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Seit ein paar Jahren bin ich nun Vegetarier. Und das, obwohl ich bis dahin mein ganzes Leben lang irre scharf auf Fleisch war. Jeden Tag gab’s Wurst und ein Stück Fleisch. Wobei mit „Stück“ ungefähr ein halbes Rind gemeint ist. Damals hätte nicht mehr viel gefehlt dazu, dass ich mich von oben bis unten mit Mett einreibe.

Na ja, jedenfalls bin ich weit entfernt davon, irgendwem irgendwas erzählen zu wollen. Die meisten Fleischesser haben unterm Strich sicher weniger davon verzehrt als ich.

Trotzdem denke ich, es könnte für viele von uns zumindest eine Überlegung wert sein, weniger Steaks und Co. zu essen. Einen der vielen Gründe dafür liefert eine Studie, auf die ich bei The Guardian gestoßen bin.

Böses Rindfleisch

Dass sich die „Fleischproduktion“ (tatsächlich wird ja nicht Fleisch „produziert“, sondern Tiere = Lebewesen) sehr negativ auf die Umwelt auswirkt, ist schon seit vielen Jahren bekannt. Neue Untersuchungen, geleitet von Prof. Gidon Eshel vom Bard College in New York, machen die schädlichen Auswirkungen jedoch noch mal drastischer deutlich.

Das betrifft vor allem Rindfleisch.

Rindfleisch benötigt 28 Mal so viel Land wie die das von Schweinen oder Hühnern und 11 Mal so viel Wasser – und es wirkt sich 5 Mal so schädlich auf die Umwelt aus durch CO2-Ausstoß. Die Kühe rülpsen und furzen so viel Methan aus.

Verglichen mit fleischfreien Nahrungsmitteln ist die Bilanz noch mieser. Die Rindfleisch-Erzeugung benötigt ganze 160 Mal so viel Land wie die von Kartoffeln, Reis oder Weizen, und verursacht 11 Mal so viele Treibhausgase.

Hauptgrund dafür ist, dass Rinder als Wiederkäuer deutlich weniger Energie aus Nahrungsmitteln aufnehmen. Der größte Teil ihrer Nahrung ist damit „für den Arsch“, er kommt einfach unverdaut wieder hinten raus. Dass die meisten Rinder inzwischen mit Getreide ernährt werden statt mit Gras (sie sollen ja möglichst schnell fett werden), verschärft das Problem.

Fleischkonsum einer der größten Umweltkiller

Landwirtschaft ist für 15 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Die Hälfte davon macht die Nutztierhaltung aus. Problematisch ist auch der damit verbundene gigantische Verbrauch von Wasser und Getreide. Vor allem angesichts der zusätzlichen 2 Milliarden Menschen, die wohl bis 2050 die Erde bevölkern.

Ein großer Teil des Problems wäre gelöst, wenn statt Tieren einfach pflanzliche Lebensmittel auf den Flächen erzeugt werden würden.

Eine Studie der Oxford University mit über 60.000 Briten zeigte, dass eine fleischreiche Ernährungsweise (ab 100 Gramm pro Tag) mit täglichen 7,2 Kilo CO2 doppelt so umweltschädigend ist wie eine mit Fisch (3,8 Kilo CO2 am Tag) oder eine vegetarische (2,9 Kilo CO2 am Tag).

Kleine Schritte mit großer Wirkung

Prof. Tim Benton von der University of Leeds, sagt:

„Das Beste, was Menschen tun können, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, ist nicht der Verzicht auf ihre Autos, sondern deutlich weniger Rindfleisch zu essen.“

Was mich am meisten beeindruckt hat an der Erfahrung, Vegetarier zu werden: dass es viel leichter war als befürchtet. Mit Veränderungen tue ich mich nämlich schwer.

„Nur“ auf Rindfleisch zu verzichten, zumindest teilweise, könnte noch ein gutes Stück einfacher sein. Und wäre doch schon ein fantastischer Schritt.

Dann haben wir uns auch den SUV verdient, mit dem wir die 100 Meter zum Supermarkt fahren …

Und sogar für die, die am Klimawandel zweifeln oder denken „och, ich kann doch allein eh nichts ändern“ lohnt es sich, weniger rotes Fleisch zu essen. Groß angelegten Studien zufolge ist das nämlich ziemlich krebserregend.

Siehe auch: Würdest Du einen Menschen essen (wenn ja, mit welcher Sauce)? sowie

Photo: Cow von  Sergey Nivens / Shutterstock