Eine Frau steht auf, in einer Halle. Sie bekommt das Mikrophon gereicht. Spricht hinein, ihre Stimme zittert: „Ich habe große Probleme mit meinem Mann. Ich habe schon alles versucht, um die Ehe zu retten, aber nichts hat sich geändert.“
Es ist ein Seminar von Tony Robbins, dem weltberühmten Coach, Bestseller-Autor, Philanthrop (ich las seine Bücher, als ich 16 war, ohne sie würde es myMONK vielleicht nicht geben).
Robbins hört der Frau zu. Dann sagt er: „Versuche, Deinen Stuhl hochzuheben.“ Die Frau dreht sich um, hebt den Stuhl hoch, auf dem sie saß. Tony: „Nein, Du hast den Stuhl hochgehoben. Ich sagte, versuche ihn hochzuheben.“ Die Frau ist verwirrt. Tony wiederholt: „Versuche, Deinen Stuhl hochzuheben.“ Die Frau steht da, weiß nicht, was sie tun soll. Da sagt Tony: „Nein, jetzt gerade hebst Du Deinen Stuhl nicht hoch. Ich sagte, versuche, ihn hochzuheben.“ Was macht die Frau? Sie hebt den Stuhl wieder hoch. Da sagt Tony erneut: „Nein, jetzt hast Du ihn wieder hochgehoben. Ich sagte, Du sollst versuchen, ihn hochzuheben. Entweder, Du hebst ihn hoch oder Du hebst ihn nicht hoch … “
Die Frau hatte verstanden: Versuchen bedeutet nichts und führt zu nichts.
(Von dieser Szene schreibt Michael Hyatt in seinem Blog.)
Hör auf, es zu versuchen
Wenn wir sagen, dass wir etwas versuchen, müssen wir nichts tun. Es scheint aber, als würden wir etwas tun. Es beruhigt uns irgendwie. Und es liefert uns schon von vornherein eine Entschuldigung, wenn wir nicht erreichen, was wir (angeblich) schaffen wollten.
Hinterher können und werden wir dann etwas sagen wie:
„Tja, ich hab ja versucht, gesünder zu leben, aber es hat nicht sollen sein, kamen halt leider Zigaretten, Bier und Eiscreme dazwischen.“
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen dem entschiedenen und entscheidenden „Ich mache das!“ und dem kraftlosen „Ich versuche es“. Versuchen klingt schlapp, nach inneren Konflikten, nach Angst und Zweifeln, nach offen gelassenen Hintertüren.
Alle meine früheren Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, Vegetarier zu werden, oder nahezu terminfrei von myMONK zu leben, hätte ich mir von vornherein sparen können. Sie waren nur Zeitverschwendung – anders als das tatsächliche Tun.
Das Ergebnis echter Bemühungen, einer echten Entscheidung, mag offen sein, doch entweder wir tun etwas oder eben nicht. Versuchen ist gar nichts.
Tue es oder tue es nicht
Zwei Maßnahmen, die auch Michael Hyatt empfiehlt, können unser Leben auf ein völlig neues Level heben:
- Streiche das Wort „Versuchen“ aus Deinem Vokabular. Unser Sprache, unsere Gedanken, erschaffen unserer Welt. Sie haben einen großen Einfluss darauf, was wir tun. Wie wir es tun. Und ob wir erreichen, was wir uns vornehmen. Mit dem Wort „Versuchen“ sind wir am Ende vielleicht etwas weniger enttäuscht, wenn wir scheitern. Doch der Preis ist hoch: Dieses Wort allein lässt uns so handeln, dass wir scheitern werden. Weil wir entweder mit angezogener Handbremse unterwegs sind oder gar nicht erst losfahren.
- Entscheide Dich. Wenn Du etwas nicht mit ganzem Herzen anpacken willst: auch gut. Lass es sein, Du bist frei, niemand zwingt Dich zu irgendetwas. Aber tue nicht so, als würdest Du’s versuchen. Und tu nicht so, als wäre versuchen dasselbe wie tun. Wenn Du wirklich etwas verändern willst, dann triff eine echte Entscheidung. Damit beginnt alles. Steh zu Deiner Entscheidung. Lass die Ausreden. Gib alles. Gib nicht auf, bis Du am Ziel bist.
„Versuche es nicht. Tu es. Oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen“, sagte Yoda in Star Wars.
Was hast Du bisher nur versucht zu ändern?
Wenn Du ein bisschen Unterstützung dabei brauchst, wird Dir der neue myMONK-Kurs dabei helfen: STÄRKER – Mehr Selbstvertrauen in 7 Tagen.
Photo: Franck Michel
Danke für diesen Artikel Tim.
Dieser Artikel hat eine mächtige Botschaft. Allein wenn wir sagen oder denken, dass wir etwas nur versuchen, sabotieren wir es selbst. Das geht direkt in unser Unterbewusstsein.
Wenn ich mich so zurückerinnere, an die Male, an denen ich etwas nur „versuchte“, bin ich so ziemlich immer gescheitert.
Erst als ich tatsächlich machte, und es für mich keine andere Möglichkeit gab als ich mache es, wurde ich erfolgreich und erreichte die Dinge, die ich mir vorgenommen habe.
Es beginnt, wie Du schon sagst, damit, das Vokabular zu ändern und es gar nicht mehr zu sagen.
Aber das wird nicht reichen. Man muss es immer wieder tun, bis sich auch die unterbewusste Denkweise darauf einstellt, dass es kein Versuchen mehr gibt, sondern nur TUN.
Sehr schöner, „augenöffnender“ und inspirierender Artikel! Wenn wir etwas wirklich wollen, dürfen wir nicht zu lange zögern oder hadern. Wenn das „Denken“ einsetzt, haben wir häufig verloren, da wir tausend Gründe und Gefühle finden, um etwas nicht zu tun. Entscheiden was man gerne möchten und dann konsequent tun, das ist denke ich der Weg zu Erfüllung, Glück und Zufriedenheit.
Danke, das habe ich gerade gebraucht :))
Sagte ja auch schon Joda …
Do or do not, there is no try 😉
Ich habe schon ziemlich oft versucht, keine Cola mehr zu trinken. Und habe mich total in dem Artikel wiedergefunden. Entweder ich trinke weiterhin Cola, auch wenn es schlecht für mich ist, weil ich es einfach mag. Oder mich nervt es so sehr,,dass ich wirklich damit aufhöre. Ohne wenn und aber. Einfach tun. Danke mymonk!
Now or never!
Ich finde mich auch in diesem Artikel wieder. Ich möchte so gerne meinen job aufgeben, der mir zwar Sicherheit gibt, mich aber unglücklich macht. (Sitze seit 4 Jahren an der kasse)
Ich würde mich so gerne trauen, aber ich schaffe es einfach nicht. Zu groß ist die angst davor etwas „schlechteres“ zu finden..
Hallo Alexandra,
aus eigener Erfahrung kann ich Dir ehrlich nur raten: Tue es! Tue es einfach, kündige! Jetzt! Du wirst vielleicht an dem Tag sehr nervös sein, aufgeregt, viel Herzklopfen haben. Aber sofort danach wirst Du eine riesige Erleichterung und Freiheit spüren. Dir wird es spürbar besser gehen. Und dann hast Du auch die Kraft, den Enthusiasmus und das Selbstvertrauen eine neue Stelle zu finden, die Dir taugt. Erwas Besseres, nichts Schlechteres.
Überwinde die Angst, diesen einen kleinen Schritt zu tun!
Mir hat das sehr geholfen!
Fussige Grüsse, Jana
Liebe Alexandra,
einfach kündigen ist kein geschicktes Vorgehen. Aber du kannst doch nebenbei einen neuen Job suchen – aus der sicheren Position heraus. Finde heraus, was dich mehr interessieren würde. Dafür gibt es viele Wege, im Internet, in Büchern, Infos von Freunden usw. Und dann los… Ist der neue Job gefunden, der Vertrag in der Tasche, kannst du kündigen.
Ich versuche schon sehr lange wenig erfolgreich, mir keine Schokolade mehr zu kaufen. Das scheint ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein 😉
Liebe Jana,
was stört dich an Schokolade wirklich? Probier mal eine Steigerung der dunkleren bis dunklen Schokolade, die mit 75 Prozent ist sogar gesund. Toller Nebeneffekt: seitdem ich die kaufe, esse ich nur noch 1 – 2 Stück davon
Bittersüße Grüße
Beate
Ich werde dieses Jahr 30, seit ich 15 bin träume ich von einer Selbständigkeit. Erst das Abi, dann Studium und jetzt erstmal arbeiten. Seit 2012 habe ich nebenberuflich ein Gewerbe angemeldet und versuche mich selbständig zumachen. Ergebnis in all den Jahren zusammen: keine 500 € Umsatz. Und jetzt wieder: Bis Ende des Jahres versuche ich es wirklich oder melde das Gewerbe ab. Ich hätte es ja (sogar mehrere Jahre lang) versucht. In Wirklichkeit habe ich nichts für meinen Traum getan, außer einmal zum Ordnungsamt zu gehen. Ohne deinen Artikel wäre es mir wahrscheinlich nichtmal bewusst geworden. Vielen Dank
Aufhören zu rauchen 😠
Klar ist das eine überspitzte Darsellung. Denn auch eine Absicht zu tun führt nicht immer zum Erfolg und bleibt so ein Versuch. Aber wenn ich die Absicht bereits einen Versuch nenne, bringe ich damit Zweifel zum Ausdruck, was dann die Absicht leicht untergraben kann.
Es ist als würde ich meine Stärke, meine innere Ruhe nicht mehr finden. Versuche scheitern.
Ich lebe derzeit in einer fast schon narzisstischen Dauerschleife mit einem Mann. Seit nunmehr fast 3 Jahren folgt ein Drama auf ein Drama, und ich komme trotzdem nicht davon los. Ich habe ihn kennengelernt in einer schwierigen persönlichen Lage, er hat mich emotional abgeholt und aufgefangen. Ich bin ein sehr starker Verstandsmensch, und er ist der absolute Gefühlsmensch. Das habe ich so gebraucht und ja, ich habe es auch einfach genommen.
Nichtsdestotrotz war mir schnell klar, dass ich mehr Zeit für mich wollte und wir so unterschiedlich sind, das die Erwartungen an das Leben nicht kompatibel sind.
Ich habe mich auch getrennt ….mehrfach und mehrfach gab es das Szenario „wenn Du gehst, dann hat mein Leben keinen Sinn“. Schuldgefühle, Angst und die Idee, ich kann uns beide glücklich machen – irgendwann hat er mich damit manipuliert und es wird verdammt schwierig, wenn man einen Menschen sehr nahe steht. Er hat mittlerweile selbst in einem unseren ruhigen guten Gespräche gesagt, weil ich ihn an die „Wand gestellt“ habe – hat er das mit mir gemacht….
Da steht er also, sagt mir im Grunde – er hat sich gerächt und trotzdem komme ich nicht los. Ich weiß er tut mir nicht gut, aber ich finde den Abstand nicht. Versuche scheitern.
Ich würde so gern unbeschwert ein Partnerschaft führen, zur Ruhe kommen, die Moment genießen….und irgendwo in meinem Kopf gibt es dieses Szenario auch noch mit ihm…., absurd.
Aus seiner Sicht müssen wir sofort zusammenziehen, damit wir überhaupt eine Chance haben. Tun also.
Ich weiß, es ist kurios überhaupt noch Kontakt zu haben, geschweige denn über ein Zusammenzuziehen nachzudenken. Und an diesem Punkt bin ich auch sehr restriktiv, den meinen heiligen Rückzugsort kann ich nicht aufgeben. Trotzdem stelle ich mir die Frage, könnte ich es irgendwann? Könnte ich es irgendwann mit ihm? Habe ich die Partnerschaft nur versucht – nicht getan – wenn ich uns nicht in 4 Wänden sehe?
Jedes Mal, wenn es wieder endet, bin ich so traurig, ungewohnt tief. Er hat mein Herz einmal sehr stark berührt und ich kann mit dem Gedanken nicht umgehen, dass er aus meinem Leben verschwindet. Ich würde aber genau das jedem meiner Freunde empfehlen, aber in meinem eigenen Kreis…., es bleibt ein wager Versuch.
Ich bin wirklich aktiv, ich bin in mehreren Ehrenämtern. Ich mache meinen Job gern. Ich habe ein paar sehr gute Freunde…., und trotzdem fehlt mir sein Puzzle. Schon, wen ich das schreibe, finde ich es selbst verrückt nach all der Zeit.
Aber es ist so… , als wäre es schon eine Sucht.
Und es gibt diese Angst, dass wenn ich es nicht versuche oder nicht tue, das ich mich immer fragen würde, was wäre wohl aus uns geworden. Ein Haus, ein Hof, ein Kind….
Aber so ist es wohl, irgendwann kommt die Angst, die Angst etwas wichtiges verpasst zu haben, Angst allein zu sein, Angst sich selber nicht genug zu sein.
Ella, du drehst dich im Kreis. Lies den Beitrag über Versuchen und Tun noch einmal. Lass dir die Bedeutung der Sätze noch einmal durch den Kopf gehen und lass sie in deinem Herzen ankommen. Dein Herz kennt die Antwort. Frag mich nicht, warum ich das so schreibe, ich hatte einfach das Bedürfnis. Ganz liebe Grüße!
Das tut mir leid für dich das du dich momentan so fühlst. Ich glaube du hast dich schon entschieden. Lass den Gedanken zu und sei stark. Du kannst alles erreichen was du willst.
Ich war kürzlich in einer ähnlichen Situation. Ich war in einer 7 Jährigen Beziehung gefangen. Ich liebe die person immernoch, trozdem habe ich die Beziehung beendet, weil es so einfach nicht weiter ging. Ich habe versucht die Beziehung irgendwie hinzukriegen. Jetzt weis ich, dass ich das gar nicht wollte. Ich kann ihn entlich gehen lassen und an die schöne zeit zurückdenken. Die gemeinsame schöne zeit die ihr hattet, kann von niemandem genommen werden. Nicht einmal von ihm. Mach dich nicht abhängig von jemandem anderen. Sei wer du bist, und wenn er dich nicht so akzeptieren kann. Lass ihn. Schlussendlich tut es euch beiden nocht gut.. du wirst deinen weg gehen auch ohne ihn. Lerne neue leute kennen und irgendwan erfülle deinen traum selber. Ich denke du wirst mit ihm nicht glücklich, wenn du jetzt schon zweifelst. Aber ras ist deine Eigene entscheidung. Dafür oder Dagegen.
TONY ROBBINS… mein held u vorbild wie auch ziel…ich wuenschte ich haette mit 16 das gleiche getan wie du: seine buecher lesen;) dann waere ich laengst dort wo ich jetzt hin maschiere… aber vllt auch nicht;) wer weiss das schon;) aber ich kann jedem nur diesen coach empfehlen… er hat herz u skills wie kein anderer vor u nach ihm… vllt nach ihm…;)
wie schoen, dass du ihn auch gelesen hast tim;))
Hallo Tim,
Dein Artikel spricht mir aus der Seele, vielen Dank dafür!
Ich höre dieses „ich hab es ja versucht, hat aber nicht geklappt“ von meinen Lesern auch ab und an. „Ich habe versucht, meine Ernährung konsequent umzustellen, hat aber nicht geklappt.“
Daher hab ich den Artikel gleich mal bei mir verlinkt.
Alles Gute für Dich und liebe Grüße aus Sachsen, Karen
Super Beispiel, Tim – das ist eine Szene aus „I’m not your guru“. Spitzenfilm, kann ich sehr empfehlen! 🙂
DANKE dir, dass du mymonk nicht nur versuchst, sondern wirklich aktiv daran arbeitest und die Seite so schön wächst. Freu mich immer sehr über deine Artikel.
Alles Liebe,
Susi
Das fällt mir gerade auf, das das ähnlich ist wie Vertrauen statt Hoffen.
Mit hoffen ist die Vision schon recht entfernt, durch Zeifeln gestört und vielleicht an Bedingungen geknüpft. Während das Vertrauen den Fokus enger zoomt. Ich sehe es viel deutlicher vor mir und Bedenken sind aus dem Blickfeld. Ich bin im Wasser und denke nicht mehr nach. Ich bin schon gesprungen.
So finde ich es immer wieder bedauerlich, wie wenig unsere Kirchen die ursprüngliche Botschaft vermitteln und immer noch weiter das Hoffen einschummeln. Mit Vertrauen brauchen wir eben viel weniger ansprechbare Stellvertreter. Auch ist die machtgebende Angst weit geringer, da alles bereits gerichtet ist.
Das ist so einfach nicht richtig. Wenn ich Dir und auch Toni Robbins bisher eigentlich immer zustimme, möchte ich hier doch mal kurz bremsen:
Was auch immer man ‚meint‘ in einen Wort zu sehen, im Duden steht die festgelegte Definition dazu (siehe unten). Hinter „versuchen“ steht immerhin ein Wollen und vor allem ein Anfangen, das erst durch ein Scheitern beendet wird. Training funktioniert exakt so. Jeden Tag neu versuchen, jeden Tag einen Tick besser… „Versuch“ heißt Bewußtsein und Versprechen anzufangen, trotz der Schwierigkeit, dass man nicht sicher ist, ob man es schafft.
Bezogen auf das unsinnige Beispiel „Stuhl hochheben“ würde das bedeuten, man würde den Stuhl mit mentalen Kräften „versuchen“ hochzuheben. Nach 1.000 Versuchen hast du vielleicht Erfolg!
Versucht mehr, versucht täglich! 🙏🏻
Duden:
1. a) (etwas Schwieriges, etwas, wovon jemand nicht sicher sein kann, ob es gelingen wird) zu tun beginnen und so weit wie möglich ausführen
b) durch Ausprobieren feststellen; probieren
2. probieren
3. a) sich auf einem [bestimmten] Gebiet, auf dem man [noch] unerfahren, ungeübt ist, betätigen
b) (gehoben) erproben
4. (biblisch) auf die Probe stellen
http://www.duden.de/rechtschreibung/versuchen
Sonnige Grüsse aus Spanien,
Oliver