Teile diesen Beitrag "Warum Empathie Deine wichtigste Fähigkeit ist (und wie Du sie trainierst)"
Text von: Romy Hausmann
Vor zwei Jahren kam mein Sohn in die Vorschule, zusammen mit seinem besten Freund. Der fand im Gegensatz zu meinem Sohn schnell Anschluss – und damit auch neue Freunde. Eines Tages sollte die Gruppe einen Ausflug unternehmen, mit dem Bus. Ich sehe noch vor mir, wie vergnügt mein Mini – so nenne ich meinen Sohn – die Einstiegsstufen nach oben springt. Ich sehe, wie er durch den Gang zwischen den Sitzen stürmt und einen Platz für sich und seinen besten Freund besetzt. Und dann sehe ich seinen Freund, der an ihm vorbeirennt. Der nun wiederum zusammen mit seinen neuen Freunden hinten im Bus sitzt. Ich sehe Mini allein auf seinem Platz und wie er ausdruckslos durch die Fensterscheibe starrt.
Ich winkte, als der Bus anfuhr. Mini winkte auch, ins Leere allerdings, er schien mich gar nicht wahrzunehmen. Der Bus fuhr davon, darin mein Kind, das gerade eine sehr schlimme Erfahrung machte. Ich drehte mich um und ging. Fing an zu heulen. Mit einem Mal war ich keine Frau Mitte 30 mehr, sondern ein fünfjähriger Junge, der die Welt nicht mehr verstand. Der seinen besten Freund verlor. Und das tat verdammt weh…
Empathie bedeutet Einfühlungsvermögen
Das heißt nicht, auf Knopfdruck mitleidig schauen zu können, anstandsgemäß zu kondolieren („Echt schade, das mit Ihrem Mann und dem Herzinfarkt im Bordell.“) oder höflich zu lachen, wenn sich jemand an einem Witz versucht. Empathie bedeutet, sich in ein anderes Wesen hinein zu fühlen – mit aller Konsequenz, mit allen Emotionen, ohne Distanz. Manchmal bist Du dann „bloß“ wieder fünf Jahre alt, manchmal bist Du Dein größter „Feind“: Die Frau, die Dir das Herz gebrochen hat. Dein Stinkepeter-Chef. Die alte Kuh aus dem Erdgeschoss, die den ganzen Tag mit einem Kissen unter den Ellenbogen aus ihrem Küchenfenster herauslungert und Dein Nummernschild notiert, sobald Du mit der Stoßstange im Parkverbot stehst.
Machen wir uns nichts vor: Sich in Andere einzufühlen ist nicht immer schmerzfrei – und dagegen gibt es auch nichts von Ratiofarm.
Aber: Es lohnt sich. Denn Empathie hilft uns, die Gedanken, Gefühle und Motive unserer Mitmenschen zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren. In Konfliktsituationen wie im Alltag. Zuhause wie im Job.
Empathie macht unsere Beziehungen harmonischer
Da ist der Ehemann, der ständig Überstunden schiebt und sogar am Wochenende arbeitet. Der sich komplett aus der Familienkiste raushält. An wem bleibt es also hängen? Klar, an seiner Frau. Die macht den Haushalt, kocht, bügelt auf Kante, kümmert sich um die Kinder. Das frustriert sie. Sie macht ihm Vorwürfe. Du, du, du. Und er schießt zurück, ebenfalls mit Du, du, du. Zermürbend, endlos. Und warum das alles? Weil Beide nur sich selbst sehen.
Könnte sie sich in ihn hineinversetzen, würde sie vielleicht verstehen, dass er so viel arbeitet, weil in seiner Firma gerade reihenweise Stellen abgebaut werden. Weil er Angst hat, entbehrlich zu sein. Angst, seine Familie nicht mehr versorgen zu können.
Könnte er sich in sie hineinversetzen, würde er verstehen, was sie tagtäglich leistet als „Momager“. Dass sie selbst zwischen Bügelbrett, Kochtopf und Knetgummi schlichtweg zu kurz kommt. Empathie ist Verständnis. Und Verständnis bedeutet Lösungen, Kompromisse. Homeoffice, wenigstens ab und zu. Mama-frei, wenigstens mal einen Abend lang.
Empathie macht unsere Freundschaften haltbarer
Die Wissenschaft sagt: Die Empathie mit unseren Freunden ist uns praktisch ins Gehirn gemeißelt. Bei einer neurologischen Studie der Universität Virginia wurde den Teilnehmern erzählt, sie würden gleich Elektroschocks bekommen. Im Hinblick auf die drohende Gefahr wiesen alle Teilnehmer bestimmte Hirnaktivitäten auf. Als nächstes sagte man ihnen, ihre Freunde würden nun einen Stromschlag bekommen. Und da kommt die Empathie ins Spiel: Die Hirnaktivitäten waren nämlich genau dieselben. Auf unsere Freunde lassen wir also nichts kommen, kein einziges Volt.
Freundschaft geht nicht ohne Empathie. Wenn ich mich an die vielen Leute zurückerinnere, die im Laufe der Jahre meinen Weg gekreuzt haben, dann sind tatsächlich nur die übriggeblieben, die ich mitten in der Nacht anrufen kann, wenn ich Liebeskummer habe. Die trotzdem ans Telefon gehen und dermaßen mit mir über den blöden Typen schimpfen, der mich überhaupt nicht verdient hat, bis ich gar nicht mehr weiß, wer von uns nun eigentlich abserviert worden ist. „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, das beruht auf Gegenseitigkeit. Alle anderen, und so geht es Dir vermutlich auch, sind irgendwann nur noch Bekannte, Facebook-Kontakte oder ganz in der Versenkung verschwunden.
Empathie kann uns im Job erfolgreicher machen
Zusammen mit amerikanischen Wissenschaftskollegen hat der Bonner Psychologieprofessor Gerhard Blickle belegt, dass emotionale Intelligenz, zu der die Empathie gehört, die Karrierechancen steigert. „Menschen mit einem feinen emotionalen Sensorium sind oft Meister in der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen: Worauf kommt es dem Chef wirklich an?“ Und das gilt nicht nur beim Chef, sondern auch bei Kollegen und Kunden. Empathie sensibilisiert uns für die Bedürfnisse der Anderen. Wer sich in sein Gegenüber hineinversetzen kann, handelt automatisch vorausschauender und diplomatischer als der ignorante Sturkopf. Gehaltserhöhung, ick hör‘ dir trapsen!
So können wir unsere Empathie trainieren
1. Zuhören
Das kennst Du bestimmt: Oft nehmen Gespräche diese eigenartige Dynamik an, dieses Hin und Her, wie beim Pingpong. Einer sagt was und hat kaum zu Ende gesprochen, da spuckt der Andere bereits seine Meinung aus. Von Aufmerksamkeit kann keine Rede mehr sein. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, unsere nächsten Sätze vorzuformulieren und unseren „Einsatz“ nicht zu verpassen.
Lass uns versuchen, einmal richtig zuzuhören. Auf die Worte des Anderen zu achten, auf deren Klang. Auch nonverbale Signale wie Mimik und Körpersprache geben Aufschluss über das Befinden. Denn manchmal, das wissen wir doch selbst, reichen Worte allein gar nicht aus, um annähernd zu beschreiben, wie wir uns fühlen.
2. Nachfragen
Auch wenn es ein bisschen mechanisch klingt, möchte ich gerne eine Lektion mit Dir teilen, die ich an der Journalistenschule gelernt habe: „Offene Fragen“ stellen. Im Gegensatz zu „geschlossenen“ Fragen, die schlicht mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind, geben wir Anderen dadurch die Möglichkeit, auszuholen. Eine typische offene Frage wäre: „Wie ging es Dir dabei?“ So entwickeln sich intensivere Gespräche – und die sind die Grundlage, um einander zu verstehen.
3. Rollenspiel (Keine Sorge, nichts mit seltsamen Kostümen)
Ganz konkret bin ich jetzt „die alte Kuh“ am Küchenfenster (ich sag’s Dir, diese Frau war mein Alptraum, als ich noch in einem Mehrfamilienhaus in München-Pasing gewohnt habe. Ständig hatte ich Zettel unterm Scheibenwischer, auf denen sie in Krickelkrakelschrift gedroht hat, mein Auto abschleppen zu lassen). Ich bin also „diese alte Kuh“. Ende 70 ungefähr. Ich habe nichts Besseres zu tun, als im Fensterbrett rumzuhängen. Ziemlich traurig eigentlich. Wahrscheinlich ist mein Mann vor ein paar Jahren gestorben und seitdem habe ich niemanden mehr, mit dem ich meine Zeit anders verbringen könnte. Scheiße, das ist es wohl. Ich bin einsam. Ich habe gar kein Problem mit der Frau aus dem dritten Stock oder ihrem Polo. Ich habe ein Problem mit mir selbst…
Wenn wir uns bewusst in den Anderen hineinversetzen, also für den „Feind“ argumentieren, merken wir meistens sehr schnell, dass es nicht nur unsere Sicht gibt. Dass der Andere nicht zwangsläufig doof, böse, ein Arsch oder eine alte Kuh ist. Dass es Gründe für sein oder ihr Verhalten gibt. Und wenn wir die erst verstehen, können wir auch entsprechend reagieren.
4. Emotionen zeigen
Sich in jemanden hineinzufühlen ist toll, aber meistens irgendwie auch sinnlos, wenn der Andere es nicht merkt. Als mein Sohn damals von seinem Ausflug zurückkam, war er ziemlich anstrengend. Genervt. Quietschig. Ungezogen. Sogar das Abendessen fegte er vom Tisch. Normalerweise wäre ich jetzt laut geworden (Teppich und Leberwurstbrot ist keine besonders gute Kombination, für keine Mutter). An diesem Abend jedoch blieb ich ruhig. Nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest. Manchmal braucht es nicht viel mehr. Eine Umarmung. Gemeinsam schweigen. Oder ein Schwätzchen mit der alten Dame aus dem Erdgeschoss.
Mehr unter Wie man sich besser von den Gefühlen anderer abgrenzen kann (ist ja auch wichtig) und unter Achtsam sprechen oder einfach mal die Schnauze halten.
Photo: World Literature Today
Schöne Geschichte Romy – wie gesagt nur eine Geschichte, eine Story von dem was IST. Die Illusion ist, dass dies wirklich erlebt wird – diese Illusion kommt aus dem “ ICH BIN “
In dieser Geschichte erscheint momentan Empathie. Dies ist zu 100% perfekt – denn es gibt nicht einmal eine Wahl die ein „Mensch“ treffen könnte – nur aus dem ICH heraus ist dies „scheinbar“ möglich.
Es IST wie es IST – morgen erscheint etwas anderes und die „scheinbare“ Story zeigt sich von einer anderen Seite.
Dies nennt der Mensch dann LEBEN oder Schicksal – Es IST wie es IST – jedoch für niemanden.
Ich finde, das ist eine sehr schöne Darstellung, wie wir das wahrnehmen können, was wir allgemein Empathie nennen. Fühlen und wahrnehmen, bei uns selber und bei anderen. Und das Fühlen und das Wahrnehmen anhalten lassen. Es ist für mich Achtsamkeit und das Annehmen. Nicht das Mitleiden. Und nicht Verpflichtung. Obgleich auch ein Mitleiden beim anderen als Entlastung wahrgenommen werden kann.
Und hier beginnen für mich auch die Missverständnisse. Ein sich gut einfühlender Mensch wird sich grundsätzlich auch in neue Begegnungen einfühlen, mitfühlen und sich auch leichter anschließen können, sich neuem Umfeld anpassen können. Er ist wenig abhängig von EINEM „besten“ Freund. Er wird Neues wahrnehmen und sich auch Neuem anschließen. Kinder kennen hier allgemein wenig Pflichtdenken. Kinder lernen auch damit umzugehen, wenn, ja wenn wir diese Aufgabe bei ihnen belassen. Und eben nicht versuchen, ihnen jede Kleinigkeit abnehmen zu wollen. Zwar da zu sein und wahrzunehmen, was sie fühlen, aber eben nicht immer für sie etwas zu verändern. Denn so entstehen ja diese Abhängigkeiten. Von der Mama. Und draußen dann vom „besten“ Freund. Ich glaube, wer hier Helikopter Mutter/Vater spielt, kann auch bei sich wenig annehmen, muss auch bei sich sofort was ändern, nicht nur beim Kind. Hängt sich selbst leicht an die beste Freundin, die dann auch mitleidet, Gedanken spinnt und mithadert. Natürlich hat jeder etwas von diesem Verhalten. Es ist nur die Frage, wie extrem.
Also mit Empathie = Achtsamkeit kann ich den genannten Vorteilen und auch den Übungen zustimmen (bis auf das sich Identifizieren mit anderen). Nur die Grenze zum Mitleiden erscheint mir im Text doch wenig beachtet und im Artikel wenig verstanden. Das Mittragen wollen ist aus meiner Sicht auch ein Nachteil bei sogenannten „grünen“ Paradigmen. Der Mensch als soziales Wesen schafft sich diese Abhängigkeiten eher selber mit seinem Denken. Er braucht aber nicht wirklich andere, wenn er seine Fähigkeiten wahrnimmt. Besonders HSPs leiden aus meiner Sicht unter solchem (Pflicht-) Denken.
Lieber Richard.
Tatsächlich ging es mir in meinem Artikel um ein allgemeineres, alltägliches Beispiel positiv besetzter Empathie. Nicht nur sich selbst zu sehen, sondern sich in den anderen hineinzuversetzen (z.B. in Streitsituationen). Nicht jeden gleich abzustrafen, nur weil er sich anders verhält als wir (oder wie es von ihm erwarten).
Ich gebe Dir Recht: „Achtsamkeit“ wäre da ein angebrachter Begriff gewesen.
Ansonsten denke ich auch, dass die Grenze zwischen „gesunder“ und „ungesunder“ Empathie eine sehr dünne ist. Besonders, wenn das Mitleiden irgendwann zur annähernd völligen Identifikation führt. Ich habe da das Bild eines Nichtschwimmers im Kopf, der einem Ertrinkenden nachspringt und letztlich mit ihm untergeht. Ebenfalls dünn ist auch die Grenze zwischen „echter“ und funktionaler Empathie (beim Beispiel Karriere kommen wir in diese Richtung), die ja letztlich recht pragmatisch vielmehr eigene Interessen verfolgt.
Vielen Dank also für Deinen Input, der zum Weiterdenken anregt, und liebe Grüße,
Romy.
Hi Romy, danke für die Antwort. Ich verstehe schon den positiven Ansatz. Und ich finde ihn auch richtig und wichtig. Sich in den anderen hinein zu versetzen ist wohl auch eine zu erwartende Folge der Achtsamkeit, die sich eben auch auf die mentale Ebene auswirkt. Wir halten etwas aus, indem wir das Gefühl wahrnehmen und nicht sofort wieder abblocken. Und wir ernten eine bessere Wahrnehmung und dadurch auch mehr Wissen und mehr Möglichkeiten, Situationen zu bewältigen. Nur würde ich lieber ein hinzukommendes Mitleiden beim Namen nennen. Und ich sehe das auch nicht positiv. Ebenso einschmeichlerisches Verhalten. Mitfühlen ist eben das Fühlen und Wahrnehmen an sich und ist als solches immer gesund und echt.
Hi Romy,
schöner Artikel! Ich finde auch, dass Einfühlunsvermögen alle Lebensbereiche einfacher macht. Sich mit Persönlichkeitstypen zu beschäftigen hilft zu verstehen, wie andere Menschen ticken.
MFG Philipp
Vielen lieben Dank, Philipp!
Nach alldem fällt auf, dass ich lebenslang von den Begriffen Sympathie und Antipathie immer wieder Gebrauch machte und sie gegenseitig selbstergänzend fand.,Nun kommt Empathie mit seinen begriffsanalytischen Ergänzungen daher, ohne dass wirkliche, grundsätzliche Unterschiede etabliert werden…Können Sie helfen?
Dann versuche ich mal zu helfen, soweit ich das kann. Es muss natürlich zum Teil von meiner Auffassung gefärbt bleiben.
Unter Sympathie verstehen wir eine Art Zuneigung, zumindest fühlen wir uns bei Sympathie „wohl“ beim Umgang mit dem Menschen. Bei Antipathie fühlen wir uns entsprechend weniger wohl mit ihm und gehen ihm dann auch eher aus dem Weg, als dass wir seine Gesellschaft suchen. Bei Sympathie sind wir auch eher bereit, uns einzufühlen in den Menschen.
Empathie beinhaltet nach Freud die grundsätzliche Fähigkeit und Bereitschaft, sich einzufühlen und die Gefühle und das Denken des Menschen zu verstehen, ob ich ihm nun zugeneigt bin oder nicht. Mit Empathie wende ich diese Wahrnehmung auch (und gerade) bei den mir weniger sympathischen Menschen an. Und auch in Situationen, in denen die Zuneigung gerade Verstecken spielt. Obgleich dies vielleicht mit Sympathie besser gelingt. Auch angemessene Reaktion auf das dabei Verstandene setzen wir oft bei Empathie voraus. Man denke nur an Menschen in Helfer-Berufen, wie z.B. Heiler oder Psychologen, die diese Wahrnehmung brauchen, um erfolgreich zu sein, oder eben an Menschen in Führungspersonen, wie bereits im Artikel angesprochen.
Dass oft auch das Mitleiden bei Empathie und auch bei Sympathie verstanden wird, hat aus meiner Sicht hauptsächlich historische Gründe. Schon das „path“ in den Begriffen verweist auf beides, fühlen und leiden. Nur ist das Mit-Leiden kaum hilfreich – schon gar nicht das Vereinnahmt Werden. Wie sollte z.B. ein Psychologe arbeiten können, wenn er mitleidet oder sich vereinnahmen lässt? Zum Teil hängt aus meiner Sicht dieses Verständnis einer Opferbereitschaft mit Christlicher Erziehung und „grünem“ Sozialdenken zusammen. Um nicht in das Leiden hineingezogen zu werden brauchen wir allerdings die bewusste Abgrenzung und ein Verständnis, dass Mitleiden nicht Pflicht ist.
Die neu erscheinenden Paradigmen setze auch weniger auf Opferhaltung und mehr auf Autonomie und Authentizität der Menschen. Man denke nur an Empathie mit sich selber. Wir erkennen doch zunehmend, dass das Leiden nur so groß ist, wie wir es mit unseren Gedanken machen. So wäre es doch auch hilfreicher, der Freundin in diesem Sinne Gedanken zu geben, anstatt selber in Wut auszubrechen, die schlechte Energie in sich selber aufzusaugen und dann tagelang mit sich zu schleppen. Gerade Kinder brauchen eine Sichtweise, dass Steine auf dem Weg eben nicht schön sind, aber man kann sie umfahren und dann auch hinter sich lassen. Die Steine für sie wegzuräumen, hilft hier auch nicht immer.
Soweit mein Verständnis. Dann wünsche ich noch den Mut, authentisch zu sein, auch und besonders wenn jemand das Mitleiden einfordert.
LG Richard
Guten Abend, tibicarom,
Richard hat das, wie ich finde, sehr gut auf den Punkt gebracht. Auch ich begreife Sympathie als Zuneigung, Empathie als Verständnis. Bin ich jemandem gefühlsmäßig zugetan, fällt es mir leichter, mich auch in diese Person einzufühlen. Insofern begünstigt Sympathie wohl Empathie – muss, denke ich, aber nicht zwingend ineinander übergehen.
Herzliche Grüße und einen schönen Abend,
Romy.
Hey Romy,
Allein das es einen Artikel zu diesem Thema gibt zeigt mir das das Thema Empathie in der heutigen Zeit echt wichtig ist! Manche Menschen haben echt NULL Empathie und das ist echt Traurig weil sie echt potential verschenken! Wenn man einfach mal zuhört und sich auf den Anderen einlässt ist es plötzlich ganz leicht neue Freunde kennenzulernen oder einfach nur nette Gespräche zu führen!
Danke für diesen tollen Artikel!
LG Tim
Ich finde es auch schön, dass es zu diesem Thema hier einen guten Text gibt. Danke!
Der Begriff bzw die Eigenschaft „Empathie“ bedeutet mir sehr viel. Für mich ist es völlig normal, einem Menschen zuzuhören wenn es jemandem nicht gut geht. Oder auch wenn es jemandem gut geht :-), also einfach mit dem Menschen mitfühlen! Oder auch einfach nur in den Arm nehmen oder gemeinsam dasitzen und die Hand halten 🙂
Und dummerweise….erwarte ich mir dies auch von anderen. Und das ist mein persönlicher Stolperstein, der mit ständig im Weg liegt. Und der mir schon einige schlaflose Nächte gekostet hat.
Weil mir gefühlloses, empathieloses Verhalten von anderen Menschen wirklich körperlich weh tut.
Wenn ich Menschen erlebe, denen ich mich öffne (das dauert eh sehr lang), mitunter nicht so tolles und achslustiges erzähle was mir widerfahren ist usw.
Wenn das Gegenüber dann völlig kalt reagiert, oder zb (nicht selten gehört) „meld Dich wieder wenns Dir besser geht“ dazu meint…
Oder „hab Dich nicht so“ oder „Du .stell Dir vor was mir gestern passiert ist…“
Sowas wirft mich regelrecht 10km im Leben zurück und ich brauche wieder sehr lange, um mit Menschen sein zu können
Doofe Sache, die mir interessanterweise immer öfter passiert. Nunmehr vermute ich, dass ich daran selbst schuld bin und versuche, da eine Lösung zu finden…
Mal sehen
Hallo Wien. Das mit dem Erwarten ist wohl so eine Sache. Ich glaube, dass Empatie auch eine gewisse Entwicklungsstufe braucht, die nicht jeder schon erreicht hat. Und eine Erwartung wird eben auch schnell zu einem Überzeugen und Ändern wollen. Aus meiner Sicht ist nicht viel verkehrt daran, wenn ich mich von einem Menschen zunehmend abwende, wenn er noch nicht bereit ist. Es ist sein Weg, den er geht. Und es gibt schon gar nicht eine Pflicht, jedem was mittragen zu sollen.
ALLES absolut korrekt! !!
Ich fand den Artikel auch sehr schön aber trotzdem heißt ratiofarm ratiopharm 🤓.
Empathie kann aber auch sehr gefährlich sein, wenn man sich zu sehr und zu oft in den Mitmenschen reinversetzt. Mitgefühl und Empathie darf nicht verwechselt werden.
Romy, prima Artikel,
Für eine neue Sicht der überarbeiteten Frau empfehle ich mal das alte Buch (1976?) von Esther Vilar, der dressierte Mann. –
Waldorf und Statler (Stefan und Richard) immer noch aktiv?
Klingt immer so salbungsvoll transformiert
wenn ihr euch auslasst 😀 😀 😀
hallo ihr lieben
Ich lese gerne ihre Artikel dieser zur Empathie ist auch wieder gelungen.danke
allerdings würde ich den Spitznamen ihres Sohnes überdenken
vielleicht macht /hält ihn das klein
Auch Jungs wollen sich groß bedeutend einflussreich fühlen
zumindest zeitweise
mit so einem Spitznamen hat er aber in Mutters Gegenwart ( vielleich auch unbewusst)nur wenig Spielraum
nennen Sie ihn doch beim Namen
das gibt ihm Freiheit
mit ganz lieben Grüßen
Bettina (Mama von drei Söhnen)