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Lernen ist was Schönes. Wenn es gelingt. Wenn wir nicht das Gefühl haben, uns doof anzustellen oder sogar doof zu sein, wie die letzten Trottel mit zwei linken Daumen oder zwei fehlenden Gehirnhälften.

Aus der Wissenschaft ist schon länger bekannt, was in der Schule und auch sonst meistens falsch gemacht wird:

Wir lernen deutlich effektiver, wenn wir verschiedene Fähigkeiten nicht isoliert trainieren, sondern gleichzeitig bzw. schnell abwechselnd.

„Mixed Learning“ – gemischtes Lernen – nennt man das.

Beispiele:

Beim Tennis-Training Vorhand und Rückhand und Volleys gemeinsam üben. Nicht in der einen Stunde nur die Vorhand, in der nächsten nur die Rückhand, in der übernächsten, wie man einen Ball aufhebt.

Beim Musik-Unterricht Tonleitern und Akkorde in einer Sitzung üben.

2010 stellten die Psychologen Taylor und Rohrer fest:

„Baseball-Spieler sollten drei Arten von Würfen üben. Entweder getrennt – erst die eine Wurfart, später die andere – oder schnell hintereinander abwechselnd. In den anschließenden Tests war performten die „Mixed Learner“ deutlich besser als die, die die Würfe isoliert lernten. Dieselben Effekte haben sich bei Basketball-Spielern gezeigt.“

In einer neuen Studie, 2015 im Journal of Educational Psychologie erschienen, nahm Rohrer die Leistungen von Schülern in Mathe unter die Lupe.

Einigen der Kinder bekamen typischen Matheunterricht – sie lernten zunächst eine bestimmte Technik und praktizierten sie anschließend, dann kam eine weitere Technik etc.. Der zweiten Gruppe hingegen gab man Aufgaben, die gleichzeitig verschiedene mathematische Techniken erforderten.

Die gesamte Übungsdauer war identisch, der einzige Unterschied also, ob verschiedene Fähigkeiten getrennt oder auf einmal gelernt wurden.

Das Ergebnis: erstaunlich. Beim Test am nächsten Tag schnitten die Schüler der zweiten Gruppe 25 Prozent besser ab. Und als sie einen Monat später erneut getestet wurden, waren sie sogar 76 Prozent besser als jene Kinder, die klassisch unterrichtet wurden.

Die Methode des Mixed Learning fühlt sich zunächst zwar anstrengender an und das ist sie auch, weil das Gehirn mehr gefordert wird, wenn wir zwei oder mehr Dinge auf einmal lernen, aber genau diese Anstrengung hilft dem Gehirn, schneller und tiefer zu lernen. Statt sich auf eine einzelne Lösung zu verlassen, sucht es aktiver nach Lösungen.

Siehe auch: So schaden Hausaufgaben unseren Kindern und Nicht Talent macht erforderlich, sondern ….

 

Photo: Piotr Pawłowski