Teile diesen Beitrag "Die neue Verhaltenstherapie – Mit Achtsamkeit gegen Depressionen und Burnout"
Acht Wochen Achtsamkeits-Therapie (MBCT – Mindfulness-based Cognitive Therapy) in der Uniklinik für Psychiatrie in Bern für Menschen in einer Depression, 12er Gruppen, einmal wöchentliches Treffen. Gemeinsam aufrecht und locker stehen, in sich hineinschauen: die Aufmerksamkeit unter Anleitung eines Therapeuten auf die Körperhaltung, die Gefühle und Gedanken lenken. Nicht bewerten, nur anschauen. Gleichzeitig die Atmung beobachten. Emotionen brauchen nicht bewertet werden. Wer sie als Konstrukte erkennt, heißt es, mindert ihre Bedeutung.
«Die noch vorhandenen depressiven Symptome und ungünstige Denkmuster nehmen während der acht Wochen eindeutig ab», sagt Kupper. «Die Patienten sind achtsamer und mehr bei sich.» Auch das Interesse der Patienten sei gross, und die Reaktionen seien oft sehr positiv: «Das ist das Beste, was ich je gemacht habe» oder «Ich sehe die Welt ganz anders» – solche und ähnliche Äusserungen hört Zeno Kupper immer wieder. Auch würden viele Teilnehmer erstmals realisieren, dass sie jeden Tag selber etwas zu ihrer Befindlichkeit beitragen, dass sie Verantwortung übernehmen können. «Mit dem täglichen Üben von Achtsamkeit und den damit verbundenen neuen Erfahrungen nimmt die Selbstwirksamkeit zu. In diesem Sinne ist MBCT wirklich komplementär zu herkömmlichen Therapien», meint Kupper. Ein «Allheilmittel» sei sie aber nicht, und oft auch kein Ersatz für Einzelpsychotherapien.
Den Artikel findet ihr hier.
Photo: Yogendra Joshi
Sinnvoll ist das auf jeden Fall, auch wenn es nur mit Symptomen der Erkrankung umgeht und nicht die Ursache beeinflussen kann.
Mir hat in der Akutphase „The Power of Less“ von Leo Babauta viel geholfen, was ja grundsätzlich vergleichbar ist.
Gegen einen echten Burn-Out selbst kann das aber nichts ausrichten. Im Gegenteil, steht eine zwanghafte Persönlichkeit hinter dem Burn-Out (was nicht gerade selten ist) verfestigt GTD nur das problemverursachende Muster.
Argh ! Der Kommentar sollte unter dem Artikel Getting Things done landen ! ARGH
Hi Jan,
Danke für Deinen Kommentar! Würde ihn auch gern zu https://mymonk.de/selbstmanagementsystem-getting-things-done-gegen-burnout/ verschieben, hab aber keine Ahnung ob / wie das geht im WordPress.
Jedenfalls kann ich Dir da zustimmen: das Zeitmanagement- und Leistungssystem GTD ist eben ein Leistungssystem. Einen Punkt fand ich jedoch gut (auch wenn der im manifesten Burnout nichts bringt, kann er zumindest die Prävention unterstützen): die permanente Frage, was einem selbst wirklich wichtig ist.
mit ‚achtsamkeit‘ kann so viel und sehr unterschiedliches gemeint sein – s. http://alturl.com/fnn9h
aber wie immer hängt von den individuellen gegebenheiten ab, welches vorgehen im einzelfall sinnvoll oder sogar nötig ist.