Teile diesen Beitrag "Ex-FBI-Agentin sagt: Dieser Trick soll Lügner entlarven können"
Menschen lügen. Wir alle. Halb so wild. Eben ein soziales Schmiermittel. Ja, ich hab mich riesig über Dein selbstgeklöppeltes Batik-Shirt-Geschenk gefreut … ich trage es täglich in meinem Berater-Job (überm Sakko natürlich, damit’s alle sehen können). Nein, Du wirst immer schlanker … die zwei Waagen, auf die Du Dich zum Wiegen stellen musst, sind bestimmt nur kaputt.
Doppelt so wild wird’s, wenn’s um andere Dinge geht: Um Fremdgehen zum Beispiel. Um miese Behauptungen hinterm Rücken. Um Hinterhalte.
Was rät eine ehemalige FBI-Agentin?
LaRae Quy arbeitete 24 Jahre lang in der Spionage-Abwehr des FBI. Dabei hat sie Hunderte von Menschen befragt, darunter entsprechend viele, die mit einer Lüge durchkommen wollten.
Bei Inc.com findet man einige Tipps von ihr. Einer hat’s mir besonders angetan.
Achte darauf, wie der andere „nein“ sagt
Wer lügt, sagt natürlich oft „nein“, um zu leugnen und seine Spuren zu verwischen. Entscheidend ist aber, wie jemand „nein“ sagt:
- „nein“ sagen und in eine andere Richtung schauen
- „nein“ sagen und die Augen schließen
- „nein“ sagen nach einem Zögern
- „neeeeeiiiiinn“ sagen, ganz lang gezogen
- „nein“ sagen in Singsang-Manier
… das alles sind nach der Erfahrung der Ex-Agentin Hinweise darauf, dass uns jemand in die Irre führen will.
Natürlich gibt uns das allein keine Garantie und wir sollten niemanden an den Pranger stellen wegen eines Neeeeiiiins … aber vielleicht etwas vorsichtig werden und genauer hinschauen.
Siehe auch Die 3 Dinge, die Dein Leben authentisch machen (oder zu einer Lüge).
Photo: Hernán Piñera
Ich frage mich gerade ernsthaft, ob dieser Artikel ernst gemeint ist oder irgendwo ein „Ironie“ Zeichen blinkt.
Sarkasmus: neeeiiinnnnnnnn…
Hey Indie,
ich finde es oft alles andere als leicht, eine Lüge zu erkennen – da gibt es sehr viele Dinge, auf die man achten kann und selbst dann kann man niemandem in den Kopf schauen.
Trotzdem oder gerade deshalb fand ich das interessant, worauf sich jemand (auch) besonders konzentriert, der das Erkennen von Lügen zwei Jahrzehnte lang beruflich gemacht hat.
Findest Du diesen Ansatz von der Frau echt so blöd?
Liebe Grüße
Tim
Hallo Tim,
ich war mir wirklich nicht sicher, ob dein Artikel ernst gemeint ist. „Ex-Agentin verrät Tricks zum erkennen von Lügen“ klingt ein bisschen nach Frauenzeitschriftratgeber „so nehmen sie garantiert 10 kg in 2 Wochen ab“. Vielleicht sollte ich mir noch die Zeit nehmen sollen, die Verlinkungen anzusehen und den Originalartikel zu lesen.
Beim erkennen von Lügen verlasse ich mich auf meine Intuition. Oft stellt sich dabei das Gefühl ein „hier stimmt irgendetwas nicht“.
Ich habe aber auch schon mal gelesen, dass wir beim Lügen nach oben oder generell weggucken. Wahrscheinlich wird „die Agentin“ also schon recht haben mit dem was sie sagt.
Hey Indie,
jetzt weiß ich, glaube ich, was Du meinst! Ich hab das Ganze jetzt schon im Titel mehr relativiert, Danke für den Hinweis!
Das mit dem Nach-oben-rechts-schauen kenne ich auch, wenn ich mich richtig erinnere gibt’s dazu aber Studien, die das widerlegt haben.
Liebe Grüße
Tim
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Augen nicht lügen können. Ich glaub, dieses Detail in den Augen zu sehen, kann auch nicht jeder. Außerdem glaube ich kommt es drauf an, wollen wir die Wahrheit wissen oder nicht?
Jemand der lügt, würde nicht lügen, wenn er wüsste es gäbe einen Hinweis oder Anzeichen für eine Lüge. Nur so ist lügen überhaupt erst möglich. Wenn auch nur scheinbar.
Hallo Tim,
Ich frage mich ja, ob es einem wirklich etwas bringt, wenn man versucht, mit Hilfe solcher Tricks zum menschlichen Lügendetektor zu werden. Wenn man FBI-Agent ist, dann vielleicht schon, aber als Normalsterblicher?
Von einigen Lügen profitiert auch der Belogene. Ich glaube es gibt ein Buch (oder einen Film?) über jemanden, der als Experiment versucht hat, grundsätzlich nur noch die Wahrheit zu sagen … das führte ständig zu Problemen. Das geht gar nicht. Viele Lügen manchen das Leben einfacher – für den, der lügt und auch für den, der belogen wird.
Wenn ich jetzt aber anfange darauf zu achten, wie Menschen nein sagen, ja dann habe ich vielleicht alle paar Jahre mal das Glück und decke eine große Lüge auf (Fremdgeben o.ä.), aber dafür macht es die vielen kleinen Lügensituationen komplizierter. Außerdem wird es immer auch sogenannte falsch Positive geben, also Situationen, in denen ich eine Lüge entlarve, die in Wahrheit gar keine Lüge war. Das kann auch zu Problemen führen.
Ich denke man sollte sich außerdem nicht bloß darauf fokussieren, ob der andere lügt, sondern sich auch die Frage stellen, ob man ihm überhaupt die Chance gibt, die Wahrheit zu sagen. Es gibt Leute, die lüge ich so gut wie nie an, weil ich keine dramatischen Konsequenzen befürchten muss, wenn ich die Wahrheit sage. Und dann gibt es Leute, die lüge ich ständig an, weil ich versuche, diejenigen Situationen zu umschiffen, in denen die Person wegen Kleinigkeiten ein großes Fass aufmacht. Wenn diese Person jetzt damit anfangen würde, meine Lügen zu entlarven, dann wäre keine Beziehung mit dieser Person mehr möglich.
Viele Grüße,
Jan
Hallo Tim,
Ich wäre da etwas vorsichtig, daraus etwas sofort ableiten zu können. Es können viele Faktoren mitspielen, die jemanden ein „NEIN“ anders aussprechen lassen, als vielleicht beim Satz zuvor.
Grundsätzlich geht es darum und da bin ich mit der Ex-FBI Agentin dacour darum Muster zu erkennen, die können auf sprachlicher Ebene sein, vor allem aber auf physiologischer, sprich körpersprachlicher Ebene.
Als klassisches Beispiel gelten die Augenzugangshinweise im NLP etwa. Jemand der Rechtshänder ist schaut bei Erinnerungen eher nach links bei Konstruktion eher nach rechts. Das kann aber auch genauso gut umgekehrt sein.
Das kann ich aber nur feststellen, wenn ich versuche ein Muster zu erkennen.
LG
Johannes
Sorry habe noch etwas vergessen. Natürlich kann ist diese Ex-Agentin geschult darauf, diese Muster zu erkennen.
Eines möchte ich aber dennoch sagen, in der Stresssituation eines Verhöres reagieren Menschen wahrscheinlich nicht ihren normalen Mustern entsprechend. Zumindest nicht immer 😉
Lügen bedeutet wohl für die meisten Menschen, dass es gerade eine Unstimmigkeit im Menschen gibt. Und die können wir recht oft erspüren, besonders wenn wir gewohnt sind, mit dem Gegenüber mitzufühlen, sich einzufühlen. Ich meine auch, dass wir uns deshalb nicht unbedingt bösartig hintergangen fühlen müssen. Der Lügner scheint es oft für notwendig zu halten und aus einem Mangel heraus zu brauchen. Z. B. wenn ihm das Vertrauen in die Welt fehlt oder aus einem Unwert-Gefühl heraus. Stimmungen und innere Anspannung wirken sich natürlich auf die Körpersprache aus. Und auf einige typische, und meist unbewusste, Merkmale kann man auch gezielt achten, um Anzeichen zu erhalten.
Ich habe mich gefragt, ob solche Hinweise auch kulturübergreifend funktionieren. Betonung, Körpersprache, Augenkontakt gehören doch alle zu den kulturellen Codes. Da stellt sich dann trotz großer Ähnlichkeiten schon die Frage, ob man Muster von Amerikanern auf Europäer übertragen kann. Oder von Englisch-Muttersprachlern auf Menschen mit anderer Muttersprache. Ist die „No“-Intonation bruchlos übertragbar auf die „Nein“-Intonation?
Hat sich jemand damit beschäftigt?
Lieber Tim, du glaubst nicht, was man sich alles für NEIN-Formen als Mutter angewöhnt. Im Sing-Sang, mit Augendrehung rechts nach links, zögernd, vehement, etc. Also ich kann dir wirklich bestätigen, kein nein war gelogen. Aber wenn du sagst FBI – Agentin………hm……vielleicht ist das die Erkenntnis, das Trump nur gewählt werden konnte, da Amerikaner wohl irgendwie Schwierigkeiten mit dem Nein haben. Schmunzelnde Grüße Claudi