Beziehungen brechen auseinander; Träume, Lebensentwürfe, Körper und Psychen zusammen.
Abschiede für viel zu lange Zeit. Abschiede für immer.
All das ganze Leid.
Warum ausgerechnet ich?
Warum ausgerechnet Du?
Hier eine Antwort, die im Kern von Buddha kommt:
Du leidest NICHT, weil
Du etwas falsch gemacht hast
oder es verdient hast
oder schuldig bist
oder nicht positiv genug gedacht hast.
SONDERN weil
es einfach so ist, dieses verdammte, heilige, steinige Leben; das blutet, schreit, jubelt, schweigt, fault, blüht und heilt.
Weil Leben Leiden heißt.
Für jeden von uns.
Kein schöner Gedanke. Aber einer, der mir hilft. Er befreit mich vom doppelt schweren Gefühl, dass mich das Schicksal für mein Schlechtsein bestraft.
Du und ich,
wir leiden nicht,
weil wir schlecht oder schuldig sind,
sondern weil wir leben.
P.S.: Heißt nicht, dass uns ein bestimmtes Leid ewig festhalten muss. Siehe das myMONK-Buch zum Loslassen.
Photo: Nicolas Alejandro
Hallo,
das war das erste das ich beantworten sollte.Was kann ich positiv an meiner Situation sehen..damals habe ich die Ärzte für bekloppt erklärt..heute weiß ich warum diese Frage kam..sie ist sehr wichtig
einen lieben Gruß
Marion
Der Titel des Buches passt ganz gut 😉
Mich hat dieses Buch unglaublich weitergebracht und vielleicht ermöglicht es dir ja einen neuen Einblick in das Thema Leid im Leben 🙂
http://www.amazon.de/Leidest-noch-oder-lebst-schon/dp/3944444027/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1411289880&sr=8-3&keywords=leidest+du+noch+oder+lebst+du+schon
Lieber Tim,
ich habe deinen Blog erst vor kurzem entdeckt und lese seitdem öfter hier.
Danke dir, dass du diesen Beitrag geschrieben hast. Dieses Schuldgefühl ist hier in unserer Kultur ziemlich verankert, wie ich auch an mir selbst feststelle. Ich beschäftige mich seit kurzem recht intensiv mit dem Buddhismus und soweit ich das bisher mitbekommen habe, kennen die Menschen in buddhistischen Ländern diese Art der Schuldgefühle überhaupt nicht.
Ich finde, es ist ein sehr befreiender Gedanke und er hilft mir dabei, mein persönliches Leid und Schicksal besser annehmen zu können. Und ich glaube, im Endeffekt geht es immer ums Annehmen. Wir können oft nicht ändern, was passiert, aber wir können immer unsere innere Einstellung dazu ändern. Und damit meine ich nicht schönreden oder zwanghaft positives Denken, sondern erstmal „nur“ annehmen und akzeptieren anstatt grübeln und ärgern und uns noch zusätzlich selbst Leid zufügen, indem wir uns für schuldig oder unfähig erklären. Das heißt meiner Meinung nach nicht, dass man untätig dasitzt und einfach geschehen lässt, was passiert. Man kann und sollte trotzdem sein Leben in die Hand nehmen, aber es wird immer Grenzen geben, es werden immer unvorhergesehene Dinge geschehen und es wird auch immer wieder irgendwie Leid entstehen.
„Weil Leben Leiden heißt“ trifft es finde ich genau auf den Punkt. Wir leiden sowieso, mal mehr mal weniger. Es kostet viel zu viel Energie, ständig dagegen anzukämpfen.
Dazu noch ein Zitat vom Dalai Lama: „Nichts ist entspannender als das anzunehmen, was kommt.“
Moin Tim,
ich experimentier mal damit.
Wenn Leben = Leiden, dann auch Leiden = Leben 🙂
Bedeutet auch: mehr Leiden = mehr Leben und umgekehrt.
Lässt folgern: Wer nicht gelitten hat, der hat auch nicht gelebt…
Würde uns für unseren Tod die frohe Botschaft verheißen: Kein Leben mehr -> kein Leiden mehr.
Logisch?
Liebe Grüße
Norman
Norman,
ein interessanter Gedanke! Ich stimme Dir in der Hinsicht zu, dass Leben Leidenschaft heißt, vielleicht auch leidenschaftlich. Und das Leiden eben auch negativ sein können. Nur wer leidenschaftlich geliebt hat, der leidet auch. Wer nicht leidet, hat nicht geliebt.
Tröstet das in diesem Moment? Nicht wirklich, aber es hilft vielleicht!
LG Mr. S
nein nicht ganz logisch;) ein kleiner denkfehler …LEIDEN ist nur ein TEIL …des lebens…so meint tim das wohl auch oder? bzw so ist es …leben hat viele gesichter…somit is deiner schlussfogerung ein folgefehler;) da von anfang an mit dem falschen ansatz experimentiert wurde;)
Hi Du lieber Tim …
da bin ich ausnahmsweise mal nicht ganz Deiner Meinung …
Wir leiden nicht, weil wir schlecht oder schuldig sind … richtig … wir leiden, weil wir uns dazu entschieden haben … meist unbewusst, doch manchmal auch bewusst. Es kann zum Beispiel eine hervorragende Verweigerungsstrategie sein … oder eben eine kulturbedingte Identifikation mit dem Leiden Christi.
Wenn Du das Leben und das Leiden gleichsetzt, ohne die Hoffnung mit einzubeziehen, stellt sich mir persönlich die Frage, warum ich dann überhaupt noch leben möchte.
Dazu fällt mir Sartres Ausspruch ein: Hoffen heißt entbehren. Und da gibt es etwas zu tun … und damit wären wir dann wieder bei Deiner hervorragenden Arbeit, mit der Du die Menschen unterstützt.
Danke … und Dir eine gute Woche … 🙂
Hallo Tim,
ich finde, der letzte Satz müsste:
Du und ich,
wir leiden nicht,
wir leben!!!
heißen
Ich bin ja nicht verpflichtet zu leiden, ich leide, weil ich Widerstand gegen etwas leiste, was ich nicht ändern kann. Und ich kann das Leben nicht ändern, ich kan es einfach nur leben… meine Gefühle dabei bestimme ich 😉
Danke für deine wundervollen Artikel 🙂
liebe Grüße
Caleya
Hallo Caleya,
kannst Du Dich wirklich jedes mal für Deine Gefühle entscheiden? Also bestimmst, was Du fühlst? Wow, wenn das wirklich so ist, ich kann das zumindest nicht. Aber gerade, wenn wir etwas verlieren, denken wir doch oft, wir haben es verdient, haben etwas falsch gemacht und dann leiden wir! Ich auf jeden Fall und ich würde gerne jetzt über meine Gefühle bestimmen. Sagen: Gut, super, war ne tolle Zeit und Tschüss. Nur Dankbarkeit empfinden, nee leider klappt das nicht.
Also wenn Du weißt, wie das geht, dann bitte verrate uns Dein Patentrezept! 😉
LG Mr. S
Hallo Mr.S,
Nein, ich kann auch nicht immer über die Gefühle entscheiden,die ich fühle… Aber ich kann entscheiden, ob ich ihnen folgen will!! Ich bin ja nicht verpflichtet, alles zu tun, was ich denke 😉
Ich weiß, dass auch meine Gefühle nicht immer angemessen sind, und so entscheide ich, bevor ich reagiere.
Für mich ist der entscheidene Punkt, dass ich weiß, dass auch die heftigsten Gefühle, also Leiden, die Situation nicht verändert!
Wenn wir zum Beispiel etwas verlieren, kommt es auch nicht wieder, wenn wir so etwas denken wie: Ich bin Schuld oder das soll wiederkommen!.
Es ändert also an der Situation nichts, aber!!! es macht meine neue Situation schwieriger! Indem ich aufhöre, die Situation ändern zu wollen, indem ich sie einfach hinnehme, leiste ich keinen Widerstand. Die Situation bleibt doof, definitv, nun muss ich lernen, damit zu leben… Ich bin traurig, ja, ist ja auch trarig, aber das ist kein Leiden, sondern so beginnt Heilung.
Alles andere ist für mich nur Energieverlust…
Ich weiß nicht, ob ich das erklären konnte??
Liebe Grüße
Caleya
Hallo Mr.S.
Du kannst entscheiden, denke ich. Aber es funktioniert nicht immer wie das Umlegen eines Schalters. Über unsere Gefühle haben wir meisten bereits lange vor einem Auslöser entschieden. Nun sind sie da. Sie sind Energie in Bewegung und hängen an den Gedankenmustern, die eine Eigendynamik haben und so ebenfalls Energie in Bewegung sind.
Energie gleichen wir aus und Muster lösen wir auf, indem wir das Bewusstsein auf etwas richten, das wir annehmen, anstatt es ängstlich wegzuschieben. Doch braucht es eben manchmal etwas Durchhalten und Vertrauen in die eigene Macht, je nach aufgebauter Energie. Hält sich die Energie in Grenzen, können wir durchaus auch entscheiden, bevor wir reagieren. Das vorläufige Wegschieben kann dann auch sinnvoll sein.
Liebe caleya,
Das ist der Punkt. Wir haben immer die Wahl, wie wir die Dinge sehen. Nicht das Leben läßt uns leiden, sondern unsere Haltung zu den Dingen. Unsere Gedanken dazu. Und natürlich ist das erstmal nicht leicht, aber ich weiß, das das die eigentliche Aufgabe im Leben ist.
Ich denke, mit einer Gleichsetzung wäre die Interpretation nicht im Sinne von Buddha. Eher dass eben ein Maß an Leiden dazu gehört. Und es erscheint dann eher als das Holpern am Straßenrand, wenn ich dabei bin, die Straße zu verlassen. So ist wohl auch sinnvoll, sich auf die Straße zurück zu orientieren, sobald das Holpern sich zeigt.
Vielleicht entstammt das Holpern ja nicht unbedingt diesem Leben und wenn, dann vielleicht den Mustern um mich. Manches rufen wir hervor mit unserem Denken, oder verstärken es. Doch dann finden wir auch wieder zu unserer Quelle und wir werden fähiger, das Leiden zu verringern.
So gehört es eben dazu. Und wir gehen es an, ob wir wollen oder nicht, irgend wann. So wie wir uns vielleicht mal in den Schmutz hinein begeben, um etwas zu reinigen. Manche würden auch sagen, es ist DIE Aufgabe für diesmal. Und in diesem Sinne haben wir dieses Leben für das Leiden.
Leben ist Leben mit allem was da kommt….ja der Gedanke entspannt mich.
Wenn auch Leiden einfach mal dazugehören darf….dann hörts auch wieder auf….danke dieser Impuls hilft mir gerade jetzt sehr gut 🙂
Nein Tim so kann ich das nicht stehen lassen!
Das Leben ist da um gelebt zu werden, um Liebe in die Welt zu tragen – nicht um das Leiden zu vermehren,vielleicht sogar mutwillig zu erschaffen oder zu begrüßen!
(mal abgesehen von bestimmten Vorlieben die einige Menschen so haben)
Angenommen Du verlierst in den nächsten 10 Jahren mehrmals Deinen Job, so dass Du nie wieder darin arbeiten kannst, deine Gesundheit, alles finanzielle was Du so aufgebaut hast, Freundschaften und zu guter Letzt nach und nach Deine Familie und Kinder. Schuld warst Du es natürlich nicht, sondern die Menschen die Dich da haben wollten. Erkläre das mal einer Mutter die ihr Kind verliert, dass sie etwas Positives daran finden soll! Sicher nicht!
Man man man… muss das dann nach Deiner Definition ein geiles super Leben gewesen sein! Wenn Leiden denn d a z u g e h ö r t, dann muss da aber doch auch noch etwas anderes sein als das, oder?
Also dann … ich habe mein Soll in diesem Leben mehr als erfüllt 🙁 Sollte ich wohl mal langsam mein Testament machen.
Hey Tim,
auch wenn deine These Leben = Leiden ein wenig schwarzmalerisch klingt, muss ich nach genauerer Überlegung zustimmen.
Gerade was Beziehungen angeht, wirken da einfach verschiedene Kräfte. Wenn eine Beziehung zuende geht, leidet man immer. Das ist normal. Aber gerade aus diesem Leiden erwächst eine unglaubliche, neue Kraft, die wieder neues Leben schafft. Ich habe das hier thematisiert: http://generationmehr.de/?p=348 – wichtig ist meiner Meinung nach vor allem, dass man aus jeder schwierigen Situation lernt.
Du hast völlig Recht, manchmal schenkt einem das Leben nur Zitronen. Dann muss man das Leiden annehmen, um es zu überwinden. Darin zeigt sich dann wahre Stärke.
Viele Grüße,
Hendrik
Seh ich garnicht so, natürlich geht ein grundlegendes Leid des seins vor sich, doch ich bin sehr dankbar das ich auch sein Darf. Es ist gewiss nicht die Hölle auf Erden.
Ich glaube man leidet weil man nicht annehmen kann was ist. Ich leide immer seltener und nehme mehr und mehr an was ist.
Hört auf zu suchen und fang an zu finden!
Ich würde sagen, Leben ist auch Leiden, gehört eben dazu.
Es liegt dann an uns, was wir daraus machen.
Annehemen, akzeptieren und was daraus lernen und was daraus machen.
Hallo Tim,
cooler Blog und großen Respekt für deine Fülle an Artikeln! Bin erst vor kurzem darauf gestoßen und finde einige davon sehr hilfreich.
Das mit dem Leiden wird vor allem im Buddhismus gelehrt und ich glaube wir im Westen müssen noch einiges lernen vom Leben. Leiden ist nicht immer schlecht, um nicht zu sagen weder gut, noch schlecht. Nur unsere Denkweise ist es, die es schlecht macht… oder so 😀
Jedenfalls danke für deinen Blog und schönen Abend noch 🙂
Hallo Tim, danke für deinen tollen Blog. Ich stöbere immer mal wieder hier und finde tolle Anregungen.
Ich sehe einen Unterschied zwischen Leiden und Schmerz. Schmerz entsteht beispielsweise dadurch, wenn wir uns verletzen, auf körperlicher oder seelischer Ebene, das ist „real“. Die Interpretation oder Wertung ruft das Leid hervor. Ich glaube, Leid entsteht, wenn wir nicht annehmen (wollen), was ist. Die positiven Gefühle sind willkommen, es fällt jedem von uns leicht, sie anzunehmen. Aber was ist mit Schmerz oder Situationen, die uns nicht gefallen? Dagegen kämpfen wir und erst das löst das Leid aus. Ich habe oft in Situationen gelitten, in denen ich dachte, dass sie falsch seien. Mit Abstand betrachtet haben sich eben diese Situationen als Geschenk entpuppt, um danach durch die Erfahrungen, die ich gemacht habe und die Erkenntnisse, die ich daraus gewonnen habe, etwas „Besseres“ zu finden. Für mich hat das viel mit Vertrauen ins Leben zu tun, das alles richtig ist, was geschieht. Damit will ich nicht sagen, dass ich das Leid in der Welt nicht sehe. Armut, Hunger, Krieg, Krankheiten… Warum die Dinge auf der Welt geschehen, wie sie geschehen… dazu reicht meine Sichtweise auf das Gesamtgeschehen nicht aus. Ich vertraue mehr und mehr darauf, dass alles seinen Sinn hat, auch wenn ich es nicht verstehe. Das, was ich nach meinem Dafürhalten tun kann, ist, das beste dazu beizutragen, das die Welt zu einem freudvollen Ort wird. Danke dir für deinen Beitrag, das hat mir noch mal den Anstoss gegeben, mich damit auseinanderzusetzen.
Man nehme die Dinge so wie sie sind – beobachtend. Denn alles Leid kommt vom Festhalten. Und wo hält man fest? In sich selbst.
Hallo Tim,
vielen Dank für diesen Artikel.
Auch Buddha wusste schon: Leben ist Leiden – bis du erkennst, dass Leiden nicht notwendig ist, weil du lebst.
Ist es nicht eine gute Nachricht, das es einen anderen Weg gibt, um zu leben?
Das Leben ist wie ein Fluss, der nur darauf wartet, dass ihm alle Steine aus dem Weg geräumt werden – oder sein Wasser die Steine übersteigt.
Liebe Grüße
Tobias von Friedenskrieger.org
🙂
Huhu,
ich mag in Bezug auf Leiden den Vergleich mit den 2 Pfeilen…
Der 1-ste Pfeil ist jener, der körperliche Schmerzen (Leid) verursacht. Kurz darauf folgt der 2-te, welcher seelische oder geistige Schmerzen (Leid) auslöst.
Mitunter ist der 2-te Pfeil der schmerzhaftere und vor allem dieser ist (sofern ich das richtig verstehe), jener, welcher uns von Glück und geistigen Frieden trennt.
Wie oben schon von anderen geschrieben, hat der 2-te Pfeil mit Begehren, Abneigung (beides also ein nicht annehmen können wie es gerade ist) und Unwissenheit zu tun. Für mich ist das im Augenblick der erste Ansatzpunkt, wenn ich Leid empfinde. Aus eigener Erfahrung merke ich, dass der 2-te Pfeil weniger oft oder zumindest meist nicht so schmerzhaft ist, seit dem ich lerne…
lg
Hi Flex,
das ist ein gutes Bild. Meine Idee ist nur, dass der zweite Pfeil kein Pfeil ist (Pfeile werden ja meist aus der Distanz auf einen geschossen), sondern ein Messer, dass man sich selbst hineinrammt (ohne böse Absicht).
LG
Tim
Selbst körperliche Schmerzen müssen nicht zum Leid führen. „Ich leide so unter Kopfschmerzen…etc.) Leid entsteht immer auf Verstandesebene, wir wollen es nicht, wir wollen es weg haben. Wenn das nicht möglich ist, dreht sich alles im Kopf um diesen Konflikt. Erkenne ich jedoch das an, was ist, kann ich das tun, was nötig ist und möglich ist. Und dann? Dann ist halt Schmerz da. Es ist aber kein Problem mehr da, der Verstand ruht, kein Konflikt, nur Sehen.
Stimmt! Danke für die Erinnerung: Wir leben. Wir leiden. Wir lieben.
„Wie leiden weil wir Leben.“
Den Satz benutze ich mit äußerster Vorsicht. Zumindest dann, wenn mir jemand (wissentlich) mit Depressionen und Suizidgedanken gegenübersteht. Also da bin ich auch vorsichtig zu sagen: „Leben IST Leiden“, weil damit liefere ich unter anderem einen (weiteren) Grund das der Andere seinem Leben möglichweise ein Ende setzt.
Ich habe solche Sätze erst dann an mich heranlassen können, als ich „das Gröbste“ meiner Depressionen schon hinter mir hatte. Also manche Strategien und Sprüche kannst du erst dann anwenden und an dich heranlassen wenn du wieder etwas Kraft dazu hast.
Wenn jemand extrem „am Rand“ läuft und alles andere als in seiner Mitte ist, dann braucht er/sie professionelle Hilfe! Einer, der gelernt hat die richtigen Fragen zu stellen ohne (weitere) Schuldgefühle auszulösen und sich im Umgang mit depressiven Menschen auskennt.
Also wenn man dem/der Falschen sagt: „Das Leben ist leiden“ dann kommt die Antwort: „Dann kann ich mich ja umbringen!“ Und dann stehst du erst mal da. Wer Depressiv ist der hat eine dunkelschwarze Brille auf! Und denkt sich: „Warum soll ich leben wenn ich eh (NUR) leide?“
Da solltest du, Tim, vielleicht noch ein: „Wenn du psychische Probleme hast solltest du dir allerdings professionelle Hilfe suchen. Das Leben ist ja nicht NUR Leiden.“ Hinten dran hängen.
Es gibt unvermeidbares Leiden, aber eben auch vermeidbares! Und es geht ja nicht nur Leiden zu beseitigen, sondern auch neues, positives zu schaffen! Damit man Kraft hat mit Leid umzugehen wenn es denn mal unvermeidbar ist. Und da wirst du einen professionellen Helfer brauchen.
Nicht jedes Leiden ist nötig und unvermeidbar! Das meiste Leid findet im Kopf statt.
Wenn DU der das hier liest also gerade leidet, dann wünsche ich dir an der Stelle viel Kraft und Geduld. Vor allem mit dir selber! Heilung benötigt oftmals viel Zeit.
Doch was ist das, das Leben, in dem Leiden dazu gehört?
Das Leben besteht nicht nur in der Hauptsache aus Tatsachen und Geschehnissen. Es besteht im wesentlichen aus dem Sturm der Gedanken, der jedem durch den Kopf tobt.
Mark Twain
Hallo Tim, netter Blog….
Leben gleich Leiden? Leben = Entscheiden! Wenn man glaubt dass man lebt um zu Leiden, dann ist man auf dem Weg des Holzes! Natürlich erfährt man Leid im Leben, aber eigentlich entscheidet man sich dafür, auch wenn dies schwer verständlich scheint, so wisset, dass wir nicht hier sind um zu LEIDEN! Aber wir haben die freie Wahl das tun zu dürfen was wir wollen. Also wenn Du leiden willst, dann tue dies!
Gruß
SCK
Hallo Tim , schön deinen Artikel zu lesen , ich glaube wir Menschen werd immer fragen warum und wieso wir Leben und leiden , meine Erfahrung ist mit meinen 39 Jahren , ich kann von allem gutes mitnehmen und anwenden wie positiv sein u. das Annehmen was kommt und immer noch daraus etwas gutes zaubern oder herstellen , zuviel grübeln über Probleme entsteht auch leiden , ich kann sowieso nur das verändern was in meiner Macht steht ! Finde ich so toll, dass ich auf hier auf Menschen anstosse , die philosophieren , vielen Dank liebe Grüsse Patti
Wenn du leidest, bzw. wahrnimmst zu leiden, dann hast du Gelegenheit, das Leiden anzunehmen, statt dagegen zu kämpfen. Und schon leidest du weniger und bist gewachsen. Vielleicht wird dann so Leben mehr zu Freude und weniger zu Leiden.
Der Beitrag ist Humbug. Wir „leiden“, weil wir die Situation, so wie sie ist, nicht annehmen wollen. Wir wollen etwas anderes, besseres, statt zu sehen, dass das, was gerade ist, alles ist. Leben halt.
Du hast noch einen Leidvollen Weg vor Dir.
Trotz alledem wirst auch Du ankommen. VERSPROCHEN 🙂
Dieser Ort ist im übrigen kein Humbug. 🙂
Wir sehen uns, wenn Du dies möchtest 🙂 🙂
Möchte ich nicht.
Vielen Dank für den „Gedankenanstoß“ und die inspirierenden Gedanken. Ich habe daraufhin dieses Gedicht geschrieben.
Ich hoffe es gefällt euch und hilft bei der einen oder anderen Überlegung zu Leiden und Leben.
Das Leben und das Leiden
Lebe dein Leben mit Leidenschaft
weil das Leben auch Leiden schafft
willst Du das Leben ganz ohne Leiden
lässt sich der Tod wohl nicht vermeiden
Doch wenn Du das Leiden akzeptierst
das Leiden im Leben integrierst
verstehst das Leben durch leiden lehrt
Wird selbst Leben mit Leid lebenswert.
©2015 Thomas Leyendecker
ich muss jetzt einfach einmal loswerden, dass mich diese Seite schon seit einiger zeit durch eine echt schwere phase meines Lebens begleitet und ich so dankbar bin für alle einträge! sie richten mich immer wieder auf und geben mir mit und kraft! vielen dank!
und wenn du aufhörst, es „anders“ haben zu wollen, und dich einfach dem gefühl hingibst, dann hört das leiden auf – dann fühlt es sich nur „so“ an… mitunter heftig und intensiv und krass, aber eben „so“
das leiden endet im moment der vollständigen hingabe an das leben mit all seinen aspekten und facetten
🙂
Man muss nicht leiden im Leben. Zumindest nicht an jedem Scheiß. Man kann nämlich auch an Zeugs leiden, das nicht besonders lohnend ist, ja eigentlich kann man an allen Leiden, auch am Leiden selbst. Willkommen in der Depression!
Und dennoch heißt Leben oft leiden. Weil es oft Kommen und Gehen ist von Menschen und Dingen, die man liebt, (Nicht unbedingt im Sinn einer romantischen Paarbeziehung gemeint.) Und je mehr man liebt, desto schwerer kann das Leiden beim Gehen werden. Aber deswegen nicht mehr lieben, nichts mehr mit Leidenschaft (gutes Wort) tun? Das wäre auch keine Lösung.
Tiere „leiden“ nicht. Wieso die nicht, sondern nur wir Menschen?
Weil wir ein gewisses Bewusstsein aus der Evolution mitbekommen haben.
Wir können sehen, was gewesen wäre und was hätte sein können. Wir wollen das eine, aber nicht das andere. Wir wollen Sicherheit, wir wollen das Schöne für immer, wir erkennen den Lauf der Dinge nicht an, das Leben in Wellen. Das Kommen und Gehen. Was geboren wird enthält schon den Tod, der ist ihm gewiß. Das wollen wir nicht wahrhaben. Wir haften an, allein das ist das Leid.
Alles andere ist Gedankenmüll, der sich um die grundlegende Ursache dreht.
Wir wollen die Natur der Dinge nicht wahrhaben.
Eine sehr teure Vase zerbricht im Kaufhaus in dem du gerade stehst, es tangiert dich nicht. Zu hause fällt dir die billige Vase von deiner Mutter auf den Boden, das letzte Andenken an sie, du leidest. Zu leiden ist eine Entscheidung, du selbst entscheidest, ob du leiden willst oder nicht. Tiere leiden nicht, sie haben keinen Verstand, kein Denken. Also ist nur unser Denken Schuld am Leiden.
Lieber Tim,
ich kann das so nicht stehen lassen… Also, nein, wir leiden nicht, weil wir leben.
Absolut nicht.
Aber wir leben, um zu lernen und dazu gehört, leider, auch das Leiden.
In der größten Not, im größten Leid, entfalten wir unser Potenzial (und Du kannst mir glauben, ich weiss, wovon ich rede).
Aber nach jedem Tief, jeder Erfahrung, die mich teilweise gebrochen hatten, bin ich Stärker wieder daraus hervor gegangen. Habe mehr Tiefe gehabt und Demut und auch Liebe.
Erst durch das Leid, lernte ich, zu vergeben und was es für eine Befreiung sein kann.
Also nein, wir leiden nicht, weil wir leben. Sondern um zu wachsen.
LG
Hallo zusammen, ich lese nun schon so lange diesen Blog und ich lese die Beiträge immer wieder gerne. Oft stimme ich voll und ganz zu, bei anderen Sachen wieder rum grübel ich oft und lange drüber nach und entweder sehe ich es anders oder überdenke meine bisherige Ansichten.
Heute hatte ich das erste mal das Bedürfnis mir die Kommentare zu dem Beitrag durch zu lesen.
Ich habe längst nicht alle Kommentare gelesen, aber bei einigen Sachen fasse ich mir doch an den Kopf.
Tiere leiden nicht? Wer das behauptet dem empfehle ich mal die Arbeit im Tierheim. Tiere die Heimweh haben und jaulen (weinen) weil sie einfach nur zurück zu ihrer Familie wollen. Tiere die so schlimm misshandelt wurden das jede Minute ihres Daseins Schmerz und Leid bedeutet und zwar für das Tier und nicht für die Menschen die versuchen zu helfen.
Tiere die so oft schlimmes erlebt haben und dennoch nicht den Glauben in die Menschen verloren haben. Warum sonst sollten sie jeden Besucher begrüßen? Den es gibt auch noch die Tiere die nach genug Leid und Schmerz keinen Menschen mehr an sich heran lassen. Es sei den jemand nimmt sich die Zeit und zeigt das es anders geht. Habe ich 4 mal gemacht, 4 mal von allen für bescheuert erklärt worden. Warum nehme ich eine Katze die vor Angst sich nur versteckt? Weil ich diesen Schmerz sehe und weiß wie schwer er wiegt. Ich habe 4 Katzen gehabt die als unvermittelbar galten und alle wurden zu Bett- und Schmusekatzen. Ich habe gelitten als die Älteste starb, habe sie vorher gepflegt und nicht gleich eingeschläfert nur weil sie es nicht immer rechtzeitig zum Klo geschafft hat und dann was daneben ging obwohl mir auch das wieder jeder riet. Aber sie war fit, schmerzfrei und gesund. Nur eben alt. Als dann nichts mehr ging blieb ich bis zum Schluss. Und wer nun sagt das sei alles nur sentimentaler Mist, die anderen Katzen vermissten und suchten sie. Alle haben gelitten. Als ich krank wurde waren mir meine Tiere mehr Hilfe und Stütze als jeder Mensch.
Sie waren einfach da, legten sich zu mir und gaben mir Nähe und Wärme. Sie gaben mir das zurück was ich ihnen gab. Wollte ich alleine sein gingen sie, brauchte ich Trost waren sie da.
Bei meiner Familie und meinen Freunden war es völlig anders. Man sagt immer das nicht einer alleine an Krebs erkrankt sondern die ganze Familie. Mein Mann macht sich nur Sorgen darum ob ich jetzt noch im Büro und auf der Baustelle mitarbeiten kann oder ob er jetzt mehr einstellen muss und kann.
Meine Mutter erträgt es nicht das ich krank bin und rennt von Arzt zu Arzt um erzählen zu können das sie auch schwer krank ist mit ihrem Hallux Vallgus.
Meine Kinder sind viel zu jung und wissen möglichst wenig davon. Wenn die Zeit reif ist erfahren sie die Wahrheit.
Teile meiner “Freunde“ haben Angst sich anzustecken. Der andere Teil verschwindet einfach leise und Stück für Stück. Einige wenige wollen eigentlich bleiben aber haben Angst vor dem was kommen könnte.
Ich bin in den ersten Wochen in ein bodenloses Loch gefallen, immer zwischen funktionieren und heulen. Dann schließlich hatte ich Streit mit meinem Mann und meiner Mutter. Beide warfen mir vor egoistisch zu sein weil ich krank bin und Zeit für mich wollte.
Zuerst war ich einfach nur verletzt, heute stehe ich mit metastasiertem Krebs auf der Baustelle und schaufel Schubkarre um Schubkarre voll mit Kies, fahre ihn weg und lächle dabei. Ich laufe stundenlang mit meiner Mutter herum, höre ihre Klagen und Wehwehchens an und lächle.
Ich spiele mit meinen Kindern und bin immer für sie da. Egal wie schwer die Operationen sind ich war nie länger als eine Nacht weg und habe dann gleich wieder meine Aufgaben übernommen.
Ich höre Menschen mit ihren Problemen und Sorgen zu, gebe Ratschläge und Meinungen um die man mich bittet, schließlich sind es Freunde obwohl sie sich seit Monaten nicht mehr gemeldet haben. Keine Zeit haben um zurück zu schreiben und erst recht nicht um zu fragen wie es mir geht, aber ich lächle trotzdem.
Am Anfang war ich wütend, verletzt, traurig und enttäuscht. Ich ertrug mein Leid nicht, ich ertrug die Angst nicht mit Mitte zwanzig bald zu sterben, ertrug es nicht das ich dann meine Kinder endgültig alleine lasse, ich weigerte mich. Fragte warum noch ein Test, warum noch ein Schlag unter die Gürtellinie.
Statt Trost und Beistand stieß ich nur auf Angst, Ablehnung und (verrückterweise) Neid.
Wenn man so starke schmerzen hat kann man verdammt schlecht schlafen und hat viel Zeit zum nachdenken.
Irgendwann verstand ich sie alle, verstand ihre Reaktionen, verstand warum sie nicht zu mir kommen konnten und mich einfach nur umarmen konnten. Warum ihr eigenes Bedürfnis so viel schwerer wiegt als meins.
Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen. Meine Mutter hat niemanden mehr, sie ist alleine und sieht nur das mich regelmäßig Leute fragen wie es mir geht. Sie ist ein Mensch der nicht alleine kann, der immer die Bestätigung braucht, also kein Wunder das sie dann auch diese Art von Aufmerksamkeit braucht. Ich versuche noch mehr für sie da zu sein, weil es meine Aufgabe ist.
Mein Mann kann nicht damit umgehen, er erträgt es nicht. Die Angst vor dem Ende, die Angst vor dem Ungewissen. Also braucht er etwas stabiles, etwas zum arbeiten. Also helfe ich ihm, weil es meine Aufgabe ist.
Meine Freunde kennen den Tod kaum und fürchten ihn, fürchten Bilder zu sehen die sie eigentlich nur im Film sehen wollen. Fürchten den Schmerz wenn es zum Abschied kommt. Also gehen sie und ich akzeptiere es weil es meine Aufgabe ist.
So bleibe ich in der schwersten Zeit alleine und die einzigen die erfahren wie die Untersuchung war oder wie es mir geht bleiben meine Katzen.
Ich habe gelernt dass es Leid gibt das ich mir selbst auferlege. Ich habe so lange unter meiner Kindheit gelitten bis ich verstand das ich nicht schuld bin. Ich bin nicht schuld das meine Mutter mit Gewalt groß wurde und deswegen auch diese Gewalt an mich weiter gab. Es ist meine Aufgabe bei meinen Kindern einen anderen Weg einzuschlagen.
Es ist nicht meine Schuld das mein Vater bei mir schlief und meine Mutter zu schwach war ihm Einhalt zu bieten und stattdessen mich noch fester schlug. Es ist meine Aufgabe meine Kinder zu schützen und mich jedem in den Weg zu stellen der meinen Kindern schaden will, egal in welcher Weise.
Aus diesem Leid habe ich gelernt Kraft zu schöpfen.
Dann wieder rum gibt es Leid das ich mir nicht aussuchen kann und mich auch nicht von los sagen kann.
Ich habe Krebs und ich werde daran sterben. Ich kann entscheiden wie weit ich gehen will und wann Schluss ist. Ich kann entscheiden was nach meinem Tod mit der Hülle passieren soll. Ich kann Schmerzmittel nehmen und es akzeptieren das ich auch dann nicht schmerzfrei bin weil man nicht alles mit einem Pflaster und einer handvoll Tabletten dreimal am Tag gesund zaubern kann.
Ich kann akzeptieren das nicht mehr alles so einfach geht und auch das ich nicht mehr hübsch aussehe weil die Medikamente und Behandlungen ihren Preis kosten. Ich kann akzeptieren das ich diesen Preis zahle obwohl ich früher immer gesagt habe das ich diesen Weg niemals gehen würde, doch Kinder ändern alles.
Doch ich kann nicht das Gefühl akzeptieren Angst zu haben. Angst vor noch mehr Schmerzen, Angst noch mehr gefangen zu sein in einem Körper der nicht mehr kann obwohl der Geist nach Leben schreit. Angst meine Kinder alleine zu lassen in dieser Welt in der nichts mehr Bestand hat. Ich habe Angst nie mehr aus einer Narkose zu erwachen weil ich dann niemanden mehr sagen kann was ich dann sagen will. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, eine Sache die ich schon immer unsinnig fand. Ich kann es nur einfach nicht akzeptieren jetzt zu gehen. Ich habe mich nie in einem hohen Alter gesehen, aber wenigstens meine Kinder will ich aufwachsen sehen, vielleicht auch noch die ersten Jahre der Enkel. Aber früh genug sterben bevor die Enkelchen den erlebten Schmerz über den Tod ihrer Oma zu tief und zu lange in ihre Seele lassen.
Für mich war Leben auch immer Leid. Es gehörte immer zusammen, ich kann nur entscheiden ob ich mich meinem Leid entgegen stelle und kämpfe oder ob ich mich davon herunter ziehen lasse in dieses dunkle und scheinbar bodenloses Loch. Den auch das gehört für mich zum Leben dazu, kämpfen.
Ein Leben beginnt immer mit Kampf und Leid und genauso endet es auch, mit Kampf und Leid.
Hallo lieber Tim,
vielen Dank für die inspirierenden Inhalte auf deinem Blog. Ich habe ein paar Kommentare zum Thema Leid nur überflogen, insofern bitte ich um Entschuldigung falls ich an dieser Stelle wiederhole. Ich kann dem nicht zustimmen das leben = leiden ist. Leiden ist manifestierter Schmerz und dies setzt eine Entscheidung voraus, nämlich die, wie ich mit Schmerz umgehe. Nehme ich ihn wahr und akzeptiere, das er da ist, kann ich der Ursache nachgehen und gegebenenfalls beseitigen. Akzeptiere ich ihn dagegen nicht und will ihn nur los werden, begebe ich mich in eine Endlosschleife des Schmerzes und das ist leiden! Schmerz ist Teil des Lebens, Leid ist ein Gedankenkonstrukt.
Wir leiden, weil wir wollen. Nichtwollen heisst nicht leiden.
Lieber Tim, es wäre so schön wenn es deine Bücher als Hörbücher geben würde.
Ich liebe es morgens bei einer Tasse „my monk“ zu lesen und im Auto würde ich gerne deine Bücher „hören“.
Herzliche Grüße und vielen Dank
Sabine