Teile diesen Beitrag "Die gefährliche Falle von Persönlichkeitsentwicklung und Zielen"
Ungefähr eine Stunde lag ich in dieser Badewanne. Es war nicht das erste Mal an diesem Tag. Ich musste inzwischen verschrumpelt ausgesehen haben sein wie ein Hundertjähriger, davon bekam ich aber nichts mit. Den Laptop hatte ich, während ich badete, auf den Klodeckel gestellt. Aus ihm (dem Laptop, nicht dem Klo, um Himmels willen) kamen Stimmen, die mir sagten, ich solle mich entspannen und positiv denken, dann solche, die mich hypnotisieren wollten, und dann wieder welche, die mir befahlen, dieses und jenes zu tun um erfolgreicher zu werden.
Das Badewasser war warm, ich ließ regelmäßig neues ein. Viel wärmer als mein Herz. Mehrmals täglich suchte ich diese Wärme, die ich mir selbst nicht geben konnte. Und meistens hörte ich mir dabei eben Audios zur Persönlichkeitsentwicklung an. Audios, mit denen ich mich verbessern wollte, um irgendwann hoffentlich gut genug zu sein, liebenswert genug, um von den Menschen geliebt werden zu können. Liebe war etwas, das mir anscheinend sehr fehlte, in diesen Zeiten, in denen ich mein Bett fast nur verließ, um in den Buchladen zu gehen oder in die Apotheke, um neue Pickelcremes und Abdeckstifte zu besorgen.
Wie uns Persönlichkeitsentwicklung und Ziele in die Irre führen können
Auf die „Persönlichkeitsentwicklung“ setzte ich jedenfalls alles. Mir ihr vertrieb ich mir nicht nur die einsamen Stunden und Tage und Wochen und Monate. Vor allem ließ sie mich hoffen auf ein lebenswertes Leben, irgendwann. Wenn ich je liebenswürdig genug werden könnte, dann nur auf diesem Weg: Ziele setzen und erreichen, Menschen beeinflussen und meine Gedanken und Gefühle kontrollieren lernen. Ständig suchen und hart an mir arbeiten. Mich reparieren wie ein zerfleddertes altes Kissen, mit dem sich niemand mehr ins Bett legen möchte. Perfekt werden, so ganz anders, als ich gerade war; pickellos, nicht mehr zu dünn, nicht mehr an den Fingernägeln kauend, reich, beliebt.
Vielleicht liest Du gerade auf myMONK.de, weil’s Dir genauso geht wie es mir ging. Weil Du Dich verbessern möchtest. Weil Du glaubst, nicht gut genug zu sein, wie Du bist und aussiehst und was Du hast.
Dieser Weg führt jedoch in die Irre: mit jedem Meter, den Du „vorankommst“ entfernst Du Dich von Dir und von echtem Wachstum. Mit jedem Ziel, das Du setzt, mit jeder Meditation, die Dich Deine Schmerzen und Unruhe glattbügeln soll, mit jedem Buch, das Du liest, um Dich zu verändern. All das verstärkt nur Dein Gefühl, nicht auszureichen. Jeder Sieg, der so errungen das Ego aufbläht, macht uns anfälliger für den unvermeidlichen Nadelstich, der den Erfolg platzen und uns in ein tiefes Loch fallen lässt.
Heilung / Ein neues Leben
Anstatt weiter zu rennen, immer weiter weg von mir, blieb ich nach vielen, vielen Jahren stehen. Ich begann, mich und mein Leben mit offenen statt missmutig zugekniffenen Augen anzuschauen. Ich begann zu lernen, dass ich gut bin, wie ich bin. Da begann ich zu heilen – das Wort Heilung steht ja für „ganz werden“ oder „eins werden“.
Dir fehlt nichts. Du brauchst bloß annehmen, was ist, und wie Du bist. Dann bist Du ganz.
„Leben ist leiden“, sagen die Buddhisten. Sie sagen aber auch: es gibt einen Ausweg aus diesem Leiden. Und der besteht nicht darin, ein Leben ohne Schmerzen, Krankheiten und Stress zu suchen, sondern alles anzunehmen – lachen und weinen, Stille und Schreie, Siege und Niederlagen, leben und sterben.
Nehmen, was kommt – komme, was will. Nicht kämpfen, nicht darin versinken, sondern beobachten und Frieden schließen.
Stell Dir vor, was passiert, wenn Du aufhörst, zu suchen, und stattdessen etwas findest, das viel mehr Wert ist als jede Medaille, jede Anerkennung und jedes Geld der Welt: Dich selbst und Deine Heilung.
Sobald Du Dich und Dein Leben annimmst:
- kannst Du Dir erlauben, wirklich Du selbst zu sein – Du liebst Dich als ganzen Menschen und bist viel unabhängiger von der Meinung anderer
- zieht Dein Leben nicht mehr an Dir vorbei, während Du auf eine bessere Zukunft wartest
- ist immer alles da, was Du brauchst
- musst Du Dich nicht mehr bis zur völligen Erschöpfung abstrampeln und Dinge zu tun, die Du hasst, nur um Dir irgendwelchen Kram leisten zu können, der Dich ohnehin nicht oder nur für kurze Zeit glücklicher macht
- musst Du keine Dinge lernen oder erleben, die Dir eigentlich gar nichts bedeuten
- kannst Du glücklich sein und dankbar für alles, das Du bist und hast, statt immerzu unzufrieden zu sein über das, was Dir vermeintlich fehlt
Ist das nicht unendlich befreiend?
Ja, das Leben wird dann weiterhin Freude und Schmerzen liefern. Doch werden wir dabei langsam, in kleinen Schritten, immer mehr so, wie Buddha es beschrieb:
„Ruhig wie ein tiefer See mit ungetrübtem Wasser ist der Weise mit seiner heiteren Klarheit.“
Wind und Hagelkörner mögen uns von Zeit zu Zeit aufpeitschen, doch bleiben wir dabei immer dasselbe Wasser, und immer kehren wir zur Ruhe zurück.
Auch heute bade ich übrigens noch gern. Inzwischen aber nicht mehr mit dem Ziel, besser zu werden oder einen bestimmten Zustand zu erreichen. Denn heute bade ich immer häufiger – und zwar in innerem Frieden. Ganz egal, wo ich bin, und was ich tue.
Und dieser innere Frieden, der wartet auch auf Dich.
Nicht nach dem nächsten Ziel.
Sondern jetzt, wenn Du erkennst:
Du bist schon perfekt.
P.S.: Siehe auch Warum die meisten Ziele sinnlos sind (selbst wenn Du sie erreichst)
Inspiriert von: zenhabits.net // Photo: János Csongor Kerekes
Kann ich gut nachvollziehen – mir haben singen, tanzen und mein Sufiweg geholfen heiler zu werden.
Und ich bin noch immer auf dem Weg – denn ganz Heil sind wir erst wenn die ganze Menschheit und das was dazugehört zu unserer Welt heil ist, da alles miteinander verbunden ist…
Herzensgrüße u einen schönen Tag
Zahira
Hey Zahira,
danke für Deinen Kommentar. „Dein Sufiweg“ klingt spannend! – Du bloggst nicht zufällig darüber oder magst kurz mit uns teilen, worum es dabei (für Dich) geht?
LG
Tim
Hi Tim
ich blogge nicht, aber Antwort dir gerne..
Vor vielen Jahren haben die Tänze des Universellen Friedens und ich uns gefunden. Durch das Singen der Mantren in Verbindung mit einfachen Bewegungen verbunden im Kreis mit Anderen habe ich schnell bemerkt dass ich dadurch innere Ruhe, Gelassenheit und Freude empfinde. Mit der Zeit kam ich mit Zikr (Erinnerung an die Einheit/Gott/Universum oder wie auch immer du das nennst)in Berührung und mit den Wazaif, den 99 schönsten Namen Gottes. Die Sufis sagen in jedem Menschen sind alle Qualitäten vorhanden, es liegt an uns sie zu kultivieren, auszugleichen und auch zu leben. Für mich ist die innere Arbeit durch Rezitation, Atmen, Meditation oder Gehen mit diesen Qualitäten wie Topflappen oder Werkzeug im Alltag benutzen. Sie helfen mir in den unterschiedlichsten Alltagssituationen. Aber oft singen auch einfach Mantren aus den verschiedenen Religionen in mir und ich kann mich daran orientieren ob ich mich gezielt um ein Thema in mir kümmern sollte oder ob alles noch „im grünen Bereich“ ist.
Hi Zahira,
das klingt sehr interessant, ich habe mich bisher gar nicht mit den Sufis beschäftigt, und ich kann mir gut vorstellen, dass es, so wie Du’s beschreibst, viel tiefer wirkt als irgendwelche dahingerotzten Affirmationen.
Danke!
LG
Tim
Gerne 🙂 kannst ja mal unter Hazrat Inayat Khan googeln. Mein zu Hause ist die Ruhaniat Linie weil Samuel Lewis mit seiner Art mir so nah ist – das Leben ist ein Abenteuer…
Schönes Wochenende u Herzensgrüße
Zahira
Hi Tim,
Das ist ein sehr gutes Sufi-Zentrum in München. Sie leben die Lehre des Hazrat Inayat Khan. Dort kann man vor Ort viele seiner Bücher probe-lesen. an Sufi Meditationen teilnehmen, WorkShops besuchen usw.
http://ya-wali.de/index.php/programm/sufi-meditation-in-muenchen/
LG,
Salli
Hallo Tim 🙂
Es ist sehr befreiend zu lesen, wenn jemand den Weg (jeder auf seine Art und Weise natürlich) schon gegangen ist, den man selber gerade geht. Das macht Mut. Bis vor ca. 3 Jahren bin ich finanzieller Stabilität hinterher gerannt, um mich endlich als vollwertigen Menschen zu empfinden, dann habe ich meine Energie nochmal in eine Ausbildung gesteckt und merke, dass das alles für mein inneres Selbstwertgefühl nichts bringt. Was nicht heißt, dass ich mein Studium, welches ich gerade zu Ende bringe, nicht mag und auch wirtschaftlich weniger brüchig zu sein natürlich für die Persönlichkeit auch einen sicheren Rahmen darstellt. Aber innerlich sich zu akzeptieren, sich anzunehmen, sich zu lieben, ist gerade echt schwer. Zunehmend merke ich, dass mein Umfeld mich als viel zu sensibel wahrnimmt, weil ich viele Dinge einfach weniger pragmatisch, sondern eher auf geistige Gesundheit bezogen, wahrnehme. Und ich eben auch keine Ambitionen zeige, weder mein Ego und auch nicht anderer Leute Ego zu befriedigen. Dieser Weg fühlt sich zur Zeit ziemlich steinig an und macht sogar einsam, was ich vorher nicht war, obwohl ich gerne auch Allein bin, einfach nur für mich. Dabei finde ich ja, dass das ganze komplexe Leben echt einfacher wäre, wenn man sich auf geistiger Ebene begegnen kann, als auf der materiellen. Ganz schön komische Kiste.
MyMonk zieht mich zur Zeit echt magisch an. 🙂 Ich kann hier so viel lernen. Weil deine Texte und deine Arbeit nicht nur sturr eine Richtung verfolgen sondern auch beide Seiten der Medaille beleuchten. Hier muss ich nicht perfekt sein oder den Megaplan haben. Kann einfach lesen und Sein, mich inspirieren lassen und wachsen, weil es total gut tut, auf jemanden zu treffen (egal in welcher Form – real, digital …) der weiß, dass er ein Lernender ist. So kann ich mit lernen. Generell können Menschen immer voneinander lernen, wenn man dieses von außen aufdoktrinierten Perfektionszwang mal weglassen würde. Schönheit frisst sich auch durch Ecken und Kanten. 🙂
Eine schöne Zeit wünscht
Manu
Danke für Dein tolles Kompliment – ich hoffe, wir lernen noch ne ganze Weile lang zusammen! 🙂
Wow Tim, da hast du ja eine richtig große Sache angesprochen.
Mich selbst annehmen
und auch noch so, wie ich bin.
Ein Riesending.
Alle Weißheitslehren sind sich darin einig, darum gehts, aber wir sind so voll mit negativen Glaubenssätzen, dass der Weg dorthin so etwas wie 1000 km Hürdenlauf ist.
Meist sind wir noch von Menschen aufgezogen worden, die auch eben genau damit ein Problem hatten sich selbst anzunehmen und auch wenn sie uns echt lieb hatten, haben sie uns das weitergegeben. Ist einfach so. Und ob man da auf der Selbstverbesserungsschiene fährt oder deppressiv abstürzt, sind eigentlich nur zwei Seiten der selben Medaille, die ich beide sehr gut kenne.
Sie starten beide bei der Prämisse, ich bin irgendwie nicht in Ordnung.
Mein spiritueller Weg, der nicht ein klassischer war, sondern verschiedene Weißheißtslehren beinhaltete, führte mich zu der Erkenntnis, dass nicht in Ordnung oder falsch keine Kategorie ist, die ich auf einen Lebensweg anwenden sollte. Vielmehr ist mein Leben, mein Weg, eben so wie es ist und ich bin so wie ich bin. Und alles was es da zunächst braucht ist Annahme, auch für die schattigen Seiten. Nicht um sie zu verstärken oder weiterzuführen, sondern einfach, weil es Akzeptanz braucht, gerade wenn man etwas verändern will.
Es gibt ein französisches Sprichwort, das heißt: Je mehr die Dinge sich verändern, desdo mehr bleiben sie gleich. Das trifft auch für uns zu. Je mehr wir versuchen an uns herumzudoktern, desdo mehr bleiben wir wie wir sind. Wenn wir beginnen uns anzusehen und zu akzeptieren tritt eine ungeahnte Veränderung ein. Zunächst in der Stimmung, dann in der Ausstrahlung.
Ich kenne das von mir und von Menschen mit denen ich arbeite.
Es ist wunderbar dieses Innehalten und sich von sich selbst berühren zu lassen, von dem, der wir wirklich sind.
Selbstverliebte Grüße
Markus
Besten Dank, Markus!
Ich muss da an ein Bild denken:
Ein Garten mit Unkraut. Man selbst akzeptiert nicht, dass Unkraut da ist. Wie soll man es aus dieser Warte heraus beseitigen?
Schön Markus
Sehr schöner Text, Tim. Unser Dilemma. Wir haben gelernt, alles mit dem Kopf in den Griff zu bekommen. Und natürlich greift sich der Kopf auch die spirituellen Ratgeber, will einen Arbeitsplan daraus machen, erwartet Fortschritte als Lohn. Nur nicht nichts tun, denn das ist für den Kopf das Aufgeben.
Doch in Wirklichkeit sind wir nicht nur OK wie wir sind und es kann mit den Ursachen, die es gibt gar nicht anders sein. Wir sind auch geführt. Natürlich braucht es das Zuhören, sprich, das Achten auf die Intuition und das Folgen der Impulse.
Leider haben wir alle auch unsere Muster in unserem Energiekörper, die eben auch wirken, und auch unsere Glaubenssätze. Besonders schlimm ist das Konzept der Schuld, das auch Selbstherabsetzung bewirkt. Doch die Glaubenssätze unserer Vorfahren entstammen einer anderen Ära, wir dürfen sie bei ihnen belassen. Und die Muster und Gefühle in unseren Zellen können sich dann allmählich auflösen, wenn diese Energie fließt und wir selbst Beobachter sind, und nicht durch eine Aktionsliste und Kopfarbeit.
LG Richard
Danke Richard – das hier gefällt mir besonders gut: „Nur nicht nichts tun, denn das ist für den Kopf das Aufgeben.“
PS: Hab mir neulich „Eine neue Erde“ besorgt, vielleicht überzeugt mich das ja mehr als die Jetzt-Sachen von Tolle 😉
Tolle ist nach wie vor einer der „besten“ „Lehrer“…wenn nicht der „beste“…so einfach…aber wie heisst es doch so schön: die einfachsten dinge sind immer die schwierigsten…die neue erde ist ein extrem TOLLEs buch;D viel spass tim! du bist ebenso ein genie … in meinen augen! tolle gedanke, tolle ausdrucksweise, erfrischende denkrichtungen… dein blog ist ein wahrer schatz…auch wenn veränderungen nicht immer gleich eintreten …so helfen die worte dennoch enorm…
Hallo lieber Tim,
Ich habe deine seite nicht umsonst gesund ein, Du hilft mir soviel weiter jeden Tag,
Vielen Dank dafuer!!!
Love&light
Lili
Vielen Dank, liebe Lili – ich denke ich weiß, was Du meinst, auch wenn die Worterkennung da bei „ich habe da nicht umsonst gesund sein“ irgendwie einen ungewöhnlichen Weg gegangen ist! :))
LG
Tim
Schöner Artikel! Ich ertappe mich in letzter Zeit selbst immer wieder dabei, dass ich auch auf deutschen Blogs – vor allem auch auf MyMonk.de – lese.
Du schreibst wirklich schön! Geht ans Herz!
Dank Dir!
Alles Liebe,
Marina
Dankeschön liebe Marina! 🙂
Einfach mal ein schöner Text, geht runter wie Öl 🙂 und gerade in der heutigen Zeit mit der Persönlichkeitsentwicklung ist das so eine zweitseitige Sache. Einerseits hilft es definitiv, andererseits weiß man denn, wann man „aufhören“ kann/soll?
Nun, deinem Text nach würde ich vermutlich sagen, dass man gar nicht erst anfangen braucht, weil es letztlich nichts verbesserungswürdiges gibt, wenn man eben so wie man ist, perfekt ist. Ich denke aber, dass letztlich die Persönlichkeitsentwicklung von der Masse, und von denen, die es massentauglich machen möchten, missbraucht wird.
Wir denken, wir müssen hier und da etwas „verbessern“, doch ich glaube, die wahre Persönlichkeitsentwicklung liegt darin, das, was schon da ist, freizuschaufeln und nach außen scheinen zu lassen. Aber dazu gehören eben auch die Schmerzen, die Tränen, die Schwierigkeiten, diese wollen eben, wie es so schön heißt, bemerkt und dann endlich losgelassen werden.
Aber in der heutigen Fun-Gesellschaft, wer will da schon was von Schmerzen hören, wenn man „das Schöne, das Seichte“ auch bekommen kann.
Dein Artikel erinnert jedenfalls definitiv daran, einfach mal ab und an stehen zu bleiben und sich klar zu machen, dass man sich keine Sorgen machen muss. Denn das, was ich brauche, hab ich schon. Das, was ich sein will, bin ich schon. Und alles andere kommt zusammen.
Danke schön
Lieben Dank, Ildiko! Das Freischaufeln statt Draufschaufeln oder Zuschaufeln ist ein sehr gutes Bild!
<3 Danke…
Bitteee! 🙂
Wie einmal ein anregender Beitrag! Kompliment.
my 50 cent: Ich – als Intellektueller – habe die Erfahrung gemacht, dass das größte Hindernis zum inneren Frieden schlicht die Tatsache ist, dass ich immer darüber reflektier(t)e, wie dieser ominöse Friede wohl zu erreichen sei. Ich war/bin in meinem Kopf eingeschlossen, in Konzepten, Strategien, Pro-Contra-Argumentationen, in dem Reich des ewigen, wirklich ewigen Selbstgesprächs.
M.M.n. ist INNERER Frieden nur dann annähernd zu erreichen, wenn man sich dem ÄUSSEREN zuwendet, d.h. von sich selbst absehen kann, „einfach nur“ lebt und handelt und, ja, etwas bewirkt. Und sei es, einem Bettler 1 Euro zu geben – hinterher fühlt man sich selbst reich und beschenkt, und solche Situationen sind die Sonne und das Wasser, die das Pflänzchen INNERER FRIEDEN zu wachsen bringen. 🙂
Obwohl, und auch das ist mir inzwischen klar: einen beständigen, totalen und ganz frustrations-resistenten inneren Frieden wird es für einen normalen Menschen nicht geben können. Life is a bitch, and shit happens. Es gilt bloß, dass man möglichst rasch und verlustfrei wieder in die heiter-gleichmütig-gönnende Grundstimmung sich einpendelt.
Henning…da kann ich dir nur zustimmen!
Den Kopf abschalten und einfach Sein, dass ist das Schwerste überhaupt.
Zudem denke ich…ha ha ich denke schon wieder^^ ….dass Selbstreflektion durchaus bedeutet auch eigene gefühle und Intuition zu hinterfragen.. wer sich tatsächlich ständig selbst reflektiert (ja ich tue das auch), kontrolliert sich nicht unbedingt, Ich habe oft das Gefühl, dass viele das falsch verstehen, wenn man sagt, man ist Kopfmensch.
Wobei ich zwischen „normalen“ Kopfmenschen und solchen wie mir nochmal nen Unterschied sehe^^
Und das vielbeschriebene „einfach abschalten“ funktioniert für einen 100 Gedanken in einer Minute Denker eben einfach mal nicht! Das kann man versuchen schönzureden wie man will^^ 😉
Ich habe aber aufgegeben, das jemand anderem erklären zu wollen…und auf diese Art schon einen gewissen inneren Frieden gefunden. Ich denke halt, gern, ungern, oft, immer…. es gibt ganz wenige Momente wo ich tatsächlich mal nur fühle.. Na und? Es ist meine Art zu Leben, zu Sein! Damit ist es ICH! Damit bin ich perfekt 😀
Ergo….innerer Frieden 😀
Sieh es mal aus dieser Perspektive 😉
Das ist das Problem, Henning. Der Verstand ist in sich geschlossen und er weiß nicht, was hinter der Tür ist, weil er dort nicht nachschaut. Er glaubt ja nur an sein Denken.
Dabei brauchen wir nur einen Schritt zur Seite treten und dem Schauspiel des Denkens zuschauen und ihm die Bedeutung entziehen. Du erkennst vielleicht gar nichts dabei. Doch verliert der Denkansatz dabei an Energie und macht langsam Platz für Intuition und Impulse.
Hallo Richard!
„Doch verliert der Denkansatz dabei an Energie und macht langsam Platz für Intuition und Impulse.“
Stimmt exakt. Da der Verstand aber immer das „essere Argument“ hat, im Zweifelsfall nämlich: ‚man muss geschickt, clever, nachdenklich, schlau … sein, um in dieser Welt nicht unterzugehen, kann ich außerhalb bestimmter Stunden (Meditation, geschützte Räume etc.) kaum was machen. Denn leider stimmt es: der Mensch ist vergesellschaftet (d.h. miuss sich mit sozio-ökonomischen Abhängigkeiten arrangieren), und zum zweiten: Intuition und Emotionalität können auch ganz schön scheiße sein und einen richtig heftig ins Schlamassel führen. Denn Gefühl ist keineswegs immer besser (=funktionaler) als Verstand – auch wenn das das Mantra der Esoterik(er/innen) ist.
Wahrscheinlich kommt es auf einen gesunden Mix von Kopf- und Bauchgefühlen an. Und dass man den letzteren überhaupt mal Freiraum gibt
Bestimmt braucht es einen Mix, Henning. Der Verstand fährt seine Programme ab. Und darin ist er hervorragend. Nur arbeiten die Programme in sich geschlossen, wie du sagst. Sie können auch deine Glaubenssätze nicht bewerten. Sie sind gegeben für den Verstand.
Auch müssen Intuition und Impulse erst umgesetzt werden in Taten und Einzelheiten. Auch das macht der Verstand. So erscheint es dem Verstand manchmal unnötig, auf Herz und Gespür im Hintergrund und auf Stimmigkeit zu achten. Und dies ist nicht nur ungesund, sondern auch ziemlich fatal, sagt Osho.
Sehr schöner Text! Ich kann mich absolut damit identifizieren und jetzt wird mir auch klar woher das kommt. Wenn man von zuhause nicht beigebracht bekommt, dass man so wie man ist, einfach schon perfekt ist (weil man sonst nicht wäre, wer man ist :D), wie soll man das selbst glauben? Werde mir den Artikel zu Herzen nehmen.
Lieben Gruß
Hey Kat,
die WENIGSTEN Menschen bekommen zuhause beigebracht, dass sie perfekt sind, wie sie sind. Die Eltern meinen das aber nicht böse, es ist ja meist nur ein Resultat ihrer eigenen Unsicherheiten.
LG
Tim
traurig aber war.
Hi Tim,
So toll ich den Artikel fand, so wenig bin ich mit dieser Meinung einverstanden. Es kann durchaus auch seine negativen Folgen haben, wenn das Elternhaus NUR unreflektiert und unkritisch unterstützt und auch nicht Lobenswertes lobt. Ich kenne ein paar Menschen, die auf diesem Weg ziemlich narzisstisch und in gewisser Hinsicht rücksichtslos geworden sind, und die später in ihrer eigenen Beziehung nicht fähig sind, als „WIR“ und nicht nur als „ICH“ zu denken und fühlen.
Lieben Gruß von einer bisher stillen, aber treuen Leserin.
Eva
Hi Eva,
Danke für Deinen Kommentar – ich freu mich, dass Du aus der Stille hinaus getreten bist, und natürlich auch sehr darüber, dass Du myMON so treu besuchst, ein schöneres Kompliment gibt es nicht.
Was das ungerechtfertigte Lob von Eltern angeht … da kann ich nicht viel Fundiertes erwidern. Ich finde es grundsätzlich schon schön, wenn ein Kind bedingungslos wertgeschätzt wird. Aber manche Eltern scheinen es sich auch etwas leicht machen zu wollen, indem sie sich wenig mit dem Kind auseinandersetzen und alles bejubeln – das ist ja dann auch kein Akt von Liebe, sondern eher von Bequemlichkeit, könnte ich mir vorstellen.
Wünsche Dir einen schönen Abend!
LG
Tim
bequemlichkeit..
ist auch eine form der überforderung, denke ich. oder unsicherheit – man weiß es nicht besser. jeder macht e sso gut er/sie kann. eine individuelle gebrauchsanleitung wird leider bei der geburt eines kindes nicht mitgeliefert.
lobhudelei und überhöhung sind in einen augen fragwürdig. ein ehrliches feedback – mein weg. gesundes selbst-be-wußtsein entsteht nicht aus überhöhung. malt ein kind ein bild, so kann man das bild schön finden und sagen: das ist dir gut gelungen! unaufrichtiges lob durchschaut das kind. wie kann es sich da wertgeschätzt fühlen?
sich aus-ein-ander und wieder zusammen-setzen. be-g-leiten..
Was mich immer stört an der „Selbstliebe“ (die ich für eine unglückliche Übersetzung aus dem Englischen halte), das ist ein ganz moderner Aspekt: Mach es Dir selbst. Unsere Gesellschaft ist überindividualisiert und entsolidarisiert. Jeder für sich auf dem Weg zum Glück (=Geld, haha), und notwendigerweise wider die anderen, denn die sind Konkurrenten. Und immer mit dem Irrtum, dass alle nach oben kommen könnten, dass Pyramiden grundsätzlich auf dem Kopf stünden, also oben breiter sind als unten und für jeden ein Platz an der Spitze ist.
Gegen Selbstliebe ist nichts einzuwenden. Aber was mich stört ist das zunehmende Gefühl, dass wir uns vor allem deswegen selbst lieben können sollen, weil uns andere nicht mehr lieben wollen/können. „Wenn jeder sich liebt, sind alle geliebt.“ – Trostlos!
Als Vorschlag, um es auf ein Motto einzukochen: Sich selbst annehmen und andere lieben. (Eine Lebensaufgabe?)
Ja stimmt, Toc. Love sollte man oft übersetzen mit Mögen. Sehe ich auch so. Dann würde man sich vielleicht auch nicht so leicht in den Begriff „selbstverliebt“ verlaufen. Denn dazu gehört für mich auch ein Ausblenden von vielem, was nicht im Fokus des Verliebtseins ist, was dann eigentlich Ich-bezogen bedeutet und sicherlich nicht im Sinne der Selbstliebe sein dürfte.
Ich verstehe den Sinn Selbstliebe eher so, dass die Energie oder Schwingung der Liebe wie ein Wolke um uns ist. Und die Wolke verteilt sich dann weiträumig. So ist es egal, wo du anfängst, bei dir oder beim Nächsten. Die Liebe wird alles berühren. Doch kann Liebe auch Dinge wecken in dir, die weh tun und geheilt werden wollen. So sollten wir dies rasch angehen, damit es uns dann weniger behindert, wenn wir unser Licht in die Welt bringen wollen.
Hey Toc,
das ist ein guter Gedanke, dass die „Selbstliebe“ eigentlich zu gut in eine Zeit passt, in der die Beziehungen auseinanderbröseln – Danke dafür!
Ich glaube allerdings, dass der Ausdruck „sich selbst annehmen und andere lieben“ eine Tücke hat:
Warum darf man andere lieben und sich selbst nicht – ist man weniger liebenswert?
LG
Tim
Dazu fällt mir JEsus ein – liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn ich mich mit meinen mir unliebsamen Eigenschaften mag kann ich auch andere mögen wie die sind. Denn gemäß Hooponopono kann ich nur am andern sehen was in mir selbst auch vorhanden ist 😉
Schönes Wochenene u liebe Grüße
Zahira
TocTocToc’s Gedanke bringt mich echt zum nachdenken. Ich möchte mich auch mal nicht leiden können, ohne mich dabei schlecht fühlen zu müssen (also, noch schlechter, denn wenn ich mich mal nicht mag, ist das ja eh kein toller Zustand) oder von außen auch noch Dresche zu kriegen, weil ich mich heute doof finde und morgen vielleicht auch noch. Was ja dann nicht automatisch heißt, dass ich alle anderen auch doof finde. Ich kann das dann doch noch recht gut trennen. Aber an solchen Tagen wäre es dann auch einfach mal schön, sich geliebt zu fühlen oder gemocht, auch wenn man den Highscore der Selbstliebe gerade nicht erfüllt. Klingt tatsächlich manchmal wie ein Wettkampf.
Ein inspirierendes Wochenende wünscht
Manu 🙂
Ich soll selbst. Ich soll weil. Ich denke nach ob ich mich nicht unbedingt lieben muss. Ich bin allein fähig. Liebe den Nächsten nicht weniger als dich selbst. Gedanken über Gedanken, was ich besser tun sollte und was nicht. Reichlich kompliziert. Es sollen auch Computer Programme angewendet werden, die auf 5 Stellen nach dem Komma genau rechnen. Dem Programm ist dies egal, auch wenn die Programm Eingabe nur eine Genauigkeit hat ohne Stellen nach dem Komma.
Ich meine, die Liebe für mich und den Nächsten ist immer da. Und ich liebe mich selbst gerade dann, wenn ich mir erlaube, mich mal nicht zu lieben. Denn dann schließe ich nichts aus. Alles darf sein. Es ist ja ohnehin schon so. Jesus meinte mit seinem Satz, deine Absicht sollte sein, auch dich selbst nicht auszuschließen, wurde leider sehr lange ungünstiger interpretiert. Ohne Denken hätten wir wohl nur auf die Stimme von innen hören können. Und wir hätten wohl alle einen günstigeren Weg genommen.
So wäre es doch ein brauchbarer vernünftiger Gedanke, mal die Gedanken in Frage zu stellen. Natürlich leistet das Auto den allergrößten Anteil einer Fahrt. Doch das Lenkrad auch noch dem Auto zu überlassen? Wie weit sollen wir dann kommen?
@Richard: danke! i like / love it 😉
Hallo Tim,
eine Sache verstehe ich nicht. Du schreibst, um den inneren Frieden zu finden, sich selbst anzunehmen, darf man keinen Zielen nachrennen, sich nicht ständig verbessern wollen. In Deinem anderen Artikel (Das Zen des Beginnens oder so ähnlich) schreibst du darüber, sich endlich aufzuraffen und etwas zu tun. Das macht für mich beides irgendwie Sinn. Und doch passt es für mich nicht richtig zusammen. Wenn ich mich selbst annehme (mit allem was ist und mit allem was ich tue oder eben nicht tue), warum kann ich dann nicht einfach auf dem Sofa liegen bleiben, in meinem inneren Frieden baden und de Dinge sei Mit wen lassen wie sie sind? Was sind die „richtigen“, erstrebenswerten Ziele, was sind die „falschen“? Mit welchen stelle ich meine eigene Perfektion in Frage, welche sind wichtig oder schlicht Ich hoffe notwenidig? Ich fände es toll, du könntest kurz etwas dazu schreiben, ich würde das wahnsinnig gern verstehen.
Danke und liebe Grüße
Nora
(vom Handy gesendet, daher verzeiht eventuelle Tippfehler oder dergleichen ;))
Hi Nora,
wo meine (versuchte) Antwort auf Deine Frage steht, hast Du ja schon gesehen.
Falls sich noch jemand dieselbe Frage stellt, hier gibt’s ein paar Gedanken dazu: https://mymonk.de/liebst-du-dich-wie-du-bist-oder-hast-du-ziele-selbstakzeptanz-vs-wachstum/
LG
Tim
Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!
Lieber Tim,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe in den letzten Wochen/ Monaten damit angefangen mein Leben undmmein (Luxus) Konsum zu hinterfragen. Warum mach ich dies und das? Brauche ich wirklich ein Auto dieser einen Marke, brauche ich denn überhaupt ein Auto? Reicht dein kleines aber feines Heim? Und warum machst Du nicht endlich das, was dir Spaß macht und du damit zumindest das Geld hast deine Grundkosten zu decken. Ich bin nach einer inneren Umstrukturierung dazu gekommen, kein Auto mehr zu benötigen (da ich ja sehr zentral in München lebe), meine zwei Zimmer Wohnung so beliebt ist bei Freunde und Bekannten, weil ich hier lebe und es Wärme und Lebensfreude ausstrahlt (naja liegt dann auch mal an der Unordnung) und dass meine selbstständige Tätigkeit einfach nun so hingemodelt wird, dass ich mir meine kleinen Träume erfüllen kann. Seitdem geht es mir soviel besser und ich fühle mich wie befreit.
Danke für deine tolle Seite und mach einfach genauso weiter, man merkt es ist der richtige Weg für Dich.
Gruß Antje
Dankeschön liebe Antje. Wie schön, dass Du Dich vom Brauchen und Habenmüssen so scheinbar entscheidender Dinge wie dem Auto befreist – in München braucht man nun wirklich keins (habe auch keins), auch wenn es schön sein kann, eins zu haben – dafür ackern zu müssen ist es unterm Strich kaum wert. LG! Tim
Mittlerweile hab ich keins auch keins mehr. Aber es war ein Befreiungsschlag. Also nicht nur das Auto (was heutzutage wirklich sinnbildlich für den übertriebenen Luxuswahn mancher Menschen genommen werden kann). Diese Art der gesellschaftlichen „Persönlichkeitsentwicklung“ dies und das haben zu müssen um sich vermeintlich glücklich zu fühlen ist leider sehr häufig verbreitet. Ich habe einmal ein Freundin bei mir sitzen gehabt, die wirklich unglücklich war. Ich fragte sie warum. Sie fand keine Antwort. Also fragte ich sie, ob sie eine glückliche Beziehung habe, sie meinte ja. Dann fragte ich sie, ob sie eine Wohnung hätte, und wieder bejahte sie dies.Dann fragte ich sie, ob ihr ihre Arbeit Spaß machen würde und auch hier antwortete sie mit ja. Als ich ihr dann sagte sie sei doch ein Glückspilz, meinte sie, sie hätte nicht genug Geld. Als ich sie fragte was sie damit kaufen würde, meinte sie, sie wäre dann beruhigter. Ich entgegnete nur „aber nicht zwangsläufig glücklicher als jetzt, weil du schon so viel hast und es nicht siehst“.
Ich würde so gerne auch endlich „ganz“ sein. Bin 30, habe einige Krisen durch und hasse meinen Job. Nur – wie soll ich, dank dem schlecht bezahlten Blödsinn, den ich tue, rauskommen aus dem Hamsterrad?
Hi Angelheart,
nun ja, ich denke, das Ganzsein kannst Du auch jetzt schon haben, inmitten des Hamsterrads. Heißt nicht, dass es immer so bleiben muss, Deine berufliche Situation … aber vielleicht kannst Du sie für den Moment, wo sie nun mal so ist, annehmen … und auch all Deine Gefühle ihr gegenüber (auch das Genervtsein)?
LG
Tim
Danke lieber Tim, dein Artikel hat mich sehr berührt. Heilung steht für ganz werden/eins werden. Allein dieser Satz ist eine Andacht für mich. Vielen Dank dafür!
Dankeschön liebe Kati, mal wieder!
Der Satz begleitet mich nun schon einige Jahre und er fällt mir immer wieder ein, und tut mir immer wieder gut.
Hallo Tim,
„Dir fehlt nichts. Du brauchst bloß annehmen, was ist, und wie Du bist. Dann bist Du ganz.“
ist für mich der Schlüsselsatz in deinem Text. Bloß wie dahin kommen?
Ach übrigens: eine myMONK-App fürs Handy wäre nicht schlecht. Oder gibt’s die schon?
Hi Connie,
das ist zwar ein langer Weg, doch dann auch wieder nicht:
Man muss da nicht hinkommen, man muss da nichts für tun. Nur alles – an sich selbst und im eigenen Leben – akzeptieren, wie es gerade ist.
Meditation ist da schon ein guter Weg. Nicht um irgendwas glattzubügeln, sondern um genau damit aufzuhören, mit dem Glattbügelnwollen.
LG
Tim
PS: App gibts leider noch nicht und ich weiß, die Darstellung aufm Handy ist fürn Arsch. Da muss wohl mal ein Redesign her (mag aber nichts versprechen, wann es soweit ist)
Hallo!
Ich habe nun nicht alle Kommentare gelesen und
weiß dadurch auch nicht, ob ich etwas schreibe, was schon da steht.
Die Frage ist doch einfach nur, was man unter
Persönlichkeitsentwicklung versteht!
und: wozu dir Ziele dienen (können und sollen)
Aus meiner Sicht hast du mit deinem Weg deine Persönlichkeit wunderbar entwickelt und entfaltet, indem du das nimmst, nutzt und freilegst was ja ohnehin an Großartigem in dir ist.
Liebe Grüsse
gabriela
Sowohl als auch ! Annehmen was jetzt ist. Annehmen, was ist. Wissen, dass es einfach da ist. Wertschätzen, was man toll findet und trotzdem daran arbeiten, was man verbessern will 🙂
Best article ever!
In Wahrheit geht es um Unpersönlichkeits-Entwicklung…
Das ist ja schön und gut… aber wo kann ich den Job finden, wo meine Schwächen nicht so sehr als Schwächen gesehen werden? Was, wenn man schon mal genau wegen typischen Charaktereigenschaften gefeuert wurde? Charaktereigenschaften, die eigentlich bei jedem Job wieder zum Vorschein kommen?
Oder wenn man jahrelang wegen Übergewicht gedisst wurde und suizidgedanken hatte… selbst wenn man später normalgewichtig ist, wird einem jedes Kilo mehr übe Weihnachten aus der Bahn werfen.. Klar, man kann den Verstand einzuschalten versuchen und die automatischen Selbsthass-Gefühle zu verdrängen versuchen. Aber das ist soooo harte Arbeit bis man seine eigene Wahrnehmung verändert hat… ich fand das gut erklärt: Diese Gefühle sind antrainiert wie das Einmaleins (z.B.dicker = nicht mehr lebens- oder liebenswert). Diese Wahrnehmung geschieht durch Signale im Nervensystem, die durch emotionale Erlebnisse unverhältnismässig verstärkt sind. und bis das wieder rückgängig gemacht wird, braucht es sehr sehr viele positiv-emotionale Gegenerlebnisse….
Hi Laila, ist das jetzt die ganze Platte, die dein Kopf ständig wiederholt oder geht das noch weiter, bis es wieder von vorne beginnt?
Richard, was ist genau deine Frage?
Es war nicht wirklich eine Frage, Laila, nur ein Anstoß, mal zu schauen, welche Emotionen deine Gedanken ständig verstärken, so dass sie sich nicht verlieren können, wie die Wellen an der Brandung… Nichts ändern, einfach wahrnehmen, achtsam sein. Eine kleine Verbesserung bis morgen wäre doch auch schon eine Verbesserung, meine ich.
LG Richard
die Emotionen verstärken nicht mehr, keine Angst ;). Aber bis sie ganz verschwunden sind, das braucht Zeit!
Klar, mit Achtsamkeit kann man sehr viel verhindern. Aber es gibt Moment wo’s schwieriger ist (Müdigkeit gegen Abend, mehr los bei der Arbeit,etc. ). Ausserdem glaube ich z.B. bei starken Depressionen mit Suizidgefährdung genügt „einfach wahrnehmen“ nicht, sondern man muss rechtzeitig reagieren, wenn man die ankommenden Gefühle wahrnimmt. sonsts passierts dass man eben doch wieder drin steckt. Da rede ich jetzt nicht meiner aktuellen Situation. Aber einfach: diese Tipps sind gut, aber in einigen Situationen meines Erachtens nicht ausreichend…
Bei ernsthaften Krankheiten immer zum Arzt, keine Frage. Diese Abklärung sollte an erster Stelle stehen bei jedem Helfer, Heiler, Coach … Ab einer gewissen Schwere sind auch für mich Psychopharmaka das Mittel, das Raum und Zeit verschafft.
Aber ich meine dass du mich trotzdem noch nicht verstanden hast. Es geht nicht um Verhindern. Genauso wenig wie die Verhinderung von Fiber eine Heilung darstellt. Es geht auch nicht darum, extrem achtsam und annehmend zu sein. Es geht darum, Achtsamkeit und Annehmen zu beabsichtigen und nach Möglichkeit zu leben, bzw. im Hintergrund ständig aufrecht zu erhalten, soweit es möglich ist und du es schaffst. Es gibt hier auch kein Mass. Allein die Absicht hat bereits Wirkung, auch wenn sich nichts erkennbares tut. Nichts wird hierdurch direkt abgestellt. Es ist ein Prozess, der sich mit der Zeit zunehmend erkennbar auswirkt.
Beobachte einfach die Gedanken, wie sie sich immer anbieten und sei die der Wirkung auf die Emotionen bewusst. Sie werden weniger irgendwann, weil du sie nach und nach für sinnlos hältst.
LG Richard
Hallo! Lese immer wieder, schon seit einiger Zeit, deine Beiträge und finde auch stetig neu Zugänge und Sichtweisen, sowie Übereinstimmungen mit meinen persönlichen Ansätzen. Nachdem ich der Meinung bin, dass Entwicklung Schritt für Schritt oder Schicht für Schicht stattfindet- jede Schicht ihr eigenes Thema hat bis man schlussendlich an den Kern, die Ursache des Peoblems trifft, haben ja vielleicht erst die vielen Bäder mit Laptop am Klo den Weg in die Heilung vorbereitet? Wäre auch eine Sichtweise…..danke für deine tollen Beiträge!
hallo Tim,
ich habe mich auch gerade mit diesem Thema beschäftigt. Habe viele Bücher gelesen, war auf Retreats, probierte verschiedene spirituellen Techniken aus, tummelte mich auf Workshops und und und….., wollte viel wissen und lernen. Es geht jetzt nicht darum, ob es gut oder schlecht war/ist. alles hatte seine Faszination für mich. Irgendwann spürte ich, dass ich darauf keinen „Bock“ mehr hatte. Die Lust am Yoga ging verloren, Meditieren u.ä. lief unter einem “ Muss“ ab.“ Du musst das soo machen, oder so, dann…. Bis mir klar wurde, ich tue das alles, FÜR etwas, für ein bestimmtes Ziel, um etwas erreichen zu wollen. Ja, um gut genug zu werden/sein….. Ich machte mir selber Druck. Bis ich dann eines Tages die Geschichte von Buddha bei Osho las. Buddha ging es bei seiner suche nach Glück genauso, bis er sich eines Tages völlig entkräftet fragte. Wofür? Und er zu der Erkenntnis kam: Es ist genug!!! Genug ist genug! Ich werde es nicht mehr versuchen!!. Und diese Worte: Genug ist genug!- haben bei mir so eingeschlagen und brachten mir eine totale Entspannung. Ich muss nichts! Rein Garnichts MUSS ich. Und ich habe die Suche aufgegeben. Ein schönes Gefühl und seit dem passiert es von ganz alleine. Ich spüre jetzt einfach, wenn ich mich hinsetzen mag und ganz still sein möchte, wenn ich mich bewegen möchte in sanften Übungen, wenn ich tanzen möchte zu tollen Rhythmen, einfach so…im Park! Und es macht mir wieder Spaß Das ist für mich Meditation.Und ich habe mir aus all dem Erlernten das herausgenommen, was sich für mich wahr anfühlt. All meine Bemühungen haben mich dazu gebracht, dies zu erkennen, die Suche und den Wunsch, besser zu sein, glücklich zu werden, aufzugeben…und dann kommt es irgendwann von ganz allein, es passiert einfach….. Wenn man sucht, WILL man etwas finden und geht schließlich daran vorbei.
Liebe Grüße und danke für Deinen Artikel
Hey Birgit,
das ist ein wunderbarer Kommentar und ich habe mich auch sehr entspannt, als ich ihn gelesen habe.
Viel mehr als den Inhalt Deiner Zeilen bräuchte myMONK.de vielleicht gar nicht.
Bei Dir waren es also der Verdruss und der Frust und die Erschöpfung, die Dich zu diesem Punkt gebracht haben. Meinst Du, den brauchst es .. oder kann man womöglich eher dort ankommen?
LG
Tim
Hallo Tim,
ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen der mit der Überschrift begann: Über 35 und immernoch single!
In diesem Artikel wurden „Anwendertips“ gegeben wie man es „doch noch schafft“ in dem Alter als Frau jemanden „an sich zu binden“. Unter anderem dadurch das einem 3-4 Kilo weniger auf Rippen immer besser stehen würde und man seine Ansprüche auch mal hinterfragen und runterschrauben könne und sich lange Haare wachsen lassen sollte, weil das evolutionär den Männern besser gefallen würde und nicht zu vergessen.. an sich arbeiten müsse.. nicht mehr so rechthaberisch zu sein.. da man ja durch Jahrelanges Singlesein eigenarten entwickelt habe die Männern nicht so gefallen!
Ich war ernsthaft entrüstet und schockiert und war kurz davor einen bitterbösen Kommentar zu hinterlassen.
Heute aber hat eine Freundin mich auf diesen Artikel aufmerksam gemacht und ich wollte mich einfach bedanken… für deine Worte und Deine Gedanken und deine Mühe.
Dein Text hat mich zu Tränen gerührt und mir Mut gemacht.. denn jetzt weiss ich wieder das ich auf dem richtigen Weg bin.. denn eigentlich mag ich mich so wie ich bin!
VIELEN DANK ❤
Dieser Text hat mich berührt wie vorher kein anderer (und ich habe ALLE deine Texte gelesen). In den vergangenen 12 Monaten habe ich mich unheimlich weiter entwickelt, aber nach wie vor das Gefühl, dass dieser KLICK im Kopf, das allerletzte Stück zum inneren Frieden einfach nicht kommt. Ich schaffe es einfach nicht es zu fühlen! Und in den letzten tagen habe ich des Öfteren mal gedacht, dass ich es vielleicht gerade deshalb nicht erreiche, nicht fühlen kann, wann ich viel zu verbissen daran arbeite und dafür känmpfe es ENDLICH zu bekommen. Und das des Rätsels Lösung vielleicht viel näher liegt, als ich dachte! Nämlich direkt vor mir…. Die Lösung bin ich SELBST! Ich höre auf, anders sein zu wollen, ich höre auf jetzt sofort zufrieden sein zu MÜSSEN, ich lasse los, ich entspanne und lehne mich zurück und akzeptiere, das ich eben so bin wie ich bin…. Und nach dem ich deinen text hier gelesen habe, bin ich mir ganz sicher, dass genau DAS die Lösung ist….
Lieber Tim, ich finde diesen Artikel echt schön 🙂
Denke aber auch, dass – zumindest für manche von uns – der Weg der ‚Persönlichkeitsentwicklung‘ der Anfang ist und dann quasi als Referenz dienen kann. Man muss wohl ein bisschen Leben ‚anhäufen‘, um dann zur Erkenntnis zu kommen. 🙂 <3
Auch wenn dein Blogeintrag ein bisschen her ist, halte ich deine These für sehr gewagt und viel zu offen formuliert.
Deine Thesen verleiten in erster Linie seine persönlichen Lebensziele wegzuwerfen und von ihnen zu rennen, wenn man merkt, es geht an die Substanz. Das sich an diesem Punkt die Spreu vom Weizen trennt, ist vielen aber nicht bewusst.
Die Kirschen hängen auch an einem tiefen Ast, doch die süßesten von ihnen sind ganz oben.
Meditation und Persönlichkeitsentwicklung sind wundervolle Dinge, die deinen Geist reifen lassen. Doch wenn diese Ziele dich nicht Tag für Tag motivieren (Plateaus ausgenommen) sind es einfach die falschen Ziele. Geh doch mal tief in dich und mache dir bewusst, worum es dir wirklich geht.
Hallo Tim,
ich kann Deinen Artikel nur bestätigen.
Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit mir selbst beschloss ich, meine “Baustellen“ abzuarbeiten, die mich so sehr daran hinderten, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.
Ich las etliche Bücher, buchte Online-Kurse, tummelte mich in Internet-Foren, besuchte Meditationskurse und, und und….
Ich feierte kleine Erfolge und tadelte mich, wenn ich feststellte, dass ich noch zu sehr in alten Prägungen und Konditionierungen steckte.
Allmählich wird mir immer mehr bewusst, dass ich eigentlich gar nichts ändern muss, sondern mich einfach nur anzunehmen brauchen. Und seitdem mir das immer besser gelingt, läuft es wie von selbst..
Aber ich glaube, wir müssen diese Umwege gehen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Buddha fand die Erleuchtung ja auch erst, nachdem er aufgegeben hatte, sie zu suchen.
Vielen Dank für Deine ermunternden Beiträge.
Hallo Tim, dieser ist der wichtigste und eigentlich einzige Beitrag, der auf mymonk stehen sollte 🙂
Danke fürs Erinnern
Stefan
Sag ich doch!!
Hab Dank Tim!!
ein wertvoller Beitrag!
und,
manche Menschen und zwar genau 65% sind nicht auf der Welt sich Ziele zu setzen, da sie diese mit offenem Ego gar nicht die Kraft haben verfolgen zu können, sollen und oder müssen, doch besonders nicht können!!!
Lebenswerk-statt.de Claudia Mareia
Lieber Tim,
was für ein wunderbarer Artikel.
Sich einfach erlauben genug sein zu dürfen. Es ist ein wunderbares Gefühl und mir einen wahnsinnigen Frieden und Geborgenheit.
Liebe Grüße
Melanie
Lieber Tim,
ganz herzlichen Dank für Deine Gedanken! Sie bedeuten mir grad sehr viel, weil ich vermute, dass nur das mein Weg sein kann.
Ich habe vermutlich eine Art Abhänigkeits-Problem in Beziehungen. Immerhin habe ich mittlerweile gelernt, das mit mir selbst auszumachen, offen darüber zu reden und nicht mehr zu klammern. So weit, so gut. Dennoch leide ich massiv unter „Entzugserscheinungen“, wenn mein Partner einfach mal das ist und macht, worauf er Lust hat. Vom Kopf und vom Herzen her gönne ich ihm das sooooo sehr, wenn er sich z. Bsp. einmal stundenlang nicht meldet, weil er mit seinen Jungs wandern geht! Aber emotional leide ich ohne Ende und gehe durch die Hölle. Dabei stehe ich neben mir, beobachte, analysiere, benenne – der ganze Kram eben, den ich in einer Trauma-Therapie gelernt habe. Aber es hilft nichts, ich laufe heulend durch die Gegend.
Ist denn die Lösung dafür auch, mich mit diesem Abhängigkeits-Problem einfach mal anzunehmen? Bin ich so denn auch OK, völlig Ordnung – was meinst Du???
Momentan bin ich auf dem Trip „das sind nur duale Trennungsgedanken, in Wahrheit sind wir miteinander verbunden, Du musst nur ins Herz gehen“.
Von Selbstliebe will ich ja noch gar nicht reden, aber Selbstannahme – ist das der Weg???
Lieben Gruss – und Danke für Deinen Mut zu Deinen ehrlichen, authentischen Worten hier!
Lieber Tim, dass hast du klasse geschrieben. Genau mit den Worten, die ich gewählt hätte. Dankeschön. Ich liebe deine Art zu schreiben, weil sie meiner ähnelt und ich mich deshalb sehr oft bei deinen Artikeln wiederfinde. Ich liebe mymonk💖
Mir ist es genauso ergangen und ich bin froh mich gefunden zu haben und mit mir im Reinen zu sein.
Hallo Tim!
Ich glaube, dass so Mancher, der auf deinem Blog liest schon in diese Fall getappt ist, Mancher mehr, mancher weniger.
Mich selbst kann ich da auch nicht ausschließen.
Mein Weg war auch lange die „Arbeit an mir“, was am Anfang sehr hilfreich war, sich aber irgendwann genau in diese Richtung entwickelte. Ich kann gar nicht sagen, was dann das „Ende“ war, aber nach einiger Zeit habe ich intuitiv festgestellt, dass da irgendetwas so gar nicht mehr stimmt. Je mehr ich ausprobierte desto schlechter fühlte ich mich. Und irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich es verstanden habe – wie soll man lernen, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, wenn man täglich mit dem Gedanken aufsteht, man müsste hart arbeiten, um „besser“ zu werden? Da verteufelt man die Gier nach Geld und Macht, aber sucht haargenau das Gleiche in der Persönlichkeitsentwicklung und bemerkt es nicht.
Mittlerweile ist mein Weg etwas anders – ich nutze noch immer viel Meditation, lese viele Bücher.
Das Entscheidende ist – denke ich – mit welchen Beweggründen man all dies tut.
Tue ich es, um mich selbst zu optimieren?
Oder tue ich es, weil ich mich selbst immer besser kennen lernen möchte?
Für mich lag genau dort der Unterschied zwischen Selbstaufgabe und Selbstliebe. Seit ich zweiteren Weg wähle, fühle ich mich immer mehr eins und wieder sehr wohl in meiner Spiritualität.
Herzliche Grüße
Amelie
Das ist der erste Beitrag, dem ich nicht zustimme. Wären wir alle gut, so wie wir sind, wäre diese ganze Seite überflüssig. Wir handeln oft zu egoistisch, zu impulsiv, sind zu ängstlich, lassen uns von anderen Menschen dominieren etc. pp.
Dein Weg zu Selbstfindung mag falsch gewesen sein – für Dich persönlich. Viele Wege führen zum Ziel und es gibt nicht den einen, richtigen. Für die einen geht er über Religion, für andere über Esoterik, wieder andere finden sich in der Philosophie wieder.
Wie schön beschrieben… für mich gilt die Devise: Kopf aus, Herz ein…
Ich darf dann auch mal nur das Sein genießen, mich erfreuen am Blühen der bunten Blumen, am Summen der Bienen und am Schnurren meiner Katzen. Das gibt mir Kraft und Freude. Dafür brauche ich mich nur so anzunehmen wie ich bin. Klingt einfach, oder?
Wenn es das wäre, würde die Welt erblühen…
Danke für deine inspirierenden Texte.
Hallo liebe LeserInnen,
ich finde den Artikel klasse. Viell. ist der Titel etwas verwirrend. Ich bin nämlich der Meinung, dass genau das die Entwicklung der Persönlichkeit ist, dass das Ziel sein kann, sein Bewusstsein auf eine andere Eben zu heben, um dann ganz genau diese Erkenntnis zu haben: Ich bin genug. Ich bin gut so wie ich bin. Und hierfür dürfen wir wohl auch durch die stürmische See. Durch den Prozess, der erst einmal alles aufwirbelt und uns hetzen lässt. Um dann zu erkennen, dass wir ruhig werden sollten. Ich denke, wir müssen durch alle Entwicklungsstufen hindurch und genau das ist die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit – unserer Seele.
Viele Grüße
Anja
Wunderbar geschrieben… ja sich selbst so annehmen, wie einen der liebe Gott erdacht hat, ist wohl unsere schwierigste Aufgabe?
Jedoch wäre es ja langweilig, wenn alles einfach ginge… oder?
Danke für die tollen Denkanstöße!
Beste Grüße
Sylke
Hallo Tim,
Klasse geschrieben und im Prinzip auch nachvollziehbar.
Wenn man sich intensiv mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, fällt bei einem früher oder später der Groschen, dass im Prinzip auch die „Selbsthilfeindustrie“ in Form der von dir angesprochenen zig Büchern, Hörbüchern und Seminaren ein ganz gewisses Interesse verfolgt: Nämlich Kunden bedienen und NOCH BESSER: Kunden erschaffen. Ich glaube, nicht wenige Menschen entwickeln erst dann psychische Störungen, nachdem sie sich zu tief in die Materie gewagt haben und dadurch diese von dir erwähnte Unzufriedenheit, Hast und Hektik überhaupt erst Einzug gehalten haben.
Dennoch halte ich das Thema persönliche Weiterentwicklung in wohl dosierten Maßen für sehr wichtig (die Menge macht das Gift…).
Weil: Wenn man immer nur alles annimmt und akzeptiert, verhält man sich als Mensch rein passiv.
Aber wie soll denn ein Mensch mit einer derartig buddhistisch-passiven Einstellung jemals das gesellschaftliche Hamsterrad und die soziale Programmierung, die ihn erst da hinein getrieben hat, verlassen?
Leider haben nunmal nicht alle Menschen einen Beruf, den sie mit Leidenschaft ausüben, ein ausfüllendes Hobby oder befriedigende menschliche Beziehungen.
Welche Tipps gibst du denn diesen Menschen? Sollen sie ihre Situation weiterhin akzeptieren, nichts ändern und weiterhin den Schlaf der Gerechten schlafen, bis sie mit 45-50 dann auf die harte Tour geweckt werden (aka Midlife-Crisis)?
Deine Meinung dazu würde mich mal interessieren.
Gruß und weiter so!
Vielen Dank für deinen schönen Text. Er entspricht so sehr dem was ich auch schon erlebt habe.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein ständiger Prozess. Wer sich dafür interessiert lässt sich sehr schnell im Angebotsüberfluss verlieren. Und selbst wenn ein Ziel erreicht ruft doch gleich das nächste.
…reflektiert 1:1 meine aktuellen Gedankengänge. Es tat gut alles gebündelt in deinem Artikel zu lesen und ich werde sicher noch oft auf ihn zurückgreifen um die Erkenntnisse zu festigen. Wieder einmal Balsam für die Seele – vielen Dank dafür.