Teile diesen Beitrag "Würdest Du einen Menschen essen (wenn ja: mit welcher Soße)?"
Es gab ja nichts anderes. Die 16 Passagiere, die 1972 den Flugzeugabsturz in den Anden überlebten und 72 Tage in 4000 Metern Höhe und eisiger Kälte zu verhungern drohten, aßen die Toten.
Würde ich auch machen, in dieser Situation.
Aber sonst, einfach so, weil‘s vielleicht schmeckt (ich weiß nicht ob das so ist und will‘s auch nicht rausfinden)?
Nein. Und ich wette, Du würdest es auch nicht drauf anlegen. Und bestimmt würdest Du nicht extra dafür Menschen im Keller aufziehen, mit Wachstumshormonen vollpumpen und schlachten.
Warum aber gehen wir mit Tieren so grundlegend anders um?
Tierschützer sprechen von Spezizismus, dem erbarmungslosen Herabsetzen anderer Arten – in Anlehnung an Rassismus (die Unterlegenheit von Menschen bestimmter Herkunft) und Sexismus (die Unterlegenheit von Menschen bestimmten Geschlechts).
Sicher unterscheiden sich Menschen und Tiere.
Die Frage ist nur: wie sehr unterscheiden sie sich? Und rechtfertigt dieser Unterschied, dass wir sie in Massen halten und in Massen runterschlingen?
Ein Beispiel:
Schweine sind intelligenter und einfühlsamer als dreijährige Kinder.
Sie haben fast so komplexe Beziehungen wie Primaten und sind teils sogar besser beim Videospielen als diese, machen ihre Betten, erkennen ihre Namen, träumen, können sich über Jahre erinnern. Schweine-Mamas singen ihren Babys beim Säugen Lieder vor.
Jedes Jahr werden in Deutschland hunderttausende Schweine zerlegt und gehäutet, während sie noch leben (das kostengünstigste Tötungsverfahren ist leider nicht sehr zuverlässig).
Diese Schweine landen auch auf Deinem Teller. Schön mit Soße.
Guten Appetit.
P.S.: Versteh’ mich nicht falsch. Ich verurteile niemanden für seine Essgewohnheiten. Bin ja selbst erst seit ein paar Monaten Vegetarier und habe vorher ganze Mastfarmen Fleisch und Wurst gegessen. Und mein Zeigefinger ist auch nicht erhoben, den brauch ich zum Nasebohren. Nur: egal, wie wir uns entscheiden – ich find’s inzwischen wichtig, dass wir es bewusst tun.
Photo: Magdalena Roeseler
Hi Tim,
ja, warum essen wir Schweine, ziehen Kühe an und zerquetschen Fliegen mit einer Klatsche, aber lieben Hunde mehr als Kinder? Für mich macht das schon länger keinen Sinn mehr. Deswegen ernähre ich mich mittlerweile vegan.
Viele Grüße aus Franken
Christof
Hi Christof,
oh ja, ein guter Punkt. Ich hab gestern eine Statistik gelesen, die weiter zur Verwirrung beiträgt:
Der Deutsche Kinderschutzbund hat 50.000 Mitglieder. Der Deutsche Tierschutzbund hat 800.000.
Es ist wie mit den Drogen: Alkohol und Zigaretten sind erlaubt, Gras ist es aber nicht (ohne dass ich unbedingt für dessen Legalisierung plädieren würde).
Irgendwie ziemlich beliebig an ziemlich vielen Stellen.
LG!
Tim
(Eins muss ich noch anmerken: Respekt für Dein Veganertum. Das ist ja doch noch mal ne ganze Ecke „anders“ als „normal“ … vielleicht geh ich diesen Schritt auch noch irgendwann. Im Moment bin ich froh / stolz, kein Fleisch/Fisch mehr zu verzehren.)
Danke, aber für mich ist das mittlerweile normal und ich habe den Schritt nie bereut.
Das ist jetzt ungefähr ein halbes Jahr bei Dir, wenn ich mich richtig erinnere?
Wie geht’s Dir denn mit dem Appetit auf Milchprodukte zum Beispiel, oder Eier?
Ich persönlich finde Vegetarier inkonsequent. Oder es Mal mit Deinen Worten zu umschreiben:
Würdest Du Dir gerne menschliche Frauen in Deinem Keller halten, sie mit Hormonen vollpumpen, sie künstlich Dauerschwanger halten, deren Kinder als Abfallprodukt betrachten und sie melken?
Es geht nich darum 100% Vollzeitveganer zu sein. Ich entscheide mich in 10% meines Lebens auch zum „nur“ Vegetarier sein, weil ich sonst für mich persönlich zu viel Zeit investieren müsste und meine Prioritäten einfach anders setze. Ich bin vor nem Jahr übrigens auch komplett konvertiert vom Allesesser zum Veganer =) Du kannst also auch direkt starten!
Hi Alex,
ich find’s auch inkonsequent (von mir). Aber ich kenn mich‘ auch, und ich mache lieber einen Schritt nach dem anderen.
Aber mal davon abgesehen: ist denn ein 10%-Vegetarier ein Veganer? Hat der dann halt nicht nur ne kleine Frau im Keller?
LG
Tim
Hey Tim, das is ne extreme Glaubensfrage. Ich für mich sage: „Ja, ich ernähre mich vegan.“ Du wirst aber auch Menschen treffen, die Dir sagen, Du bist nur Veganer, wenn Du nichtmal Bier , Wein oder Essig zu Dir nimmst (die sind alle oft durch Fischkiemen oder mithilfe von Gelantine gefiltert [Gelantine ist ein Produkt aus Tierknochen]).
Finde es gut, dass Du es in Deinem Tempo durchziehst =) Ich find bloß, dass Dein Artikel etwas einseitig ist. Während die Menschen nämlich für Vegetarier schon langsam sensibilisiert sind, gibt es zum Thema Vegansimus abstruse Vorstellungen zum Teil. Außerdem ist es meiner Meinung nach natürlich andere Lebewesen zu essen (siehe Natur) – ABER: Kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten nimmt die Muttermilch eines anderen Lebewesen zu sich. Das maßt sich nur der Mensch an!
Hi Alex,
krass, das mit den Fischkiemen habe ich noch nie gehört.
Und ja, der Artikel ist schon einseitig, das kann ich nicht entkäften. Ich kann nur sagen: das, worüber ich schreibe, dazu will ich stehen können. Und die letzte Zeit war’s eben der Fleischverzicht, der mich beschäftigt hat und den ich gut durchziehe. Über die Vorteile veganer Ernährung werde ich wohl erst schreiben können, falls es bei mir irgendwann mal so weit gekommen ist. 🙂
Da meine letzten Kommentare irgendwie so negativ klangen:
Tim, ich find’s einfach prima, dass Du Dich schon umgestellt hast. Alles andere wird auch noch kommen =)
Danke, dass Du Dir selbst und anderen Menschen Bewusstsein für das Thema schaffst!
Dankeschön Alex!
Dann frag doch mal den Löwen, ob er einen Menschen essen würde – oder eine Gazelle. Er stellt sich über andere Arten. Jaja, ich weiß, dem Löwen, der armen Sau, bleibt ja nix anderes, er hat’s halt nicht so mit Gemüse, von Natur aus.
Mal ernster: Das Problem hat zwei Komponenten, die beide hier im Artikel stecken: 1) Finde ich es in Ordnung, Tiere zu töten, um sie zu essen (oder aus anderen Gründen)? 2) Möchte ich den Tieren eine möglichst artgerechte Haltung zugestehen? (Das kann man sich auch fragen, wenn man keine Tiere isst.)
Schnell wird klar: Massenhafter Fleischkonsum geht nicht ohne Massentierhaltung. Hier kann aber der Kunde sich entscheiden und zum Beispiel Fleisch vom Erzeuger kaufen und auch mal in den Stall kucken. Zumindest auf dem Land. Nur: Wer das konsequent macht, wird wegen der Preise überwiegend vegetarisch leben. Wie es früher mal war, als noch alles besser war. 😉
Hi Toc,
das ist ein hervorragender Ansatz, denke ich – der Bauer des Vertrauens.
Nur sprechen davon soo viele Menschen und so wenige haben eben diesen Bauern des Vertrauens. Und vertrauen dann ihrem Metzger in der Stadt, weil der immer so nett ist an der Theke.
Und selbst wenn man beim Bauern auf den Land den Eindruck hat, dass es den Tieren gut geht … was ist mit den absurd vielen Stunden, die viele auf Autobahnen zubringen müssen und was ist mit der anschließenden Schlachtung, ist die dann auch artgerecht?
Wie Du schon schreibst: wenn wir viel weniger Fleisch essen würden, wäre schon wahnsinnig viel geschafft.
Ob man Tiere zum Genuss töten darf ist natürlich eine ebenfalls wichtige Frage, aber vielleicht nicht so dringend wie die andere.
LG
Tim
Ich finde, dass egal welche Art von Tierhaltung schlicht und einfach inkorrekt ist. Typische Sätze wie „Tiere essen ja auch andere Tiere“ oder „Ich hole meine Nahrung nur aus einer kleinen Viehhaltung“. Ihr vergeesst da aber was… Tiere JAGEN ihre Beute. Das ist ein grosesr Unterschied. Der Beute bleibt die Flucht offen. Ein Reh kann von einem Fuchs flüchten. Aber wie sollte eine Kuh aus einem Gehege flüchten? Auch wenn sie es schaffen würde, wäre sie schnell wieder drin. Das Tier hat also keine Wahl… es wird geschlachtet. Beim Reh im Wald bleibt letztendlich die Möglichkeit zu flüchten.
Letztendlich ist es eine Frage, was für eine Moral man für sich selber bastelt und ob die vorsieht, dass der Mensch Tiere tötet oder eben nicht. Der Rest ist nur Diskussion drum herum.
Und dass der Beute die Flucht offen bleibt, ist genauso eine Diskussion drum herum. Da kannst Du ja auch gleich das ganze auf den Kopf stellen und sagen: Der fußkranke Opa musste auf dem Zebrastreifen überfahren werden, der hatte ja die Möglichkeit der Flucht gehabt. Ach, hatte er nicht, der alte Mann? Als würden sich die Tiere im Wald hinstellen und sagen: Hier bin ich, friss mich, ich hab gerade Bock drauf.
Lieber Tim,
ich dachte schon „oh Mann, was soll das denn für ein Artikel werden“, hab ihn aber trotzdem angeklickt. und bin froh drüber.
Seit ein paar Jahren ernähre ich mich vegetarisch und da das Ganze für mich immer ein Kompromiss war, bin ich inzwischen immer mehr am „Sprung“ zu veganer Ernährung. Ich würde das Ganze relativ liberal gestalten, ganz einfach, weil ich mich trotz allem nicht kasteien möchte bzw. mein Leben zum Teil recht unstet ist und hin und wieder ein vegetarischer Ausrutscher drin sein muss.
Letzte Woche hab ich einen Film gesehen (Live and let live), in dem ein Veganer über Milchproduktion spricht. Auch, wenn mir längst bewusst ist, dass Kühe ständig schwanger sein müssen, um Milch zu geben und dass die Kälber dann weggenommen werden.
Die Aussage, die mich besonders berührt hat (und mich einen Schritt näher zum veganen Essen gebracht hat) war: „Die Kuh ist monatelang schwanger, freut sich auf ihr Kind, und dann wird es ihr weggenommen.“ immer und immer wieder.
Ich lass das mal hier so stehen.
Alles Liebe
Marie
Hi liebe Marie,
das war mir nicht bewusst. Hatte mich bisher auf Filme und Bücher zur vegetarischen Ernährung konzentriert.
Jetzt arbeit’s in mir …
Danke.
LG
Tim
Lieber Tim,
hab grad meinen Beitrag nochmal gelesen und der klingt furchtbar negativ (wohl, weil ich grad etwas fiebrig bin..) Ich finde deinen Artikel toll und auch super, dass du dieses Thema aufgreifst.
Ich denke, omnivore – vegetarische – vegane Ernährung bzw. Leben ist ein Kontinuum, und jeder tut einfach, was für ihn möglich ist. Ich werd mich selbst wohl nie als vegan bezeichnen, einfach weil ich nciht konsequent genug bin, aber ich wollte mal teilen, wo ich in meinem Prozess grade stehe.
Alles Liebe!
Mari
die Kuh freut sich auf ihr Kind……..
wie weist man das nach?
gibt es da keine anderen Argumente? Dass ich das mit der Gefühlsebene argumentieren wollte, die es vielleicht nicht mal gibt (hat die Kuh jemand gefragt, ob sie sich auf ihr Kind freut?), finde ich ziemlich seltsam
ich kenne den Film nicht, aber wenn ich das so lese, interpretiere ich, dass ein VeganER erklärt, wie arm die Kuh sei, weil sie sich auf ihr Kind freut und appeliert somit an die Gefühle von Frauen (ich bin ziemlich sicher, dass das Kinderargument bei den meisten Männern nicht ganz so ziehen würde)
Liebe Bettina, ich höre tagtäglich wie die Kühe stunden- und tagelang nach ihren Kälbern schreien. Wie würdest du das interpretieren?
Hallo Sarah,
kann es Instinkt sein?
Ich weiß es nicht, daher kann ich das Argument mit der Freude eben nicht nachvollziehen. Es geht hier um Lebewesen, daher ist der Apell an die Gefühle ja sogar nachvollziebar.
Aber es ist leider oft so, dass Männer (ich pauschaliere das hier mal, ich weiß schon, dass es nichts so schwarz-weiß gibt), um etwas durchzusezten, ohne irgendwelche sonstigen Argumente mit Gefühlen daherkommen, und schon sind wir überzeugt und stimmen zu.
Und das hat gar nix damit zu tun, ob ich es in Ordnung finde, dass Tiere gequält werden
liebe bettina, natürlich können wir nicht nachweisen, ob sich die kuh freut bzw ob sie sich so freut wie eine menschliche mutter. allerdings können wir genauso wenig nachweisen, dass sie sich nicht freut. wir wissen es ganz einfach nicht. und was gibt uns das recht, darüber zu entscheiden?
Hallo Marie,
natürlich weiß ich es nicht, aber das Freude-Argument kann ich eben deshalb nicht nachvollziehen.
die Frage verstehe ich nicht ganz, was zu entscheiden? ob ich das Recht habe, zu entscheiden, dass sich die Kuh freut oder nicht oder das Recht zu entscheiden, Tiere zu quälen?
davon steht im übrigen nichts in meinem Post, ich habe nur eine Vermutung hinsichtlich der absichtlichen Verwendung des Kinderarguments
ich hatte gestern schon überlegt, einen Vergleich zu bringen, daher jetzt doch zur Veranschaulichung meines Gedankengangs: zB die Käfige, in denen säugende Säue gepfercht werden, und die Ferkel saugen Milch durch Gitterstäbe. Das hat sich (ziemlich) sicher keine Frau ausgedacht
Liebe Bettina,
ich hab gemeint, ob wir das Recht haben, zu entscheiden, ob die Kuh sich freut oder eben nicht?
Ich weiß nicht genau, worauf du hinaus willst mit deiner Argumentation? Auch, wenn das „Kinderargument“ vielleicht eher bei Frauen wirksam ist, ist es doch trotzdem ein interessanter Ansatz, oder nicht?
Und ich hab auch keine Freude damit, „den Männern“ (so es die in dieser Pauschalität überhaupt noch gibt) die „Schuld) an diesen Systemen zu geben. Früher mag das anders gewesen sein, aber jetzt haben wir Frauen genauso die Möglichkeit, zu entscheiden. Vielleicht nicht überall und in allen Lebensbereichen, aber mit unserem Konsumverhalten erhalten wir sehr wohl auch diese Systeme von Massentierhaltung aufrecht oder eben nicht. Die Entscheidung liegt bei uns. Da ists mir „zu einfach“, „die Männer“ verantwortlich zu machen.
so, zu schnell „absenden“ gedrückt
und diese Käfige finde ich Scheiße (nur dass hier keine Mißverständnisse aufkommen 🙂
Hey Tim,
interessante Fragestellung – nein, ich würde keinen Menschen essen aber was in einer der beschriebenen Extremsituation passieren würde weiß ich nicht und ehrlich gesagt mag ich mir das gar nicht so recht vorstellen.
Beim Lesen deines Artikels habe ich gerade gefrühstückt: Vollkorn-Bananen-Cashewmus-Brot mit Beeren und einen Spinat-Minze-Smoothie – vielleicht liest man es schon raus, ich ernähre mich vegan. Nicht seit Urzeiten, aber seit gut eineinhalb Jahren. Angefangen hat das mit einer Verschlechterung meiner Blutwerte aufgrund einer rheumatischen Erkrankung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen recht außergewöhnlichen (guten) Arzt, der mir riet mal das Fleisch wegzulassen. Daraus entwickelte sich für mich immer mehr ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln und nahezu automatisch eine zunehmend vegane Lebensweise. Was ich dadurch gelernt habe ich nicht mit Geld zu bezahlen und macht mich jedes Mal wenn ich auf meinen Teller sehe sehr glücklich – die Fülle an Erfahrungen für mir vorher unbekannte Lebensmittel, die Summe an schönen Gesprächen mit Gleichgesinnten, der bewusstere Umgang mit Natur und letztendlich auch mit mir.
Vor einem Monat hat die Krankheit zurückgeschlagen und ich hatte einen Rheumaschub. Dabei war das erste was eine Arbeitskollegin zu mir sagte: Na, das vegane ist dann vielleicht doch nicht das Wahre. Oh doch! Und ob! Jetzt erst recht! Mir geht es so viel besser seitdem ich mich so bewusst ernähre und ich mag gar nicht mehr zu meiner alten Lebensweise zurück. Einzig und allein bei Einladungen und zu gesellschaftlichen Anlässen ist es nicht ganz einfach. Was zudem passiert ist: ich nehme meine Umwelt anders wahr – besser, bewusster. Ich verschließe nun nicht mehr die Augen vor all dem Leid der Tiere, das geht gar nicht! Aber ich verurteile auch nicht die Menschen um mich herum, die nach wie vor all das zu sich nehmen, was ich vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls getan habe. In zwei Wochen werde ich 32 und zu meinem Geburtstag wird es ebenso Fleisch geben, denn was erreiche ich wenn ich den Zeigefinger hebe? Gar nichts – ich kann nur bei mir anfangen und vielleicht entsteht in meinem Umfeld (was auch schon passiert ist) ganz automatisch das Interesse für diese Lebensweise…:-)
Hey Anja,
was mich am Veganismus noch etwas skeptisch macht ist die Aussage meines Arztes, dass man als Veganer bestimmte Nährstoffe fast immer irgendwie in Tablettenform zuführen muss, weil sie einem sonst fehlen (wenn man nicht 30 Kilo Linsen am Tag ist).
Ob das allein ausschlaggebend für meine Entscheidung sein kann, weiß ich nicht, aber wie gesagt, bin ein Freund der kleinen Schritte.
Nimmst Du irgendwelche Nahrungseränzungsmittel ein?
LG
Tim
Hallo, Tim ;),
diese These über Mangelernährung höre ich häufig von Menschen, die sich omnivor ernähren, gleichzeitig Blutdruck- und Lipidsenker einnehmen, Asthmaspray benutzen, Insulin spritzen … aber das ist dann oft nur familiäre Veranlagung *g* … Es ist wichtig sich gut zu informieren, an welcher Stelle, ich welche Nähr- und Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine etc. herbekomme ( das geht vegan, ist aber etwas aufwendig ).Und wenn man erstmal beginnt, sich zu informieren, ist man verblüfft, wieviele Märchen es in der Schulmedizin noch gibt. Aber unabhängig von Studien und/ oder Trends ist es v.a. wichtig,in sich selbst hineinzuspüren, was tut mir in welchem Maß gut und nicht einfach nur irgendwelchen Dogmen zu folgen. Und bitte, liebe Veganer, bebackt und bekocht eure Mitmenschen ( denn vegan kann wirklich köstlich sein ), anstatt aufs schlechte Gewissen zu setzen,das hat viel mehr Nachhaltigkeit <3
Lieber Tim,
ich bin selbst grad am Recherchieren bezüglich Veganismus. Und was ich bisher rausgefunden habe, ist, dass Vitamin B12 eher supplementiert werden sollte, weil wir das allgemein weniger aufnehmen als früher. (Wird von Bakterien erzeugt, vor allem in der ERde.. und da unser Obst/Gemüse meist sehr „sauber“ (also von Erde gereinigt ;)) ist, konsumieren wir das nur in sehr geringen Mengen.) Es gibt da eine Art „Depot“ im Körper, das über die Jahre aufgebraucht wird, und dann kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Das mit B12 gilt übrigens für uns alle, egal ob omnivor, vegan oder sonstwas.
Die anderen Nährstoffe kann man, soweit ich weiß, ohne Probleme durch vegane Ernährung aufnehmen. Voraussetzung ist hier natürlich eine ausgewogene Ernährung. Ich selbst bin grad dabei, mir die zusammenzubasteln. Hab mich, als ich noch Fleisch gegessen hab, wohl am wenigsten ausgewogen ernährt, jetzt – vegetarisch – etwas besser 😉
Würde mich freuen, von deinen Recherche-Ergebnissen zu lesen, Tim 🙂
Liebe Grüße
Marie
PS: Hier noch ein Link, das fand ich ganz interessant: http://vegan-in-graz.at/vegan/naehrstoffe-vegane-ernaehrung
Hallo Tim,
du musst dir auch bewusst machen, dass die meisten Mediziner keine Ahnung von Ernährung haben. Erst recht nicht von veganer Ernährung. Sie wiederholen meist nur den Mist, denn man uns seit Jahrzehnten vorgaukelt: z.B. Milch ist ja soooo wichtig für die Calziumversorgung etc.
Die American Dietetic Association (ADA) sagt „Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Lebensphasen geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Jugend.“
Iss abwechslungsreich, viel Obst und Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte (müssen keine 30 Kilo am Tag sein, regelmäßig einfach in die Gemüsepfanne untergemischt reicht völlig..) und das passt schon. Man fängt ja auch automatisch an sich mehr mit Ernährung zu beschäftigen, was ich als sehr bereichernd empfinde.
Seit ich mich vegan ernähre, habe ich sooo viele neue Lebensmittel entdeckt, die ich vorher gar nicht kannte. Und die große Auswahl an verschiedenen Lebensmitteln deckt denke ich mal den Bedarf an allem. Zumindest gehts mir blendend. Das einzige was supplimentiert werden MUSS, ist Vitamin B12.
Hallo Sandra,
dankeschön für die Infos!
Ich wollte am WE ohnehin ein paar neue vegetarische Rezepte ausprobieren, da wird jetzt auch mal ein veganes Platz haben!
LG
Tim
Schöner Artikel. Ich finde es ein wenig befremdlich daß sich Menschen aufregen daß in China oder sonstwo Katzen gegessen werden, sie sich selber aber die dicken Steaks auf den Teller packen. Für mich sind das alles Lebewesen, und ich esse keines davon, weil die Meisten von ihnen ihr (kurzes) Leben lang so furchtbar gelitten haben.
Allerdings mache ich selber auch bei dem Milch-, Ei- und anderem Wahnsinn nicht mehr mit. Ich bin zwar nicht zu 100% vegan, aber zuhause findet man keinerlei tierische Produkte in meinem Kühlschrank. Ausrutscher passieren, deswegen verzweifele ich nicht.
Und zu der Aussage mit dem Arzt und haufenweise Nahrungsergänzung: Alles Schmuh 😉 Ich mach das jetzt schon seit einigen Jahren, und das Einzige was ich ab und zu mal einwerfe ist Vitamin B12, aber auch nur sporadisch. Ansonsten sind alle meine Werte viel besser als vorher. Man kann natürlich auch total ungesund vegan sein, da muss man einfach drauf schauen.
Aber ich will dich jetzt nicht dazu überreden sofort gleich auch noch vegan zu werden, keine Sorge 😉 Ich habe selber einige Zeit gebraucht um den Schritt von vegetarisch zu vegan zu gehen. Aber falls du Tipps brauchst, frag mich einfach.
Meinen Geldbeutel hat es jetzt nicht großartig belastet, mittlerweile kann man so viele vegane Sachen überall in Supermärkten kaufen.
Hut ab für deinen Schritt zur vegetarischen Ernährung 🙂 Ich hab mir übrigends erst neulich ein paar Grill“würstchen“ und Grillplatten gekauft. Und das war dermaßen lecker, da will ich totes Tier gar nicht mehr zurück haben 😉
Alles Liebe,
Kivi
Ach ja, für vegane Wurst-, Fleisch- und sonstige Selbermachereien hab ich hier mein Lieblingsblog, vielleicht magst du es ja auch:
dieumsteiger.blogspot.de
Total klasse gemacht, viele Rezepte zum Selbermachen findet man da.
Hi Kivi,
dankeschön für den Link (auch für alle anderen, hier gleich zum Anklicken bei Interesse: http://dieumsteiger.blogspot.de)!
LG
Tim
Hallo Tim, interessanter Artikel.
Nun, einen Menschen essen würde ich auch nicht unbedingt. Ist aber auch so eine kulturelle Sache. Klingt jetzt makaber, aber Menschen essen nachdem sie gestorben sind könnte auch positive Auswirkungen haben. Wer weis, vielleicht würde es mir gut tun einen erfolgreichen glücklichen Menschen zu essen, wenn er von Natur aus gestorben ist. Vielleicht würden dadurch all seine positiven Erfahrungen und Eigenschaften irgendwie auf mich übergehen oder mich positiv beeinflussen. Könnte doch sein, oder?
Mit dem essen von Tieren sehe ich es ähnlich. Ich finde es nicht verwerflich Tieren zu essen. Zumindest nicht, wenn das Fleisch von einem „glücklichen“ Tier stammt. Klar ist Massentierhaltung und Abschlachtung ein Problem. Es erinnert mich einfach zusehr an Sklaverei von Menschen und Konzentrationslager! Dennoch finde ich das essen von Tieren nicht problematisch. Würde ich als Mensch in freier Wildbahn leben, würde ich auch Tiere jagen, essen und teilen mit den anderen aus dem Dorf/ Gemeinschaft. Ich finde das Natur gewollt und normal. Würden wir beispielsweise in einer Welt leben, wo jede Familie ihr eigenes Haus mit Garten/ Grundstück hat und darauf Schweine und Hühner hält zur Selbstversorgung, würde ich das auch ok finden. Ich würde das sogar begrüßen! Warum? Aus mehreren Gründen. 1. Jede Familie könnte selber entscheiden in wie weit und wie viele Tiere sie nutzen wollen. 2. Der Akt des Schlachten wäre eine bewusste Entscheidung und somit auch verantwortungsvoll. Es ist ein Unterschied ob ich Fleisch vom Supermarkt um die Ecke kaufe, wo ich nicht weiß wo es her kommt und wie es erzeugt wurde. Oder ob ich Tiere selber halte und nutze mit all dem dazugehörigen Aufwand und Kenntnissen. Das eine ist unbewusst und verantwortungslos. Das andere ist bewusst und verantwortungsvoll. 3. Mit der sorgsamen artgerechten Haltung ist denke ich auch eine gewisse Hingabe und somit ich nenn’s mal „Liebe“ verbunden. Denn überall wo ich Zeit und Aufwand hineinstecke, steckt auch Hingabe und Liebe drin, finde ich.
Das Töten eines Tieres muss nicht unbedingt negativ interpretiert werden. Als Akt der Selbstversorgung finde ich es durchaus in Ordnung. Die Massentierhaltung ist ein Produkt unseres Wirtschaftssystems. Fleisch ist für uns überall und jederzeit 24/7 verfügbar und gegen Geld eintauschbar. Das ist ein Problem, weil keiner weiß wo es her kommt, wie es erzeugt wurde und das Tier nie kennen lernen konnte. Fleisch muss nicht 24/7 und überall verfügbar sein. Es ginge auch anders.
Hi Ron,
danke für Deine Gedanken.
Nur eine Idee: wenn wir in freier Wildbahn leben würden, würden wir auch Menschen töten (und viel mehr gefährdet sein, selbst von ihnen getötet zu werden).
Gegen DIESE Natur gibt’s ja Staaten und Verträge, die das Zusammenleben ermöglichen.
LG!
Tim
Hui da ist mir als Vegetarierin aber schlecht geworden beim Lesen und ich gebe dir Recht! Ich wohne seit einiger Zeit allerdings auf einem Bauernhof wo Milch erzeugt wird (sozusagen beim Bauern meines Vertrauens). Obwohl es den Tieren hier vergleichsweise gut geht, wurde mir schmerzlich bewusst, dass ein Milchkuhleben im Vergleich zu einer Kuh, die zur Fleischproduktion gezüchtet wird fast noch trauriger ist. Und obwohl meine ersten Ausflüge ins Veganerleben für mich persönlich wirklich schwer waren, ist es wohl die einzige Alternative um dem Leid ein Ende zu bereiten. Nur kann ich mich persönlich mit den ganzen Ersatzprodukten überhaupt nicht anfreunden. So wartet da eine größere Umstellung auf mich 😉
Hi Tim,
in deinem ersten Post zum Vegetarismus, hatte Carmen in den Kommentaren diesen Link von PETA gekostet: http://www.veganstart.de
Bis zu deinem damaligen Artikel wär ich gar nie auf den Gedanken gekommen Vegetariern oder gar Veganerin zu werden. Aus bloßer Neugier hatte ich mich einfach mal so zu dem 30 Tage Programm angemeldet und wurde bekehrt. 🙂
Seit Februar bin ich Vegetariern und lebe auch die meiste Zeit vegan, nur der Käse… dem kann ich mich (noch) nicht ganz entziehen.
Im Grunde benötigt man gerade mal 20 verschiedene Lebensmittel, um seinem Körper alle notwendigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Das Vitamin B12 ist das einzige „Problem“, aber einige Hersteller reichern Soyajoghurt und -milch damit an, also ist nicht mal Tabletten schlucken notwendig.
Lustigerweise hab ich als Omnivorin eine ziemliche Mangelernährung betrieben und lebe nun deutlich ausgewogener und fühle mich besser. 🙂
Vielleicht liegt das besser fühlen auch an der Tatsache, dass ich nun keine Leben mehr auf dem Gewissen habe, wer weiss. 🙂
Liebe Grüße
Meli
Hi Melie,
das ist ja mal richtig richtig toll für mich zu lesen. Dass myMONK – mein Text und die Reaktionen aus der Community – Dich zu so einem großartigen Schritt bewogen haben!
Liebe Grüße und danke, dass Du das mit uns teilst, freut mich wirklich sehr.
Tim
Hallo Tim,
ja das ist ein gutes Thema. Es heißt doch, Du bist, was Du ist.
Ich bin seit über 10 Jahren Vegetarier und lebe nun seit ca. 2 Jahren fast vegan. 100% vegan find ich schwierig, wenn man z.B. zu Besuch ist und nichts essen will, weil es Fleisch gibt, dann auch noch Leitungswasser zu verlangen, weil man den Saft nicht trinken will,wegen der Gelatine eben nur trüben Saft trinken kann…, das tut mir dann leid und ich trink den Saft aber dann doch. Jetzt haben wir z.B. liebe Freunde, länger nicht gesehen, und sie machen extra für uns einen Gemüseauflauf… mit Käse drauf und Sahne drin, dann esse ich den natürlich, weil ich die liebevolle Geste ja auch honorieren will, aber es beschäftigt mich dann (Fleisch würd ich aber nicht essen).
Für Veganer: die Zufuhr in Tablettenform ist wirklich wichtig bei B12, dass stimmt auf jeden Fall, alles andere geht auch mit guter und bewusster Ernährung, denke ich. Und es stimmt, Ärzte haben sehr wenig Ahnung von Ernährung, kennen auch nur alte Studien. Ein Bsp: die Länder, in denen keine Milchprodukte konsumiert werden, kennen kaum Osteoporose.
Dann kommt für mich auch noch gerade die Frage hinzu, was ist mit anderen Dingen des täglichen Lebens, z.B. meine Lederschuhe, die ich besitze… Ich habe mir jetzt einfach vorgenommen, nicht zu verkrampfen und freundlich mit mir selbst zu sein.
LG Ute
Hi Ute,
der 100%ige Veganer hat’s vermutlich wirklich nicht leicht. Und ich find’s auch gut, wenn man sich einen Rest Flexibilität bewahrt.
Beim Gemüseauflauf Deiner Freunde hatte ich mich kurz gefragt, ob sie denn wissen, dass Du eigentlich vegan lebst (und ob sie dann auch genau wissen, was das bedeutet)?
LG
Tim
Hi Tim,
ja die Freunde waren einfach noch nicht auf dem Laufenden, wir hatten uns länger nicht gesehen. Als ich Vegetarier wurde, war es oft schon seltsam, weil viele wirklich ewig rumfragten: ja echt…? kein Fleisch… und Wurst ? ja aber doch vielleicht Hühnchen, oder Fisch. Ernährung ist für viele kein Thema darüber zu reden oder sich Gedanken zu machen und ich hatte oft das Gefühl, wegen mir haben sie sich jetzt das erste Mal vorgestellt, wie das wohl wäre… so ohne Fleisch und warum wohl.
Einerseits hat mich das dann gefreut, weil ich einen Impuls geben konnte, diese Ernährung nicht einfach als normal hinzunehmen. Manchmal hat es mich auch genervt, wenn ich zum Geburtstag eingeladen war und einfach nur in Ruhe vom Salat essen wollte und immer ist einer dabei, der von mir jetzt wissen will, ja echt…? kein Fleisch?
Ich koche gern und lade gerne Leute zum Essen ein und es ist für mich ein kleiner Sport geworden, diese zu überraschen, dass vegi-Essen lecker ist. Und übrigens hatte ich vorhin vergessen: auch ich bemerke, dass es mir vegan gesundheitlich besser geht, noch besser als schon vorher als Vegetarier. Und ja, viele wissen überhaupt nicht, was vegan bedeutet.
So, nun Gute Nacht! Om Shanti !
Hallo Tim,
Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch du dich für eine vegetarische/vegane Ernährung entscheidest 🙂 .
Wer den Weg des Zen geht, kommt irgendwann an diesen Punkt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Bei mir war es vor 2,5 Jahren soweit. Von einem zum anderen Tag Vegetarier geworden und festgestellt, dass, wenn ich es nicht „richtig“ mache (sprich 100% vegan, äh, soweit man weiss…aber das ist wieder ein anderes Thema!), mache ich zu viele Ausnahmen.
Dann also habe ich 2 Jahre vegan gelebt und habe mir einmal im Jahr eine Portion Fleisch „gegönnt“, bevor ich aus zu grossem Appetit auf die geliebte Bratwurst oder meinen hausgemachten Sauerbraten die Flinte ins Korn werfe.
Dann kam das Thema in meinem Sangha auf, und mir wurde bewusst, wie dogmatisch ich war – und das dies nicht mit Zen übereinstimmen kann. Seit dem gehe ich wieder gelassener damit um. Als ich vor zwei Monaten wieder nach 10 Jahren anfing zu arbeiten, da habe ich im Einklang mit meinem Gewissen beschlossen, wieder „normal“ zu essen. Es war für mich einfach leichter und die Priorität lag woanders. Nun, da ich mit meiner neuen Lebenssituation besser zu Recht komme, beginne ich langsam wieder vegetarisch/vegan zu leben. Es ist wie bei allem im Leben die Dosis macht’s 😉
Lieben Gruss und weiter so Tim
Cosa
Danke Cosa, ja, myMONK machen und massenhafter Massentierfleischverzehr passen einfach nicht zusammen.
Du kannst ja schon auf eine lange fleischlose Zeit zurückblicken, da gelingt der der vegetarische Wiedereinstieg sicher gut!
LG
Tim
Hallo Tim,
Ich habe mich neulich noch gefragt, wie es dir wohl mittlerweile bei dem Vegetarismus ergeht und ob du dabei geblieben bist. Freut mich zu hören, dass dem so ist und du ihm deine Stimme gibst 🙂 Hin und wieder vegane Gerichte einzubauen ist sicherlich eine gute Idee für den nächsten Schritt. Heißt ja nicht gleich, dass man zum 100%-Veganer werden muss. Wie heißt es in der REWE Werbung so passend: „Jeden Tag ein bißchen besser!“ 😀 und man muss sich auch nicht so viel Stress mit der Frage nach genügend Nährstoffen machen. Sowieso witzig, dass man sich erst Gedanken darüber macht, wenn man seine Ernährung hinterfragt. Es gibt genügend Fleischesser die irgendeinen Nährstoffmangel haben und viele erfahren es vermutlich nie, weil sie ihre Ernährung für selbstverständlich richtig halten. Auf der anderen Seite gibt es genügend vegane Sportler, die zeigen dass es offensichtlich anders geht.
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Katrin
Hi Katrin,
dankeschön, dass Du an mich gedacht hast … ja, ich hab’s bisher gut hinbekommen, viel besser als ich’s erwartet hätte.
Hatte gestern zum ersten Mal in meinem Leben schwarze Beluga-Linsen … könnte auch das letzte Mal gewesen sein *lach* … aber da gibt’s ja noch unendlich viel auszuprobieren.
LG Tim
TIm
Hallo Tim und ein Hallo an alle Kommentatoren,
ich möchte noch einen anderen Blickwinkel ins Spiel bringen. Ich war mit meiner Lebensgefährtin zusammen in den letzten Jahren als Flexitarier unterwegs und auf einem guten Weg ins vegane Leben. Nun stellte sich bei ihr eine Autoimmunerkrankung namens Mastozytose heraus (nach einem einjährigen Ärztemarathon). Dies ist eine systemische Mastzellenerkrankung. Einhergehend mit HIT, eine Intoleranz gegenüber Histamin. Als HIT-Betroffener ist eine vegane Ernährung leider undenkbar, weil man ansonsten völlige Mangelernährung hätte. Die üblichen Substitute wie Soja- und Haferprodukte, sowie viele Obst- und Gemüsesorten sind absolut tabu. Ebenfalls viele Getreide und Hefeprodukte. Die Dunkelziffer derer, die an Mastozytose erkrankt sind oder einfach nur eine Histaminintoleranz haben, ist enorm hoch. Es sollte also bitte jeder, der seine Ernährung bewusst umstellt, auf etwaige Symptome achten. Sonst schadet man sich mehr als einem das moralische Empfinden wert ist. Viele Betroffene haben einen langen Leidensweg hinter sich. Teilweise trotz, aber letztendlich gerade auch wegen der vermeintlich gesunden Ernährung. Nochmals: Die Mastozytose oder auch die Histamintoleranz resultieren NICHT aus Veganer Ernährung, werden dadurch aber im Status quo verschlimmert…und oft erst sehr spät erkannt. Als Angehörige einer Betroffenen war mir dies ein enormes Anliegen! Achtet bitte auf Euch und führt im Zweifel ein Ernährungstagebuch. Wir erarbeiten uns gerade eine Ernährungsstrategie aus, die trotzdem mit möglichst wenig tierischen Produkten auskommt 😉 und für alle Beteiligten optimal ist. Herzliche Grüße, Ute
Hi Ute,
danke für diesen wichtigen Punkt (auch wenn er vermutlich nicht die Mehrheit der Fleischesser betrifft) – ich denke auch, dass ein Mensch, wenn es für seine Gesundheit wichtig ist, absolut „im Recht“ ist, Tiere zu essen.
LG!
Tim
Hallo Tim,
da ist viel Hass herauszulesen. Tut mir Leid, wie du darüber denkst.
Ich habe mich auch viel mit Ernährung beschäftigt und ich glaube, wenn sich jemand fest damit beschäftigt, dann gibt es keine logischere Konsequenz als tierfreies Essen. Die (noch) nicht logische, dafür aber die romantischere Konsequenz, die ich auf jedenfall bevorzugen würde wäre Lichtnahrung, bin aber (noch)skeptisch.
Übrigens: Gelatine (Eiweiß aus Schweinefleisch) und viele Käse sind mmn nicht vegtarisch, da sie Lab aus Kälbermägen enthalten und Kälber dafür geschlachtet werden müssen.
Naja, jeder hat seine eigenen Ansichten… da kann man viel drüber diskutieren.
Bspw. Thema vegan sein:
Ist es vegan, wenn man Äpfel isst, die mit Schellack gewachst werden? Ist es vegan, wenn man raffinierten Zucker, hergestellt durch Tierkohle, isst? Ist man vegan, wenn man Wein trinkt, der aber durch Hefen, die sich selbst vergiften, gewonnen wird, mit Hausenblase geschönt wird und mit Etiketten beklebt mit Klebstoff, hergestellt mit tierischen Zusatzmitteln wird? Ist man vegan, wenn man Lederschuhe trägt? Und ist es sinnvoll, vegan zu sein, wenn man Adidas-Treter trägt, die mit Hilfe tödlicher Chemikalien (die falsch entsorgt werden und so das Grundwasser vergiften) von indischen Kindern zu unmenschlichen Bedingungen hergestellt werden? Ist man vollkommen vegan, wenn man tierfreie Produkte isst, die aber in einer Fabrik hergestellt werden, wo die Maschinen mit Tierfett geschmiert sind? etc. (Will keinem seinen Glauben nehmen, will nur mal die Klappen etwas weiten, durch die wir auf das Leben schauen.)
Vergessen wir doch mal die Schubladen und sind wir einfach mal. Denn eigentlich sind wir doch nichts von alledem.
Ich bin. Ja, ich bin Leben, so wie ihr und alles um mich. Denn es geht doch eigentlich nur darum. Um bewusst leben, nicht mehr und nicht weniger.
Für bewusste Esser noch einige Links, damit mein Kommentar nicht komplett unnütz war 🙂
http://www.zeit.de/1999/37/_Milch_zerstoert_unseren_Koerper_Eier_sind_furchtbar
https://www.youtube.com/watch?v=y39gEFbJsMs&feature=kp
versteckte Tierprodukte in eigentlich tierfreiem Essen:
http://tierrechtskochbuch.de/vegan/tierprodukte.html
Hi Matthias,
danke für Deine Zeilen. Auf die Gelantine achte ich schon (bei Gummibärchen oft nicht einfach, wobei’s jetzt welche von Katjes gibt).
Was mich aber besonders interessiert, ist:
Wo genau liest Du denn Hass heraus?
Und was bringt Dich in die Position zu bemitleiden?
LG
Tim
Naja, vielleicht interpretiere ich beim Lesen auch nur meine eigenen Erfahrungen hinein, soll vorkommen 🙂 Aber die letzten beiden Sätze haben etwas prvokantes an sich, als ob du Frust abbauen möchtest.
Hmmm … aber dann kommt doch noch das PS?
Ich bin da wenig gefrustet, weil ich selbst ja bis vor kurzem Unmengen an Fleisch verzehrt habe.
Ja, das PS relativiert das ganze wieder, hast Recht. Besonders das mit dem Finger in der Nase 🙂
Also einfach ein klassisches Mißverständnis, scheint mir. 😉
kann man so stehen lassen 😉
Huhu Tim,
was für eine krasse Artikelüberschrift!!;) Wie schön, dass du mittlerweile Vegetarier geworden bist. Ich meine unabhängig von den ethischen Gründen, als ich mich damals dazu entschieden habe, kein Fleisch mehr zu essen, ging es mir körperlich auch deutlich besser. Seit letztem Jahr habe ich meine Ernährung auf vegan umgestellt, da das Leid der Tiere in der Milchproduktion leider nicht aufhört und ich mich vermehrt nach meinem morgendlichen Latte Macchiato ziemlich strange gefühl habe.
Ich finde es wichtig, dass wir vor den globalen Auswirkungen unseres Konsums nicht die Augen verschließen. Jedoch möchte ich auch einen Konsum praktizieren, der liebevoll mir selbst gegenüber und nicht nur Ausdruck meines schlechten Gewissens ist. Ganzhetilicher Genuss quasi. Übrigens gibt es auf meinem Blog auch vegane Rezepte, die wirklich easy peasy zubereitet sind. (Kann man sich dann entscheiden, ob man dann noch ne Soße dazu macht, oder nicht. ;))
Ganzherzlich,
Maria Ma
Hi Maria Ma,
das ist ein sehr schöner Gedanke: „Jedoch möchte ich auch einen Konsum praktizieren, der liebevoll mir selbst gegenüber und nicht nur Ausdruck meines schlechten Gewissens ist. Ganzheitlicher Genuss quasi.“
Für mich war das schlechte Gewissen der wichtigste Motor, um meine Ernährung zu verändern. Inzwischen darf auch bei mir der Genuss wieder eine größere Rolle spielen. Das ist wirklich wichtig, sonst kommt man auch schnell in ein Mangelgefühl und läuft vielleicht eher Gefahr, wieder auf die alte Ernährung zu wechseln.
LG!
Tim
PS: Antwort auf Deine Mail kommt noch!
Hallo Tim,
Du hast eine klasse Überschrift für deinen Artikel gefunden. Den muss man dann einfach lesen.
Ich war noch nie der große Fleischesser, aber das wenige reduziere ich schon seit einiger Zeit schritt für schritt. Ziel ist dann irgendwann komplett ohne Fleisch auszukommen. Viele kleine Schritte führen ja auch zum Ziel.
Gruß
Sascha
Hi Sascha,
Danke für das Überschriften-Lob! Jahrelanges Bild-Lesen haben sich da für mich ausgezahlt. 😉
Die vielen kleinen Schritte sind sogar in den meisten Fällen der deutlich bessere Weg, denke ich. Für mich war es ja auch ein langer Prozess, in dem sich zumindest im Inneren viel getan hat, viele Schritte gegangen worden sind, bis ich den „Cut“ gemacht habe. Beim Beenden von Gewohnheiten scheint das Radikalere trotzdem manchmal der leichtere Weg zu sein.
LG
Tim
Ich freu mich über jeden Vegetarier, über jeden Veganer noch viel mehr! Aber mal ehrlich, wo habt ihr euch denn bitte die letzten 20 Jahre lang informiert? so neu ist das alles nicht… LG frooken