Mittels Stress-Test soll die Frage beantwortet werden: „Wie gestresst bin ich?“. Das ist nämlich die Grundlage, um seinen Stress besser bewältigen zu können. Im Internet kursieren zahlreiche Stress-Tests. Doch so kompliziert muss es gar nicht sein. Meist hilft schon die einfache Frage.
Der beste Stress-Test: „Wie viel Stress empfinde ich jetzt gerade?“
Klingt simpel? Ist es auch. Unser Körper ist ein hochkomplexes System, das viel mehr über sich weiß, als wir manchmal wahrhaben wollen. Hören wir also kurz in uns hinein, und unterziehen uns damit dem einfachsten und vermutlich besten Stress-Test überhaupt.
Vielen Menschen hilft es, eine Zahl zu bestimmen, die den aktuellen Stresslevel wiedergibt. Wie gestresst bist Du gerade – auf einer Skala von 0 (gar nicht gestresst) bis 10 (extrem gestresst)?
Körperliche Verspannungen erkennen
Hilfreich kann es auch sein, seinen Körper kurz auf Verspannungen zu „scannen“, zum Beispiel mit den folgenden Fragen. Und am besten mit geschlossenen Augen.
- Runzel ich meine Stirn?
- Ziehe ich meine Augenbrauen zusammen?
- Beiße ich die Zähne zusammen?
- Ziehe ich meine Schultern hoch?
- Sind meine Arme angespannt?
- Ist mein Bauch angespannt?
- Sind meine Beine angespannt oder die Zehen zusammengerollt?
- Habe ich körperliche Beschwerden?
Mit ein bisschen Übung gelingt der Bodyscan locker innerhalb einer Minute. Dabei stellen wir nicht nur fest, ob wir verspannt sind. Gleichzeitig treten wir auch in Kontakt mit unserem Körper, was entspannen kann.
Weitere Stress-Symptome – eine Art Stress-Test
Daneben gibt es weitere Stress-Symptome, die sich im Körper, im Geist und im Verhalten zeigen. Ihr könnt den aufgeführten Symptomen jeweils eine Punktzahl von 0 bis 3 zuordnen:
0 = kommt nie vor
1 = kommt manchmal vor
2 = kommt oft vor
3 = kommt sehr oft vor
Symptome | Punkte (0 = nie, 3 = sehr oft) |
Häufige Müdigkeit und Erschöpftheit / fehlende Energie | |
Herzklopfen und starker Pulsschlag | |
Schnelle Atmung | |
Verstärktes Schwitzen | |
Trockener Mund, Schwierigkeiten beim Schlucken | |
Kalte Hände oder Füße | |
Schmerzen an Nacken oder Schultern | |
Rückenschmerzen | |
Kopfschmerzen | |
Zähneknirschen / Zähnezusammenbeißen | |
Engegefühl in der Brust | |
Übelkeit und Magenprobleme | |
Durchfall oder Verstopfung | |
Schlafstörungen | |
Nägelkauen | |
Nervöse Zuckungen / Ticks | |
Häufige Erkältungen / Infekte | |
Verstärkter Alkoholkonsum | |
Verstärktes Rauchen | |
Verstärkter Gebrauch von Medikamenten oder Drogen | |
Übermäßiges Geldausgeben | |
Übermäßiges Essen | |
Regelmäßige Abwesenheit vom Arbeitsplatz | |
Nervosität, Ängstlichkeit | |
Verstärkte Gereiztheit | |
Erlebte Belastung | |
Sorgen | |
Ungeduld, Rastlosigkeit | |
Wut | |
Vergesslichkeit | |
Weinkrämpfe |
Am Ende einfach die Punkte zusammenzählen und in der folgenden Legende nachschauen, worauf die Punktzahl hindeutet.
Punktezahl | Bedeutung |
0 bis 15 | Weniger gestresst als der Durchschnitt |
16 bis 30 | Durchschnittlich gestresst |
31 bis 39 | Etwas überdurchschnittlich gestresst |
40 und mehr | Deutlich mehr gestresst als der Durchschnitt |
Ob es sich bei den Stress-Symptomen bereits um Anzeichen eines Burn-outs handelt, könnt ihr unter Burn-out-Test erfahren.
Die Suche nach den Ursachen
Das Stress-Maß einer Person lässt sich objektiv und von Außen nur schwer bestimmen, anders als beim Puls oder Blutdruck gibt es keine simplen Geräte dafür.
Mit einem ausführlichen Stress-Test sollte weniger bestimmt werden, wie gestresst man ist – das weiß man in der Regel selbst am besten. Viel mehr geht es darum, die Ursachen des Stress herauszufinden. Das heißt: Stress-Test ja, aber eher auf die selbst angekreuzten Stress-Quellen achten als auf den ermittelten Wert.
Große Veränderungen im Leben und wichtige private, berufliche, psychische und körperliche Probleme sind die wichtigsten Stressfaktoren.
Die folgenden Fragen helfen Dir dabei, den Ursachen auf die Schliche zu kommen. Du kannst Dein Stresslevel von 0 (gar kein Stress) bis 10 (extrem viel Stress) jeweils angeben:
Ursache | Stress (0-10) |
Beziehungsprobleme / Eheprobleme | |
Druck aus der Familie | |
Sorgen um den Partner | |
Sorgen um die Kinder | |
Sorgen um die Eltern | |
Tod eines nahestehenden Menschen | |
Gesundheitliche Probleme (körperlich und psychisch) | |
Finanzielle Sorgen | |
Probleme / Sorgen im Beruf (z.B. drohender Arbeitsplatzverlust) | |
Langer oder stressiger Weg zur Arbeit | |
Probleme mit der Wohnsituation oder den Nachbarn | |
Verantwortung für den Haushalt | |
Änderungen im Lebensumfeld (z.B. Umzug) | |
Probleme mit Freunden / dem sozialen Leben / Einsamkeit | |
Bedenken bezüglich des eigenen Aussehens | |
Schwierigkeiten mit eigenen Eigenschaften oder Verhaltensweisen | |
Angst vorm Älterwerden (oder Ältergewordensein) | |
Zu wenig Zeit für sich | |
Langeweile |
Hierbei geht es nicht darum, die Zahlen am Ende zu einer bestimmten Punktzahl zu addieren: jeder Mensch reagiert schließlich anders auf äußerliche Situationen. Das Bewerten der Stressquellen zeigt uns jedoch, warum wir gestresst sind und gibt uns Hinweise darauf, was wir gegen unser Gestresstsein tun können.
Stresstagebuch
Wer sich noch klarer darüber werden will, wann er eigentlich aus welchen Gründen Stress empfindet, kann dies mit dem Stresstagebuch von myMONK erledigen.
Stress
Stress-Definition (Was ist Stress?)
Positiver Stress?
Nimmt der Stress zu?
Stressfaktoren
Wie uns Stress krank macht
Stress-Symptome
Stress-Test
Stresstagebuch
Stressbewältigung