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Im Arbeitsumfeld der Banken sind Bankangestellte und Bankmanager unterschiedlichen Risikofaktoren für einen Burn-out ausgesetzt. Eines gilt für beide: in Banken ist die Burn-out-Rate besonders hoch.

Burn-out bei Bankangestellten

Während noch vor wenigen Jahrzehnten die Betreuung und Kundenbindung im Vordergrund der Tätigkeiten eines Bankangestellten standen, müssen diese heute immer mehr „performen“, um den variablen Bestandteil ihres Gehalts zu sichern oder gar gegen die immerzu drohende Entlassung zu wirken. Rendite statt Ehrlichkeit, Misstrauen statt Vertrauen, Konkurrenz statt Kollegen. Wenig Anerkennung. Permanent steigende Anforderungen und Standards: jedes Jahr müssen X Prozent mehr Umsätze mit dem Geld der Kunden – bzw. auf deren Kosten – gemacht werden. Mitarbeiter werden angehalten, die Kunden zu bedrängen, zu überreden. Ganz gleich, ob die neuen Kredite einen Selbstständigen oder einen Privatmenschen eher an den Rand des Abgrunds führen als ihm zu helfen.

Mitarbeiter werden zu Handlungen aufgefordert, die einem massiven Schuldempfinden führen können.

Gleichzeitig können Bankangestellte immer weniger über ihren Arbeitstag bestimmen.

Und nicht zuletzt werden Ausfälle durch Erkrankungen in Banken besonders ungern gesehen. Wer länger krank macht, wird ersetzt.

Burn-out-Risikofaktoren auf einen Blick:

  • Ständig steigende Anforderungen und Leistungsstandards
  • Zwang zu unmoralischen, performancebasierten „Beratungen“ der Kunden und daraus resultierendes schweres Schuldempfinden
  • Schrumpfende Gestaltungsfreiräume
  • Keine Anerkennung
  • Austauschbarkeit: wer krank oder schwach ist wird entlassen

Burn-out bei Bankmanagern

Bankmanager und andere Führungskräfte werden zunehmend als Feinde der Ethik betrachtet, und das nicht zu unrecht. Die Finanzkrise hat offengelegt, mit welchen dubiosen Führungspraktiken Banken agieren.

Als Feinde der Rendite werden sie von Aktieninhabern und anderen Investoren betrachtet, wenn sie die Quartalsbilanz nicht ein ums andere mal nach vorne prügeln. Doch auch sie selbst sind mit ihren Boni, Provisionen und Aktienpaketen an die Performance gebunden. Das wäre kein Problem, würde Performance nicht eindimensional als Gewinn definiert werden.

Rechtlich kaum gehemmt treffen sie Entscheidungen, die ihr Verantwortungsbewusstsein nach und nach ins Vergessen drängen. Die Realität verfremdet sich, verfliegt, und mit ihr das Unrechtsbewusstsein. So entstehen krankhafte Persönlichkeitsstrukturen, aus denen die Betroffenen nur schwer wieder ausbrechen können. Weil in den Führungsetagen Krankheit oder Schwäche schnell dazu führen, dass man abgesägt wird, werden diese verdrängt und verdeckt. Angriffslust und ein ausgeprägter Hang zum Risiko werden hingegen bejubelt.

Der Bankmanager verliert dabei aber nicht nur seine Moral, sondern auch sich selbst und seine Mitte. Das macht anfällig für Burn-out.

Burn-out-Risikofaktoren auf einen Blick:

  • Performance-Ansprüche steigen, Gewinnwachstum um jeden Preis wird verlangt
  • Belohnung unmoralischer Handlungen über Boni und Anerkennung
  • Bankmanager stehen unter Beschuss der Öffentlichkeit
  • Schwäche oder Krankheit führen rasch zur Kündigung
  • Realitäts- und Persönlichkeitsverlust

Burn-out
Burn-out und Depressionen
Burn-out – Verbreitung und Kosten

Burn-out – Verlauf
Burn-out – Symptome
Burn-out – Begleiterkrankungen
Burn-out – Diagnose
Burn-out – Test
Burn-out – Ursachen
Burn-out – Behandlung
Burn-out vorbeugen (Prävention)
Quellen