Teile diesen Beitrag "Ein kleiner Gedanke von Buddha, der Dein Leben heilen kann"
Wir arbeiten, bis uns die Augen bluten, die Finger abfallen, die Seele stirbt.
Wir vergnügen uns, bis die Freude vernichtet ist, die Langeweile bleibt, die Leere klafft.
Wir essen, bis uns die Übelkeit zermalmt, der Selbsthass packt, der Speck begräbt.
Wir wollen sämtliche Sehenswürdigkeiten abhaken, wenn wir reisen, und kommen doppelt gestresst aus dem Urlaub. Werfen Geld aus dem Fenster, das wir nicht haben, für das wir uns hinterher aber über Jahre abstrampeln müssen, oder sind so sparsam, dass wir am Ende Klopapier mehrmals benutzen. Treiben Sport, bis uns wochenlang die Muskeln katern, oder die Bänder reißen.
Wir hören immer erst auf, wenn das Gute zum Schlechten gekippt ist, gar nichts mehr geht, wir gezwungen sind.
Was, wenn wir wieder selbst entschieden, wann Schluss ist?
Wir würden heilen.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Buddha sagte sinngemäß:
Vermeidet die Extreme. Gebt euch weder hemmungslosem Genuss noch der Selbstqual hin. Nur der mittlere Weg führt zur Heilung, zur Ruhe, zum Überblick, zum Erwachen.
Heilen im geistigen Sinn. Weil wir die Kontrolle zurückgewinnen. Weil wir uns erholen. Weil wir so dauerhaft Freude und Vorfreude am Schönen haben. Weil wir Lust auf die Arbeit und den Sport am nächsten Tag haben können, wenn wir uns heute nicht verausgaben. Weil wir wieder so leben, wie wir es wirklich wollen – nicht so, wie wir es vielleicht können (eine Weile, bis es uns zerstört hat).
Heilen auch im körperlichen Sinn. In China liegt Hainan, die „Insel der Hundertjährigen“. Dort leben unheimlich viele unheimlich alte Menschen. Weil sie, unter anderem, nur so viel essen, dass stets ein leichtes Hungergefühl bleibt. Das Gegenteil unserer All-you-can-eat-XXL-Schnitzel-Maxi-Menü-Kultur.
Doch gibt es Grund zur Hoffnung. Im Restaurant essen wir nicht kiloweise Salz, obwohl es kostenlos ist. Nur weil wir‘s könnten, tun wir‘s in diesem Fall noch längst nicht.
Machen wir uns bewusst, dass ein Zuviel, egal von was, uns die Suppe versalzt und das Leben. Und machen wir uns bewusst, dass wir es sind, die den Löffel in der Hand halten.
Ich möchte heute ein bisschen was übrig lassen, ein bisschen Arbeit auf dem Schreibtisch, und vielleicht magst Du ja mitmachen.
P.S.: Siehe auch Ein fast vergessenes Wort, dass Dein Leben so viel leichter machen kann
Inspiriert von: Seth Godin Photo: Joe Hunt
Sehr schön. Ich mache mit. 😉
Heilung, Ruhe, Überblick, Erwachen. Werde heute mal ganz bewusst „kürzer treten“.
Vielen Dank für den tollen Impuls am Morgen.
Schöner Beitrag.
Wer kennt das nicht, im Urlaub alle Sehenswürdigkeiten abgehakt, aber zu Hause in der eigenen Stadt das Museum noch nicht von innen gesehen. Das ist auch eine Art Statussymbol, man muss ja was zu erzählen haben, wenn man aus dem Urlaub nach Hause kommt.
Balance ist wichtig, ja. Gönne mir jetzt gerne mal auch ne längere Pause, wenn mein Körper danach verlangt!
LG
Aljoscha
Ich gehe auch gerne den mittleren Weg, in vielen Bereichen. Ich merke, dass mir das gut tut und ich dadurch ausgeglichener werde. Ab und an wird es mir dann aber zu eintönig und ich brauche ein wenig Abwechslung, muss mal über die Stränge schlagen, zuviel trinken, essen, Sport..etc.(und auch mal extrem denken, mal etwas richtig sch… finden/jemanden beurteilen) Um dann wieder in die Mitte zu kommen.
Hat zuviel Selbstbeherrschung etwas Langweiliges an sich, frag ich mich? Brauch man auch mal die Extreme?
Hmmm … schwer zu sagen. Ich denke, man hat den Drang zu den Extremen, mehr oder weniger oft, aber ob man sie deshalb wirklich braucht, weiß ich nicht. Nicht alles, was drängt, ist auch sinnvoll.
Was mir gerade noch einfällt: nie extrem zu sein ist auch extrem.
es gibt ein buch von will fergusson „glück“.. darin geht es um einen lektor, der durch einen blöden zufall das ultimative selbsthilfebuch veröffentlicht.. es funktioniert und alle leute werden plötzlich glücklich.. keine süchte mehr, die ideale liebe, alles geht besser als jemals erwartet.. und doch sind die leute merkwürdig unzufrieden damit.. die essenz dieses buches ist, dass auch in den extremen, im falschen, in den dingen, die unglücklich machen können, ein gewisses maß an glück liegt.. jeder kennt das gefühl, mal ausflippen, mal aus dem normalen ausbrechen zu wollen und das ist völlig in ordnung.. meinem empfinden nach besteht die kunst darin, den weg zurück zu finden, ohne diese dinge im totalen übermaß zu leben..
Das erinnert mich auch an Aristoteles, der eine ähnliche Ansicht zu den Extreme vertrat.
Hallo Tim
Hier im Norden schien heut so schön die Sonne, da habe ich früher Feierabend gemacht, mir die Hunde gedchnappt und beim Sonnenuntergang draußen spazieren gegangen.
Was für eine Entspannung.
Ein guter Gedanke, auch mal was liegen zu lassen.
Dir noch einen angenehmen Abend.
Viele Grüße
Christina
Hey Christina, das klingt nach einen schönen Abend, freut mich, dass Du Dir den gegönnt hast (machen wir / mache ich viel zu selten). Liebe Grüße, Tim
Lieber Tim,
vielen Dank für die Worte! Ich bin grad dabei das zu lernen. Leider fällt das sehr schwer, weil ich von fast allen Seiten zu hören bekomme „Mach das noch! Jetzt bist du schon so weit! Jetzt abbrechen wäre ein Blödsinn!“ Ich werde Grundschullehrerin (in Österreich) und mach daneben noch zwei Zusatzausbildungen (Deutsch als Zweit-/Fremdsprache; Religionslehrerin für Pflichtschulen). Ich bin wirklich nicht faul, aber wenn ich eine Prüfung verhaue, weil ich einfach keine Zeit zum Lernen hatte, dann bin ich grade absolut in der Extreme. Ich schreibe dieses Jahr auch noch meinen Bachelor – und das alles am Besten gleichzeitig. Ach ja, ich unterrichte auch noch, weil in Österreich Lehramtsstudenten von Pädag. Hochschulen 1x pro Woche in der Schule unterrichten.
Es ist zu viel und ich weiß noch nicht genau, wie ich wieder von der Extreme runter komme. Vielleicht einfach durchbeißen? Die nächsten Ferien kommen bestimmt – im Sommer!?
Und dann frage ich mich, wieso ich das alles eigentlich mache!? Um nicht die zu sein, die aufgibt? Oder um meine Eltern nicht zu enttäuschen? Um mich nicht zu enttäuschen und mir zu beweisen, dass ich toll bin?
Hey liebe Studentin,
ja, die nächsten Ferien kommen bestimmt, und manchmal ist die Zähne zusammenzubeißen das beste. Nur … was kommt nach diesen Ferien? Und danach? Und danach?
„Und dann frage ich mich, wieso ich das alles eigentlich mache!? Um nicht die zu sein, die aufgibt? Oder um meine Eltern nicht zu enttäuschen? Um mich nicht zu enttäuschen und mir zu beweisen, dass ich toll bin?“
Diese Fragen finde ich äußerst wichtig. Vielleicht kannst Du Dir für sie noch mehr Zeit nehmen?
Das hier könnte – am besten, nachdem Du eine Antwort hast – auch was für Dich sein: https://mymonk.de/was-dein-herz-dir-sagen-will/
LG
Tim
Und manchmal trifft es einen mitten in das Herz, ohne Vorbereitung, ohne Vorwarnung.
Beim Abwaschen und Nachdenken hat sich mein Herz gemeldet und zwar so stark, dass ich fast umgekippt bin. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig, Gänsehaut am ganzen Körper, Schweißausbruch, atmen und atmen und immer schneller atmen, Schwindelgefühl.
Ich darf das machen, was ich will – einfach WEIL ICH ES WILL!
Dann hab ich gelacht, weil ich endlich wusste, was mein Herz sich wünscht!
Ich bin so dankbar für diese Erfahrung!
Hab ich mich wirklich selbst so lang unterdrückt?
Dass mein Körper so darauf reagiert,
wenn ich meiner Seele erlaube, ihre Wünsche zu äußern?
ein leben im Mittelmaß? nein danke !
nur wer Höhen und tiefen erlebt, wer sich mitreissen lässt mit der Begeisterung eines kleinen Kindes und durch die Hölle geht wenn e leidet , der lebt wirklich!
Sorry, da hast du etwas vollkommen falsch verstanden. Mittelmaß hat nichts, aber absolut gar nichts mit dem „Leben aus der Mitte heraus“ zu tun. Glaub mir, das ist eine ganz andere Liga… 😉
Da pflichte ich Dir bei, Ildiko – Mittelmaß bedeutet für mich auch etwas anderes.
Ich denke, das Leben selbst sorgt schon für die Extreme, hin und wieder, da tut es zumindest mir gut, wenn ich mich dazwischen ausrichte, so gut es eben geht.
Und doch wird es zu Tage treten irgendwann, was Ursache sein kann, von diesem unangenehmen Gefühl, das wir „Langeweile“ nennen, wenn wir nicht tiefer nachschauen wollen oder können.
Einmal bewusst den Termin nicht halten, einen Tag überziehen. Und keiner weiss, dass ich fertig bin! Das tut danach gut, wenn die Latte etwas niedriger liegt und etwas Zeit bleibt, um aufzuräumen, mich zu organisieren. Ich habe es mir herausgenommen. Die Erwartungen etwas herausgenommem. Nur für mich. So lebe ich gesünder. Danke Tim. Du erreichst die Menschen mit deinen Texten.
Hi Richard,
Dankeschön!
Oh ja, das kenne und nutze ich selbst hin und wieder bewusst, die Termin-Tiefstapelei. Im Grunde kommt ja immer sofort das nächste ToDo, wenn man mit dem letzten fertig ist – im künstlichen Zwischenraum aber kann man sich entspannen.
Schönes Wochenende!
Tim
Osho sagte etwas ganz anderes. 🙂
Hi Christian,
zu Osho und vor allem zu seinen Aussetzern gab’s hier mal eine kleine Diskussion, falls es Dich interessiert: https://mymonk.de/3-fragen-gegen-deine-angst/#comment-44667
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Tim
Toller Beitrag! Das Beispiel mit dem Salz im Restaurant finde ich super! Es veranschaulicht sehr gut, was passiert, wenn wir immer mehr und mehr wollen und nicht wissen, wann es genug ist, wann das, was wir wollen (und meist auch können) uns noch gut tut und ab wann es zuviel wird. Wie in jedem Bereich des Lebens, ist die goldene Mitte der beste Weg um im Einklang mit sich selbst zu sein, um eine gute Balance wahren zu können!
Beste Grüße und schöne Feiertage,
René Klampfer
Hallo Tim,
ich verfolge deine beitrãge schon länger und bin sehr begeistert von deiner seite. Ich bin selbst als trainerin für soft skills in einer firma tätig und mediatorin und finde hier immer wertvolle einsichten für mich und meine teilnehmer. Ausserdem liebe ich Listen, haha. Und du postest immer so schöne! Mich würde interessieren, was du von der gewaltfrrien Kommunikation nach Rosenberg hälst. Für mich was er eine wertvolle Erkenntnis darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Gerade viele Frauen haben damit Probleme und legen den Fokus stark darauf, was sie von anderen erwarten. Hast du dich damit dchon beschäftigt? Ich finde deine gedanken und kritische reflektion sehr inspirierend. Vor allem zum thema positive affirmationen hast du tolle sachen gesagt, die mich zum nachdenken gebrachr haben denn es stimmt: auf scheisse glitzer streuen isses einfach nicht. Und das mittelmaß ist auch immer gut. Ich wünschte, das würde ich schaffen wenn es kuchen gibt…
so so gut. Danke!
Wirklich ein interessanter Blog. Sehr schön geschrieben, authentisch, ehrlich und pfiffig! Der Satz mit dem Löffel hat es in sich.
Werde den Blog auf jeden Fall in meiner Hausarbeit zum Thema Achtsamkeit zitieren!
Ganz liebe Grüße,
Janine
Gutes Thema. Sicherlich tun wir gut daran, uns zu beobachten und zu hinterfragen, was wir eher nahezu in die Perfektion treiben wollen. Wo wir eher herausragend oder gar eine Ausnahmeerscheinung sein wollen. Aber auch bei unserer Haltung und bei unserer Meinung bei ganz alltäglichen Dingen vermeiden wir nicht immer Einseitigkeit, Starre oder gar Festbeißen.
Hinter jedem stärkeren Wollen sitzt ja wohl auch irgend ein Mangel am anderen Tischende. Und auch bei Bewertungen blenden wir auch schon mal viele Aspekte aus, die mit am Tisch sitzen, gehen wir kopfgetrieben in eine Fokussierung. Doch auch Ausgeblendetes wird irgendwann zum Mangel, der uns dann wieder in ein anderes Extrem treibt. Klar ist, dass Mangel schmerzt und das uns so die kopflastigen, eher binären Abwägungen auch im Leben hin und her werfen können.
Dies soll jetzt aber nicht heissen, dass ich nicht auch mal an meine Grenzen gehen kann. So der innere Antrieb nun mal da ist, bedeutet gesunde Authentizität, auch mal dieser Stimme zu folgen, anstatt sie permanent zu unterdrücken und damit einen Mangel an Freiheit in mir zu schaffen. Wir stossen uns gern die Hörner auch mal ab. Und die auch die Enten im Teich schlagen mit den Flügeln, um dann wieder mehr frei vom inneren Druck gemächlich das Wasser zu geniessen.