Der Burn-out ist bei Lehrern ein besonders häufiges Phänomen. Schuld daran sind Überlastungen und Unklarheiten hinsichtlich der Aufgaben eines Lehrers.
Schulen sollen Kinder heute mehr denn je auf die globalisierte Wirtschaft vorbereiten. Vermeintlich sinnlose, in Wirklichkeit aber persönlichkeitsbildende und sozial/zwischenmenschlich förderliche Fächer wie Kunst, Religion, Philosophie und Sport treten da schnell in den Hintergrund – schließlich werden sie im Arbeitsalltag wenig gebraucht. Gleichzeitig sind die Kinder belastet durch verunsichernde Familienverhältnisse wie Scheidungen, Patchwork-Familien, alleinerziehende Arbeitnehmer oder Migrationshintergründe.
Was also ist genau der Auftrag der Lehrer – sollen sie Kinder zu guten Angestellten oder guten Menschen machen, zu funktionierenden Rechenmaschinen oder ganzheitlich geförderten Individuen. Und sollen sie nebenbei noch die Erziehung übernehmen, sie von Drogen und Gewalt abhalten und zu selbstständig moralisch handelnden Menschen formen? Oder doch alles zusammen, aber wie soll das gehen?
Unter dieser Unklarheit leiden Lehrer, seelisch und körperlich. Die Aufgaben sind nicht nur unklar gesteckt, sondern in jedem Fall zu gewaltig, um sie als Einzelner für Klassen mit 25 bis 40 Schülern zu erfüllen.
Hinzu kommt: Lehrer werden nicht auf ihre Eignung überprüft. Und sie suchen sich den Studiengang und später Job häufig nicht einmal aus Leidenschaft aus, sondern weil die Eltern ebenfalls Lehrer waren, oder aufgrund des Beamtenstatus.
Auch ist der Beruf des Lehrers in der Gesellschaft immer weniger anerkannt. Kritik aus den Medien kommen zu den Konfrontationen mit Eltern und Kindern hinzu und belasten das Selbstwertgefühl.
Lehrer brennen in der Regel über viele Jahre aus. Etliche schaffen es zumindest bis in die Frühpension mit 55, andere werden vorzeitig verrentet. Doch auch schon vorher sind sie eingeschränkt in ihrer Energie, erschöpft, resigniert und zynisch. Gute Beziehungen zu den Schülern sind so kaum zu erreichen.
Burn-out-Risikofaktoren auf einen Blick:
- Auftrag und Aufgaben des Lehrers sind nicht definiert oder so umfassend, dass sie nicht erfüllt werden können
- Handlungsohnmacht bei sozial schwachen Schülern
- Permanent von Schülern auf die Probe gestellt, die ihre Grenzen austesten wollen
- Beschwerden unter Druck stehender Eltern, die ihr Kind ungeachtet der Eignung zum Abitur und Bestnoten zwingen wollen
- Mangelnde Anerkennung in der Gesellschaft
Burn-out
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Quellen