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Willst Du für immer mit mir zusammensein? Fragt der Mann die Frau. Und die Frau sagt: Ja! Und die beiden fallen sich in die Arme. Drei Monate später packt sie den Koffer, knallt die Wohnungstür hinter sich zu (dabei fällt das Hochzeitsfoto runter, natürlich) und klackert auf ihren Absätzen zum Porsche ihres Chefs, der sie abholt zu ihrem neuen gemeinsamen Leben werweißwo.

Hat die Frau ihren Mann belogen, der nun auf der Bettkante sitzt, Kopf unten, Schultern unten, Herz gebrochen?

 

Willst Du ein Kind von mir? Fragt die Frau den Mann. Und der Mann sagt: Ja! Und die beiden fallen sich in die Arme. Drei Jahre später gibt’s immer noch kein Kind, nur alle Freunde haben inzwischen eins (auch die, bei denen man sich Sex lieber nicht vorstellen möchte). Die biologische Uhr der Frau tickt so laut, dass man einen Tinnitus davon bekommt, und dann sagt der Mann, nee, Kinder, sowas will er nicht in diese Welt setzen.

Hat der Mann seine Frau belogen, die auf dem Bett liegt, frisch getrennt und mit einer frischen Spende aus der Samenbank in der Hand und Tränen in den Augen (hoffentlich nicht anders herum, dann macht sie was falsch)?

Das. kommt. darauf. an.

Mahatma Gandhi sagte:

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie heute erkenne, und nicht der Beständigkeit.

Und ich, ich würde mich lieber auf Menschen verlassen können, für immer, wissen, dass jemand da ist und da bleibt für mich. Schön ist das also nicht, was Gandhi sagt. Aber wenigstens ist es ehrlich. Vermutlich können wir echt nicht mehr verlangen, als diese dünne Scheibe Wahrheit mit dem Verfallsdatum „heute“. Nicht von anderen, und auch nicht von uns selbst.

Was meinst Du?

 

P.S.: Siehe auch Die 3 Dinge, die Dein Leben authentisch machen … oder zu einer Lüge

 

Photo: Chiara Cremaschi