Teile diesen Beitrag "Wie man Menschen ändern kann (den Partner, das Kind oder die Kollegen)"
Ich möchte so akzeptiert werden, wie ich bin, und vielleicht sogar geliebt.
Jeder möchte das, denke ich: so sein dürfen, wie er ist.
Gleichzeitig erwarten wir von unseren Mitmenschen, dass sie sich ändern.
Wenn doch mein Sohn endlich nicht mehr von mir gestillt werden müsste (er ist doch schon elf – und ich bin der Vater), wenn die Partnerin doch nur gesünder leben und mehr Zeit mit uns verbringen würde, wenn die Kollegen doch nur zuverlässiger wären und nicht solche Trottel und die Autofahrer nicht so aggressiv …
„Dann wäre mein Leben so viel leichter und schöner!“
Oder auch:
„Ich will ihm/ihr doch nur helfen!“
Also versuchen wir, sie zu ändern. Wollen ihnen die Pläne, die wir für sie haben, den Rachen runter stopfen, friss das, na los, notfalls mit grobem Werkzeug, kein Wunder, dass es zu Verletzungen führt oder zum Ersticken … nämlich zum Ersticken der Beziehung.
Wie oft klappt das schon (nie) und wie frustrierend ist das für uns und den Anderen (enorm)?
Es bringt nichts.
Nein, es bringt einfach nichts.
Das allein ist doch Grund genug, es aufzugeben (schrieb er, und tut sich selbst schwer damit).
Was wir stattdessen ändern können, und das ist schon hart genug:
- Unser Verständnis von uns selbst. Was genau macht das Verhalten des Anderen mit uns, was löst es aus, welche Knöpfe drückt es und warum gibt es diese Knöpfe überhaupt? Fühlen wir uns bedroht, ungeliebt, verleumdet? Ist es unser Drang, im Recht sein zu wollen? Oder spüren wir womöglich, dass wir dieselben Eigenschaften haben wie der, der uns so aufregt, wir sie uns aber nicht zugestehen?
- Unsere Erwartungen. Verletzt oder enttäuscht oder ärgert uns das Verhalten eines Menschen, dann liegt das auch an unseren Erwartungen, an unseren Geschichten darüber, wie die Welt und die Leute zu sein haben (meistens anders). Was wir tun können: die Erwartungen lockern. Den Anderen als ganzen Menschen annehmen, mit all seinen sonnigen und schattigen Seiten. Uns in Verständnis und Mitgefühl üben, hineinversetzen, so gut es eben geht. Siehe 5 Erwartungen an Deine Mitmenschen, die Du loslassen solltest (und wie Du das schaffst)
- Unsere Reaktionen. Wir können im Gegenüber einen Meister sehen, der uns hilft zu wachsen. Wir können lernen, Dinge nicht so persönlich zu nehmen, denn meistens überschätzen wir die Rolle, die wir für andere spielen, oft hat ihr Verhalten nichts oder nur sehr wenig mit uns zu tun. Wir können auch lernen, tief durchzuatmen und erst dann zu reagieren, um nichts zu tun, was wir hinterher bereuen.
- Unser Verständnis vom Helfen. Es ist viel dran an dem alten Psychologen-Scherz: „Wie viele Therapeuten braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? Nur einen, aber die Glühbirne muss sich ändern wollen.“ Wir können niemandem helfen, der keine Hilfe möchte. Wir können ihm nur Raum geben und zeigen, dass wir für ihn da sind, wenn er uns braucht und um Hilfe bittet. Tut er das, so können wir fragen, welche Hilfe genau er sich von uns wünscht; wie wir ihn unterstützen können. Der wirkungsvollste Weg ist übrigens nachweislich, ein Vorbild zu sein, zum Beispiel auch unsere Ernährung umstellen, wenn das Kind abnehmen soll – nein: will.
- Unser Umfeld. Wir können die Menschen um uns herum nicht ändern, aber wir können in den meisten Fällen ändern, welche Menschen wir um uns haben. Da draußen gibt es viele, die so sind wie Du und ich und andere sind es nicht, und bei manchen Puzzleteilen müssen wir vermutlich anerkennen: nein, das wird nichts, das passt nicht zusammen. Siehe auch Die 5 Menschen, die über Dein Leben bestimmen und 10 Anzeichen, dass Du Deine Bezeihung beenden solltest
Das ist, was ich lernen möchte, das ist das Beste, was ich tun kann: andere sehen und sein lassen wie sie sind und die gemeinsame Zeit genießen.
Mehr dazu im myMONK-Podcast und der Folge: „Wie man seine Erwartungen loslassen und leichter leben kann“:
- Zum Streamen klicke einfach auf Play (oder hier)
- Hör Dir den Podcast bei iTunes an
- Lade den Podcast als MP3 herunter, indem Du hier rechts klickst und dann „Speichern unter“ wählst
Alles zum myMONK-Podcast findest Du hier.
Inspiriert von: zenhabits, Photo: João Lavinha
Moin Tim,
wieder ein schöner Zufall, dass ich mich gerade mit dem gleichen Thema beschäftige. Oder doch nicht?
Wahrscheinlich läuft einfach alles, was mit der persönlichen Entwicklung zu tun hat auf dieses Thema hinaus.
<>
Ich hab dazu ein paar echt wirkungsvolle Techniken zum Umsetzen zusammengetragen (siehe Link bei meinem Namen).
Unter anderem – und das hat mich selbst sehr verblüfft – hilft es schon, wenn man nur so tut als ob man einer bestimmten Meinung sei. Am besten noch vor anderen Menschen.
Das Gehirn glaubt dann wirklich, was du sagst, weil es „harmoniesüchtig“ ist.
Kennst du diesen Effekt?
Hat mich sehr daran erinnert, dass man seinen Mund einfach nur zu einem Lächeln formen muss um Glückshormone auszuschütten.
Liebe Grüße
Norman
Hi Norman,
spontan frage ich mich: ist es nicht noch besser, Meinungen loszulassen, als sie zu simulieren?
LG
Tim
Danke Tim! Sehr krass, weil sich bei mir dadurch auch spontan eine Frage ergibt:
Ist das Loslassen nicht erst durch das Ändern einer Ansicht möglich?
(Bsp: Ich kann einen Partner nach der Trennung nicht LOSLASSEN, weil ich der MEINUNG bin, dass ich ihn brauche)
LG Norman
Akzeptieren heißt loslassen. Erst wenn du wirklich akzeptieren kannst, lässt ES sich los – von ganz alleine. Man hält nicht mehr (an Vorstellungen, Bedürfnisse, Meinungen) fest…
Ändere deine Perspektive und die Welt ändert sich. Die Welt ist das, was du von ihr hältst.
Lieber Tim,
danke für diesen Artikel. Vor allem den Einstiegsgedanken finde ich toll. Ich möchte so sein dürfen, wie ich bin und gleichzeitig wünsche ich mir oft, dass meine Mitmenschen sich anders verhalten. Das ist schon ein bisschen unfair. Und wenn ich es so lese, ist es total logisch, dass das nicht funktionieren kann und zu Konflikten führen muss. Toll, wie du es auf den Punkt bringst.
Liebe Grüße
Silke
Besten Dank, liebe Silke!
Jetzt hättest du mich mit der Überschrift „beinahe gecatcht“ +extrabreitgrins+
ich ging schon in Startpositur, innerlich formulierte ich schon die Worte, dass man Menschen nicht *ändern kann*, selbst nicht geändert werden will, und darüberhinaus ich mich nur SELBST ändern kann
ja und dann lese ich …. ebendas. Damit hast du mir ein Lächeln im Moment gezaubert.
Dafür DANKE.
Und für den inspirierenden Text auch.
Mit sonnigen Herzensgrüßen aus Tirol, Daniela
Hey Daniela,
ich danke Dir, freut mich, dass der Text für ein Lächeln gesorgt hat! 🙂
Herzliche Grüße nach Tirol
Tim
Im Grunde wollen wir Situationen ändern, die immer wieder auftreten, wenn wir jemanden ändern wollen. Das sind Situationen, in denen etwas nicht stimmig ist für mich, wie er auftritt, wie er erscheint für andere, seine Wortwahl, sein Liebreiz, sein Zorn, Situationen in denen er zu viel oder zu wenig Fleiß oder Ehrgeiz zeigt. Er sollte doch …
Nun können durchaus gewisse Situationen dem EGO entstammen. Und die Vorstellung, wie ich es haben will, kann meinem EGO entstammen. So sehen wir Konflikte. Und die EGOs können sich aneinander reiben. Wir lernen dabei vielleicht, uns mitzuteilen. Und jeder macht ab und zu Abstriche, findet zu einem „darüber hinweg sehen“. Wir könnten Vergebung lernen. Wir könnten dabei wachsen.
Oder die Emotionen werden grösser. Es geht gar nicht für mich. Ich kann ihm nicht mehr liebevoll begegnen, kann immer weniger vergeben, habe keine Kraft mehr, mich mitzuteilen, ohne dass meine Emotionen aufbrausen. Dann sollte ich wohl die Situationen vermeiden versuchen. Geht auf Dauer auch nicht wirklich? Dann sollte ich das Ganze verlassen. Oft tun wir es aber nicht, wenn es allen helfen würde, es zu tun:
– Die Situationen ändern
– Wenn das nicht hilft, die Situationen vermeiden
– Wenn das nicht reicht, die Situation verlassen
– Wenn das nicht geht, mit den Situationen leben und der „Welt“ vergeben
Denn mit Vergeben, befreien wir uns. Gebundene Energie wird wieder frei und kann zu unserer Freude genutzt werden.
LG Richard
Hi Richard, einfach ein Danke für diesen mich erreichenden und für mich bereichernden Kommentar! LG TIm
Lieber Tim,
achhh dieses Thema, dieses ach so komplizierte Thema. Jeder Mensch möchte so akzeptiert werden, wie er nun mal ist, und dennoch möchte man selbst einige andere Menschen nicht akzeptieren so wie sie sind.
Ich für meinen Anteil versuche die Meinung anderer so hinzunehmen, weil nun mal nicht jeder meiner Ansicht sein kann bzw jeder Mensch individuell ist und ein anderes Verständnis und Empfinden hat.
Was soll man jedoch tun, wenn einen andere Menschen versuchen zu verändern? Was macht man, wenn man merkt eine naheliegende Person versucht dich ständig seinen eigenen Vorstellungen entsprechend zu verbiegen? Wie macht man der Person klar, dass man Menschen so hinnehmen soll wie sie sind? Ist der Versuch, solchen Personen klar zu machen, dass man anderen seine Sichtweise nicht aufzwingen kann, auch ein Versuch den anderen zu verändern? …ein ewiger Teufelskreis, der mich seit langem beschäftigt.
Danke für den inspirierenden Beitrag!
Sonnige Grüße aus Wien
Hi Tesa, ich versuche es mitzuteilen, was ich nicht stimmig finde. Und dazu zählt natürlich der Fall dass jemand etwas anders haben will an mir, falls ich den Hinweis nicht annehmen möchte. Es sind die leisen Signale, die ich möglichst früh aussende. Es kann z.B. Mimik und Gestik sein ohne Emotionen. Im Gegenteil, wenn ich sowas mitteilen will, dann schicke ich erst mal Wertschätzung voraus und Akzeptanz. In der Regel bekommt jeder auch ein „darüber hinwegsehen“ als Kredit. Wird es mir dann doch zu viel, dann wird die Kommunikation eben deutlicher.
Hi liebe Tesa,
ich würde Deine Frage mit „ja“ beantworten – auch ihnen eine Einsicht abzuringen, die sie nicht haben (wollen), führt zu nichts, zumindest dann nicht, wenn man es schon mal auf authentische oder wie Richard schreibt, „stimmige“ Weise versucht hat.
Wenn das alles nichts bringt, muss man diesen Anteil am Anderen entweder akzeptieren … oder ohne ihn weitergehen, schätze ich.
LG
Tim
Danke für den Artikel!
Was ich immer wieder merke: Wenn ich andere Leute so sein lasse, wie sie sind dann ändern sie sich mit der Zeit oft tatsächlich von ganz alleine.
Nicht unbedingt in die Richtung, die ich gerne gehabt hätte, aber trotzdem in eine bei der es umso mehr Spaß macht.
Oder ich änder mich. Höre zu und verstehe plötzlich, dass ich die ganze Zeit ein Brett vor dem Kopf hatte.
Gruß,
Robert
Hey Robert,
das ist ein bisschen wie mit den eigenen Gefühlen – auch die werden am ehesten dann verwandelt und geheilt, wenn man sie einfach da sein lässt, statt sie zurückzuweisen und an ihnen herumzudoktorn.
LG!
Tim
Ich empfinde es oft eher so, dass ich nicht unbedingt den Anspruch habe, Etwas oder Jemanden ändern zu wollen sondern einfach nur das haben oder erleben will, was mir Jemand vorgetäuscht hat, zu sein.
Leider geben sich viele Menschen am Anfang, beim Kennenlernen oder in bestimmten Situationen ganz anders als sie dann tatsächlich sind oder täuschen Einstellungen und Denkweisen vor, die sich dann im realen Leben völlig anders zeigen.
Und ich finde es einfach nur enttäuschend, dass Menschen sich nicht direkt, ehrlich und unverblümt so zeigen, wie sie nun mal sind und es über kurz oder lang eh nicht verbergen können.
Was soll das also, dieses Schauspiel? Und ist der Anspruch wirklich übertrieben? Ich finde es nicht!
Hallo Hexe,
ich weiß nicht, ob der Anspruch übertrieben ist.
Aber es ist vielleicht wie mit dem „Anspruch“ auf ein bedingungsloses Grundeinkommen – man kann es beanspruchen, aber deswegen wird es einem noch längst nicht zugestanden.
Die Frage ist also eher: hilft mir dieser Anspruch oder schadet er mir?
LG
Tim
Lieber Tim,
hm, das ist für mich nun etwas befremdlich, einen Anspruch auf Geld (bedingungsloses Grundeinkommen) mit dem Anspruch z.B. auf Ehrlichkeit bei Menschen zu vergleichen.
Und nur, weil mir der häufig unerfüllte Wunsch auf menschliche Ehrlichkeit schadet, möchte ich es noch lange nicht einfach so hinnehmen müssen.
Aber, wie so oft, habe ich da wohl andere Maßstäbe… ;-(
LG von der Hexe
Hallo Hexe, das finde ich auch nicht gerade stark, wenn jemand zunächst absolut nichts von sich gibt, das mir missfallen könnte, oder zumindest an die Grenzen geht. Mit etwas mehr Erfahrung stelle ich nun meinen Wunsch, dass es sei wie es scheint, hinten an und bin eher misstrauisch, bis er aus der Komfortzone heraus kommt. Das macht er oft nicht eher, als auch ich das tue.
LG Richard
Hallo Hexe,
ich verstehe sehr gut, was du meinst.Die Sache mit der Ehrlichkeit ist sehr heikel.Wir sollen immer die WAHRHEIT sagen, aber wir müssen nicht immer die Wahrheit SAGEN.
Wenn ich jemanden neu kennenlerne, dann weiss ich nicht,welche Erfahrungen er gemacht hat.Oft mußte ich erleben, dass sich Menschen von mir verletzt fühlten, weil sie mich missverstanden hatten und ich nicht wusste, dass mein Verhalten auf sie so wirkte.Und selbst wenn uns ein neuer Partner gleich seine Schattenseiten offenbart, dann wollen wir sie doch gar nicht glauben in unserer Verliebtheit.
Mir ist es tatsächlich gelungen, dass sich ein Kollege sehr zum Positiven geändert hat, nachdem ich nach einer intensiven Belehrung über meine Fehler von seiner Seite nicht mit Wut und Rechtfertigung reagiert habe sondern mit Dankbarkeit und verbesserter Arbeitseinstellung.Seitdem ist er sogar dankbar für Kritik von meiner Seite, die er vorher nicht mal annehmen konnte.
Wie sagten schon der Volksmund: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück.
Hi Corinna,
Danke, dass Du das mit uns teilst – das ist ein sehr ermutigender kleiner Erfahrungsbericht!
LG
Tim
Danke! Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis: den anderen so zu akzeptieren wie er ist und ihm keine deiner Lebensstile, Ansichten usw. aufdrängen. Wenn er dafür bereit ist, selbst etwas zu ändern und dich um Hilfe bittet, darfst du ihn dann unterstützen. Bis dahin musst du einfach geduldig sein und ihn so anerkennen wie er ist. Ich hatte das Problem mit meiner Mum, dass sie einfach ihre Ernährung nicht umstellt, obwohl es wirklich schon bitter nötig ist! Ich hab ihr Tipps gegeben, sie jeden Tag beraten und sie versucht zu motivieren, bis ich gemerkt habe, dass es bei ihr einfach noch nicht Klick! gemacht hat. Leider. Bis dahin muss ich wohl oder übel warten. Und wenn es so weit ist, werd ich ihr zur Seite stehen und gerne helfen. Außerdem ist es für einen selbst total kräfteraubend, also hat keiner was davon.
Hugs,
Linda
Hi Linda,
ich kann mir vorstellen, dass das echt nicht leicht für Dich ist / war, Deiner Mutter beim ungesunden Essen eigentlich nur zuschauen zu können.
Gab es eine konkrete Situation, bei der es bei Dir „klick“ gemacht hat, dass es bei ihr noch nicht „klick“ gemacht hat? Oder war es einfach eine Müdigkeit nach unzähligen Versuchen, sie zu ändern?
LG
Tim
Hallo Tim!
Ja da gab es eine bestimmte Situation, wo ich gemerkt habe, ich darf jetzt loslassen, sonst zieht es mich noch mehr runter. Das war vor ca. 5 Wochen. Sie kam von der Arbeit nachhause. Ich hatte noch keinen Hunger, deswegen hab ich ihr gesagt, dass ich erst später was kochen werde. Sie hat eigentlich immer nur Gemüse gegessen, wenn ich gekocht habe. Selber bereitet sie selten eines zu. Sie hat gesagt, kein Problem, sie macht sich jetzt einfach einen Griesbrei. Und ich hab sie gefragt, ob sie nicht lieber etwas mit Gemüse kochen will. Und sie:“ Nein sie hat keine Lust.“ Und keine Ahnung warum, aber da ist dann der Moment gekommen wo ich gewusst habe: „Ich lasse jetzt los. Es ist ihre Sache.“
Man kann es auch so sagen, wie du es beschrieben hast: die Müdigkeit nach unzähligen Versuchen ist eingetreten.
Schönes Wochenende wünsch ich dir! Sonnige Grüße aus Österreich.
Hugs,
Linda
Lieber Tim,
toller Beitrag, vielen Dank dafür. Es ist echt schön, dass Du das so siehst. Ich denke auch, wir können einiges ändern, andere Leute aber nur, wenn diese das selbst wollen. ;)Das merke ich ja auch immer wieder in meinen Coachings, wenn die Leute „geschickt“ werden, fehlt die Motivation zur Veränderung.
Liebe Grüße,
Susanne Lorenz
Liebe Susanne,
Dankeschön! Schaffst Du es denn manchmal, bei den „Geschickten“ Eigenmotivation herauszulocken? Und wenn ja, wie gehst Du das an?
LG
Tim
Hallo Tim,
ich hatte mich bei dem Titel dieses Posts schon etwas gewundert, weil ich selbst auch die Erfahrung gemacht habe, dass sich Menschen eben nicht so schnell ändern lassen. Aber deine Tipps kann ich wirklich sehr gut nach vollziehen.
Wobei das mit dem ‚Knöpfe drücken‘ gar nicht so leicht abzustellen ist.
Häufig bin ich mir zwar bewusst, warum ich auf wen wie reagiere, aber wenn es dann wieder passiert – AAAHHH!..
Aber was solls, ein kleines bisschen Unvollkommenheit hat noch niemandem geschadet 😉
Liebe Grüße,
Marie
Hey Marie,
ich glaube die Sache mit den Knöpfen ist eine echte Lebensaufgabe (entweder das Abstellen oder zumindest das Annehmen).
Also: kein Stress, das geht uns allen so, schätze ich! 🙂
LG
Tim
Hallo Tim,
habe grade einen Deiner Artikel entdeckt und bin immer wieder beeindruckt, wieviel „Wahrheit'“ in diesen steckt. Ich finde den Ansatz richtig, glaube gleichzeitig, dass wir tatsächlich andere beeinflussen, hoffentlich positiv. Ich füge einen Text von Bertolt Brecht ein, der für mich gut dazu passt:
Über das
Anfertigen von Bildnissen
Der Mensch macht sich von den Dingen, mit
denen er in Berührung kommt und auskommen
muss, Bilder, kleine Modelle, die ihm verraten,
wie sie funktionieren. Solche Bildnisse macht er
sich auch von Menschen: Aus ihrem Verhalten in
gewissen Situationen, das er beobachtet hat,
schließt er auf bestimmtes Verhalten in anderen,
zukünftigen Situationen. Der Wunsch, dieses
Verhalten vorausbestimmen zu können,
bestimmt ihn gerade zu dem Entwerfen solcher
Bildnisse. Den fertigen Bildnissen gehören also
auch solche Verhaltensarten des Mitmenschen
an, die nur vorgestellte, erschlossene (nicht
beobachtete), vermutliche Verhaltensarten sind.
Dies führt oft zu falschen Bildern und auf Grund
dieser falschen Bilder zu falschem eigenem
Verhalten, um so mehr, als sich alles nicht ganz
bewusst abspielt. Es entstehen Illusionen, die
Mitmenschen enttäuschen, ihre Bildnisse werden
undeutlich; zusammen mit den nur vorgestellten
Verhaltensarten werden auch die wirklich
wahrgenommenen undeutlich und unglaubhaft;
ihre Behandlung wird unverhältnismäßig
schwierig. Ist es also falsch, aus den
wahrgenommenen Verhaltungsarten auf
vermutliche zu schließen? Kommt nur alles
darauf an, richtiges Schließen zu lernen? Es
kommt viel darauf an, richtiges Schließen zu
lernen, aber dies genügt nicht. Es genügt nicht,
weil die Menschen nicht ebenso fertig sind wie
die Bildnisse, die man von ihnen macht und die
man also auch besser nie ganz fertig machen
sollte. Außerdem muss man aber auch sorgen,
dass die Bildnisse nicht nur den Mitmenschen,
sondern auch die Mitmenschen den Bildnissen
gleichen. Nicht nur das Bildnis eines Menschen
muss geändert werden, wenn der Mensch sich
ändert, sondern auch der Mensch kann
geändert werden, wenn man ihm ein gutes
Bildnis vorhält. Wenn man den Menschen liebt,
kann man aus seinen beobachteten
Verhaltensarten und der Kenntnis seiner Lage
solche Verhaltensarten für ihn ableiten, die für
ihn gut sind. man kann dies ebenso wie er
selber. Aus den vermutlichen Verhaltensarten
werden so wünschbare. Zu der Lage, die sein
Verhalten bestimmt, zählt sich plötzlich der
Beobachte selber. Der Beobachter muss also
dem beobachteten ein gutes Bildnis schenken,
das er von ihm gemacht hat. Er kann
Verhaltensarten einfügen, die der andere selber
gar nicht fände, diese zugeschobenen
Verhaltensarten bleiben aber keine Illusion des
Beobachters; sie werden zu Wirklichkeiten. Das
Bildnis ist produktiv geworden, es kann den
Abgebildeten verändern, es enthält
(ausführbare) Vorschläge. Solch ein Bildnis
machen heißt lieben.
aus „Notizen zur Philosophie“ 1929-1941
Hallo Tim,
ich bin über die Seite anti-uni.com auf deine Seite gestoßen und muss sagen, ich bin begeistert. Vor allem habe ich mir diesen Artikel durchgelesen, weil ich schon mal über genau DAS Thema geschrieben habe. Ich habe lange Zeit auch versucht jemanden zu verändern, bis mir bewusst wurde, dass es ja gar nicht möglich ist. Und bevor ich daran zerbrach, habe ich es seinlassen, zum Glück! Hier der Link: mariposalut.wordpress.com/2015/07/25/das-kleine-maedchen-und-die-schlange/
Mach weiter so! Du bist echt gut, in dem, was du tust.
Würde mich auch freuen, wenn du mal bei mir vorbei schaust!
Liebe Grüße,
Lucy
Das ist wirklich schwer, besonders wenn das Gegenüber versprochen hat sich zu ändern, bzw diese eine Sache zu verändern, weil die Person eingesehen hat, dass wenn sie so weiter macht, es ihr gesundheitlich schaden wird. Und trotzdem ändert sich nichts… und das schon seit einem Jahr.
Du kannst deinem Gegenüber Orientierung geben, indem du ihm/ihr DEINE Grenzen zeigst und absolut konsequent einhältst.
Beispiel:“Wenn du dich so verhältst oder in diesem Zustand bist, dann werde ich mich zurückziehen und keinen Kontakt zu dir halten!“
Du kannst deinem Gegenüber zeigen, dass du für ihn/ihr da bist, sobald er/sie sich professionelle Hilfe sucht.
Solange dein Gegenüber SEINEN Tiefpunkt, SEINEN höchsten Leidensdruck nicht erreicht hat, bleibt es bei Deiner Grenzsetzung. Das kann auch bedeuten, dass du zusehen musst/kannst wie dein Gegenüber sich selbst vernichtet.
Wenn du jedoch glaubst ihm anders helfen zu können, wirst du zum Co-Abhängigen. Man ist schneller in der Falle des Co-Abhängigen als man denkt. Weil man den anderen liebt und glaubt, wenn man sich zurückzieht würde man ihn im Stich lassen. Das ist ein Irrtum und wird die beiden Abhängigkeiten nur verlängern.
Der Abhängige wird dir das blaue vom Himmel versprechen und es auch selbst glauben. Er würde gerne das alles tun was er verspricht, ABER die Sucht wird ihn auffressen und wieder und wieder rückfällig werden lassen. Bis du irgendwann hilflos und völlig entnervt an deine Grenze deiner Kapazität kommen wirst.
Du kannst nichts anderes tun, als DEINE Grenzen zu zeigen. Alles andere entscheidet dein Gegenüber. Auch wenn es schwer fällt, es gibt keine andere Lösung. Die Lösung trägt immer dein Gegenüber bzw. der Abhängige.
Danke super artikel genau zum.richtigen moment
Wieso einen Menschen ändern?
Wir können ja niemand vorschreiben wie es sich verhalten soll… Ich kann doch nicht ein Mensch ändern nur weil Ich es so haben will…irgendwo da draußen wird schon einer/eine sein die den jeweiligen so akzeptiert wie es ist….
Leben und Leben lassen!
Das ist alles sehr nett geschrieben.ich habe es allerdings mit einem narzissten zu tun mit dem ich ein kind habe und er es mir ständig vorenthält wenn ich nicht so handel wie er es sich wünscht das ist alles andere als witzig und einfach denn auch die seele meiner Tochter leidet darunter und das kann ich nicht einfach so abtun jetzt wird es hoffentlich vor Gericht ordentlich geklärt.wie sollte ich in so einer Situation damit umgehen kann mir das jemand erklären denn da bekommt man nicht wirklich eine hilfe.zumindest keine konkrete
Im Leben eines Narzissten gibt es eben kaum etwas anderes Wichtiges als sein eigenes Wohlfühlen. Er wird dich unschmeicheln, um das zu bekommen. Und er wird dich hart bekämpfen und dir Böses nachreden, solltest du dem scheinbar im Weg stehen. Du bekommst nur etwas, wenn er dafüe Wohlfühlen und Wertfühlen bekommt. Gerechtigkeit oder Schuldgefühle wirken wenig.
Stell deine Ansprüche (scheinbar) zurück und sprich über seinen Zugewinn. „Ich würde dich gerne etwas entlasten mit deiner Doppelaufgabe, wenn ich nur Zeit hätte. Sicher möchtest du auch mal wieder was geniessen können….“
Ist ja im Grunde einleuchtend, wenn wir bedenken was wir sind. Wir sind Energie. Das physische ist durchdrungen davon und lässt sich anleiten davon. Und unsere Energiehüllen durchdringen sich gegenseitig, wenn wir uns dem nicht entziehen durch Zusammenziehen.
Wie wollen wir also in einem Wasserbecken die störenden Wirbel beseitigen? Schicken wir unsererseits Wirbel, dann schaffen wir es vielleicht, dass die Wirbel sich etwas entfernt haben und wir sie momentan nicht mehr so störend empfinden.
Doch sind sie ja nicht unbedingt weniger geworden. Auch könnten sie verstärkt zurückkommen. Sparen wir lieber Energie und bleiben in ruhigem Wasser. Die Wirbel neigen dann dazu, an Energie zu verlieren.
Das stimmt. Ich denke jeder kommt früher oder später im Leben an den Punkt, wo auch der fünfte Änderungsversuch fehlgeschlagen ist und man diese Lektion erlernen muss!
Liebe Grüße,
Andrea
mindful-mag.com
Mit Verlaub gesagt finde ich den Beitrag zu 90% Müll. Aus dem einfachen Grund, weil es sehr viele Menschen gibt, die nur SICH sehen und einen Scheiß drauf geben, wie DU dich fühlst und was DU dir wünschst.
Warum soll ich einen arschigen Charakter so sein lassen, wie er möchte? Nein danke!
Es ist KEIN Scherz, sondern die einfache Realität: Man KANN niemandem helfen, der keine Hilfe möchte. Der meint, das, was er tut, ist richtig, auch wenn er sich schon tausend Beulen geholt hat und schon lange von alleine gemerkt haben müsste, dass SEIN Weg eine komplette Sackgasse ist.
Wieviele nutzen es nur gnadenlos aus, wenn man für sie da ist?
Und VORBILD sein? Darüber lache ich nur noch. Man kann vielen Menschen was vorleben, bis man schwarz wird – die schauen sich trotzdem NICHTS davon ab.
Fakt ist eines meiner jahrzehntelangen Erfahrungen und Beobachten nach: Die Gesellschaft besteht aus 90% nur aus Egoisten und Narzissten. Die wenigen Menschen, die WIRKLICH wissen, was sie zu tun und zu lassen haben, die WIRKLICH dafür sorgen, dass das Zwischenmenschliche überhaupt noch erwähnt werden kann, werden oft nur zwischen Ignoranz, Selbstsucht, Selbstgefälligkeit, Blindheit, Kaltschnäuzigkeit und Gleichgültigkeit zerrieben.
Ehe jemand was HABEN will und darauf besteht, dass ER geachtet und respektiert wird in SEINEN Bedürfnissen, hat er sich IMMER erst mal zu fragen, was ER denn tut, damit sich andere in SEINER Gegenwart wohlfühlen.
Die realistische Antwort heißt selten bis nie. Aber im Fordern trotzdem immer dicke da sein.
Die beiden einfachsten Lebensmottos heißen immer, „Verlange von anderen nie MEHR, als du selbst BIST oder zu geben BEREIT bist.“
bzw. „Behandele andere immer SO, wie du SELBST behandelt werden willst.“
Wer sich in der Welt und der Gesellschaft umschaut, sollte aber schon lange festgestellt haben, dass die Theorie mit der Praxis NICHT Hand in Hand geht.
Ich für meinen Teil schraube meinen Anspruch an das Verhalten anderer Leute NICHT herunter. Ich erwarte von erwachsenen Leuten auch entsprechendes Verhalten. Wer meint, er kann immer nur fordern und eine dicke Lippe riskieren, wenn ihm gesagt wird, dass ER erst mal dran ist, etwas zu tun oder wenn er ein NEIN zu seinen wie selbstverständlichen Forderungen hört oder liest, der outet sich schlicht und ergreifend als Arschloch.
Man kann andere Menschen nicht ändern, das können sie immer nur selbst. Aber dazu müssen sie sich selbst reflektieren WOLLEN. Und das wollen 9 von 10 Leuten nicht. Trauriger, aber realer Fakt. Und deshalb gibt es auch so viele kaputte Herzen und Menschen mit massiven Vertrauensproblemen.
Ich möchte sehr oft fragen, ob DEN Leute, die nicht merken WOLLEN, wie toxisch sie sind, immer einer abgeht, wenn sie sich wie eine Abrissbirne verhalten, die erst DANN Ruhe gibt, wenn auch der letzte Stein am Boden liegt.
Es macht keinen Spaß mehr, etwas von sich zu geben. In einer Welt voller Schauspieler, die ihre Masken und ihre Fassaden lieben und mit aller Gewalt aufrecht erhalten wollen, auch wenn sie schon lange durchschaut sind, gibt es kaum noch Ehrlichkeit und Authentizität. Vertrauen in Menschen kann es nur da geben, wo es nicht missbraucht wird.
„Wenn Menschen statt ihres Spiegelbildes ihren Charakter im Spiegel sehen würden, müssten viele Menschen erschrocken zurückweichen.“ Worte mit viel Wahrheitsgehalt.