn er laufen kann.
Wer zufrieden ist erfüllt meiner Meinung nach seinen Lebenssinn. Atemzug für Atemzug. Daher muss er nicht mehr suchen.
„Zufrieden“…schwer zu beschreiben, noch schwerer zu sein.
Liebe grüße
Norman
Hallo Norman
Also soll ich mich arbeitslos zu Hause hinsetzen, mich nicht sportlich betätigen, keine neuen Hobbies ausprobieren, mich bilden…?
Ich finde schon, dass sich ein Mensch im Laufe des Lebens immer weiter entwickelt sollte. Vielleicht nicht auf Krampf, aber ein Ziel zu haben und dieses zu erreichen ist doch nichts schlechtes.
Ich persönlich verstehe unter Leben: sich austesten, neues kennen lernen, an seine Grenzen stoßen, Pläne haben, die Welt verbessern (das geht).
Wer zu frieden mit allem ist sitzt dann quasi im Alltagstrott fest und macht jeden Tag dasselbe?
Hey Cindy,
„Wer zu frieden mit allem ist sitzt dann quasi im Alltagstrott fest und macht jeden Tag dasselbe?“
Da hast du mich falsch verstanden. Ich denke Zufrieden-Sein ist ein Zustand, den jeder Mensch unmittelbar erlangen kann (wenn er will). Ohne ein Ziel gesetzt, noch erreicht zu haben.
Zufriedensein hat rein gar nichts mit der äußeren Umwelt zu tun, daher ist es egal, ob du arbeitslos bist oder Businessfrau, Försterin oder Autoverkäuferin…
Nun sprichst du auch das Leben an sich an. Das passt gut, denn Zufriedensein und Leben bedingen sich gegenseitig.
—
Wer nicht lebt, der ist (unserer Meinung nach) nicht zufrieden.
Wer nicht zufrieden ist, der lebt (meiner Meinung nach) nicht.
—
Das will ich dir näher erklären. Wer dauernd Pläne macht und sich Ziele steckt, der verschiebt das Leben in die Zukunft. Erst wenn X erreicht ist, dann wird gelebt. Das Ziel wird Bedingung. Angst und Hoffnung bestimmen das Leben. Wer sich aber frei macht von Zielen und Plänen und unabhängig von deren Erfüllung zufrieden sein kann, der lebt jetzt. Der braucht weder Angst, noch Hoffnung.
Mit einem zufriedenen und erfüllten Herz kann er in die Welt gehn und sie verbessern. Er verbessert sie aber nicht, weil er es unbedingt will, sondern weil ein zufreidener Mensch, der mit sich selbst im reinen ist zwangsläufig seine Spuren in einer Welt voll Unzufriedenheit hinterlässt. Er kann die Welt genießen und sich „austesten“, gerade weil er kein Ziel erstrebt und keine Angst vor Fehlschlag oder Hoffnung auf Erfolg haben muss.
Der Kommentar ist nun schon sehr lang und ich könnte wohl auch noch einige Zeilen schreiben, aber ich hoffe das genügt erst mal.
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
im Grund verstehe ich schon, was du mir sagen willst. Ich kann zufrieden sein, ohne dafür etwas geleistet oder erreicht zu haben.
Aber das bringt mich wieder zu meinem ursprünglichen Problem: Mir persönlich (habe das getestet) fehlt dann die Motivation, mich überhaupt noch anzustrengen. Es hat etwas von Gleichgültigkeit und „mir doch alles egal“, „Null-Bock-Generation“. Ich finde in unserer Zeit fehlen eher Leute, die noch Leidenschaft haben und ihre Träume in die Tat umsetzen.
Ich glaube wie bei allem muss da jeder seinen eigenen Mittelweg finden: Sich weder ständig selbst unter Druck zu setzen und sein Selbstwertgefühl von Erreichten abhängig zu machen, noch mit allem zufrieden zu geben und gar keinen Plan fürs Leben zu haben.
Hi Norman,
ich denke der Weg ist das Ziel?
Aber ohne Ziel auch kein Weg?
Ohne Ziel fehlt die Richtung!
Oder die Mitte eines Kopass das erklärte Ziel und sorgt für die innere Ausgeglichenheit für die Balance im Leben (oder die Zufriedenheit)?
Und wenn ja warum???
Ganz „Ziellos“ funktioniert das für mein Empfinden nicht.
Ein Mensch muss sich bewegen um vorwärts zu kommen… Schritt für Schritt… in eine Richtung… ansonsten dreht er sich doch im Kreis und landet irgendwann im…
Hamsterrad 😉
Hi Tim,
die Tabelle gefällt mir ausgesprochen gut…wollte ich nur kurz mitteilen 🙂
LG Birgit
Ich denke, wir stoßen schnell an die Grenzen mit unserem Verständnis, wenn wir wieder von einer digitalen Gegenüberstellung von Ego oder nicht ausgehen. Verstand und Ego werden natürlich gebraucht für die weltlichen, praktischen Belange. Ego und Sein/Herz arbeiten zusammen, wobei das Herz „echtes Selbstwertgefühl“ liefern sollte.
Wir stehen manchmal eben nicht mit Freude und „Lust, etwas zu tun“ auf. Und dafür gibt es Ursachen, wie verborgene Ängste z.B. Wir schieben diese meistens weg, was aber nicht heißt, dass wir dann frei davon sind. Hinter grundsätzlicher Unlust stecken eben auch Ängste, meist unbewusste, die dann Blockaden bedingen. So hilft uns das Ego immer wieder dabei, etwas zu überdecken mit einer Illusion, und wir verspüren Motivation mit dieser Illusion und können die nächsten Schritte bestehen.
Doch die Frage ist die der Mischung. Wie stark bin ich vom Ego getrieben und wie viel begleitet mich die innere Kraft im Hintergrund. Wie viel Freude und Bewegungsdrang verspüre ich von innen heraus? Ein starkes Ego wird wohl gebraucht, wenn es viel zu überdecken und wegzuschieben gibt. Gibt es wenig davon, bewege ich mich mehr in der Freude, etwas zu tun. Und dann vergesse ich oft auch die Frage nach dem Sinn und auch das anstregende Jagen hinter Illusionen her, die eher bei Unzufriedenheit erscheinen. Ich bin dann in einem Zustand des mich geliebt Fühlens. Und hier ist ein „echtes Selbstwertgefühl“ eingeschlossen. Es ist wieder die Liebe, die tiefere Ursachen für den Auftritt des Ego heilt und so das Ego verringert.
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich bin viele Jahre mit blindem Ego durch die Welt gegangen. Hatte auch das Gefühl, immer mehr leisten zu müssen, hatte immer den Vergleich im Auge. Gerade lerne ich loszulassen, anzunehmen und auch einfach mal zu akzeptieren.
Deine Seite ist wahnsinnig toll und jedes Mal entdecke ich Artikel über genau das, was mich gerade beschäftigt. Vielen Dank!! 🙂
Liebe Grüße, Madeleine
Ich kann mich Madeleine nur anschließen und Tim danken für diese Seite mit einem bereichernden Austausch zwischen weisen und liebevollen Menschen
Dankeschön Corinna! Ich bin auch sehr glücklich darüber, wer sich hier so alles tummelt! 🙂
Hi Tim,
Ich selbst habe da dieses Problem, ein viel zu großes Ego zu haben.
Ich möchte daran dringend etwas ändern…
Klarheit habe ich ja nun, die Gegenüberstellung ist auch unglaublich hilfreich, nur weiß ich nicht, wie ich mein Ego nun besiegen soll…
Mich würde einmal interessieren, was du davon hälst und was du für einen Weg vorschlagen würdest
Hey Michelle,
„besiegen“ ist wohl ein Ausdruck, den das Ego wählen würde. Es geht viel mehr darum, dem „wahren Selbst“ mehr Platz zu geben, nach und nach.
Was mir dabei am meisten hilft, ist Meditation.
Schau mal hier: https://mymonk.de/die-mymonk-meditationen-buch-zum-kostenlosen-download/
LG
Tim
Danke für die Hilfe, ich werde es gleich einmal probieren
Hey hey Ich habe eine Frage:
Ich habe mich gerade erschrocken, weil ich gemerkt habe, dass ich laut deiner Tabelle zu 100% nach meinem Ego gehe und dabei dachte, ich wäre so gut wie Ego-Frei.
Es geht um folgendes:
Ich bin Musiker und finde Selbstverwirklichung in meiner Kunst und in nichts anderem. Doch so ganz stimmt das nicht, denn ich bin auf dem Weg, mit meinen Songs Geld zu verdienen, heisst, ich muss auch wirtschaftlich denken und bin extrem Leistungsorientiert. Und anders als viele Künstler – die behaupten, dass Musik alleine sie glücklich macht – macht mich die Tatsache glücklich, dass ich mit meiner Musik so viele Menschen wie möglich glücklich mache.
Dafür muss ich aber extrem viel arbeiten. Ich identifiziere mich auch ausschließlich mit meiner Leistung und weiss, dass ich erst zufrieden bin, wenn alles meinen Vorstellungen entspricht. Selbstverständlich bin ich sehr zufrieden, mit allem was ich bisher vollbracht habe und versuche dies mir täglich näher zu bringen, doch ich weiss, dass da immer mehr geht und bin dadurch unzufrieden. Wenn ich allerdings mich nicht mehr vergleichen würde und nicht mehr mit jedem bissen hungriger werden würde, wäre ich ebenfalls unglücklich, weil ich weiss, dass ich, wenn ich einen 0815 Job haben müsste (weil es mit der Musik nicht klappt) mir die Kugel geben würde. (ich hab schon sehr viele jobs und studiengänge ausprobiert)
Bin ich ein Egoman? Wie steht es um mein Selbstwertgefühl und was könntest du mir empfehlen, dass ich meine Verspannungen lösen kann, von denen ich weiss, dass sie ganz klar von oben genanntem kommen
Hallo My Monk! Diese Artikel macht mich nachdenklich! Ich bin 53, selbstständig und war bis vor ca einem Jahr recht zufrieden mit mir. Frau, Kinder, Haus … Aber irgendwann kam der Einbruch in mein Leben > Erschöpfungdrepression lt. Ärzten. In komme nicht zur Ruhe… und ich kann mich zwischendurch selber nicht leiden. Ich schaffe es irgendwie nicht, das berühmte Achtsame Leben. Mich schleudert es immer raus aus der Kurve! Weil ich ein Ego bin? Werde nun wieder einmal mehr versuchen… DANKE FÜR DEN HINWEIS. Lg Hans
Hallo Hans, sieht für mich so aus, als ob es mehr bräuchte als eine Behandlung vom Arzt und ein paar Vorsätze.
Ob es an der Erschöpfung liegt als Ursache ist auch nicht klar. Denn eine Erschöpfung hat auch Ursachen. Und Depressionen haben auch mit Verdrängung zu tun.
Gehst du noch mit der selben Geschwindigkeit in die Kurve und denkst, weil es früher ging muss es weiter gehen? Und das achtsame Leben hast du auf dem Plan, aber du achtest nicht auf dich?
Manchmal haben wir einfach genug aufgestaut und das Verdrängte will nun an die Reihe kommen. Und das ist Arbeit genug. Und der Verstand will es nicht wahrhaben, dass jetzt mal die halbe Leistung im Beruf genug sein sollte.
LG Richard
Probleme bei der [eigenen] Lebensbewältigung. Hier liegt auch der Schlüssel, wenn auch verschleiert und daher noch nicht sichtbar.
zitiere dich: selber nicht leiden…
Beste Grüße,
Stephan
Hallo Richard, danke für deine Zeilen. Ich kann momentan noch nicht mit der Geschwindigkeit zurückgehen. Kredit. Ich war früher wahrscheinlich sehr viel damit beschäftigt, zu brillieren und zu imponieren. ich wollte meinen Vater beeindrucken. Wir haben uns leider nie aussprechen können. Aber nun weiss ich, das dies nicht alles ist! Und ich versuche Achtsamer zu leben. Zu meditieren und andere Menschen mehr schätzen. Und das alte hinter mir lassen.
Ich hoffe, das ich durchhalte
Lg Hans
Ja Hans, alles geliehen, auch vom Körper. Und die Rechnung geht wohl nicht auf. Das ist so mit einem Projektplan. Ständig muss er angepasst werden.
Lieber Tim, vielen Dank für diese Analyse! Die Tabelle ist auch ein super Kompass für den Alltag, toll!
Was ich noch ergänzen möchte ist die andere Seite des Ego – die, bei der der Selbstwert sehr niedrig ist, die sehr destruktiv ist und immer nur selbstkritisch. Das kann manchmal hilfreich sein, schlussendlich ists aber reine Beschäftigung mit einem selbst und nicht konstruktiv.
Ich beobachte mich da selbst grad intensiver und schwanke zwischen ‚ach dieses oberflächlivhe zeugs brauchst du doch nicht, außerdem, wer bist du denn, dir das herauszunehmen – andere haben das auch nivht‘ und ‚hm, ich gönne mir das‘
Alles Liebe
Marie
Wie fühlt sich Selbstwert an? Es fällt mir schwer zu glauben, dass ich etwas wert bin, auch wenn ich nichts leiste…
Tolle Kommentare, muss ich schon sagen.
Es ist interessant zu lesen was andre über ihr Selbstwertgefühl bzw. über ihr Ego so denken.
Der Artikel und auch die Kommentare haben direkt zum Nachdenken angeregt über mein eigenes Ego und Selbstwertgefühl, wo ich den stehe.
Na, knapp zwei Monate nach meinem Kommentar am 16.05. bin ich noch nicht so viel weiter… Aber zumindest habe ich erkannt, dass es nichts mit Selbstwert und Selbstliebe zu tun hat, was ich bisher glaubte:
Streben nach Perfektionismus im Job, bessere Ergebnisse zu erzielen als andere (z. B. Marathon zu laufen oder 10 kg abzunehmen oder einem Verein vorstehen, einen 3.000er Berg zu erklimmen, im Urlaub jeden Tag ein Foto mit Gipfelkreuz, mehr SitUps zu können als andere usw. usw. – oder mit all den Todesfällen in meinem Leben klar zu kommen (… Tod gehört ja schließlich zum Leben).
Nur, weil ich das da oben alles kann und gemacht habe, liebt mich keiner…
Es ist seit ein paar Wochen aber eine schöne Erfahrung, dass ich mit Menschen in Kontakt komme und, ganz wichtig, ins Gespräch, die ich noch vor einem Jahr glatt übersehen hätte…
Bisher habe ich zumindest gelernt, dass ich empathisch bin und Menschen Raum gebe, sich zu öffnen. Ich hoffe, das Gleiche widerfährt mir auch…
Bin auf dem Weg…zu mir selbst!
Es ist wirklich interessant, was ein Anstoß über Selbstwertgefühl und Ego mit deinem Artikel in Bewegung setzt. Und auch für sich selbst darüber nachzudenken
was will ich überhaupt- mein eigenen Ego und Selbstwertgefühl.
HERZLICHEN DANK TIM <3 <3 <3