Teile diesen Beitrag "Forschung: Glücklichere Menschen bekamen diese 2 Dinge von ihren Eltern"
Wissenschaftler beobachteten 5.362 Menschen seit ihrer Geburt im Jahr 1946. Heute, 70 Jahre später, finden sich in der Psyche der Teilnehmer noch immer starke Abdrücke ihrer Kindheit – und vor allem ihrer Eltern.
Dr. Mai Stafford ist einer der heutigen Leiter der Studie, deren Ergebnisse im Journal of Positive Psychology erschienen sind. Stafford sagt:
„Wir haben herausgefunden, dass Menschen, deren Eltern ihnen als Kindern zwei Dinge gaben, dadurch eine höhere Lebenszufriedenheit und eine gesündere Psyche haben – und zwar als junge Erwachsene ebenso wie im fortgeschrittenen Alter.
Diese zwei Dinge sind: Wärme und Freiraum.“
Ein Mangel an Wärme bedeutet, dass die Eltern sich weniger liebevoll auf das Kind bezogen haben, die Bindung schwächer war und das Kind deshalb auch weniger vertrauensvoll die Welt erkunden konnte.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Kontrollierende Eltern, wie Psychologen es nennen, lassen ihr Kind wenig eigene Entscheidungen treffen und zwingen sie zu unnötig großer Abhängigkeit. Außerdem respektieren sie die Privatsphäre des Kindes weniger und erlauben ihnen weniger eigene Meinungen.
Eltern, die ihren Kindern weniger Wärme entgegen brachten und / oder sie mehr kontrollierten, beeinflussen ihr Kind damit noch, wenn sie selbst vielleicht längst tot sind. Die Einbußen in der Lebensqualität sind dadurch oft noch im siebten Lebensjahrzehnt so groß, als hätte der Betroffene einen geliebten Menschen verloren.
Die Forschungsergebnisse entsprechen jedenfalls genau dem, was Goethe forderte:
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen – Wurzeln und Flügel.“
Durch die Wärme der Eltern bildet das Kind kräftige Wurzeln aus, durch den Freiraum wachsen ihm Flügel.
Und es zeigt auch mal wieder: Liebevolle Zuwendung zum Kind ist schon mal die halbe Miete in der Erziehung.
(Siehe auch Forschung: Das macht Liebe mit dem Gehirn eines Kindes.)
Entscheidend finde ich aber auch:
Glücklichsein kann man lernen. In jedem Alter – der Plastizität des Gehirns sei Dank. Mehr dazu unter Wie Deine „inneren Eltern“ Dich gefangen halten – und wie Du Dich befreien kannst sowie unter Sprich achtsam: Wie Deine Worte nachhaltig Dein Gehirn verändern.
Photo: Paolo Braiuca
Ich bin heute zum ersten Mal hier zu Besuch ….und gleich der 1. Beitrag hat mir sehr, sehr gut gefallen . Dankeschön !
Bei der Erziehung meiner Kinder wurde ich oft kritisiert ….
bestärkt wurde ich durch meine Fortbildung beim Verein „Mit Kindern wachsen“ in Freiburg.
http://www.mit-kindern-wachsen.de/
Heute sind meine „Kinder“ 25 und 18 Jahre alt.
Starke Persönlichkeiten.
Freigeister.
🙂 Petra
Gemessen an diesen zwei Dingen ist es nicht verwunderlich, dass glückliche Menschen nicht so häufig anzutreffen sind.
Lieber monk, wenn das Zitat korrekt übersetzt ist, ist der Mann kein Psychologe. Da es sich nicht um ein Experiment handelt, lässt sich lediglich etwas über den Zusammenhang sagen. Allerdings können neben dem zwei postulieren auch vorne weitere Faktoren die Zufriedenheit der Leute beeinflussen.
Wurzel und Flügel. Ich würde das übersetzen in „sich geborgen und frei fühlen“. Damit gibt es Urvertrauen und wenig innere Zwänge, die mir glauben machen, ich hätte dies und das abzuliefern, obwohl es nicht der Sehnsucht von innen entspricht.
Damit sind wir wieder bei Liebe/Empatie, egal was ist. Und bei dem Mut, auf das Kind warten zu können, es sich selbst finden zu lassen. Leider setzen wir in unserer Gesellschaft eher auf Kontrolle, Bewertung und Belehrung. Und wir achten zu wenig darauf, dass unsere Ängste und Erwartungen dem Kind schaden.
[…] Auch wichtig: So schaden Hausaufgaben unseren Kindern und Glücklichere Menschen bekamen diese 2 Dinge von ihren Eltern. […]
[…] ein großes Gefühl von Einsamkeit verschaffen. So ist es auch kein Wunder, wie sehr sich das Glückslevel von Kindern und Eltern in vielen Fällen ähnelt. Selbst dann, wenn die Kinder schon vor dreißig Jahren ausgezogen sind und ein eigenes, völlig […]
[…] Siehe auch: 3 Einstellungen für mehr Glück und Erfolg und Forschung: DAS macht Liebe mit dem Gehirn eines Kindes sowie Forschung: Glücklichere Menschen bekamen diese 2 Dinge von ihren Eltern. […]
Hallo Tim,
meine Kleine ist 2 Jahre alt und schon jetzt bin ich so stolz auf sie das sie in der Kita als eine starke Persönlichkeit eingestuft wird. Ich vertraue meinen Kind bei den Dingen die sie tut und sie weiß das sie sich immer auf mich verlassen kann….
Lieber Tim
Zuerst danke ich dir herzlich für deine wunderbaren, interessanten und wahren Worte.
Freiheit ist so eine Sache, als Kind hatte ich viel davon, viel ungutes ist dadurch passiert, doch das Vertrauen zu den Eltern, war nicht da, ich konnte nie mit ihnen über die Dinge sprechen, die passierten.
Ich kam mir vor, wie ein junges Bäumchen, das ohne Stütze aufwuchs und total verwildert, in alle Richtungen heran wuchs.
Emilia
Ich würde das übersetzten: Wenn die Eltern selber Empathie und Authentizität kultivieren. Und ihre Ängste und Zwänge abbauen. Auch Unwertsein und Opferhaltung.
O.K. Und was tun wenn Kinder diese zwei Dinge nicht bekamen?
Ich hatte jede Menge Freiraum, doch die Wärme fehlte.
Ich war wie ein junges Bäumchen ohne Halt.
Wenn etwas passierte, konnte ich nicht mit meinen Eltern reden.
Das Vertrauen fehlte.
Emilia
Hallo, wie so oft, so ist auch ein solches Gleichnis wenig hilfreich. Es gibt denen recht, die sich als die Gewinner dieses Preises sehen – es vergrämt all jene, die sich ihr Leben irgendwie anders vorgestellt haben. Wer ist Opfer, wer ist Täter? Wann begann das alles und wie lassen sich eingefahrene familiäre Muster aufbrechen? Eltern und Kinder leben in einem gewaltigen Kontext von Ansprüchen und Anforderungen. Das beginnt beim Partner, geht über die Notwendigkeit einer Einnahmequelle bis hin zu Unterstützung von außen. Was, wenn das eigene Kind schon mit drei Jahren eine ganze Familie terrorisiert? Was, wenn man selbst in eine Krise gerät? Was, wenn man alles getan hat, aber dennoch keine Bindung entsteht? Wir sind keine Automaten, und niemand wird so oder so, weil das oder das so war… Und – es gibt immer die Möglichkeit auf Veränderung, wenn man diese wünscht und entsprechend handelt. Dafür gibt es kein allgemeingültiges Konzept und keinen Plan. Das muss man einfach selber herausfinden und Verantwortung übernehmen – zu erst einmal für sich und dann auch für andere.
So schön und wichtig! Wir legen auch Wert darauf unseren Kindern das mitzugeben. Und es ist toll zu beobachten wie sie sich entwickeln. ❤
Danke!
Was genau ist damit gemeint: „Die Einbußen in der Lebensqualität sind dadurch oft noch im siebten Lebensjahrzehnt so groß, als hätte der Betroffene einen geliebten Menschen verloren.“
Ich hätte mir einen liebevolleren Umgang und eine Stärkung der Entwicklung eines eigenen Willen gewünscht. Ich bin jetzt dabei, es (bei mir selbst) auszugleichen – besser spät als nie, und vielleicht werde ich es in der nächsten Generation besser machen können 🤷🏻
Ich hoffe es!