Teile diesen Beitrag "Wie wir uns gegen echte Veränderung wehren (und 4 Fragen, die dann helfen)"
Es gibt Zeiten, da muss sich einfach etwas ändern. Grundlegend.
Wie in einer Geschichte von Anthony de Mello:
Es war einmal ein König.
Ein guter König mit einem langen Bart und einem liebevollen Herz. Aber auch mit dem Ruf, am Alten zu kleben.
Eines Tages hörte er, dass im Staatsgefängnis immer wieder eine ganze Reihe Unschuldiger eingesperrt wurden.
Das darf doch nicht war sein, dachte der König. Und befahl ein anderes, bequemeres Gefängnis für Unschuldige zu bauen.
Statt das alte, bis auf die Knochen kaputte Justizsystem zu verändern, parfümierte er nur diesen stinkenden Hundehaufen der Ungerechtigkeit.
Guter König, das bringt doch nichts.
Aber ich versteh Dich.
Mir geht‘s doch manchmal genauso. Ich sehne mich nach Veränderung, klammere mich aber am Alten fest, als würde ich sonst ins Bodenlose fallen fallen fallen, obwohl ich nur eine Armlänge vom Grund entfernt bin. Oder ich traue mich nicht mal, weiter und breiter zu denken als bis zu den Gitterstäben meiner selbstgebauten Gefängniszelle im Kopf.
Dann helfen mir oft die folgenden Fragen, vielleicht helfen sie Dir auch:
- Was passiert, wenn ich so weitermache wie bisher (wie wird es stinken, wenn das Parfüm leer ist)?
- Was würde ich tun, wenn ich noch mal ganz neu – bei Null – anfangen müsste?
- Was würde ich tun, wenn ich wüsste: ich hab nur noch ein Jahr zu leben?
- Was kann ich tun, um mir die Veränderung leichter zu machen (welche kleinen Schritte kann ich gehen, siehe Das Zen des Beginnens, welche neuen Gewohnheiten bringen mich weiter)?
Und wenn ich mal wieder über mein Schicksal und den schweren Wandel jammere wie eine einsame arme alte Frau, die gerade ihre geliebte kleine Miezekatze mit ihrem Monstertruck-Rollator überfahren hat, dann versuche ich mir klar zu machen:
Niemand hat gesagt, dass es immer leicht werden würde, das Leben (das echte Leben, kein Stillleben).
Heute würde ich gern von euch wissen:
Kennt ihr von euch selbst solche „Scheinveränderungen“ wie die des Königs? Und was hat euch vielleicht geholfen, irgendwann wirklich etwas zu verändern?
Photo: Thomas Leuthard
Hallo Tim,
danke für deinen Denkanstoß! Die Überschrift hat mich zunächst verwirrt, da ich sie missverstanden habe. „Wie?“, fragte ich mich, „Wieso sollte man sich gegen Veränderungen wehren wollen? Veränderung bedeutet Chance auf etwas besseres.“
Doch dann habe ich deinen Artikel gelesen und verstanden, dass du genau das Gegenteil sagen möchtest als das, was ich dir zunächst unterstellt habe. Entschuldige bitte :/
Die Art wie ich versuche mich auf Veränderungen einzustellen, ist, dass ich mich frage: Was ist das Gute, was die Veränderung mit sich bringt? Was ist die Gefahr, wovor hast du Angst?
Ich persönlich schreibe so etwas immer nieder, aber das ist Geschmackssache. Anschließend wäge ich ab. Überwiegt das Positive die Gefahr? Kann ich Einfluss darauf nehmen, dass die Befürchtung sich nicht bewahrheitet?
Um es auf den Punkt zu bringen: ich versuche mich an einer nüchternen Betrachtung der Lage. Das ist das Ziel, aber natürlich kann man nicht einfach seine Sorgen ausklammern. Ein Rest Furcht bleibt vorhanden, aber die Panik vor Veränderung lässt sich damit bekämpfen.
Liebe Grüße
Jonas
Hi Jonas,
Danke für Deine Zeilen! Der Titel ist deshalb vielleicht verwirrend, weil inzwischen so viele How-To-Artikel auf Blogs mit „Wie“ beginnen.
Dass Du die Dinge niederschreibst, find‘ ich sehr gut. Mir hat das auch schon oft Klarheit verschafft, es aus dem Kopf aufs Papier gleiten zu lassen.
Manchmal bleibt dann trotzdem noch eine Unklarheit: wie man die Pros und Kontras gewichten soll. Was tust Du denn, wenn beide Listen ähnlich lang sind?
LG
Tim
Ja, ich kenne diese Scheinveränderungen auch, die aus Angst vor den Folgen eines beherzten Schnittes passieren. Ich versuche ,zun Beispiel, mich aus Beziehungen, die nicht länger gegenseitig fruchtbar sind, hinauszuschleichen, weil mir der Mut fehlt (oder die Kaltblütigkeit) klipp und klar Schluß zu machen.Ich möchte mich dann gerne lösen, aber will nicht, daß die andere Person leidet und wütend auf mich ist.
Dabei verhalte ich mich wie das Wetter und mochte auch gerne so akzeptiert werden. Obwohl ich natürlich weiß, daß ein Großteil der Menschen permanent auf das Wetter schimpft. Ich glaube, daß die Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen, die Tochter der Selbstliebe ist. Als Mutter weiß ich, daß ich nach neun Monaten Reifezeit mein Kind zur Welt bringen muß sonst sterben wir beide und ich weiß auch, dass das eine einschneidende Veränderung bewirkt und es nie mehr so sein wird wie vor dieser Geburt.
Das einzig Bleibende ist die Veränderung!
Herzliche Grüße
Corinna
Hey Corinna,
Danke für Deine Offenheit! Was bedeutet denn dieses „Hinausschleichen“ aus der Beziehung für Dich? Verbringst Du dann bewusst weniger Zeit mit dem Partner, machst Dich rar … oder provozierst Du Streit … oder was ganz anderes?
Dass Du die „Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen, die Tochter der Selbstliebe“ nennst, find ich total schön.
Liebe Grüße
Tim
Lieber Tim, liebe Corinna,
ich finde auch den Vergleich mit der Mutter, die das Kind nach 9 Monaten zur Welt bringen muss, da sonst beide sterben, sehr gut gewählt. Es ist ja auch oft so, dass man selbst die Veränderung hinausschiebt und dann auf unangenehme Weise doch in die Richtung gebracht wird (schmerzhafte Trennung, Kündigung im Job etc.).
Ich denke auch, dass man Schmerzen bei Veränderungen (siehe Geburt) oft gar nicht umschiffen kann, dass das mit zum Leben dazu gehört. Aber in unserer heutigen Gesellschaft ist das eher „verpönt“. Ganz klar bin ich der Meinung, dass dabei niemand anders absichtlich in Gefahr gebracht werden darf, aber wenn ich mich selbst bewusst gewissen Schmerzen aussetze (ich bin selber übrigens eine von denen, die harmoniebedürftig ist und eher die Schmerzen vermeidet), so wächst man ja auch daran.
Es ist in gewisser Weise eine Lektion, die man gelernt hat. Und diese Veränderung ist nun ein Test, den man besteht, indem man das, was die Veränderung eben mit sich bringt, durchsteht. Und so lange man das nicht über sich ergehen lässt, wiederholt sich der Test immer wieder und wieder und gegebenenfalls wird es schlimmer.
Ja, ich denke diese Art von Veränderungen haben wir alle schon mal durchgemacht, wie man am besten darauf reagiert, weiß ich leider auch noch nicht, ich suche meinen Weg da auch noch durch…
Hi Tim,
Grundsätzlich benötigt jede Veränderung eine innerliche Überzeugung. Erst dadurch lassen sich auch größere Schritte wagen. Denn für einen großen Schritt brauche ich Mut, Herzblut und Durchhaltevermögen. Ansonsten kratzt man nur an der Oberfläche. Das ist wie, wenn ich Roststellen am Auto nur übermale. Die kurze Geschichte mit dem Gefängnis erklärt es ganz gut.
Lg Karl
Hi Karl,
ja, dann lieber keine Veränderungen als Scheinveränderungen, die ja trotz allem Kraft kosten.
Was hilft Dir denn dabei, Scheinveränderungen von echten zu Unterscheiden – die Dinge also entweder richtig oder gar nicht anzupacken?
LG
Tim
Hi Tim,
um die Scheinveränderungen von den Wirklichen zu unterscheiden stelle ich mir 4 Fragen und wenn ich alle mit ja beantworten kann, dann mache ich es. Denn dann ist es eine große Veränderung:
Will ich die Sache wirklich?
Werde ich daran Freude haben – auch später z.B. in 10 Jahren?
Ist der Preis die Sache Wert?
und zum Schluss die wichtigste; werde ich mit mir selbst im Reinen bleiben?
Wenn alle mit ja beantwortet wurden, dann bin ich innerlich davon überzeugt und packe es an.
Lg Karl
Ich kenne das auch. Ganz viele Jahre habe ich so vor mich hinfunktioniert, weil ich dachte, bzw. mir suggeriert wurde, dass es gar nicht anders geht. Dann kam ein erster Zusammenbruch – es ging nichts mehr. Na gut ein halbes Jahr krank incl. Reha und man war fast wie neu. Mit guten Vorsätzen: Sport, gesundes Essen u.s.w. versuchte mans auf neue und war bald im alten Job und Leben wieder angekommen. Das ging schließlich wieder fast 5 Jahre und dann der Totalzusammenbruch. Mehrere körperliche schweren Beschwerden ( möchte ich nicht alle nennen), innere totale Leere, Familie fast ein Scherbenhaufen und keinerlei Kraft mehr zum Leben. Da gab es plötzlich keine Alternative mehr – entweder weiter leben und endlich leben oder …
Ich habe mich für die 1. Alternative entschieden und kann jetzt nach 4 Jahren sagen, es war richtig und es musste soweit kommen.
Erst jetzt habe ich sugsesive (natürlich mit Hilfe) gelernt, zu leben.
Die Veränderung war aber bei mir dadurch endlich möglich, weil es die einzige Möglichkeit war möglich.
liebe Grüße Annette
Hallo Annette,
mein Glückwunsch und mein Respekt, dass Du Dir Dein Leben neu aufgebaut hast.
Wann hast Du denn gemerkt, dass die Veränderung nach dem ersten Zusammenbruch nur eine scheinbare war?
Und was würdest Du einem raten, der in derselben Situation ist, wie Du’s warst, nach dem ersten Zusammenbruch?
Liebe Grüße
Tim
Nach dem ersten Zusammenbruch habe ich mich strikt an das von außen vorgegebene „Lehrbuch“ gehalten. Sich ab und zu mal was gutes gönnen (meist materiell: Urlaub, Wellness, Klamotten usw.), Sport, gesundes Essen, Selbsthilfegruppe und Medikamente – eben das, was man so beigebracht bekommt. Aber alles nur oberflächlich, denn damit konnte man wieder ne ganze Zeit ganz gut funktionieren – genau wie es alle von einem erwarten. Ich habe auch immerhin wieder 5 Jahre sehr perfektionistisch in meinem damaligen Job gearbeitet.
Diese Veränderung ist aber nicht wirklich – bzw. man kratzt an der Oberfläche. Man tut das, was die Gesellschaft von einem erwartet.
Wenn man wirklich etwas erreichen will, muss man erst mal wieder einen Zugang zu sich selbt, seinem Inneren, dem Bauchgefühl finden. Früher habe ich nur mit dem Verstand entschieden und gelebt und habe all das, was mir mein Körper sagte ausgeblendet. Man merkt das dann meist so, dass es einem ständig übel ist (in welcher Form auch immer).
Wichtig ist auch, dass man die Ursachen findet, die einen wirklich so fertig machen. Das ist ein harter und nach meiner Erfahrung langer Prozess. Man muss sich sehr viel Zeit geben. Ich habe großes Glück. Ich konnte mir die Zeit nehmen und habe eine Familie, die mich sehr liebt.
Aber ganz ehrlich ohne die richtige Hilfe hätte ich es auch nicht geschafft.
Wie gesagt ganz wichtig: finde zu dir selbst zurück, zweifle nicht an dir
und finde deinen eigenen Weg. Ganz wesentlich ist auch,dass wenn man sich einmal auf den Weg begibt auch alles irgendwie gut wird (z. Bsp. auch finanzielle Lösungen ergeben sich). Man muss es einfach nur wagen.
Lieber Tim, durch Zufall bin ich auf Deine Seite gestoßen und finde, dass Du sehr viel gutes und lesenswertes auf die Beine stellst.
Ich finde mich oft wieder.
Vielleicht wäre mein Weg manchmal nicht ganz so hart gewesen, wenn ich eher solche guten Sachen zu lesen bekommen hätte.
Alles Liebe Annette
Vielen Dank Annette, für Deine Offenheit und Dein Kompliment an mein Tun hier!
Ich kann nur bestätigen, dass die Dinge gut – oder zumindest besser – werden, wenn man häufiger nach innen geht, dort sucht und das Gefundene dann im Außen anstrebt. Auch wenn es länger dauert als eine Diät oder ein paar Runden um den Block zu laufen.
LG!
Tim
Hey Tim,
ein sehr schönes Thema, zu dem mir gleich wieder ein Spruch einfällt:
„Nur die Dümmsten und die Weisesten können sich nicht ändern.“
(Konfuzius)
Um vom einen Ufer zum anderen zu gelangen, muss man über die magische Brücke der Veränderung gehn. Die ist aber sehr instabil. Sie merkt, wenn jemand sie nicht wirklich gehen will. Dann bricht sie ein.
Ich bin schon oft ins Wasser gefallen…
Liebe Grüße
Norman
Hey Norman,
das ging und geht mir nicht anders. Manchmal hilft’s mir dann, mir eine kleinere und damit stabilere Brücke zu suchen. Aber selbst dann werde ich noch oft genug nass. 🙂
Liebe Grüße und eine gute neue Woche Dir!
Tim
Diese „Schein-Veränderungen“ sind so ein herrlicher Selbstbetrug. Ich war ein Meister darin. Den vielen „Hundehaufen“ habe ich Sahnehäubchen aufgesetzt oder sie rosa angemalt. Aber es waren und blieben Hundehaufen.
Mit einer schweren Krankheit verlor ich Job, Geld, soziale Kontakte, Ansehen, was blieb war die „Scheiße“, die wollte einfach nicht weichen. Wenn Du ganz unten bist, dann bleibt nur noch Veränderung.
Ich habe es wieder geschafft – und heute habe ich den Mut und ändere gleich, was nicht passt.
Danke Tim, für den großartigen Artikel!
Dankeschön Sonia! Und mein Glückwunsch, dass Du’s geschafft und Dich wieder aufgerappelt hast!
Was war es denn dann, was Du wirklich geändert hast und was Dir am meisten geholfen hat?
LG
Tim
Ja, das kenne ich auch. Zum Beispiel: Äussere Veränderungen wie millionenfache Umzüge, in der Hoffnung, dass das nächste Haus besser sei für die Beziehung. Mich von Wohlstand und Besitz mitreissen lassen, obwohl ich eigentlich wusste, dass es mir nicht so wichtig ist. Mir einzureden, dass ich mein Leben mit jemandem verbringen wollte, der gar nicht zu mir passt, weil er andere Werte hatte als ich. Es gibt einige Beispiele… Im Grunde habe ich nach und nach gelernt, dass ich mir selbst und meinem Instinkt sehr gut vertrauen kann und wenn ich dem folge, hat es mich oft weiter gebracht hat als alles andere und genau dorthin wo ich hin wollte.
Hi Susi,
das ist schön, dass Du Dein Glück nun aus Dir selbst beziehst und auch für Dich herausgefunden hast, dass auch Deine Instinkte sich nach Veränderung sehnen.
Liebe Grüße!
Tim
Manchmal denke ich noch an den Satz, der bei mir oft eine Rolle spielte, wenn es um etwas ging, das anstand: „Das lässt du auf dich zukommen“. Soll heißen „es kommt wie es kommt und es ist gut so. Denk nicht weiter nach“. Später hatte mir irgendwie die Fähigkeit angeeignet, es „fließen“ zu lassen, d.h. wenn eigentlich der Stress kommen sollte, dann war Mein Bewusstsein irgendwie abgehoben, planerisches Denken kaum möglich und was ich sagte und tat war sehr intuitiv, spontan und mit Impulsen von innen heraus gesteuert.
Heute weiß ich, dass es Synchronizitäten gibt, Ereignisse die scheinbar zufällig aufeinander folgen und erstaunlich gut passen. Die Weisheit dahinter macht das Ganze für mich noch interessanter: Richtest du dein Bewusstsein häufig darauf, spürst es geradezu kommen, wie sich alles positiv regelt, dann werden sich solche angenehmen Zufälle auch zunehmend ereignen. Und es wird gut (durch deinen Glauben).
Die Frage, ob ich Veränderungen vermeide oder offen dafür bin, hat bestimmt auch damit zu tun. Denn meine Komfort Zone kann ich leichter verlassen, seit ich mich leichter fallen lassen und den Kopf ausschalten kann.
Hi Richard,
Danke … und zwei Fragen. 🙂
Was rätst Du jemandem, der bei dem Satz „Das lasse ich auf mich zukommen“ eher das Bild davon im Kopf bekommt, wie er auf der Autobahn steht und ein Truck auf ihn zubrettert … als dass er sich davon entspannt und im Fluss fühlt?
Und hast Du eine Übung für die, die Synchronizitäten häufiger wahrnehmen möchten?
Bin mal wieder sehr gespannt!
LG
Tim
Hi Tim,
der Truck im Kopf, das sind die Dramen und Traumas, die uns emotional treiben und nur auf Auslöser warten. Sie sind Ursachen, die verhindern, dass wir uns fallen lassen können und einfach glauben können. Du kannst aus meiner Sicht davon freier werden, wenn du den Augenblick annimmst und dein Bewusstsein darauf richtest. Du kannst dabei Akkupressurpunkte beklopfen, oder auch gleich EFT gründlich lernen, damit das leichter geht.
Synchronizitäten wahrnehmen heißt zunächst, sie für möglich zu halten, vermeiden, dass der Kopf sie wegfiltert, weil sie nicht wissenschaftlich erklärbar sind .. Vipassana ist eine Jahrtausende alte Übung, sie beginnt mit der Beobachtung des Atems und hilft, das Denken zurückzufahren und so wahrzunehmen was ist.
LG Richard
Den Truck im Augenblick annehmen könnte heißen, dass du nicht Halt machst mit dem Bild. Er darf ruhig näher kommen. Was passiert, wenn du stehen bleibst, alles über dich ergehen lässt und der Trick durch dich hindurch fährt? Danach bist du immer noch da.
Hi Richard,
weiß schon, das ist auch so ein Muster, Dinge erstmal ausführlich belesen zu wollen … aber ich möchte Dich trotzdem gern fragen: kannst Du ein gutes Buch zum Thema Synchronizitäten empfehlen?
Liebe Grüße und n schönen Dienstag Dir,
Tim
Die beste Heranführung, die ich kenne. Als Roman verpackt werden spirituelle Weisheiten vermittelt von James Redfield:
http://celestine.co/de/alles-ueber-celestine
Ein anderes Extrem wäre C.G.Jung selbst.
Danke Richard, das besorg‘ ich mir mal!
Hallo Tim,
ja, ein sehr interessantes Thema, wo auch ich schon einiges erleben und lernen durfte. Oft haben mich die Umstände in Veränderung „gezwungen“. Doch ich durfte auch ganz oft schon die schöne Erfahrung machen, daß, wenn ich in mir ruhe – ich mir meiner Selbst bewußt bin – vieles auch einfach in Fluß gekommen ist. Wie auch Richard geschrieben hat. Viel zu schnell ist ja da der Kopf/Verstand dabei und redet mit.. was geht und was nicht, und warum es nicht gehen kann…. Wenn ich zur Ruhe komme (Meditation, Reiki, Natur) dann komme ich ganz oft mit meinem inneren Wesen in Verbindung und kann meine Intuition hören… und dann weiß ich, was der nächste Schritt ist bzw. richtig ist, trau mich auch, ihn zu tun – ich öffne mich dafür – und dann geschehen im Aussen oft solche „Wunder“, die mich einfach nur wundern lassen :).
Schöne Grüße Gertraud
Hi Gertraud,
Danke für Dein schönes Plädoyer für mehr innere Ruhe, die Wunder-bares mit sich bringen kann!
LG
Tim
Hallo Tim,
dieses Thema hat mich dieses Jahr schon häufiger beschäftigt. Mein persönliches Thema, dass ich immer wieder gerne ‚parfümiere‘, ist meine Tendenz zum Workaholismus.
Interessanterweise habe ich die Fragen, die du vorschlägst, schon seit einer Weile intuitiv angewendet. Sie sind einfach super und helfen immer 🙂
Allerdings hilft es mir noch mehr, Frage 3 so abzuwandeln, als würde ich nur noch maximal einen Monat leben – das erhöht den Druck 😉
Liebe Grüße,
Marie
Hey Marie,
setzt Dich die Zeitknappheit nicht weiter unter Druck, was den Workaholismus angeht … denkst Du dann nicht zuerst an die Dinge, die Du noch erledigen willst?
Oder gelingt es Dir dann, die Arbeit wieder auf ihren rechten Platz zu verweisen und durchzuatmen?
LG
Tim
ich habe beobachtet, dass extrovertierte Menschen mit Veränderungen leichter zurecht kommen als Introvertierte, die Sicherheit bevorzugen.
Und, wie immer, es gibt entwicklungspsychologische Lebensphasen, wo bestimmte Formen der Veränderungen (evolutionsbedingt z.B.) Ängste wecken; bei Frauen in Schwangerschaften z.B., bei Kindern…, bei Männern keine Ahnung gerade, was die wollen 😉
Gute Nacht,
Ellie
Hallo Tim
Ein schöner Beitrag! Ich kenne das nur zu gut, so war ich früher. Aber dann bin ich sehr krank geworden und habe endlich „Meinen Hintern hochbekommen“ und die Verantwortung für mein Leben selbst übernommen. Und zuerst einmal für meine Gesundheit. Heute bin ich Detox-Coach und helfe anderen beim Gesund werden (und abnehmen). Und das Drama von damals ist das Beste was mir passieren konnte. Liebe Grüsse aus Zürich – Kati
Hey Kati,
Danke für Deine Offenheit. Ich find’s toll, wie Du diesen gesundheitlichen Zusammenbruch angenommen und genutzt hast!
LG
Tim
Huhu,
mir fällt dazu noch eine weitere Frage ein…
Was ist das Gute am Alten, das ich nicht verlieren will?
Ansonsten denke ich, dass weitgehende Veränderungen mit einer Änderung der eigenen Werte, Einstellungen und Glaubenssätze einhergeht, welche die (hoffentlich) selbst auferlegten Grenzen erweitert. Dies ist aus meiner Sicht mitunter ein langer Prozess, außer man ist wie auch oben auch schon von anderen geschrieben bspw. mit Krisen konfrontiert. Was mich zu Deiner Frage 2 bringt. Wir fangen aus meiner Sicht nicht bei Null an (obwohl ich die Frage schon auch anders auslegen kann).
Schwierig finde ich es zu erkennen, wann eine Änderung eben nicht nur ein neuer Anstrich ist. Ich habe mir bspw. ein Grundstück gekauft und möchte dort einen schönen Garten anlegen. Ist das nun eine Veränderung oder nicht. Ich denke die Zeit wird es weisen…
Was mir hilft… ich gehe seit ca. 2 Jahren zu einem ehemaligen buddhistischen Mönch, der auch Psychotherapeut ist. Arbeite mit ihm und schaue, dass ich kleine Änderungen in mein tägliches Denken und Handeln einfließen lasse. Auch wenn es für viele eine Plattitüde ist, für mich ist der Weg das Ziel und das Ziel ändert sich mit dem Weg, weil ich auf dem Weg nicht mehr der bin, der ich beim Losgehen mal war 😉
LG
Hi Flex,
ob das eine echte Veränderung ist, der Grundstückskauf, hängt vermutlich auch mit Deinen Erwartungen zusammen. Erwartest Du Dir auf eine angemessene Weise eine Befriedigung wichtiger Bedürfnisse durch den Garten, dann ist das aus meiner Sicht schon eine echte Veränderung. Und klar zeigt sich erst mittelfristig, ob die Realität Deinen Erwartungen standhält, aber ich glaube, wir ahnen oft schon im Vorfeld, ob wir uns zuviel oder etwas Falsches versprechen.
Darf ich fragen, ob es ein psychologischer Psychotherpeut ist oder ein Heilpraktiker f. Psychotherapie?
LG
Tim
Hallo Tim,
ich bin aus Österreich und kannte die Unterscheidung nicht 😉 Schnell mal gegoogelt… so wie es für mich darstellt kann man das nicht gut vergleichen mit der Ausbildung in Deutschland. Einerseits wäre er Heilpraktiker für Psychotherapie, da er kein psychologisches Studium hat, anderseits sieht es für mich so aus, dass diese Ausbildung in Deutschland dafür nicht sehr lange/intensiv ist. In Österreich dauert die Ausbildung soweit ich informiert bin ca. 7 Jahre …, wenn man ein Psychologiestudium hat erspart man sich glaube ich ca. 2 davon… sicher bin ich mir aber nicht… auf jeden Fall ist sie hier sehr teuer… 😉
lg
Sehr oft gibt mir Eckhart Tolle gute Hinweise, denen zu folgen es sich immer wieder lohnte für mich. So auch hier. Wie er in „Eine neue Erde“ es beschreibt, geht es um das „latente Unglücklichsein“. Immer wenn wir ein Unwohlsein verspüren, gibt es einen (verborgenen) Gedanken, der uns nicht bewusst ist. Oft bemerken wir ihn nicht, weil er immer da ist und scheinbar immer da war. Der Gedanke bedeutet Widerstand gegen das was IST. Schaust du einmal an, was du da denkst, kannst du dich entscheiden das jetzt nicht zu denken, und das Unwohlsein, das von diesem Gedanken kommt, ist weg.
So ein Gedanke kann sein:
– Hätte ich nur damals …
– Wenn nur Hans nicht immer ..
– Wenn ich schon dieses Auto hätte …
– Wenn dieser Job hier nicht nur …
– Hätte ich einen tollen Körper
– Hätte ich einen Beruf wie ..
– Könnte ich nur meiner Leidenschaft folgen …
– Wenn sich dieser Traum erfüllen würde …
Und der Schatten hat sich etwas gelichtet.
Hallo Richard,
das kenne ich gut von mir selbst – diese Gedanken, die so selbstverständlich, so gewohnt für einen sind, dass man sie kaum aus dem Schatten zerren kann.
Braucht es aus Deiner Sicht, wenn man den Gedanken belichtet hat, nicht mehr als eine Entscheidung in Form eines anderen Gedankens a la „dieser Gedanke macht mich unglücklich, also denke ich jetzt was anderes?“.
LG
Tim
Hi Tim,
ich denke, hier liegt eben das Missverständnis und hier entscheidet es sich, ob wir in diese Falle gehen. Verstand und Ego sagen dir sofort, du solltest den Gedanken ersetzen und du würdest dich sofort besser fühlen damit. Hier ist auch der Punkt, wo „positiv denken“ falsch verstanden wird.
Doch passiert in diesem Moment, was passieren soll. Die Gedanken sind energiegeladen weil sie vorher so konditioniert wurden. Bist du dir ihrer bewusst und schaust zu, dann kann die Energie abebben und die Gedanken weniger werden. Du bist bei dir und das Ego ist still. Und du kannst mit deiner bewussten Absicht deine Konditionierung verbessern und auch immer etwas umprogrammieren. Der Zustand verbessert sich ohne Ego.
Mit einem Vorsatz, sofort was anderes zu denken, oder sich rein auf Positivität zu fokkussieren, schaffst du eine Art Widerstand gegen dein Inneres. Du schiebst den Schatten beiseite, aus dem Bewusstsein heraus, für eine Weile. Die Gedanken laufen dann wieder unbewusst weiter. Es entstehen Hochs und dann wieder Tiefs.
Bist du bei dir und spürst die Schatten, dann ist das Ego öfter still. Es gibt weniger hoch/tief, gut/schlecht. Es gibt nur den Schatten, den du annimmst in den bewussten Momenten, und dann kommt noch einer und wieder einer … kein Hoch, aber auch kein Tief. Wer das Hoch erwartet ist beim Ego.
Kenne ich gut.
Mir hat die Rede von Steve Jobs Stanford 2005 sehr weiter geholfen.
Darin spricht er das Thema mehrfach an:
Frage dich jeden Tag ob Du das was Du heute tun willst, auch das ist was Du tun würdest wenn dies Dein letzter Tag wäre. Und wenn die Antwort Nein ist an vielen Tagen hintereinander, dann ist es Zeit etwas zu verändern.
Mach Dir bewusst, dass Du nichts zu verlieren hast, denn das Einzige was sicher ist, ist dass Du eines Tages stirbst. Also sei mutig und Folge Deinem Herzen das schon immer wusste wer Du wirklich werden willst.
Ich finde wenn man ihm gut zuhört, dann ist in den 15 min viel Lebensweisheit drin.