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Was Entscheidungen bertrifft, lassen sich zwei Arten von Menschen unterscheiden: die, die sich mit der erstbesten Option zufrieden geben (Satisficing) und die, die so lange nach Alternativen suchen, bis sie die mutmaßlich beste Lösung für ihr Problem gefunden haben (Maximizing). Das hat er Ökonomie-Nobelpreisträger Herbert Simon bereits vor langer Zeit herausgefunden. Die Psychologin Erin Sparks und ihr Team haben an der Florida State Universität untersucht, wann und warum wir ins Grübeln kommen.

Das Experiment lief so ab: zunächst wurden die Teilnehmer per Fragebogen in die Maximizer und Satisficer unterschieden, mit Optionen wie:

  • „Das Beste ist mir gerade gut genug“
  • „Bevor ich mich entscheide, betrachte ich zunächst sorgfältig alle Optionen“
  • „Ich drücke mich um klare Entscheidungen“
  • „Ich bevorzuge es, wenn ich meine Entscheidungen noch revidieren kann“

Im nächsten Schritt sollten die Teilnehmer entscheiden, ob sie eine Auswahl von Bildern mit nach Hause nehmen möchten, um ihr Lieblingsbild in den nächsten Tagen auszuwählen und ggfs. auch aufzuhängen, oder ob sie sich sofort für eins entscheiden wollen. Klar: die Maximizer wollten die Bilder lieber mit nach Hause nehmen, die Satisficer trafen lieber gleich eine Wahl.

Im entscheidenden letzten Schritt, nach Ablauf der Wahlfrist der Maximizer, also der Personen, die noch 7 Tage lang überlegen durften, wurden die Teilnehmer befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Wahl wären.

Das Ergebnis: die Maximizer waren weitaus unzufriedener als die Satisfizer.

Alltagsforschung.de schreibt dazu:

Schuld ist laut Erin Sparks die mangelnde Verbundenheit der Entscheidungsmaximierer. Sie streben so sehr nach der optimalen Lösung, dass sie sich auch nach dem Entschluss noch fragen, ob sie die richtige Wahl getroffen haben – und dadurch bauen sie, übertrieben formuliert, keine Beziehung zu der getroffenen Option aus. Aber genau eine solche ist notwendig, um die „Kognitive Dissonanz“ abzubauen.

Dieser Gefühlszustand tritt immer dann auf, wenn wir uns für Option A entschieden haben, obwohl es auch noch Option B, C oder D gegeben hätte. Normalerweise sorgt der Spreading-Apart-Effekt dafür, dass uns die gewählte Alternative attraktiver erscheint, während die nicht gewählte unattraktiver wird. Es sei denn, man hadert und grübelt immer weiter. Dann freundet man sich nie so richtig mit der Entscheidung an  – und steht sich und seinem Glück selbst im Weg.

Ein Maximizer wird zwar nicht so schnell zum Satisficer. Wenn er sich aber klar macht, dass sein Zögern und Grübeln wissenschatlich bewiesener Maßen sehr viel unzufriedener macht, als sich darin zu üben, schnell eine Wahl zu treffen und damit im Frieden zu bleiben, der kann vielleicht Schritt um Schritt mehr „satisficing“ betreiben.

Zu welchem Typen gehörst Du?

 

Photo: hobvias sudoneighm