Hey Spammer,
Ihr mit eurem Dreck.
Mit den gefälschten Rechnungen und Mahnungen und den Passwörtern, die ich eingeben soll und der Hilfe, die ihr angeblich braucht und den Millionen, die ich gewonnen habe, schon Millionen Mal, und mit allem, was ihr mir und meinem Penis und Bauchfett und meinem Konto andrehen wollt.
Fake
Fake
Fake
Fäkalien.
Wenn ihr in der Hölle seid, dann kommt der Teufel täglich und scheißt einen riesigen Haufen ausgedruckter Spam-Mails auf euch, und ihr werdet strampeln und nach Luft ringen wie im Todeskampf.
Und wenn ich auch in der Hölle bin, dann bestimmt in ner anderen Abteilung, aber ich werde euch besuchen, wenn man mich lässt, und euch den ganzen Mist vorlesen, von morgens bis abends, in miesestem Deutsch, immer wieder, und ihr werdet durchdrehen und hoffen, dass ihr am nächsten Papier-Schiss des Teufels erstickt, aber das wird nicht passieren.
Oder ihr hört endlich auf mit eurem Dreck, lasst uns in Ruhe, macht was aus eurem Leben und zeigt euren Eltern, dass sie euch nicht ganz umsonst großgezogen haben.
In Liebe und Abscheu,
Tim
P.S.: Gilt in abgeschwächter Form auch für alle Newsletter, für die ich mich nie angemeldet habe. In Deutschland könnt ihr euch als Unternehmer damit teuer abmahnfähig machen. Ist nur ne Frage der Zeit …
P.P.S.: Vom Gegenteil von Spam kannst Du hier lesen: Wie Du echten Wert schaffen und von Deiner Leidenschaft leben kannst.
Photo: Craig Sunter
Moin Tim,
kann dich gut verstehn – habe gerade auch wieder nen Sack voll Mail-Müll rausgetragen. Aber Aufregen bringt leider nichts.
So gut sollen die Spammer es nicht haben, dass wir ihnen auch noch die Gewalt über unsere Gemütsruhe geben!
Vielleicht magst du ja auch mal bei mir reinschauen und meinen Trick ausprobieren.
http://www.vomleben.de/mit-5-worten-zu-unerschuetterlicher-gelassenheit/
PS: Erfüllt nicht alles auf der Welt einen Zweck? Könnten Spammer auch für was gut sein?
Gruß Norman
Guten Morgen Norman,
schöner Text, danke!
Ich finde, man DARF durchaus auch mal genervt sein. Ob das Gefühl was bringt oder nicht:
es ist nun mal da.
Gerade jetzt, wo ich mal wieder 5000 Euro auf ein chinesisches Konto überwiesen habe und die versprochenen 200% Rendite einfach nicht zurückkommen (wobei, ich weiß es nicht, weil ich mich in mein Konto nicht mehr einloggen kann, seitdem ich dafür neues Passwort auf den Rat einer Mail hin gesetzt habe). *lach*
Und das Angepisstsein hat noch einen echten Vorteil:
es kann uns zum Handeln bewegen. In diesem Beispiel etwa, indem wir die nie bestellten Newsletter-Versender abmahnen … (die mir nämlich auch manchmal echt aufn Sack gehen). Vermutlich ist mir das den Aufwand nicht wert, aber wer weiß …
LG
Tim
ich fand den Artikel gerade total lustig und finde, er hat somit einen irren Wert ;-)). ich glaube auch, er macht mich gelassener als wenn ich mich jetzt voll bemühe, dauernd gelassen zu sein, das nervt mich sowieso. und: wenn alles einen Sinn hat, dann vielleicht auch das sich aufregen, Norman? 🙂
Danke Üt. Mich nervt es jetzt, ein wenig später, auch schon wieder viel weniger – manchmal ist die beste Form, irgendwas loszulassen (wie Ärger), es rauszulassen, schätze ich.
und ich hoffe, dass dich bald wieder etwas nervt und du wieder so einen wunderbaren farbenfrohen Artikel schreibst oder dich aufregst. wie ich z.B. auch Serdar Somuncu und sein „hatebook“ klasse finde. überhaupt ist doch der Witz am Leben, dass man die Energien (Gefühle) wertfrei wahrnimmt, ZULÄSST und was draus kreiert, zumindest fühle ich mich dann immer lebendig. Und du hast aus Ärger, der vielleicht erstmal unangenehm ist (, vermutlich aber nur, weil so negativ konnotiert: „hör doch auf dich zu ärgern“ – wie oft haben wir das schon gehört), etwas Schönes, Lustiges, Verbindendes geschaffen. Und dafür eben danke und ich sollte mich wohl auch bei den Spam-Mailern bedanken. Ferner kommt mir der Gedanke, dass ich dich ärgern könnte, weil dann musst du den Ärger ja wieder irgendwo rauslassen. hihihihi
Das schaffst Du, Üt! 😉
(und dankeschön noch mal für Dein Kompliment an den Text!)
Lieber Tim,
8 Gründe, warum ich mich nie über Spam-Mails aufrege:
1. Weil ich mich umso mehr freue, wenn eine „echte“ E-Mail kommt, wenn ich zuvor schon 20 Spam-Mails wegsortiert habe.
2. Weil mir das miese Deutsch in den Spammails zeigt, wie schwierig es ist, diese einzigartige Sprache perfekt zu beherrschen und wie glücklich ich mich schätzen kann, diese Sprache bereits als Baby erlernt zu haben.
3. Weil mir die „Ihr Onkel X ist gestorben, wohin sollen wir die 10 Mio Euro Erbe überweisen?“ E-mails zeigen, dass ich in der glücklichen Lage bin, finanziell nicht so verzweifelt zu sein, auf solche leeren Versprechen reinzufallen.
4. Weil mir die „Viagra“ und „Penis-Vergrößerungs“ E-Mails bewusst machen, dass ich großes Glück habe, dass mein Freund keine Probleme hat, in Stimmung zu kommen und ich mit der Größe aller seiner Körperteile *hust* überaus zufrieden bin. 😉
5. Weil mich die „kaufen Sie dies und das“ E-Mails einmal mehr daran erinnern, dass mich Konsum nicht glücklich macht und ich mein Herz nicht an Dinge hängen möchte.
6. Weil mich die „Reisen Sie hier und dorthin“ E-Mails daran erinnern, wie gern ich reise und mich inspirieren, bald wieder eine Reise zu buchen und mir die Welt aus einer anderen Perspektive anzusehen.
7. Weil ich jedes Mal wieder stolz bin auf mein Gehirn, das in sekundenschnelle zwischen Spam- und echten E-Mails sortieren kann und ich dadurch trainiere, auch in anderen Situationen im Leben Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
8. Weil mich der Gedanke an Spam-E-Mail-Schreiber daran erinnert, was für ein Glück ich habe, dass ich einen Job habe, bei dem ich echte Werte schaffen kann anstatt anderen Menschen Müll anzudrehen, den sie nicht brauchen!
Aber ich bin auch eine hoffnungslose Positiv-Denkerin. 😉
Wünsche einen entspannten Brückentag!
Liebe Grüße
Arizona
Hi liebe Arizona,
danke für Deinen wunderbaren Kommentar! Wenn ich mich wieder abgeregt habe werde ich mir diese Dinge häufiger bewusst machen. 🙂
LG
Tim
Würde mich interessieren, inwiefern dies mit unserem Gedanken-Spam zusammenhängt 😉
P.S. Mein E-Mail-Account ist („TOI TOI TOI!“) bisher absolut und seit Jahren Spamfrei 😀
Auf dass dies so bleiben möge!
Und das auf
Fake
Fake
Fake
etc.
bezogen?
Richtig Dufte!
Bin mir gerade nicht sicher, ob Du’s ironisch meinst. Ich find’s ja schon ganz gut, was ich da geschrieben habe 😉
Hi Vio,
meinst Du, was der Text mit dem Rest von myMONK.de zu tun hat?
Oder wortwörtlich, wie äußerer Spam und innerer Spam zusammenhängen könnten?
LG
Tim
Wortwörtlich, im übertragenem geistigen Sinne, ja.
Wollte Dich bestimmt nicht antickern, denn Deine Gedanken, die Du via myMonk mit uns teilst, sind sehr wertvoll.
Wie ich bereits schrieb, schätze ich Deinen (meist frisch duftenden 😉 ) Schreibstil.
Nur forsche ich ebenso gerne nach der Ursache, sprich warum erhalte ich so viel Spam?
Scheint ja irgendwie ein Massenproblem zu sein.
Es ist ja auch so, dass wir tagtäglich mit Informationen überflutet werden, die unsere Gedanken anregen. Und wieviel Spam, produzieren wir dann in uns durch derlei Anregungen?
Du hast einen wunderbaren Artikel über Nachrichten geschrieben und Nachrichten führen doch ebenso zu unnötiger Gedankenaktivität, wie ich finde.
Wenn ich hingegen die zu mir kommenden Information reduziere und gleich sortiere, vielleicht kann Spam dann erst gar nicht entstehen?
So meine These.
LG
Vio
Informationen, die wir übrigens aus uns heraus im Außen anziehen, führen nicht zu Spam. Das meine ich mit reduziert.
Hingegen andere Menschen wiederum auch für viel Gedanken-Müll bei uns sorgen können……….. wenn man denn gedanklich drauf eingeht und sich mit deren ”Müll“ beschäftigt.
Stressen uns also wirklich die Spam-Mails, oder ist es etwas anderes, was wir übersehen und auf was diese uns Aufmerksam machen wollen?
Danke Vio, für die in jedem Fall duftenden Blumen. 🙂
Ich denke, vor allem zwei Dinge tragen zum Spam bei:
1) Die Spammer wollen es sich einfach machen.
2) Die Spammer haben es einfach. In kürzester Zeit können sie Tausende oder Millionen Dinger mit einem Knopfdruck.
Deswegen denke ich, hat es wenig mit einem Gesetz der Anziehung oder so zu tun, es ist einfach ein Phänomen unserer Zeit. Und ich finde es aufrichtig verachtenswert, wie diese Leute nicht nur ihr Leben verschwenden, sondern auch meine Zeit (und wenn es nur ne Minute am Tag ist). Vielleicht ist es meine Hilflosigkeit, die mich da stresst und wütend macht.
Als Selbstständiger entkommt man dem nur, wenn man einen zuverlässigen Angestellten sortieren lässt. Ansonsten ist zumindest das gefühlte Risiko groß, dass einem beim Nichtdurchschauen Aufträge oder so entgehen.
Immerhin bekomme ich keinen telefonischen Spam: meine Business-Telefonnummer führt immer auf eine Mailbox. Das ist schon auch ziemlich viel wert für mich, dass mich nicht ständig irgendwer anruft.
Es gab eine Zeit, da war auch mein Postfach voll mit Spam-Mails und es werden in Zukunft (vielleicht) Tage kommen, in denen ich wieder welche erhalte.
Wer weiß 🙂
Ein herrlicher Rant 🙂 Danke, Tim!
Dankeschön Holger – hab übrigens durch Deinen 5-wortigen-Kommentar 1 neues Wort gelernt!
Lieber Tim, ich hatte im Mai vor zwei Jahren einen ähnlichen Anfall. Ich hab´ das damals so formuliert: http://eichl.com/2012/05/16/was-ich-spammern-wunsche/
Hi liebe Gabi, danke – das ist ein schöner Wunsch, den Du da für die Spammer hast! 🙂
Boah, danke Tim. Sowas in der Art – haha – dachte ich erst kürzlich. Hoffe mindestens 1 Spammer liest das, schämt sich und hört auf. Oder ist der Spammer-Job so gut bezahlt, so dass das so „gut“ läuft?! Überlege schon die Mail zu löschen, da abmelden bei vielen ja nicht geht. Was soll das?
Hi Valeria,
ich glaube kaum, dass der Text irgendeinen von den Wichsern zu irgendwas bewegen wird.
Aber es tat einfach gut, das mal rauszubrüllen.
Der Spammer-Beruf ist in den seltensten Fällen gut bezahlt, schätze ich, aber: er ist auch wenig aufwändig und daher sehr verlockend.
LG
Tim
Wer weiß, Tim. Wer, weiß, wer hier so mitliest. 😉 Du hast deinen Beitrag geleistet – jetzt sind „die“ an der Reihe.
Schön, dass es dir dadurch „besser“ geht. Ok, verstehe… LG zurück.