Teile diesen Beitrag "Du stehst vor einer Entscheidung? Darum solltest Du nicht zuviel grübeln"
Du grübelst und grübelst über den nächsten Schritt?
Wie Du Deine Liebe gestehen sollst oder Deine Absicht, Dich zu trennen; wie Du diesen großen Traum nun angehen sollst, der Dich vor Jahren das erste Mal geküsst hat, oder den Job kündigen, der Dich einfach nur noch anekelt mit seinen gelben Zähnen und dem fauligen Atem des Stillstands und der Langeweile?
Mir hilft es dann oft, an den Tausendfüßler zu denken, und Dir ja vielleicht auch:
Ein Fuchs ging zu einem Tausendfüßler, den er nun schon einige Stunden beobachtet hatte. Er fragte ihn:
„Wie schaffst Du es nur, so schnell zu laufen, ohne mit Deinen vielen Beinen durcheinander zu kommen?“
Der Tausendfüßler erstaunte. Er blickte auf seine Beine und antwortete:
„Menschenskinder, darüber hatte er nie nachgedacht, ist ja echt irre.“
Doch als der Tausendfüßler weitergehen wollte, stolperte er. Er konzentrierte sich, dachte nach, versuchte es noch mal … und stolperte wieder.
Seitdem ist der Tausendfüßler keinen einzigen Schritt mehr vorangekommen.
Das ist das simple Geheimnis: Der Tausendfüßler tut‘s einfach, Schritt für Schritt. Oder er hat‘s getan, bevor ihm Tausend Gedanken Tausend Beine gestellt haben.
Wenn Dich Grübeln seit Tagen, Wochen, Monaten oder gar Jahren nicht vorwärts gebracht hat … dann wird es das auch nicht in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren.
Ich hab‘s ja selbst so probiert, schon in vielen Situationen. Hab ewig nachgedacht, Gedanken gewälzt wie einen zähen Teig, auf Geistesblitze gewartet. Doch meistens blieb es dunkel.
Oft zeigt sich der Weg eben erst, wenn wir ihn gehen … Schritt für Schritt für Schritt, ohne zu viel nachzudenken.
Also:
Sei wie ein Tausendfüßler, der einfach MACHT, und fliiiieeeeg! (Ach nee, das waren andere Tiere, aber Du weißt, was ich meine.)
Mehr unter 10 Gedanken, wenn Du Dich nicht entscheiden kannst und unter 3 Gründe, Deiner Intuition zu vertrauen sowie im myMONK-Buch Wie man die richtigen Entscheidungen trifft.
Photo: Choice / Shutterstock
Hallo Tim,
Grübeln ist kontraproduktiv, zumindest wenn es in einer Dauerschleife ohne Ergebnis abläuft. Schön wäre es, einfach machen zu können. Ohne zu denken Dinge in die Tat umzusetzen. Nur wird das in der Praxis wohl kaum möglich sein. Wenn man Single ist, kein Eigentum besitzt und keine Kinder und keine Ehefrau zuhause hat (die man in diesem Beispiel noch liebt) dann sehe ich durchaus Potenzial sein Leben von Grund auf neu zu gestalten. Denn die Konsequenz erstreckt sich nur auf das eigene Leben, und nur passiv auf das der Anderen. Den Lieblingssatz von vielen Menschen kennen wir bezüglich dem festen Job “ Sei froh dass Du Arbeit hast!“ Und so falsch ist das nicht. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wird immer größer, der Kampf um begehrte Stellen immer härter, es ist nunmal fakt dass man in Bewerbungen einiges vorweisen muß um überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Es kommt immer darauf an welche Wünsche man selber hat, welche Ziele im Leben.
“ Nicht der ist arm, der wenig hat., sondern der, der mehr will als er hat“ Und wollen nicht die meisten von uns mehr? Selbst die hartgesottenen unter uns, die Lebemänner die erkannt haben was im Leben „wichtig“ ist. Kultur, gutes Essen, Reisen, guter Sex, Gesundheit usw. Nur lässt sich das nicht alles von Luft, Liebe und Blümchenflücken bezahlen. Auch nicht, wenn ich mich soweit wegrationalisiere, dass ich in einer kleinen 1ZKB Wohnung lebe. Die Immobilienpreise explodieren, und in einer Gartenlaube oder in einem Zelt zu leben ist (zumindest für mich) nicht unbedingt erstrebenswert. Und selbst wenn, als Selbstversorger, Do it yourself Mensch,kommt man ebenfalls nicht drumherum seine Brötchen zu verdienen.
Das zu tun, was man gerne macht, auch beruflich, würde ich auch gerne tun. Ein Buch schreiben, was künstleriches tun, anderen Menschen helfen, was für mich sinnvolles eben. Aber ich bin Realist, keiner wartet auf mich, ohne Referenzen einen Job zu finden, unmöglich,( und auf eine Umschulung oder ein Studium mit fast 40 hat man auch nicht unbedingt die Power und die Kraft) und vom Hobby zu leben, ist die Ausnahme. Heute meint ja jeder der etwas zu sagen hat, ein Buch schreiben zu müssen (das ist nicht auf dich bezogen, Du hast was zu sagen, und zwar auch etwas das ich tagtäglich gerne lese) Ich bin der Meinung, korrigiert mich wenn ich falsch liege, selbstständig in einem kreativen Beruf zu arbeiten, was nichts mit Wirtschaft und Kohle zu tun hat, ist finanziell gesehen, wohl das härteste was man tun kann um über die Runden zu kommen… und dieses Beispiel bezog sich auf einen Single. Nicht auszudenken wenn ein riesen Rattenschwanz mit Verpflichtungen dranhängt…(Kinder, Familie,Eigentum)
In diesem Sinne
LG
Henry
PS: Danke das es Deine Seite gibt, und dank an alle die darin schreiben (Autoren und Kommentare). Es versüsst mir immer den Morgen 😉
Lieber Henry,
bitte nimm es mir nicht übel, aber dein Kommentar macht einen sehr frustrierten Eindruck auf mich.
„Die Welt wird immer gemeiner, der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft, die Menschen sind unsozial, der Kapitalismus ist zum kotzen… “ mimimi…
Mag ja alles stimmen, aber jeder (auch du) hat die Möglichkeit jederzeit seinen Focus zu ändern und sich zu überlegen, worüber er/ sie sich aufregen will.
Mich hat mein Leben lang Unzufriedenheit angetrieben. Der Partner war irgendwann öde, der Arbeitsgeber doof, die Wohnung zu dunkel und ich habe Partner, Arbeitsgeber und Wohnungen gewechselt, bin aber dadurch auch nicht zufriedener geworden.
Bis ich erkannt habe, dass Zufriedenheit nicht von außen, sondern von innen kommt (z.B. durch Meditation, Yoga, Gelassenheit). Ich habe mittlerweile die schönste Wohnung der Welt und einen Job, der mir Spaß macht und mit netten Kollegen und ich habe momentan gar kein Bedürfnis mehr, irgendetwas an den Gegebenheiten zu ändern.
Hallo liebe/r Indie,
vielen Dank für Deine Antwort. Nein, ich nehm es Dir nicht übel, warum auch.
Das (langfristige) Zufriedenheit von Innen kommt, und nicht von Außen, das ist klar. Ich finde es schön dass Du für Dich einen Weg gefunden hast und es Dir damit gut geht.
Den Focus auf etwas zu ändern, kann einem Gelassenheit geben. Man ärgert sich weniger, sieht Sachen entspannter usw. Oft lernt man Dinge zu aktzeptieren, zu schätzen, und daraus resultierend geht man positiver damit um. Das funktioniert aber nur begrenzt. Es gibt Menschen die hochsensibel sind (darunter zähle ich mich) die auf jede Kleinigkeit ( Stress, Alkohol, Koffein,Schlafmangel usw) kleinlich reagieren. Dementsprechend muss man sich „anpassen“ Natürlich kann so etwas frustrieren, wie Du es oben schreibst, sollte aber nicht die Kernaussage des Frustes transportieren.
Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, jeder eine innere Stimme, jeder eine Herzensaufgabe. Der sollte man nachgehen um darin seine persönliche Erfüllung zu finden.
Ich sags mal Salopp, wenn ich auf ein Haufen Scheisse blicke, und meinen Focus ändere, aktzeptiere ich den Haufen scheisse, ich lerne damit umzugehen, ich passe mein Verhalten und mein Denken an, aber der Haufen Scheisse bleibt immer noch ein Haufen Scheisse.
Wenn Du es geschafft hast durch Yoga und Meditation Deine Mitte zu finden, dass auf einmal der Job Spaß macht, die Menschen toll sind, und alles wunderbar ist, dann hat das Problem in Dir selbst gelegen und Du hast es gelöst. Kommt das Problem aber von außen, nachweislich von außen, bringt Dir diese Anpassung außer Resignation gar nichts. Denn das Problem verschwindet nicht, denn es ist ihm egal was ich darüber denke.
LG
Henry
Hallo Henry,
Du hast es auf den Punkt gebracht. Es gibt viele Dinge, die kann man mit gutem Gewissen wohlwollend akzeptieren. Nämlich alles, was uns objektiv nicht schadet. Zum Beispiel die meisten Eigenheiten, Handlungen und Meinungen unserer Mitmenschen.
Es gibt aber Dinge, die sind einfach nur schlecht und müssen unter Einsatz von Geld und Energie geändert werden. Liegt z.B. meine Wohnung an einer stark befahrenen Straße, dann ist das auf Dauer für meine Gesundheit äußerst gefährlich, auch wenn ich Autos sehr liebe. Gedankenloses Akzeptieren oder positives Uminterpretieren wäre hier fatal.
Grüße, Peter
Hallo Tim,
ein sehr schönes Bild, das du zeichnest. Wir merken es immer wieder aufs Neue, dass Grübeln nichts bringt. Zu sehr in den eigenen Tiefen der Gedanken abtauchen führt häufig zu Zirkelschlüssen, Hirngespinsten oder (unbegründeten) Ängsten.
Die Handlung selbst ist in fast allen Fällen nicht so schlimm, wie das Bild das zuvor im Kopf rumgeisterte. Und genau dieses Bild führt zur Handlungsunfähigkeit.
Wie soll der Tausendfüßler tausend Füße zeitgleich bewusst koordinieren? Funktioniert genauso wenig, wie wir es schaffen 100 Variablen gleichzeitig zu berücksichtigen und deren Einfluss zu berechnen.
Daher: Handeln und währendessen adjustieren.
Beste Grüße
Mike
Aus meinem Bewusstsein heraus, bezieht sich das Grübeln, auf ein sich identifizieren mit einer bestimmten Sache einer Angelegenheit. Die daraus resultierende Emotion, hält einen buchstäblich gefangen, mit weiteren grübeln. Ein Kreislauf von gedanklichen sowie bildlichen Abläufen.
Nicht selten, dürften es wohl sorgenvolle Gedanken, an das eigene Leben sein.
Ist nur die Frage offen, was mit Grübeln genauer gemeint ist. Sicherlich ist es wieder mehr problematisch für Kopfmenschen. Und für Menschen mit eher wenig Urvertrauen. Allein mit dem Kopf lassen sich eben die stimmigen Richtungen nicht so leicht erkennen.
Sich einmal innerlich zu sortieren und im Verlauf so mancher wachen Stunde zu sich zu finden und hineinzu fühlen. Das finde ich sinnvolles Grübeln. Und so manche Fehler müssen ja auch nicht unbedingt nochmal erlebt werden.
Mit etwas Vertrauen und Mut kann ich heute ziemlich spontan das tun, was eine Situation erfordert oder zumindest etwas zu ende bringt. Ich denke, dafür braucht es auch manchmal das Grübeln, wenn es eben da ist. Egal was dann ist. Es ist erledigt und der Impuls war ja da. Ich vertraue dem Schub von innen und vergesse das dann wieder ohne viel Zweifel. Mit dem Vertrauen in mich und diese Stimme, wurden die Reaktionen auch noch zuverlässiger.
Hallo Tim,
ein sehr interessanter Beitrag, vielen Dank!
Endloses Grübeln kostet nicht nur viel Zeit, sondern beeinflusst auch unser Nachdenken zunehmend negativ. Es gibt so einige Methoden aus der Kognitive Verhaltenstherapie, die möglich machen das Gedankenkarussell zu stoppen. Eine diese Methode habe ich auch ausprobiert, die heißt expressives Schreiben. Also anstatt über eine Sache zu grübeln, darüber mindestens 30 Minuten zu schreiben. Diese Methode hat mir nicht viel gebracht, wahrscheinlich weil ich zu dem Moment zu ungeduldig war :). Und doch diese Methode ist sehr hilfreich, nur wahrscheinlich war nichts für mich. Mir haben dabei meine persönliche Affirmationen sehr geholfen. Sobald ich anfing zu grübeln, habe ich sofort meine persönliche Affirmationen gesprochen und so war ich vom Grübeln etwas abgelenkt. Also, mit Hilfe meine persönlichen Affirmationen ist es mir gelungen für eine Weile nicht nur das Grübeln zu stoppen, sondern in dem Moment mich auch an das zu erinnern was mir wichtig ist.
Viele Grüße
Olga
Hallo Tim,
tatsächliche habe ich diese Geschichte auch erst vor kurzem Gelesen und fand sie echt klasse! Einfach nicht zu viel drüber nachdenken, sondern einfach mal machen!
Liebe Grüße
Tim
Hallo Tim,
sehr eindrucksvoll! Danke für deine Worte und Anregungen. Grübeln ist oft nicht konstruktiv. Mir hilft es bei einer Entscheidung besonders gut, wenn ich versuche, den Kopf auszuschalten und in mein inneres Gefühl, die Herzensstimme hineinzuhorschen. Dann kommt Klarheit auf und manchmal ist das, was ich dann erhalte etwas ganz anderes, als was mein Kopf gemeint hätte… Liebe Grüße!
Du hast ja so recht……leider arbeitet mein Gehirn autark von mir 😙