Text von: Lena Schulte
Wie konnte ich mich nur so täuschen? Wie kann ein Mensch nur so sein? Was habe ich bloß getan, um das zu verdienen?
Auch schon einmal von solchen Gedanken das Hirn zerfleischen lassen? Ich schon. Zum letzten Mal an meinem Geburtstag, als ich zufällig erfuhr, dass der Mann, den ich seit knapp zwei Jahren datete, verlobt war. Mit seiner Langzeitfreundin. Ja, richtig. Und dann explodierte mein Herz. Einfach so. Genau wie alles andere. Meine Selbstachtung, meine Würde, mein Glaube an die Aufrichtigkeit. Alles, was ich dachte, über Menschen zu wissen, schien nur noch einen Dreck wert. Und das Universum musste eine neue Dimension für meine Dummheit erschaffen haben. Das hätte ich doch merken müssen! Spätestens, nachdem ich ihm all mein Geld für „wirklich nur zwei Wochen“ geliehen hatte (Finanzämter sind aber auch gemein!), und nach einem halben Jahr immer doch darum betteln musste, es zurück zu bekommen. Aber immerhin hatte ich so eine romantische Kreuzfahrt für das glückliche Paar mitfinanziert.
Manipulativen Menschen zu begegnen kann ziemlichen Schaden anrichten. Vor allem, weil sie oft so charmant und liebenswürdig sind. Meist wird uns erst im Nachhinein klar, dass wir für sie bloß ein Mittel zum Zweck waren. Auch wenn da ab und zu dieses eigenartige Gefühl auftauchte, dass da was nicht stimmt. Aber deswegen gleich den Teufel an die Wand nageln? Nein, weg mit diesen blöden Gedanken. Bis es zu spät ist.
Manipulative Menschen sind wahre Meister darin, ihre Absichten zu verbergen und Bedenken über ihren Charakter in ein schlechtes Gewissen auf unserer Seite oder gar in Selbstzweifel umzuwandeln. Manchmal sind sie damit so erfolgreich, dass sie ihre Täuschungen kaum noch selbst bemerken. Nicht jedem kann man deswegen gleich pure Böswilligkeit vorwerfen. Doch wir sollten ein paar Verhaltensweisen kennen, die laut der Psychiaterin Abigail Brenner auf manipulative Absichten hindeuten, wenn wir nicht wieder und wieder in dieselbe Falle treten wollen.
Hier eine Zusammenstellung aus ihrem Journal, gemischt mit meinen persönlichen Erfahrungen:
1. Sie schieben die Schuld immer auf andere
Manipulative Menschen tun sich sehr schwer damit, eigene Fehler einzusehen oder Verantwortung zu übernehmen. Sogar, wenn man selbst einen Teil der Verantwortung übernimmt, wollen sie ihren nicht eingestehen. Sie konnten ja gar nicht anders handeln, sagen sie. Sie können ja nichts dafür. Sie sind nicht die Ursache des Problems, sondern das Opfer.
Ich betrüge meinen Partner nicht, sondern werde böswillig verführt, dieser miese Gärtner hat mich praktisch mit seiner Mistgabel aufgespießt!
Im Job wäre ich natürlich auch besser, wenn ich mich nicht ständig um meine unfähigen Kollegen kümmern müsste!
Und gestritten hätten wir uns auch nicht, wenn Du nicht immer alles gleich in den falschen Hals kriegen würdest!
Dementsprechend wenig Verständnis bringen sie für Enttäuschungen des Gegenübers auf. Schließlich haben sie ja nichts falsch gemacht. Noch nie.
2. Sie respektieren keine Grenzen anderer Menschen
Hallooo? Was ist denn nun? Kannst du mal antworten? Während ich damals gerne auch mal warten durfte, bis besagter Gentleman Zeit fand, auf meine Nachrichten zu reagieren, löste gleiches Verhalten meinerseits bereits nach zehn Minuten eine halbe Staatskrise aus. Denn wenn ein manipulativer Mensch etwas will, dann will er es. Jetzt. Sofort. Egal, ob der andere gerade emotional oder physisch dazu in der Lage ist. Egal, ob man tage-, wochen- oder jahrelang nichts mehr voneinander gehört hat. Oder ob man gerade Bock hat. Raum geben und Zeit lassen? Geiles Konzept – aber nur so lange der Manipulator gerade nichts von Dir will und Du ihm nichts bringst.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
3. Sie nutzen Gutmütigkeit aus
Irgendwie nur logisch. Mit einem Menschen, der nicht (mehr) bereit ist, jedem gern zu helfen und immer da zu sein, können manipulative Menschen schließlich nichts anfangen. Deswegen konzentrieren sie sich lieber auf die, auf deren gutmütige Verlässlichkeit sie zählen können. So bekommt man anfangs oft übermäßig viel Lob, Zeit und Komplimente von ihnen geschenkt, und wirklich ernsthafte Absichten werden suggeriert. Vielleicht fühlt man sich besonders, endlich als der gesehen, der man auch wirklich ist. Aber spätestens, wenn sie sich Deiner Loyalität sicher sind, macht sich ihre Freundlichkeit mit einer Geschwindigkeit aus dem Staub, die man sonst nur nach einem peinlichen sexuellen Intermezzo erlebt.
4. Sie reden respektlos über andere
Lästern, runtermachen, aufregen, Lügen erzählen. Es gibt viele Wege, um einen anderen Menschen klein zu machen und sich in ein besseres Licht zu stellen. Besonders, wenn besagte Person gerade nicht da ist. Da manipulative Personen meist einen ziemlich guten ersten Eindruck hinterlassen, ist unsere Wahrnehmung oft verfälscht. Diese Behauptungen werden wohl Hand und Fuß haben, denken wir uns dann oft und nehmen dieses Verleumden somit auch noch in Schutz. Vielleicht ist an den Behauptungen was dran, vielleicht auch nicht – in jedem Fall lohnt es sich, unseren Blick dafür zu schärfen, wie eine Person über eine andere redet, die sich in diesem Moment nicht wehren kann. Denn genau so wird dieser Mensch im Zweifel auch über Dich reden. Du bist keine Ausnahme, nichts Besonderes, keiner, vor dem er Halt machen wird. Sorry.
5. Sie sagen das Eine – und tun das Andere
Oooh, was werde ich alles tun (für Dich), weeenn ich erstmal… Den Rest kann man sich schenken. Denn wenn ich wirklich eine Lektion schmerzlich gelernt habe, dann folgende: Wörter sind genauso geduldig wie Papier. Es braucht nur ein funktionierendes Sprachzentrum, und schon kann der Mensch mit seinen Wörtern die wildesten Realitäten erschaffen. Auch mein Mund erzählt gerne mal Unsinn, wenn mir langweilig ist, oder ich gerne mal wieder jemand anders wäre, der nichts mit mir selbst zu tun hat. Doch was eine Person tatsächlich tut ist das Entscheidende. Das, was am Ende des Tages zählt. Das, was uns glücklich macht, oder eben unendlich verletzt. Wenn Gesagtes immer nur ein Luftschloss bleibt, oder absolut gar nicht mit einer Handlung in Einklang zu bringen ist, ist auf jeden Fall Obacht (oh, ich liebe dieses Wort) geboten.
Ein Patentrezept, das uns ganz sicher vor manipulativen Menschen schützt, kenne ich leider nicht. Aber wir können etwas achtsamer sein – und nett zu uns selbst, wenn wir doch mal auf einen reinfallen. Das macht uns schließlich noch lange nicht zu naiven Vollidioten, die es nicht besser verdient haben.
Obwohl diese Erfahrung ziemlich bitter war und manchmal immer noch bitter ist, glaube ich trotzdem wieder an das Gute und an die Aufrichtigkeit meiner Mitmenschen. Das werde ich mir von niemanden kaputt machen lassen. Denn mein Herz gehört dahin, wo es leben kann. Und das kann es nur, wenn es unter Menschen ist. Und nicht in der Tiefkühltruhe.
Mehr unter 6 Gründe, warum Du auf einen Narzissten reinfällst und Die 5 Menschen, die über Dein Leben bestimmen.
Photo: Ashley Webb
Hallo Lena, sehr berührend, diese Geschichte. Ich glaube, du hast es gesagt, um was es im Kern geht bei der Begegnung mit solchen Herausforderungen.
Es war da so ein eigentümliches Gefühl …
Ja, solches Gefühl ist dem Mann wohl kaum bewusst. Er hat dort wahrscheinlich nichts, wo du es gespürt hattest. Dort ist Leere. Und keine Ehre. So gab es auf dieser Ebene wohl auch keinen Austausch. Er ist mit Leere im Bauch konditioniert. Er ist dort unbewusst. Diese Energie gibt es nicht bei ihm.
So findet dann die Kommunikation mit Gedanken und vielen Bildern, Schmeichelien und Lächeln statt. Auf Wirkung ausgerichtet, die Stimmigkeits- und Ehrlichkeitsbarriere gibt es nicht. Dafür viele kurzlebige Bilder.
Auf der anderen Seite kann er uns damit erwischen bei unseren eigen Illusionen, Wünschen und unserem empfundenen Mangel. Gerne wird unser Pflichtbewusstsein und unser Schulddenken ausgenutzt. Energiebarrieren hat er da ja keine. Nur sein Wollen in diesem Moment. Wir glauben, etwas mitzufühlen, wo die Gefühle nur aufgelegt sond. Alles aus dem Moment heraus und im nächsten Moment ohne Bedeutung, da es ja die trägere Energie im Bauch nicht gibt. Nur die für den Momrnt wirksamen Gedanken, Luftblasen gleich.
Ist er dann böse? Er fühlt das nicht. Wir empfinden das, weil wir uns so für böse hielten. Er ist einseitig und unbewusst. Und damit unausgeglichen. Und er leidet auch darunter, weil ihm das Leben nicht zurück gibt, was er nicht gegeben hat.
Sind wir dann dumm? Wir denken das oft im Nachhinein. Wir sind einfach sensibilisiert, nicht zuletzt, weil wir so erzogen wurden. Mit Gedanken in Pflicht und Schuld. Oft zu lasten fehlender Authentizität. Der Körper hat es ja gleich gewusst und dieses eigentümliche Gefühl gesendet.
Dem Körper voll zu vertrauen, auch bei moralischen Bedenken. Ich glaube, das wre gar nicht so dumm.
LG Richard
Lieber Richard, das hast Du sehr schön zusammen gefasst. Klingt so, als wärst du sehr gut damit vertraut auf deine innere Stimme zu hören.
Über den Ausdruck „mit Leere im Bauch konditioniert“ musste ich nachdenken. Ich kenne die Konditionierung nur aus meinen Psychologie Vorlesungen und finde die Idee spannend Konditionierung im Zusammenhang mit Leere zu erwähnen.
Vielen Dank für Deinen Kommentar.
Alles Liebe, Lena
Hallo Richard,
vielen Dank für deinen Kommentar. Analysiert diesen Charakter und gibt zusätzlich Erklärungspunkte. Regt zum Nachdenken an.
Haben schon öfters deine Kommentare gelesen. Doch dieser hier gefällt mir wirklich. Und hat kaum Schachtelsätze:-)
LG,
Yvonne
Ich danke euch beiden. Freut mich, dass es euch was gegeben hat. Trotz des spontanen Flutens der Gedankenströme, hinein in das Handy, ohne großem Bildschirm. Man kann dass vielleicht erahnen an den Tippfehlern und dem Nicht-Korrekturlesen. Da reihen sich die Halbsätze auch mal.
LG Richard
Richard, sehr wohltuend und wahr, deine Worte. Danke….
Hallo Lena,
Danke für deine Gedanken. Es tut mir leid, dass du dies erleben musstest. Ehrlich.
Ich habe auch eine Beziehung mit einem manipulativen Menschen/Narzisten gehabt. Denke, die leben in ihrer eigenen Welt. Empathie überflüssig. Eine Zeit lang habe ich Verständnis gehabt, dann zunehmend gewehrt. Dann war ich ganz klein. Hängende Schultern, totale Charakteränderung. Bis zum grpßen Knall. Und wer hat Schluss gemacht? Er. Weil ich einen Aufstand gemacht habe. Danach war immer noch Kontakt. Ein neuer Versuch. Wieder die gleichen Geschichten. Aber jetzt mit anderen Vorzeichen für mich persönlich: Durch diese Erfahrung, das Leid und vor allem die Veränderung meiner eigenen Persönlichkeit habe ich erkannt – das bin ich nicht. Und ganz bestimmt möchte ich so nicht sein.
Fazit: Ich hege keinen Groll. Er tut mir fast leid. Denn er kommt nicht raus aus seinem Laufrad. Doch ich bin draußen. Gehe aufrecht. Habe gelernt. Über andere, aber noch mehr über mich selber. Und das ist das, was zählt. Ich bin bei mir und mag mich. Hoffe, dass du auch das Positive für dich mitnehmen konntest. Solltest du noch nicht angekommen sein: jeder Weg beginnt mit einem Schritt.
Grüßle,
Yvonne
Liebe Yvonne,da hast Du ja auch eine ziemlich ereignisreiche Zeit hinter Dir. Es ist schön zu lesen, dass Du so viel Gutes für Dich lernen konntest und nun gestärkt Deinen eigenen Weg gehen kannst. Das freut mich wirklich, ich denke, jeder kann sich vorstellen, wie schwer Du es hattest. Vielen Dank, für Deine Offenheit und den Kommentar.
Alles Liebe, Lena
Danke.Jedes einzelne Wort kann ich nachvollziehen…Nur ich war sehr unerfahren diesbezüglich…dass solche Menschen sehr gut sich verstellen können…(als Friseurin muss man sich auch ab und zu irgendwie“anpassen“aber so richtig lügen und emotionen vorgauckeln…ist arg)Ich wurde so manipuliert dass er Aufenthaltsgenehmigung für Ö.kriegt…so arg manipuliert…Er machte meine Welt zu einen Höhenflug…bis er nach Ö.kam…dann machte es „peng“…Da hatte ich aber Baby von ihm…War schlimm..er zeigte mir sein wahres Gesicht psychopatisch und agressiv und ich wurde krank…Damals wusste ich nicht dass das was anhaltendes ist seine Art und mein Pech…ich weiß gar nicht was ich dachte…ich war veràngstigt und schockiert.Anzeigen traute ich mich nichts und wollte dass Tochter beide Elternteile hat..Und dachte dass vlt an mir lag dass ich nicht mehr atraktiv bin nach der Entbindung dass er Heimweh hat und 1000 Ausreden suchte ich…Als ich Depression bekam da wurde er sanft durch meine Eltern von mir distanziert (wir lebten zusammen)da er mich sehr reizen,beleidigen…oder schön tun und dann std.lang(später Tagelang) spurlos ohne ans Tel.gehen verschwinden..Ihm ging es gut wenn er mich elendig sah am Boden zerstört…Doch ich kämpfte für meine Tochter den ich wusste er wird ihr das was ich ihr geben kann..Herzenswärme,er hat es nicht..oder eher selten und oft nur vor Besuch oder vor andere Menschen.5 Jahre machte ich das mit (arbeitete,kümmerte mich um Tochter und lies mich mehrmals wöchentlich sehr beschimpfen und anlügen…doch ich kämpfte um die Familie)dann wollte ich Scheidung.Doch er weinte und tat alles dass ich bleibe…ich sagte 1 Jahr gebe ich dir Zeit.Er besserte sich augenscheinlich und ich war zufriedener(nicht glücklich wirklich) und wurde schwanger…Nach der 2ten Schwangerschaft steigerte sich sein Verhalten…Lügen die unerträglich waren und Erpressungen aber ich sollte ja nicht gehen..Ich machte schließlich alles alleine und arbeitete „nebenbei“…meine Eltern hatten Geld für seine Verhàltnisse…Sicherheit eben…so konnte er leichter Geld verspielen…Und ich dachte ich versuche dass gleiche mit ihm zu tun…Es wird genugtun momentan so quasi“wie du mir so ivh dir“aber auf Dauer selbstzerstörung weil man das selber nicht aushàlt dass man so oberflächlich und narzistisch wird…Man kommt sich kurz gut vor so überheblich zu sein und das Gefühl jetzt kann er mir nichts antun bin genau so…aber auf dauer tut es einem selber weh jmd anzulügen und unter einem Dach leben…Man fühlt sich niveaulos…darum sagte ich eines Tages zu ihm…ich habe paar Monate od.1Jahr lang um dein Geld mir viel gekauft(habe aber eh gerabeitet) um zu zeigen wie das ist wenn man nichts fragt und erst heim kommt und alles hin legt und sagt“Schau habe mir gekauft“Und habe dich betrogen irgenwie mit irgendwem…aber ich will das alles nicht auf Dauer…wollte gehen dann.Aussteigen aus dieser Ehelicher Lüge augenscheinliche Familie…aber ich schafte es nicht durch unschönes Ereigniss…Aber ich distanzierte mich sehr…Und warte auf mein Glück…dass sich Unglück auflöst mit der Zeit…irgendwie…
Liebe Tanja, da hast du ja wirklich einen sehr langen Weg mit vielen Erfahrungen hinter dir. Ich bin natürlich nicht in der Position dir irgendwelche Tipps geben zu können, aber vielleicht kannst du ja aus dem Artikel ein/zwei Dinge für dich mitnehmen, die dir vielleicht zur gegebenen Zeit weiterhelfen können. Wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe!
Unglaublich,wie viel Energie manche Menschen dafür aufbringen,um andere zu bescheißen.Dein Ex-Freund hat bestimmt den ganzen Tag damit verbracht,darüber nachzudenken,wie er Dich und seine andere betrügen kann,ohne dass es auffällt…
Das merkwürdige daran ist ja,dass solche Menschen,die total programmiert sind und irgendwie gar nichts mehr mitkriegen,das tun,um Energie von anderen zu kriegen…
Dabei haben sie ja selbst genug Energie.Die sie aber für irgendeinen Scheiß verschwenden.Da steht also alles Kopf!
Mein Exfreund hat mich auch nur verarscht…Der war auch so ein richtiges Schlitzohr und hatte es richtig gut drauf,andere zu manipulieren.Man könnte ihn schon als Meister bezeichnen ^^ Ich hab da so ein richtiges „Prachtexemplar“ erwischt…Heute komme ich mir auch wie ein Vollidiot vor…
Mein Exfreund hat sich ganz schnell in meiner Wohnung eingenistet,war also nur noch bei mir,obwohl ich das am Anfang nicht schlimm fand.Außerdem ist man ja,wenn man verliebt ist,gar nicht richtig zurechnungsfähig 😀 Das hat er alles schön ausgenutzt und hat sich dann gar nicht mehr um seine Wohnung gekümmert und keine Miete mehr bezahlt.Was er mir natürlich nicht gesagt hat.Er hat mich nachher dann vor vollendete Tatsachen gestellt,als er aus seiner Wohnung rausgeflogen ist…
Er wusste ganz genau,dass ich ihn,zumindest zu dem Zeitpunkt, nicht einfach auf die Straße setze (ich hätte es tun sollen!!!).Außerdem war ich total sprachlos und geschockt über die Geschichte mit seiner Wohnung.Damit hätte ich nicht gerechnet.
Später wurde er dann auf der Arbeit immer unzuverlässiger,weil er halt nur noch bei mir sein wollte und mich ganz für sich haben wollte.Nachdem sein Arbeitgeber ihm dann eine Ansage gemacht hat,hat er bei mir so getan,als wäre er ja das arme Opfer,das jetzt auf der Arbeit gemobbt wird und dass er deswegen nicht mehr da hingehen könnte.Da hat er sich krankschreiben lassen.Auch dabei konnte ich nur zusehen,ohne etwas dagegen machen zu können.
Dadurch hatte er wieder einen Grund,nur noch bei mir zu sein…Es wurde dann immer schlimmer,weil ich dann nämlich endlich mal gesagt habe,dass das so nicht weitergeht und ich nicht möchte,dass er weiter bei mir ist.
Das hat ihm natürlich gar nicht gepasst,weswegen er mir mich nur noch fertig gemacht hat.Ich hab ihn dann nur aus meiner Wohnung rausbekommen,weil ich ihm heimlich meine Schlüssel weggenommen habe.Damit er auch nicht gerechnet…Zum Glück ist er wenigstens überhaupt noch alleine rausgegangen (obwohl das auch immer seltener wurde ^^),sonst hätte das nicht funktioniert.Oder ich hätte die Polizei rufen müssen.Freiwillig wäre er nicht aus meiner eigenen!! Wohnung verschwunden.
Wenn ich heute darüber nachdenke,komme ich mir total dumm vor und denke,ich hätte das doch merken müssen.Aber man rechnet ja nicht damit und außerdem war das ja auch ein schleichender Prozess.Seine einzelnen Schritte waren natürlich schon auffällig,es hat das aber alles hinter meinem Rücken gemacht und mich vor vollendete Tatsachen gestellt…Wenn man das mit Distanz betrachtet,war schon alles eindeutig,aber wenn man aktuell in so einer Situation ist,ist einem das leider oft nicht klar…
Liebe Verena, du sagst da etwas sehr wichtiges mit der Distanz. Vielleicht kann man es ein bisschen damit vergleichen, wie wenn man in einem Museum ganz nah vor einem Bild steht. Dann sieht es manchmal auch ganz anders aus, als von etwas weiter weg. Das Bild ändert sich ja nicht, einfach nur unsere Sichtweise darauf. Und manchmal sind genau diese Erfahrungen gut, um in Zukunft auch schon einmal vorher mal einen Schritt zurück zu gehen. Liebe Grüße 🙂
Ich glaube nicht, dass manipulative Menschen großartig über die Auswirkungen ihren Handelns nachdenken. Höchstens, wie sie es schaffen, nicht entwischt zu werden, aber ganz sicher nicht über die Gefühle von anderen.
Ich hatte 1 Jahr lang dauernde Affäre mit so einem Mann. Er hat sich als sehr einsam präsentiert, zwar in einer 30 jährigen Ehe, aber nur noch auf dem Papier bestehend. Kommt vor. Ich glaube, er hat sich sogar aufrichtig in mich „verliebt“, da er seiner Frau von mir erzählt hat. Ich habe es trotzdem beendet, als mir klar geworden ist, er war für mich emotional nie anwesend. Ich hätte lediglich dort weiter machen sollen, wo seine Frau aufgehört hat. Geiler Sex, volle Verpflegung für Zuhause, aber bitte keine emotionalen Ansprüche stellen, und Gott behüte, eigene Probleme haben. Sein lieblingssatz, wenn ich versucht habe ihm dies zu erklären: das verstehe ich nicht, ich muss nachdenken. Natürlich ist nie dabei was rausgekommen. Stets ewige tiefe liebe beteuert, und die skurrilsten Zukunftsphantasien ausgemalt…
Ich bin mir zu wertvoll, um diesen Zirkus mitzumachen.
Liebe Souzn, ich finde deinen letzten Satz super! Das trifft es nämlich genau auf den Punkt. Eigentlich ziemlich simpel, aber oft ein langer Weg. Und das kann man ja auch auf viele Lebensbereiche beziehen. Danke für deinen Kommentar. Liebe Grüße 🙂
Genau so ist mein Eindruck dass denen Gefühle von Partner ziemlich egal sind…Er fühlte sich sogar super wenn er mich verletzte und dann verschwunden ist für eine zeit…hauptsache ich zeige nichts an…und er steht super da…
Es stellte sich aber raus auch der zweite den ich liebte…würde sich nicht trennen aber beziehung nebenbei mit mir..und ich wäre das sogar nach ein paar jahre überlegung sogar eingegangen…obwohl ich mich dabei sehr schmuzig gefühlt hàtte gegenüber der frau..sehr geschähmt hätte ich mich und habe ich sogar für den platonischen kontakt….Und zum glück passierte kein sex zw.uns.Doch warum ziehe ich solche Männer an? Ich hatte sexy figur das weiß ich..und war hübsch…und redete gerne mit menschen.Aber ich wollte jmd nur für mich und ich nur den gehörig….
Wobei er war wenigstens ehrlich und hat gesagt dass er sich nicht trennt…dass er beziehung nebenbei will weil ihm was fehlt…doch warum soll ich immer die zweite geige sein?
Hallo Tatjana,
kannst Du Deine Kommentare bitte zusammenfassen? Mehrere untereinander sind für den Leser nicht schön und es fällt dann auch schwer, darauf zu reagieren. Da Du meine letzten bitten in diese Richtung anscheinend nicht gelesen hast, hoffe ich, dass Du’s diesmal tust:
Ich freue mich über Deine Kommentare, aber bitte poste nicht X zerstückelte hintereinander.
Ok.Entschuldigung!
Hi Tatjana – Dafür musst Du Dich nicht entschuldigen 🙂 – nur in Zukunft ein bisschen drauf achten wäre super. Liebe Grüße und einen schönen Abend, Tim
Hallo Tim! Doch ich möchte und muss mich entschuldigen.Und danke…Ist echt dumm von mir.Du sagtest es wirklich schon mal.
Alles Gute…
[…] Mehr zum Thema unter Das unterscheidet Narzissten und Selbstbewusste sowie unter 5 Dinge, die manipulative Menschen tun. […]
Hallo, sehr interessanter Artikel! Manipulation ist wirklich allgegenwärtig. Ich persönlich finde es dabei wichtig zu beachten, dass es zweierlei Arten von Manipulation gibt, die wie hier beschriebene, die lediglich eigennützig und schlecht für den jeweils Anderen ist, als auch die, die der anderen Person helfen soll. Liebe Grüße, Joh
Lieber Joh, ja das ist ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Manipulation muss natürlich nicht immer negativ gemeint sein, aber von meinem Sprachempfinden her ist das Wort „Manipulation“ schon sehr negativ belastet. Würde mich mal interessieren, ob es einen Begriff für positiv intendierte Manipulation gibt? Weißt du da mehr? Liebe Grüße 🙂
Liebe Lena! Danke für die lieben Wünsche.Ich wünsche dir auch alles Liebe.Sowie allen Lesern hier.
„Manipulation“ in guten Sinnen gibt es auch.Doch ich würde es anders nennen.Eher Hilfe für den Anderen würde ich das sagen….Sowas wenn eine Mutter liebevoll den Kindern irgenwie die Richtung zeigt und so quasi „lenkt“.Oder einen auf falschen Weg geratenen Menschen hilft…Aber in den meisten Fällen ist/sollte es möglich sein offen zu reden und dass jeder frei entscheidet…
Hallo Lena,
mir tut es leid dass Du so eine Erfahrung erlebt hast. Aber es war eine Erfahrung und Sie macht Dich reicher.
Schau mal hier, vielleicht sind das erste Ansatzpunkt:
– http://www.wilhelm-griesinger-institut.de/veroeffentlichungen/borderline.html
– http://www.narzissmus.net/klinische-merkmale-der-nps/
Danke für diesen interessanten Artikel! Ich kann ihn um eine weitere Kategorie ergänzen – die sogenannten Schrumpfer – und habe dazu vor einiger Zeit auch einen Artikel geschrieben: http://therapeutic-touch-bartholomay.com/blog/2013/10/15/kennen-sie-einen-schrumpfer/
Holla…
Vielen Dank für den bericht..hab lange nicht gewusst wie ich meine Geschichte einordnen soll/kann.
Nun ist mir einiges klar.
Und so blöd es klingt..immerhin bin ich nicht alleine „zu naiv“;)
Lena Schultes Text über manipulative Menschen gefällt mir sehr gut und trifft deren Vorgehen und Charakter sehr gut. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Es gibt Menschen, die es befriedigt, anderen Menschen auf hinterhältige Art und Weise Schaden zuzufügen. Das ist für „normale“ Menschen erst einmal unvorstellbar. Deshalb fallen sie darauf hinein. Der Schaden ist meist in erster Linie psychischer Natur und die Narben, die zurückbleiben auch.
Ich habe das Thema in Romanform (‚Mit dem Narbenherz‘) behandelt: https://www.amazon.de/Mit-dem-Narbenherz-Julia-Jawhari/dp/3734762693
Viele herzliche Grüße Julia
Hallo Lena,
Du hast mein volles Mitgefühl! Was Du beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen, erlebe ich es doch genauso seit ca. drei Jahren an meinem Arbeitsplatz. Die Quelle dieser außerordentlich belastenden Stimmung im fünfköpfigen Team ist: eine einzige Kollegin. Und sie ist fixiert auf: mich.
Die von dir genannten Merkmale findet man im Internet auch nach der Eingabe von Suchbegriffen wie „psychopathische Kollegen“. Eine Vielzahl von Seiten, von Fachleuten wie von Privatpersonen, nennt als Patentlösung um der Situation zu entkommen:
Halten Sie Abstand von solchen Menschen!
Meiden Sie den Kontakt!
Wenn es schon zum Kontakt gekommen sein sollte: ergreifen Sie die Flucht, solange sie noch können!
Ich wünschte Dir alles Gute und dass Du gesundheitlich unbeschadet entkommen kannst.
LG, Gerhard
Dieser Beitrag hilft mir sehr. Nun..entgegen alldem, was hier so zu lesen ist, bin ich zu meinem Entsetzen selbst häufiger manipulativ unterwegs als mir lieb ist. Vieles trifft wohl wirklich auf mich und auf mein Wesen zu – tja..so kanns gehen, hm. Es bedrückt mich wirklich. Denn: Wir alle halten uns doch für „die Guten“..nicht wahr? Zumindest ich habe den Eindruck, wenn ich mit Menschen aller möglichen Intentionen und Absichten spreche.
„Everyone believes, they are the good guys“, nannte es eine Geheimdienstmitarbeiterin, die jahrelang undercover gearbeitet hat (manchmal ist Facebook doch supernützlich :-)] Die Frage ist daher vermutlich eher: Wie ehrlich bin ich? Mit mir und mit anderen? Was treibt mich denn an? All das zumindest sind meine Fragen an mich selbst, und ich bin für diesen tollen Beitrag sehr dankbar.
Hi Simone,
das finde ich super, dass du dich mit deinem Kommentar als Manipulatorin einbringst. Nun ja, die echt unbewusste Manipulatorin bist du ja nicht (mehr) mit dieser Erkenntnis. Wie ich schon kommentiert hatte, suchen wir uns das aber gar nicht wirklich aus. Wir sind konditioniert mit viel (Fein-)Gefühl und damit viel Mitgefühl oder mit eher wenig. Bei eher wenig Gefühl können wir aber auch wenig Gefühl leben, weniger tief empfinden, auch Beziehungen eher nur oberflächlich und zum Schein aufrecht erhalten. Das ist doch an sich schon bedauerlich und bemitleidenswert.
Wir sind dann eher sprunghaft und weniger zuverlässig. Menschen wenden sich ab und wir sehen uns als Versager. Wir glauben weniger an uns selber und Ängste stellen sich ein. Wie sollten wir das ändern auf der Stelle? So versprechen wir, was wir oft nicht halten. Wir schmeicheln, geben uns stark, um zu erhalten und nicht abgelehnt zu werden. Wir überdecken unsere Unzuverlässigkeit mit schönen zukünftigen Bildern. Die sich dann auch wieder nicht bewahrheiten.
Scheinbar sind unsere Opfer ja das Gegenteil. Grosszügig mit Gefühl und bewusst bereit zu geben und ein weiteres mal vertrauend. Das Gegebene muss sich auswirken und allein mit Geben muss sich was ändern. Allein schon wegen dem Ungleichgewicht und weil sich Schuld ansammelt. Es muss einfach. Der andere muss sich einfach ändern.
Nur ändert sich eher nichts. Denn der Manipulator flieht vor dem Schuldgefühl. Schuld hat der andere. Denn Schuldgefühl heisst, sich mit Mängeln anzunehmen, wovon er ja fliehen muss. Und zum Zuverlässiger werden braucht es tiefe Absicht und letztlich Kraft im Bauch, die ja fehlt. Seine Bewusstheit zieht sich zusammen auf eine Scheinwelt von morgen im Kopf. Er fühlt sich nicht verantwortlich für das was ist und war. Vielleicht gab und gibt es sogar übertrieben gute Absichten (im Kopf).
Ändern wird sich aus meiner Sicht dann so nach und nach etwas, wenn der Manipulator sich seinem Gefühl zunehmend zuwendet und es damit kultiviert und stärkt. Vermutlich muss er sich zunächst auch seinen Ängsten zuwenden und seine Schwächen annehmen. Schuldgefühle abbauen, indem er Dinge zunehmend in Ordnung bringt.
Und er braucht Freunde und Partner mit wenig Opferhaltung. Das „arme Opfer“ ist eher zu wenig authentisch und zu nachgiebig. Ja, es sucht geradezu einen Manipulator, der dann der „Schuldige“ ist und Glaubenshaltungen bestätigt. Man müsste ja sonst den schwereren Weg mit Authentizität und Selbstbestimmung gehen.
Die Beschreibung passt nicht nur auf manipulative Menschen, sondern auch auf Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Zerrissenheit und Ego pur…. und dabei geschickt wie ein Chamäleon. Diese Menschen lehren uns achtsamer er mit uns selbst zu sein.
Hallo Lena, habe gerade Deinen Artikel gelesen und habe das Gefühl, Du schreibst meine Geschichte.
Nur stecke ich noch mitten drin.
Was sind das nur für Menschen, frage ich mich sehr oft, die mit Gefühlen so spielen
Ich finde mich zum Teil in deiner Geschichte wieder. Finanziell wurde ich jetzt nicht ruiniert, aber seelisch. Nach einigen Jahren Abstand bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich ganz unten sein musste, um mich wieder zu finden. Meine Antenne sind sensibler. Natürlich kann es sein, dass ich unnahbarer wirke oder bin. Doch ich habe mir gesagt, dass es kein Mensch mehr schaffen wird, dass ich mich minderwertig fühle. Meinem Ex habe ich oft gesagt, dass ich mich ein Gegenstand fühle, der nur bei Bedarf aus dem Regal geholt wird. Er hat es trotzt konkreter Beispiele nicht verstanden oder verstehen wollen.
Ich hab, aber auch gelernt auf meinen Körper zu hören. Unterbewusst reagiert jeder Körper auf einen anderen Menschen richtig. Auch das Sprichwort „man kann sich gut riechen“ trifft 100ig zu. Ich achte bewusst erstmal auf meine Körpersignale, wenn ich einen Mann kennen lerne. Ich kenne es von mir ja selbst, wenn erstmal Gefühle da sind, dann ist es deutlich schwieriger auf den Verstand zu hören.
Puh, mein Erzeuger ist so einer, mein Ex auch, aber jetzt glaube ich habe ich das Muster durchbrochen was einen auf sowas reinfallen lässt. Mein Erzeiger Helfen nööö, aber Lügen rumerzählen warum er nicht darf etc. mein Ex genauso… Habe bei der Partnerwahl halt das Kindheitsmuster wiederholt. Das schlimme ist ja manche Ärzte Psychologen Psychiater lassen sich manipulieren bzw. manipulieren auch. Ich mag deswegen auch psych. kranke Menschen nicht so, tut mir leid, zumindestens wenn diese sich auch nur entfernt aufführen wie mein Erzeuger. Psychologen mag ich deshalb auch nicht jeden. Es bringt einfach nix wenn der Psychologe nicht erkennt was mein Erzeuger fürn A-Loch ist und nur das geseiere von ihm glaubt statt mir. Bin ziemlich psychologenmisstrauisch. Naja, ich kenne die Besucherzonen von jeder psych. Klinik in meiner Wohngegend, weil mein Erzeuger geht immer woandershin damit man ihm nicht auf die schliche kommt. Er ist der arme und schuld sind immer die anderen. Kann sein dass das eine Sache die ich mal behandeln lassen sollte,ich weiß bloß nicht wie. wenn ich nicht weiß ob ich dem Psychologen vertrauen kann, hat mich ja schon einer mit seiner „Therapie“ noch tiefer in die scheiße geritten. Jetzt glaube ich nicht mehr dass alles was der Psychologe sagt richtig ist, bin kritischer geworden und selbstsicherer. Aus der scheiße die dir das Leben gibt mach einfach Bonbons… Manipulation hat auch einen guten Nährboden bei selbstunsicheren Menschen, die sich selbst nicht vertrauen.
Ich bin auch auf so einen Menschen reingefallen und bleibe leider auf ewig mit diesem Verbunden und doch man fühlt sich als naiver Vollidiot wenn man über einige Situationen nachdenkt. Die Erniedrigung und Beschimpfungen haben Wunden gerissen die nur sehr langsam verheilen.
Ich hoffe ich kann auch irgendwann wieder an das Gute und die Aufrichtigkeit der Mitmenschen glauben, derzeit geht es noch nicht.
Aber danke für diese tollen Worte sie geben einen das Gefühl nicht allein zu sein und die Hoffnung wieder Mut zu fassen und den Mitmenschen irgendwann wieder Vertrauen schenken zu können.
Danke
Lieber Tim,
in diesem Artikel hast du einen Menschen beschrieben, der (nicht nur) mir ziemlich lange einen Bären aufgebunden hat. Er entspricht in fast allem genau der Charakterzeichnung, die du gemalt hast. Schön, dass du schreibst, dass man aufgrund seiner Gutgläubigkeit noch lange nicht zu einem naiven Vollidioten mutiert ist, sondern lediglich eine schlechte Erfahrung gemacht hat, aus der man lernen sollte…
Danke für alles, was du teilst und weiter so!
Hallo Tim, mich beschäftigt und quält immer noch meine vergangene Beziehung, auch wenn sie schon viele Monate zurückliegt, zu einem schwierigen Mann. In vielen Texten erkenne ich ihn wieder, hat er zB Anteile eines manipulativen, eines narzisstischen und vor allem auch bindungsgestörten Menschen. Trotz allem falle ich immer wieder in die Trauer zurück und denke vor allem an all die schönen Seiten die er hatte. Und die hatte er! Wie kann ich mich endgültig von ihm lösen, endlich sehen, dass er mir nicht gut getan hat und positiv in die Zukunft schauen. Ich kriege ihn einfach nicht aus dem Kopf…
Viele liebe Grüße!
Hallo Jutta,
ich vermute, dass der Mann noch schwere Mangelerfahrungen, wenn nicht Traumata in sich trägt. In einer Beziehung trägst du immer daran mit. Und in den wenigsten Fällen lässt sich das in absehbarer Zeit heilen. Niemand hat hier eine Pflicht, sich sein Leben damit ruinieren zu lassen. Wir haben eine Verantwortung zu sorgen für uns selber und uns auch abzuwenden, wenn wir anderenfalls nicht strahlen können für die Welt.
Wenn du aber sehr dringend etwas haben willst, das er dir gibt, ist vielleicht auch bei dir etwas zu heilen und wird auch durch ihn immer wieder ein Stückchen geheilt. Ob der Vertrag dann ausgeglichen ist, musst du einmal entscheiden. Der Preis scheint jedoch ziemlich hoch zu sein für dich. Und er wird sich kaum reduzieren lassen, denke ich.
Die Trauer ist der natürliche Prozess für eine derart schwere Entscheidung. Er kann auch dauern, wird aber einmal zu ende gehen und du wirst danach stärker sein. Erwarte also auch eine schöne Zeit danach.
LG Richard
Sehr gute Zusammenfassung.
Aber es fehlen mir noch einige subtilere Verhaltensweise manipulativer Menschen. Sie versuchen nämlich jederzeit andere von ihrer Sache zu überzeugen, auch, wenn das gar nicht angemessen ist und sie die Haltung ihres Gegenübers gar nicht genau verstanden haben. Davon sind sehr viele Menschen betroffen, die dann gern auf andere zeigen, diese seien manipulatorisch. Also aufgepasst: Sehr reflektiert sein und zunächst vor der eigenen Tür kehren!
„Immer wenn du Schuldgefühle hast, wirst du manipuliert.“
(Simon Hofer)
Ich bin zwei Mal in so eine Falle getappt. Männer, die anderweitig ihren Spass gesucht haben. Eine ähnliche Geschichte wie die Deine, die andere vielleicht sogar noch schlimmer. Ich wurde nur benutzt. Der eine Typ at mir sogar Freundschaft vorgelogen. Mein Herz hat sich bis heute nicht davon erholt, ich konnte den Glauben an das Gute im Menschen leider nicht mehr wiedererlangen. Ich habe nur eingesehen, dass solche Menschen stark Probleme haben müssen im Kopf, weil sie andere Menschen so behandeln. Viele Grüsse
Der Beitrag hat mich traurig gemacht, weil ich jemanden kenne, der so ist und mir sehr weh getan hat. Bin nach ein paar Jahren offensiv damit umgegangen und habe die sog. Freundschaft beendet. Seitdem geht es mir besser. Dennoch bin ich immer wieder etwas traurig, wenn ich sie treffe und sie noch nicht einmal in der Lage ist, mich zu grüßen…
Hallo Zusammen ,
Ich kann es nur bestätigen .Seit ich alleine bin und schaue dass ich beruflich finanziell und auf meine Kinder schaue ,werde ich immer mehr zu einer Beobachterin .Ich erkenne und durchschaue vieles was nicht stimmt mit unserer Gesellschaft .
Vielen Dank für diesen Artikel
Patricia
Wenn wir nun mal den Begriff „Manipulation“ etwas allgemeiner betrachten, wie es auch in Kommentaren schon angeklungen ist, dann haben wir wohl schnell einen Grenzbereich vor Augen. Wo fängt Manipulation an? Kann sie auch gut gemeint sein? Wann können wir darin noch etwas sehen, das wir tolerieren? Wie hängt das zusammen mit Wahrnehmung?
Es geht wohl darum, dass uns jemand etwas aus der Hand nimmt (Manus = Hand). Wohl eine Entscheidung, eine Haltung zu etwas oder auch eine Zustimmung oder sogar Begeisterung. In diesem Sinne Macht zu erhalten, kann sich einfach daraus ergeben, dass jemand Bezugsperson ist, zumindest zu einem Thema, oder dass ich ihn als Fachmann in einer Sache einschätzte.
Also schließe ich mich dann der (vorgegebenen) Vorstellung an, entscheide mich aufgrund dessen, was ich wahrnehme, oder weil ich die Person grundsätzlich für kompetent und vertrauenswürdig halte. Auch vielleicht weil eine Erwartung in mir geweckt ist, die bereits ein Hochgefühl auslöst. Möglicherweise entscheide ich allzu schnell, wenn ich gerade eine unangenehme Zwangslage empfinde, und es bequemer ist, das nicht lange auszuhalten.
All dies wird wohl auch mit psychologischen Tricks ausgenutzt. Gelegentlich auch mit sogenannten Trainings, die ein besseres Verkaufsergebnis versprechen oder mehr Erfolg bei Verhandlungen. Angefangen mit geschulter Gestik und Sprache gibt es viele Möglichkeiten, manipulative Fähigkeiten zu entwickeln, bis hin zu den fragwürdigsten Tricks, die eine gefühlte Zwangslage schaffen. Wo fängt hier Bösartigkeit an, wenn das die Konkurrenz auch nicht anders macht?
Aber nicht nur beim Verkaufen wollen Menschen andere Menschen für etwas gewinnen. Und sei es nur eine weitere Chance (die wohl auch wieder vertan wird, wenn es keine neuen Ursachen gibt). Manche Menschen haben festeren Boden unter den Füssen und neigen dazu, Versprechen zu halten, weil sie daran mit Gefühlen schwer tragen. Andere spüren dabei wenig, legen sich umso mehr ins Zeug mit Worten und Bildern. Da sie nicht schwer damit tragen, bleibt es auch oft bei den Worten, die dann auch wieder vergessen werden. Da wir aber Worte oft stärker mit Gefühlen und auch Ehre verbinden als die Dampfplauderer, schätzen wir das dann auch nicht ein wie es ist. Wo fängt hier Bösartigkeit an, wenn offenbar auch Bewusstheit und psychische Reife eine Rolle spielen?
Es wird also immer Täuschungen geben. Zumindest versuchte. Bleibt mir also kaum mehr, als an meiner eigenen Manipulierbarkeit etwas zu tun. Seien wir also gewappnet und lernen wir daraus, wenn wir zu leicht getäuscht wurden. Natürlich hängt das auch zusammen mit innerer Stärke, mit Authentizität und der Bereitschaft, mal etwas nicht zu bekommen.
Ganz erstaunlich finde ich hier auch die Selbsthilfe-Industrie. Sie sollte uns doch helfen, auf innere Stärke und Stimmigkeit zu achten. Doch finde ich hier nicht so oft ein „mach es nur wenn es für dich stimmt“. Statt dessen eher ein „lass dich mal darauf ein und du wirst dies und das bekommen“. Wo fängt hier Bösartigkeit an? Und wer sagt denn, dass das für mich auch so toll sein wird, wie das der Autor in seinem Ansatz sieht? Wer dann enttäuscht wird und erst recht nochmal abstürzt oder gar in eine Depression schlittert, könnte tatsächlich schnell an Bösartigkeit denken. Es sind aber tatsächlich meistens die Schwächen der selbsternannten Helfer. Und wer schützt die vor sich selber?
LG Richard
Schöner Artikel. Immer wieder schade mitzuerleben wie Menschen auf Manipulatoren rein fallen und gerade die, die versuchen die Welt etwas besser zu machen, dann darunter leiden oder gar fälschlicher Weise von anderen als der Übeltäter betrachtet werden.
Meiner Erfahrung nach entstehen Narzissten und manipulative Menschen. Aufgrund ihres Umfeld und ihren Erfahrungen. Die Aktion führt zur Reaktion. Menschen können leichter als man glaubt psychisch krank werden, das eigene selbst für immer komplett verlieren. Selbst Luzifer war mal ein Engel. Selbst hypersensible Kinder können so am Ende zu narzisstischen Männern werden. Wenn man z.B. für Sex benutzt wird, mit dem Vorwand der Liebe. Wenn man von jedem Menschen nur benutzt wird, weil man sein ganzes Leben zu jedem zu nett und lieb war und Menschen darin keine Liebe sehen. Sondern nur eine Schwäche, die man ausnutzen kann.
Sehr gut beschrieben. Diese Art von Menschen sitzen leider viel zu oft in den Führungsetagen und machen dem Mitarbeiter das Leben schwer. Erfolge verbuchen sie auf ihre Kosten, Misserfolge waren die anderen. Im Zweifelsfall liefern Unterstellungen das nötige Futter, um gut da zu stehen. Nur selbst never ever einen Fehler eingstehen. Das waren immer die Anderen. Es ist auf jeden Fall Vorsicht angesagt, man sollte sich aber nicht zum Opfer um jeden Preis machen. Es ist wichtig, die Grenzen aufzuzeigen!
Wie machst du das wieder an das Gute zu glauben?
Ich war 9 Jahre in einer Beziehung mit einem Narzissten, es war meine Erste Beziehung, das ist inzwischen 4 Jahre her und ich bin seit 3 Jahren in einer neuen Beziehung. Aber immer wieder quälen mich Zweifel und Ängste..
Woher soll ich wissen, dass es dieses Mal echt ist?
Ich hab immer Angst, dass er mit anderen Frauen schreibt, oder sich mit anderen trifft und mich belügt.. Ich kann mit ihm darüber reden und er meint, wenn es mir hilft darf ich gerne jederzeit auf seinem Handy schauen was er so macht.. besser macht das mein Kopfkino aber leider nicht 🙁
Liebe Sandy,
tut mir sehr Leid, das zu lesen 🙁
Ich kann nur für mich sprechen, aber mir hat es danach geholfen, mein Selbstwertgefühl nach und nach aus Abhängigkeiten zu lösen. Ich finde, je grundlegender man selbst davon überzeugt ist, dass man mit all seinen Stärken und Schwächen in Ordnung ist, desto wahrscheinlicher wird es, das schlechte Verhalten eines anderen Menschen nicht als Anlass zu nehmen, seine eigene Wertigkeit in Frage zu stellen. Und desto wahrscheinlicher wird es auch, dass man keine Angst mehr davor hat, einen Menschen zu verlieren, der einen nicht (mehr) zu schätzen weiß.
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
ich finde deinen Artikel sehr interessant, auch wenn ich ihn nur grob überflogen habe. Ich recherchiere gerade über das Thema „Umgang mit nervigen Kollegen oder toxic people“. Da stieß ich auch auf deinen Bericht.
Spannend fand ich deinen Schluss: Dass du an das Gute im Menschen glaubst und dir das nicht zerstören lässt. Das zeugt von einem hohen Maß an Selbstvertrauen und Empathie. Aber auch von einem Umfeld, das dich stärkt.
Zumindest ist das mein Eindruck.
Gerade Menschen, die eher wenig Selbstvertrauen haben und im falschen Umfeld sind, passiert es oft, emotional oder allgemein (Geld, Mittel) ausgenutzt zu werden. Denn ihnen fehlen Menschen, die sich um sie kümmern oder das Vertrauen in sich selbst. Manche Menschen klammern sich auch an andere, die ihnen nicht guttun, weil sie glauben, allein nicht zurechtzukommen. Aber auch das zeugt von fehlendem Selbstvertrauen.
Für mich steht es fest, dass es viele schlechte Menschen gibt. Mein guter Glaube umfasst vielmehr das Wissen, auch viele gute und liebevolle Menschen auf der Welt und um mich herum zu haben. Erstere handeln vorrangig immer nur, um ihre Interessen zu sichern, Letztere tun gern etwas für andere, oft selbstlos.
Ich wohne derzeit in Cottbus und zum Teil ist es wahr, dass das Miteinander hier sehr rau ist. Wir haben zahlenmäßig mit die meisten Nazis bei uns, was sich auch in der allgemeinen Stimmung wiedergibt. Andererseits gibt es aber auch eine große Zahl sehr engagierter, kluger und liebevoller Menschen.
Gerade in diesem „toxischen“ Gebilde bauen viele eine Mauer um sich herum und wirken zuerst einmal kühl. Viele lockern diese Mauer aber auf, wenn sie glauben, einen netten Menschen vor sich zu haben. Andere bilden dagegen Cliquen, wohin man schwer reinkommt. Das ist echt ein Problem bei uns: Nicht ausgeschlossen zu werden.
Aber ich meine: Eine gesunde Vorsicht schadet nicht. Und dann findet man auch ein gutes Umfeld. Schlechte Menschen darf und muss man ausschließen. Die Gründe ihrer Gemeinheiten kann man zwar erforschen, aber muss aufpassen, nicht selbst davon zu sehr mitgerissen zu werden.
LG Martin.
Ich hatte so einen Menschen kennen gelernt. Er nahm sich das Recht, Tag und Nacht mein Mails mit zu lesen, meine Telefonate mit ab zu hören und blieb draussen im Auto mit einem Abhoerapparat sitzen, um herauszufinden, wann ich mit wem schrieb, telefonierte usw. Verursacht Autounfälle, die gar nicht da sind, nur, um mich ein zu schüchtern.
Habe einen Brief an die Polizei geschrieben. Gebracht hat es nichts. Meine Beweise hat er alle gelöscht.
Das Schlimmste ist, er arbeitet mit Menschen. Ich wünsche mir, dass andere Menschen nicht so leiden müssen wie ich.
Ich finde deine Seite super und hat mich nur in dem bestätigt, was ich vermute und beobachte. Es ist schwer jemanden dazu zu bekommen, dies zuzugeben. Hätte soviele Fragen.
Danke, dass du diese Seite ins Leben gerufen hast. 🙂