Teile diesen Beitrag "Wenn Du es nicht lösen kannst, mach‘ kein Problem draus"
Ein Problem ist etwas, das gelöst werden soll und kann.
Und wenn es keine Lösung gibt, jetzt gerade oder für immer?
Wenn das Schiff untergegangen ist. Das Zeitfenster zu. Das Raucherbein ab. Oder die Frau fort, so wie Raymond Carver dichtete:
Weit weg
zieht ein anderer Mann meine Kinder groß
schläft mit meiner Frau, schläft mit meiner Frau.
Buddha sagte:
Hast du ein Problem, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.
Dann ist es, wie es ist. Vielleicht ätzend, ja, vielleicht schmerzhaft.
Doch Akzeptieren heißt nicht, dass wir es mögen müssen. Und auch nicht, dass wir’s für immer hinnehmen müssen, vielleicht finden wir das Gesuchte ja später woanders wieder.
Aber: Wie oft habe ich mir schon den Kopf zerbrochen wegen Dingen, für die es (aktuell) einfach keine Lösung gibt – und die deshalb auch kein Problem darstellen?
Das ist mal wieder leichter geschrieben als getan. Könnte trotzdem ein guter Ansatz sein, dort weiter zu kommen, wo kein Weiterkommen möglich ist.
Photo: Luis Hernandez
Du hast Recht, Tim, es ist leichter geschrieben als getan.
Und dennoch: Wenn man sich schon zu lange den Kopf über eine solche Sache zerbrochen hat, ist es tatsächlich sehr günstig, es einfach sein zu lassen und daraus kein Problem mehr zu machen. So einen Fall habe ich auch aktuell. Vielleicht ist es nun Zeit für deinen Tipp.
Ein anderes Mal klappt es dann auf einmal doch.
Na ja, der gute alte Buddha, ab und an, auch ganz gut einen an der Klatsche gehabt.
Wenn ein Problem nicht gelöst werden kann, dann ist es ein ungelöstest Problem. Es ist nicht nötig, daraus kein Problem zu machen, es ist ja bereits vorhanden – nur nicht gelöst.
Ich verstehe natürlich die Lebensweisheiten und Sprüche so mancher „Weisen“ viele kannste auch direkt in Tonne treten, aber nur wenn du magst werter Leser. 🙂
have a nice day
Keine Lösung in Sicht? Dann ist Denken momentan am Ende mit seinem Latein. Es sollte dann auch besser aus dem Weg gehen.
Genau deswegen regen mich politische oder religiöse Diskussionen im Freundeskreis auf. Jeder ist aufgebracht und gibt seinen Senf dazu und nachher ist die Welt kein bisschen anders wie vorher. Nur die Stimmung ist kaputt, weil eben meistens nur auf negatives geschaut wird.
Ha, du sprichst mir aus der Seele. Ich finde das auch sehr ermüdend, diese fruchtlosen Diskussionen, die auf ganz viel Un- und Halbwissen beruhen und die am Ende nichts verändern. Wobei du und ich aufpassen müssen, dass wir uns über diese Menschen aufregen (die es zweifelsohne gibt und immer geben wird), führt zum gleichen Ursprungsproblem – wir dürfen es nicht zu unserem Problem machen und sollten einfach entspannt akzeptieren! 🙂
Danke. Da hast du wohl recht 🙂 Reden und reden lassen… Manchmal kann man auch einzelne Personen für andere Themen gewinnen, die die Diskussion auch uninteressant finden.
Ich bin von Beruf her Informatikerin, ich bin quasi darauf trainiert Probleme zu lösen und aus allem ein Problem zu machen 🙂
Etwas nicht zu einem Problem zu machen, ist für mich ein toller und neuer Gedanke, der mir hilft los zu lassen. Danke für den schönen Beitrag.
Das klingt charmant: keine Lösung – kein Problem? So einfach kann die Welt sein. Oder ist es die Kopf-in-den-Sand-Taktik: Was ich nicht sehe, existiert nicht? Irgendwie spricht mich der Gedanke an, aber es regt sich auch Widerstand. Lässt sich das auf alle Probleme und Lebenslagen übertragen? Ist alles eine Frage der Perspektive? Danke, Tim, für diesen Denkanstoß!
LG, Ricarda
Und dann gibt es angeblich auch noch eine spirituelle Lösung für das Problem …
Ja, es ist leichter geschrieben als getan. Und natürlich verschwindet ein Vorhandenes Problem nicht dadurch, dass man dem Zitat und Buddha folgt. Aber tritt man einen Schritt zurück und betrachtet es nüchtern:
Es gibt ein Problem, welches man aktuell nicht lösen KANN. Was hat man an dieser Stelle für Optionen? Entweder man investiert (verschwendet?) weiter Zeit, Energie etc., oder man lässt es. Das Ergebnis ist das gleiche, da das Problem ja nicht gelöst werden konnte. Mit dieser Erkenntnis kann man seine Energie dafür investieren, wie man mit diesem Problem umgeht, wenn man es eben nicht lösen kann – und sei es nur mit den Schultern zu zucken und das Problem „erleiden“.
Für mich hat das nicht unbedingt etwas mit „Kopf in den Stand stecken“ zu tun. Das wäre für mich eher, ein durchaus lösbares Problem aus Angst/Bequemlichkeit zu ignorieren.
Es ist richtig, sich Problemen oder Herausforderungen zu stellen und für Lösungen zu kämpfen. Bis zu einem gewissen Punkt. Aber ab diesem macht es keinen Sinn mehr, manchmal lässt sich ein rundes Schwein eben nicht durch ein eckiges Loch schieben. Und da finde ich Bubbhas Rat durchaus hilfreich, sich ab dann nicht mehr selbst zu zerfleischen.
Grüße
Jens
Perfekt!
Genau so ist es! Love it, change it or leave it!
Liebe Grüße,
Dominik
Wahrlich leichter geschrieben als getan, dennoch anregend. Irgendwie in meinem jetzigen Bewusstsein nicht denkbar umsetzbar, da es in meinen Augen doch für alles eine Lösung ist. Selbst die Akzeptanz eines nicht veränderbaren Zustands, ist eine Lösung.
…… das Leben ist manchmal so verzwickt….
Absolut leichter geschrieben, als getan. Aber es hilft bereits sich dies immer wieder bewusst zu machen… Vielen lieben Dank dafür. Isabelle
👍🏼
Ein sehr guter Text.
Es ist einfacher als man denkt, wenn man bereit ist diese Alternative wählen.
Alles Liebe
Danke! Das kann ich jetzt gerade gut gebrauchen!
Schön, dass ich auf deine Seite gestoßen bin. Ich hab mir schon viel Strass für mein Leben geholt!
Dickes Lob!!!