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Abzocker, Ellbogen-Schubser, Klugscheißer und Dummschwätzer, „Kollegen“, die diese Bezeichnung nicht mal ansatzweise verdient haben. Service-Hotlines, bei denen man sich nur noch selbst erdrosseln will mit dem Telefonkabel, wenn es so was noch gäbe. Menschen, die einen im Regen stehen lassen oder im Schneesturm, mit nichts bekleidet als wackeligen Buffalo-Plateauschuhen.

Ja, es gibt reichlich Stolpersteine, die mich in Güllegruben fallen lassen können voller Zorn und Angepisstheit und Enttäuschung. Und auch, wenn ich inzwischen gewahrer und gefestigter bin und auch schneller wieder rauskomme aus diesen Löchern … noch immer KÖNNT ICH MANCHMAL DURCHDREHEN.

Unbeirrbar hingegen waren die stoischen Philosophen. Wahre Bud Spencers des Geistes. Nichts konnte sie umhauen, nichts aus der Ruhe bringen. Wie haben sie das geschafft?

Mit positivem Denken, indem sie einfach alle Unangenehme beim Universum abbestellt haben (ha, ha)?

Nein, ganz im Gegenteil. Die Stoiker machten sich auf alles gefasst. Dachten nach über ihren Tod, dachten nach über alles, was auf dem Weg dorthin – auch bekannt als: Leben – so passieren kann.

Mark Aurel, römischer Kaiser und ein Vertreter dieser Schule, schreibt dazu in seinen Selbstbetrachtungen etwas, das wir uns an den Kühlschrank kleben und jeden Morgen lesen können, wenn wir unseren Geist stärken wollen (der Bestseller-Autor Tim Ferriss macht das so):

Sage zu Dir in der Morgenstunde: Heute werde ich mit einem unbedachtsamen, undankbaren, unverschämten, betrügerischen, neidischen, ungeselligen Menschen zusammentreffen. Alle diese Fehler sind Folgen ihrer Unwissenheit hinsichtlich des Guten und des Bösen.

Ich aber habe klar erkannt, dass das Gute schön und das Böse hässlich ist. Und dass der Mensch, der gegen mich fehlt, in Wirklichkeit mit mir verwandt ist. Nicht, weil wir von demselben Blut wären. Sondern wir haben den gleichen Anteil an der Vernunft, der göttlichen Bestimmung und der Anfälligkeit für Laster.

Keiner jedoch kann mir Schaden zufügen, denn ich lasse mich nicht zu einem Laster verführen. Ebenso wenig kann ich den, der mir verwandt ist, hassen. Denn wir sind zur gemeinschaftlichen Wirksamkeit geschaffen, wie die Füße, die Hände, die Augenlider, wie die obere und untere Kinnlade. Darum ist die Feindschaft der Menschen untereinander wider die Natur; Unwillen und Abscheu in sich fühlen ist eine Feindseligkeit.

Es wird wieder passieren. Und wieder. Und wieder.

Aber wir müssen davon nicht überrascht sein. Und wenn wir darauf vorbereitet sind, wird es viel, viel leichter.

Mehr dazu im myMONK-Podcast: Wie man Erwartungen loslassen und leichter leben kann:

Alles zum Podcast findest Du hier.

Siehe auch Wie man aufhören kann, die Dinge zu persönlich zu nehmen (in 30 Sekunden) und Von Zorn befreien (ein „Trick“ aus dem Zen).

Photo: Alexander Lyubavin