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Seit’s den Podcast gibt, haben viele von euch gefragt, ob ich ihn nicht verschriftlichen könnte. 1:1 in voller Länge macht das aus meiner Sicht keinen Sinn, es sind einfach unterschiedliche Formate, die unterschiedlich funktionieren. Dann hatte ich die Idee, geeignete Auszüge von Podcastfolgen als Text zu veröffentlichen. Vielleicht wird mancher sogar ein bisschen neugierig auf die ganze Folge zum Anhören, wenn er sie noch nicht kennt (siehe unten am Ende des Textes). Los geht’s:

Klar, man kann immer alles geben, oder sogar die berühmten 110%. Im Job, im Sport, im Club, beim Sex. Bis zum Burn-out zumindest.

Muss man aber nicht.

Pareto sagt bekanntlich: 80% der Ergebnisse werden mit 20% des Gesamtaufwands erreicht. Wenn wir statt auf 80 auf 100% der Ergebnisse kommen wollen, müssen wir also fünfmal so viel Aufwand betreiben.

Ich selbst will oft einfach – als Normalmodus – „das Meiste“ rausholen … und schufte mich dann krumm, für einen Bruchteil an Mehrnutzen.

Um fünf Minuten eher anzukommen, hetze ich mit rotem Gesicht entlang … obwohl doch auch ein langsames Tempo mich ans Ziel bringen würde. Wenn auch ein bisschen später.

Dabei gilt:

Nur 20% des Aufwands reichen, um eine 2 in einer Prüfung zu bekommen.

Nur 20% des Aufwands reichen, um unsere Wohnung zu 80% ordentlich vs. Meister-Proper-glänzend zu halten.

Und vielleicht macht mein neues Hobby Poledance auch schon zu 80% Spaß, wenn ich mich einfach nur an die Stange lehne.

Oft brauchen wir gar nicht die 100%, sondern handeln aus einem „wir sollten“ heraus. Aus einem erlernten Drang, aus der Angst, nicht perfekt zu sein und angreifbar zu werden.

Das sind „Solltes“, die zwischen uns und dem Glücklich-Sein stehen.

Entscheidend ist dann, auf was wir diese 20% Anstrengung richten.

Ich hab mal von einer Metapher dazu gehört, ich glaube es war bei Tim Ferriss – und zwar von der Feldmaus und der Antilope.

Ein Löwe könnte Feldmäuse jagen, er ist schnell und fähig genug.

Das Problem ist nur, dass die Jagd mehr Kalorien verbraucht, als es die Maus liefern würde. Der Löwe wird also langsam aber sicher verhungern, während er sein Leben der Mäusejagd widmet.

Oder aber er jagt Antilopen. Er mag dafür etwas länger brauchen als für eine Maus, allerdings werden er und sein Stamm davon eine ganze Weile satt.

Wo in Deinem Leben jagst Du Mäuse statt Antilopen?

Wo sind Dir 80% genug? Wo ist es längst genug und gut genug … so, wie es ist … hier und jetzt?

Und wie wäre Dein Leben, wenn Du das Streben nach den letzten 20%, nach der vollen Punktzahl, dem vermeintlich Perfekten bei diesen Dingen loslässt?

Ich lerne immer wieder, dass ich dann glücklich bin, wenn ich das will, was ich schon habe, statt nach mehr und mehr zu schielen mit verzerrtem Gesicht.

Diese Frage ist ein Auszug aus der ersten Folge des myMONK-Podcasts „7 Fragen, die mein Leben verändert haben“ … und die Dir vielleicht auch helfen könnten:

Mehr unter Sei wie der hässliche alte Baum und unter Sei wie die lahme alte Schildkröte.

Photo: Lion von Andrew Paul Deer / Shutterstock