Teile diesen Beitrag "Die 4 Stufen der Glaubwürdigkeit (Warum Dir niemand glaubt)"
Ladies und Gentlemänner,
das große, ja das größte Geheimnis ist keins mehr.
Denn stell Dir vor: ich hab es gelüftet und weiß jetzt, was zu tun ist – wie Du abnehmen kannst, oder reich und frei und sorgenlos wirst oder endlich dieses große Problem lösen kannst, das Dir schon so lang die Luft wegschnürt.
Und ich erzähl’ Dir davon, aber Du willst es nicht hören. Also erzähl ich’s Dir noch mal, doch Du sagst nur: ich soll aufhören, Dich zu stören.
So geht’s mir mit jedem, dem ich’s erzähle. Irgendwie will es keiner hören und keiner will mir glauben.
Warum nur?
Goooooottt, waaarrrumm nur gibst Du mir die Erkenntnis, aber keine Stimme, nach der man lechzt?
Und Gott sprach – mal wieder durch den famosen Seth Godin – von den vier Stufen der Glaubwürdigkeit:
- Menschen glauben nie, was Du ihnen erzählst.
- Menschen glauben selten, was Du ihnen zeigst.
- Menschen glauben oft, was ihre Freunde ihnen erzählen.
- Menschen glauben immer, was sie sich selbst erzählen.
Auch Du willst mehr Menschen, die Dir zuhören und glauben?
Dann kannst Du zum Beispiel Folgendes tun:
- Du kommst dem Anderen näher. Nicht wie Kellner, die wissen, dass ihr Trinkgeld steigt, wenn sie den Gast zuvor mal angefasst haben (statt 12% Trinkgeld gibt’s durchschnittlich 14% nach Anfassen der Schulter, sogar 17% nach Anfassen der Hand). Sondern authentisch. Statt zu sprechen hörst Du erst zu. Und wenn Du dann sprichst, nicht zuerst über Deine Idee, Deinen Wunsch oder Dein Produkt, sondern: über Dich. Du öffnest Dich, baust die Beziehung auf.
- Du erzählst ihm – auch – was er sich längst selbst erzählt. Und ergänzt es um das, was Du vermitteln willst. Vielleicht kannst Du’s ihm auch zeigen, idealerweise an ihm selbst, nicht nur mit Handyfotos, die Deine Tante Olga strahlend zeigen, nachdem sie Deine Tipps beherzigt oder Dein Produkt benutzt hat.
Dabei hilft es natürlich, wenn Du selbst an das glaubst, was Du erzählst. Siehe: Die 3 Dinge, die Dein Leben authentisch machen (oder zu einer Lüge).
Glaub mir oder glaub mir nicht: ich gehe jetzt gleich mal ne Runde durch den Park, mit Musik in den Ohren und hoffentlich ein paar guten Gedanken zwischen ihnen. Ich wünsch‘ Dir eine gute neue Woche.
Photo: Hejl
Guten Morgen Tim,
ist ja schön geschrieben, aber das glaub ich dir nicht 😉
Doch, es stimmt natürlich! Aber irgendwo fehlt mir noch was dabei. Ich kann es selbst nicht genau unterscheiden, aber ich sag dir, was ich dazu denke:
Wenn du den Leuten wichtige Erkenntnisse oder ähnliches erzählst (Dinge die zunächst unbequem sind, ihre Welt auf den Kopf stellt, ihnen zeigt, dass sie auf dem Holzweg sind etc…), glauben sie dir i. d. R. nicht. Sie glauben dir sowieso nicht, wenn du ihnen Bücher oder Ratgeber in die Hand drückst und ihnen sagst, dass das ihr Leben verändern wird. Solche Dinge glauben sie meist erst dann, wenn sie selbst darauf gekommen sind oder die Effekte bei anderen selbst erlebt haben. – Passt also zu deinem obigen Text.
Wenn du den Leuten erzählst, dass dieses eine Wunderprodukt ihr Leben verändern wird, dann glauben sie es direkt und reißen es dir aus der Hand. Erst recht, wenn du schon ein paar Kunden vorweisen kannst, denn der Mensch wird hier zum „Herdenvieh“. – Deutet darauf hin, dass Menschen dir bequeme Dinge gerne abkaufen, unbequeme nicht.
Wenn du den Leuten erzählst, dass ihr Frieden von Terroristen / ihre Gesundheit von neuen gefährlichen Krankheiten (für die du ihnen natürlich direkt ein Medikament für 69,95€ anbietest) oder ihr Geld von einer Finanzkrise bedroht wird, dann glauben sie dir sofort. – Worauf lässt das nun schließen?
Liebe Grüße
Norman
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PS: Hab nun schön öfter gelesen, dass du oft und gerne im Park unterwegs bist. Ist das ein (Morgen-)Ritual von dir? (Ich erwarte keine Antwort, falls dir die Frage an dieser Stelle zu persönlich ist)
Guten Morgen Weltmeister Norman,
die Frage find ich sehr spannend!
Vielleicht ist es wirklich auch eine Frage der Mittel, mit denen man Menschen zum Handeln bewegen kann.
Und vielleicht ist es gar nicht so Glaube, der sie dann handeln lässt, sondern Panik, Verzweiflung, übertriebene Hoffnung (spürend, dass sie übertrieben ist).
Möglicherweise kann man sagen:
– Glaube entsteht meist eher langsamer, eher sanfter
– Handeln hängt davon nicht unbedingt ab, kann aber auch mit Gewalt (Angstmachen etc) getriggert werden
Naja, so ganz gefällt mir meine Antwort darauf noch nicht.
Aber was mir noch einfällt:
Wie viele Leute und Firmen versuchen denn, Wunderprodukte zu verkaufen – und wie viele von denen sind damit wirklich erfolgreich?
Und klar kannst Du fragen – ja, der Gang durch den Park ums Eck ist auf jeden Fall ein Ritual von mir. Meistens in der Mittagspause, gern aber auch mal am frühen Morgen wenn nur Rentner und Hundebesitzer unterwegs sind. Naja, andere Leute sind da auch später am Tag nicht unterwegs, die scheinen was anderes zu tun zu haben. Mir tut es einfach gut, mich ein bisschen (und wirklich nur ein bisschen) zu bewegen, was Grünes zu sehen, mal raus und auf neue Ideen zu kommen.
Liebe Grüße und einen sonnigen Tag,
Tim
Guten Morgen Tim,
ich fang mal mit einem “ ich “ an.
Ich erzähl selten etwas über mich ( obwohl ich es grade mach )
Ich laß den Menschen in meiner Nähe etwas über sich erzählen.
Intressanterweise hab ich für mich festgestellt das man ein Gespräch gut lenken kann.
Habe ich dann von meiner Seite was wichtiges mitzuteilen, geht das fast automatisch.
Die Schwierigkeit, wobei schwierg das falsche Wort ist.
Je näher man diesem Menschen ist desdo weniger erreicht man ihn sofort 😉
Es ist die Kunst den “ Gedanken der eigenen Idee“ zupflanzen.
Liben Gruß Gabi
Hi Gabi,
danke für Deine Zeilen.
Was glaubst Du, woran das liegt, dass mehr Nähe oft dazu führt, weniger erreichen zu können?
LG
Tim
Meines Erachtens ist es der Versuch des Gleichseins 🙂
Man versucht das Gespräch im Einklang zu bringen, durch Worte ode Gesten
Das spiegeln…
Dadurch können Impulse verloren gehen.
Ist man sich dessen bewußter erreicht ein oder das Gespräch viele Höhepunkte auf beiden Seiten.
Hi Nate,
*lach*, dann auf jeden Fall danke schon mal für die Ehre, wenn sie auch vielleicht schon bald wieder vorbei ist.
Darf ich fragen, was Du noch so liest, in „unserem Feld“?
LG
Tim
Hi Nate,
so viele gibt’s da bei mir nicht. Steve Pavlina noch. Und Zenhabits. Damit kommt man schon recht weit, denke ich. 🙂
Neville Medhora und Noah Kagan kannte ich noch gar nicht, da schau ich mal rein!
Liebe Grüße, und schön, dass Du wieder Fahrt aufnimmst mit dem Bloggen, das freut mich.
Tim
Danke Tim.
Finde Deine aufgeführten Punkte sehr passend.
LG
Vio