Teile diesen Beitrag "Mental stärker werden mit der „40-Prozent-Regel“"
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Den Kopf hängen lassen, das Handtuch schmeißen, den Laden abschließen, den Traum begraben oder am besten gleich sich selbst.
Wenn’s Dir so geht wie mir, ist Dir dieses Gefühl bekannt. Vielleicht nicht nur bekannt, vielleicht wohnt es sogar bei Dir, sitzt jeden Tag mit Dir am Frühstückstisch, legt sich jeden Abend mit Dir ins Bett mit seinem fauligen Atem.
Mental stärker werden, das wär’s doch. Den Kopf oben halten können, durchhalten können, wenn das das Beste für uns ist, auch in harten Zeiten.
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Ich bin kein Fan der Militärs. Aber zumindest in Sachen mentaler Stärker können wir vielleicht was lernen, und zwar von der Spezialeinheit Navy Seals. Sie gilt als die härteste Truppe der US-Armee.
Lernen, das was wollte auch der Unternehmer, Extrem-Ausdauersportler, Philantroph und frühere Rapper Jesse Itzler. Also lud einen Soldaten der Navy Seals für einen Monat zu sich ein, den er bei einem 100-Meilen-Lauf kennengelernt hatte.
Es fing am ersten Tag an mit Liegestützen. Wie viele Itzler denn schaffen würde? Itzler probierte es und kam auf acht. Okay, sagte der Soldat, mach 30 Sekunden Pause und dann weiter mit den Liegestützen. Itzler schaffte sechs, gerade so. Okay, einmal noch, sagte der Soldat. Wieder 30 Sekunden Pause. Dann macht Itzler vier, dachte, er kann seine Arme kaum noch bewegen. Der Soldat schaute ihn an und sagte: Super, aber wir hören nicht auf, bevor Du nicht noch 100 weitere Liegestütze gemacht hast. Itzler hätte fast geweint, niemals schafft er das, sagte er. Aber er versuchte es und nach und nach schaffte er es doch, kleinen Schritten, einen nach dem anderen.
Der Soldat lehrte ihn:
„Wenn Dein Kopf Dir sagt, dass Du am Ende bist, dann bist Du in Wahrheit erst zu 40 Prozent am Ende. Du hast noch 60 Prozent Deiner Reserven.
Wir haben ein Motto in unserer Einheit: Wenn’s nicht ätzend ist, machen wir’s nicht. Auf diesem Weg lernen wir, wie viel Stärke wir wirklich haben.
Die 40-Prozent-Regel ist der Grund, warum selbst die härtesten Läufer bei einem Marathon in der 16 Meile glauben, sie könnten nicht mehr. Sie wollen aufgeben. Doch sie halten trotzdem durch und kommen ans Ziel.
Wir alle haben diese Kraft und diesen Willen. Wir müssen dürfen nur unserem Kopf nicht immer glauben und müssen die Überwindung trainieren, nicht nur beim Marathon, sondern auch im Alltag.“
So ist es beim Sport und in der Armee und auch sonst in vielen Dingen im Leben. Mit vielen unserer Beziehungen, mit unseren Zielen.
Wenn Du aufgeben willst, denk daran: Du bist erst bei 40 Prozent.
Siehe auch 13 Dinge, die mental starke Menschen nicht tun und Der Unterschied zwischen Aufgeben und Loslassen.
Photo: Gábor Lengyel
Menschen die den Kopf nicht hängen lassen, haben vermutlich kein WhatsApp.
(Zitat: by Stephan)
Wow Tim, dwr Artikel gefällt mir richtig gut!! Ich finde Militär auch eher semicool, aber die Kraft wirklich stark zu sein, hat mich schon immer fasziniert! Ich finde es einfach so genial und unglaublich motivierend, wenn man Grenzen immer wieder überschreitet! 🙂
Danke für die Erinnerung! Das gibt mir grade richtig Motivation! 🙂
Hmmm. Die ersten Sätze im Artikel rufen eher nach Freude und Leidenschaft, Überlebensmodus verlassen, Seinsmodus leben. Dass wir kämpfen sollen sagen immer die anderen.
Ich weiß nicht….ich hab das jahrelang hinter mir, das Kämpfen…und immer „komm, etwas geht noch, Du hast nicht genug gegeben, Du bist stark, kannst ruhig noch eine Schüppe drauf legen. “
Fazit…meine Grenzen waren dermaßen überschritten, denn ich hab nicht gesehen dabei, dass ich nie etwas ändern kann, und dass es beim Gegenüber leider null gewertschätzt wurde.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mir getrost 2 Jahre hätte ersparen können.
Hingegen konnte ich nach meiner Trennung sehen, wieviel eigentlich WIRKLICH in mir steckt.
Und da MUSSTE ich einfach zig Schüppen drauflegen, ohne dass irgendjemand mich danach gefragt hat, ob ich überhaupt noch kann.
Wenn du die Garantie hast, dass es das Richtige ist, wofür du Schüppen drauflegst, dann kannst du das getrost tun.
Tust du das aber für etwas was es nicht wert ist, das aber (noch) nicht weißt, dann kann es sein, dass du krank darüber wirst.
Denn mentale Stärke kommt m.E.daher, wenn du von klein auf in deinem Sein bestärkt, angenommen und gesehen wirst.
Wer von Kindesbeinen an darauf trainiert wird, durchzuhalten, gerade auch Kinder, die Leistungssport betreiben, erkennt als Erwachsener oft null seine Grenzen. …. mit manchmal fatalen Folgen!
Liebe Grüße, Eva
Hi Eva,
Danke für Deine Offenheit.
Es stimmt, das ist die andere Seite – oft sind wir schon bei 140% unserer Kapazitäten angekommen und es fällt uns schwer, das einzugestehen. Manchmal ist das die eigentliche Stärke, das Neinsagen, das Aushalten aller Konsequenzen, die es mit sich bringt, wenn wir eine Grenze ziehen.
Ich denke auch, dass ein Grundstein für „mentale Stärke“ in der Kindheit gelegt wird. Ich hoffe aber (alles andere fänd ich deprimierend), dass wir sie darüber hinaus auch als Erwachsene noch entwickeln können.
Liebe Grüße
Tim
Kann ich als Universalempfehung nicht unterschreiben. Ich praktizierte das mit Sport jahre-/jahzehntelang so, aber wenn der Wille stärker ist als der Körper, kann das eine unschöne Serie von Verletzungen und körperlichen Schäden mit sich ziehn. Es ist zwar schön und erstrebenswert, seine Grenzen zu verschieben, aber man sollte es eher systematisch und in kleinen Schritten angehn. Der Körper weiß oft schon, warum er da und dort eine Grenze setzt…
This is the kind of mentality you need to get a 100% chance to get a burnout!!! Be wise settle down sometimes!