Teile diesen Beitrag "Die häufigste und nervigste Lüge der Welt (P.S.: sie kann Dein Leben ruinieren)"
So viel Ich-kann-nicht überall:
Ich kann nicht
täglich meditieren oder etwas anderes machen, das mir gut tut.
Ich kann nicht
kündigen und mir eine Aufgabe suchen, die mich wirklich erfüllt.
Ich kann nicht
gut zuhören.
Ich kann nicht
über meine Gefühle sprechen.
Ich kann nicht
meine Frau für Dich verlassen (aber ich kann‘s Dir immer wieder versprechen).
Ich kann
Dir nicht helfen (und jetzt hör auf zu heulen).
So viel Ich-kann-nicht, bei dem eigentlich jedes Mal ein Dolmetscher ins Bild springen müsste und sagen:
Lüge! Doch, er kann, er hat nur leider keinen Bock drauf. (Bzw. darauf, es zu lernen.)
Das nervt mich. An anderen. Aber vor allem an mir selbst.
Oder anders gesagt: ich kann es nicht mehr hören. Nein, schon wieder falsch, verdammt: ich will es nicht mehr hören.
Es nervt mich, weil wir damit anderen ständig in die Tasche lügen. Und es nervt mich, weil wir uns damit selbst als ohnmächtige Opfer in Stein meißeln.
Ludwig Wittgenstein sagte:
„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“
Können diese Grenzen nicht unser Leben ruinieren?
Und was passierte wohl mit ihnen,
wenn wir bei jedem
„Ich kann nicht“
hellhörig würden, es hinterfragen und gegebenfalls umformulieren zu
„Ich könnte, aber ich will nicht“ oder zu „Ich kann doch, und ich werde“?
Siehe auch: 28 Dinge, die Du Dir ab heute nicht mehr antun solltest
Photo: Magdalena Roeseler
Moin Tim,
Was denkst du woher dieses ewige ich-kann-nicht kommt?
Ich glaube es hat seinen Ursprung in Angst. Wir können nicht einfach kündigen, weil Angst davor haben mit unserer eigenen Idee zu scheitern. Können nicht über Gefühle sprechen, weil wir Angst haben, dass wir dadurch schwach wirken….
Ich glaube du kannst grundsätzlich nichts, wovor du Angst hast. Aber du kannst gegen die Angst ankämpfen.
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Bertolt Brecht)
Liebe Grüße
Norman
Hi Norman,
vermutlich ist es die Angst, ja. Und manchmal auch die Bequemlichkeit, schätze ich … ist zumindest bei mir so. Es ist eben anstrengend, etwas zu tun, das man mit „Ich kann nicht“ vermeintlich schnell mal aus dem Weg räumen kann. Dazu zählt auch, dass Ehrlichkeit anstrengender ist. Das gilt vor allem im Zwischenmenschlichen.
Liebe Grüße und n schönen Sonntag,
Tim
Unsere Handlungen basieren immer nur auf einer der beiden Gefühle:
Angst oder Liebe.
Wir brauchen aber nicht zu kämpfen, denn unser „Ich“ hat keine Substanz – also, wer kämpft?
Entspanne Dich, sieh die Angst, sie ist da, auch wenn Du meinst gegen sie zu kämpfen, dadurch wird sie meist nur stärker – umarme sie, schau sie Dir genau an, vielleicht wird sie so sogar zu Deinem Verbündeten. Du kannst viel von ihr über Dich lernen. – Dann tu, was getan werden muß, auch wenn Dir die Knie schlottern.
Und ich kann dies nicht mehr hören und lesen:
Du kannst! Du willst nur nicht. Sei doch ehrlich! Du hast immer eine Entscheidung! Komm ins TUN! Du musst nur TUN! Lüg dir nicht mehr in die Tasche!
Ich soll meinen Job kündigen, mein eigenes Business aufziehen, total authentisch versteht sich, täglich meditieren, mich täglich bewegen, mich vegan ernähren, gut zuhören können, dabei natürlich präsent sein, ehrlich sein, aber nicht zu nett sein, Grenzen setzen, ins TUN kommen, wertschätzend sein, aus meiner Komfortzone raus kommen, aber mir auch Zeit für mich nehmen, nicht jammern, schon gar nicht selbstmitleidig sein, minimalistisch & ökologisch korrekt leben, meinen ganzen Müll trennen und auf Plastik verzichten, dankbar sein, auf die Meinung anderer scheissen, mein Ding machen, mein eigener bester Freund sein, meine emotionale Entfremdung aufheben, mit wenig zufrieden sein, mich dem Erfolg öffnen, alles akzeptieren und loslassen …..
Ich kann und ich will das alles nicht mehr lesen.
Punkt.
Hey, wir setzen uns selbst höllisch unter Druck!
Ich habe einen Artikel einer englischen Philosophin gelesen, der mich echt nachdenklich gemacht hat. Sie betrachtet diese „Alles ist möglich und du musst nur dein Ding machen“-Haltung kritisch. Sie sagt, Selbstverwirklichung braucht Geld oder Zeit, am besten beides. Und wer über diese Mittel nicht verfügt, hat es schwer. Denn mach mal nach 8 Stunden Arbeit und Arbeitsweg und Einkaufen und Essen und Schlafen mal eben noch dein Ding & und all das andere Zeugs. Aber was bleibt ist ein schlechtes Gewissen bei denjenigen, die es nicht packen, die es nicht hinbekommen.
Also, dies soll jetzt kein Freifahrtschein für’s Jammern und Kopf-in-den-Sand-stecken sein.
Aber ich denke eine differenziertere Auseinandersetzung könnte nicht schaden.
Hi Flurine,
eigentlich sind es doch drei Dinge:
können
wollen
müssen
Man muss nicht alles wollen, man muss nicht alles können, und man muss nicht alles müssen.
Das „Ich kann nicht“ im Sinne von „ich schaff’s gerade nicht, ist mir echt zu viel“ oder von „ich denke wirklich, dass das meine Grenzen überschreitet“ hat doch auch absolute Berechtigung.
Was mir (an mir) eher missfällt, ist wenn ich mir leichtfertig Grenzen setze, die auf Dauer aufrecht zu erhalten vielleicht sogar schwieriger ist als so manches einfach anzupacken.
LG
Tim
Hi Tim
Ich habe meinen Kommentar eben so „rausgerotzt“ … und danach kam mir dann in den Sinn, wie ich deinen Beitrag hätte auch verstehen können. Ich habe da ziemlich auf meine „Signalwörter“ reagiert.
Danke für deine gelassene Reaktion.
LG Flurine
Hi Flurine,
macht doch nichts. Manchmal muss es einfach raus. Und Du hast ja nicht mich persönlich angegriffen – dann wär’s was anderes.
Liebe Grüße
Tim
sehr toll geschrieben!!!…es ist manchmal zuviel des guten, zu viellll müssen wir können..es dann dem nicht zu entsprechen, stresst nur….du hast es sehr sehr gut zusammengefasst …
Dankeschön Mayana, mal wieder! 🙂
Verdrossenheit ist das sich abwenden (genug haben von…?) vom guten Willen.
Erscheinungsformen und Ursachen sind hier unterschiedlich geprägt, da sie individuell sind.
Die Wahrheit jedoch ist, Mann/Frau ist allmählich überfordert, mit der Sache an sich.
Dem / seinen Lebensweg an und für sich.
Dies alles, kommt aus einer Unzufriedenheit.
Du hast deine, sehr schön beschrieben. Erkennst du sie denn auch?
Selbstverwirklichung benötigt am Anfang weder Geld noch Zeit. Was benötigt wird ist die Lebensfreude. Und diese, kann nur jeder selbst, in sich und für sich erzeugen.
Wenn diese wirklich und nicht scheinbar vorhanden ist, geht es weiter..
Beste Grüße,
Stephan
Hi … ich freue mich, immer wieder sehr darüber, so interessante Dinge bei Dir zu lesen, die mich meist in meinem Denken bestätigen … meist deshalb, weil das, was Du heute schreibst, nur bedingt stimmt … ich kann nicht mehr in einer Kneipe arbeiten, um Geld zu verdienen … ich würde es gern zwischendurch mal tun … 🙂 … aber ich kann nicht (mehr) so lange stehen und auch nicht mehr so gut tragen. Das ist eben das Alter … 🙂
Grundsätzlich aber stimme ich Dir zu … „ich kann nicht“ heißt häufig „ich will nicht“, wobei das „ich will nicht“ durchaus seine Berechtigung hat. Ich würde es auch nicht als Lüge bezeichnen wollen, wenn überhaupt, als Ausrede, denn nicht alle haben gelernt, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen oder sie gar zu vertreten. Meine Frage wäre: Was möchtest Du denn? und dort gegebenfalls eine Unterstützung angedeihen lassen … 🙂
In diesem Sinne einen schönen Sonnensonntag … 🙂
Hi Jutta,
das stimmt – natürlich gibt’s viele Fälle, in denen das „Ich kann nicht“ einfach ein reales, tatsächliches „Ich kann nicht ist“. Und da will ich auch gar nicht dran rütteln, wir alle haben Grenzen, auf unterschiedlichsten Gebieten.
Und klar ist das Wort Lüge etwas hart – aber nehmen wir mal das Beispiel mit dem Typen, der seine Frau nicht verlassen kann, genau dieses aber immer wieder seiner Geliebten versprechen kann. Auch das muss nicht immer eine Lüge sein, manchmal fühlen sich Menschen eben fest gefangen … aber oft eben auch nicht. Oft ist einfach nur eine „Ausrede“ aus Bequemlichkeit und geht dann für mich schon in Richtung Lüge. Für Dich nicht?
LG
Tim
Hi Du lieber Tim …
ja … es gibt Menschen, die lügen. Nur würde ich das eher als Ausnahme sehen wollen … in den meisten Fällen steckt das Unvermögen dahinter, zu dem zu stehen, was man will oder einem gut tut. Das als Lüge zu bezeichnen, wäre dann eine Bewertung und die führt in die Stagnation. In ein Weiter führt meiner Meinung nach nur die Frage: Was will ich? und die genaue Betrachtung dessen, was dagegen spricht, es zu erreichen … 🙂
In diesem Sinne …
Lügen sehe ich als „Fremdsprache der Seele“.
Was wir auf Deutsch aussprechen hat auf Psyhologisch immer eine konkrete, ganz andere Bedeutung.
Wenn Otto mir sagt: „Ich habe die Hausaufgabe vergessen“ kann das für mich als Ich-kann-Schule-Lehrer heißen: „Mit meinen Freunden Fußball zu spielen war mich viel interessanter und belebender als etwas zu üben, was ich eh schon kann.“ und das sagt mir doch auch über mich einiges Nützliches.
Ein junger Mann hat mir einmal mutig in Gegenwart meiner Tanzpartnerin gesagt: „So a Gfries (Fresse) wie Du mecht i net habn!“ Ich sprach ihm meine Anerkennung dafür aus, denn was auf Deutsch sicher ein Irrtum sein müsste, zeigte mir auf Psychologisch wie dringend er endlich Anerkennung benötigte und wieviel er dafür zu riskieren bereit war. Ich sagte ihm: „Da sind jetzt womöglich 50 Leute im Saal, die dasselbe denken wir du. Du warst der einzige, der sich getraut hat, es mir zu sagen. Ich hätte mich das nicht getraut.“
Sollten wir nicht alle die Fremdsprache Psychologisch lernen?
Ich wünsche uns guten Erfolg.
Franz Josef Neffe
Hallo Tim,
mich persönlich nervt es am meisten, dass ich ganz genau weiß „ich kann“ (inzwischen belüge ich mich diesbezüglich gar nicht mehr), aber es meist trotzdem nicht tue. Oft fühle ich mich einfach überwältigt von all den Dingen, die ich tun und verändern will, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll. Häufig mache ich aus dem „ich kann“, auch ein „ich MUSS“ – weil ich ja eigentlich wirklich was verändern will – und das setzt mich dann so unter Druck, dass ich da stehe und mich handlungsunfähig fühle.
Tja, und dann ist da natürlich die Angst… Die bekämpfe ich nicht mehr, sondern versuche mich mit ihr anzufreunden. Denn nur so kann ich vielleicht in Frieden mit mir kommen und größere Schritt nach vorne wagen.
Alles Liebe,
Sarah
Hi Sarah,
schau mal, das hier könnte Dir auch helfen (mir hilft es oft): https://mymonk.de/zen-des-beginnens/
Liebe Grüße
Tim
Womöglich schließt der Ich-kann-Schule-Satz 2008 etwas auf: „Wenn ich mit deinen Kräften & Talenten BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir.“
Herzlich grüßt
Franz Josef Neffe
É.COUÉ, der vor hundert Jahren die AUTOSUGGESTION durch seine enormen praktischen Erfolge zur weltberühmten Selbsthilfe-Methode machte, ließ seine jährlich zehntausenden Besucher aus aller Welt z.B. die Hände verschränken und sich schnell suggerieren: „Ich kann meine Hände nicht öffnen. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht, …………..“ Nach einer Minute brachten die meisten schon ihre Hände nicht mehr auseinander und COUÉ kommentierte lächelnd: „Wer so gut denken kann wie Sie, der sollte nie denken: Ich kann nicht!“
Freundlich grüßt
Franz Josef Neffe
Hi Franz Josef,
Danke für dieses sehr gute Beispiel!
LG
Tim
Phoebe in „Friends“ hat auf die Anfrage, ob sie beim Umzug helfen würde, geantwortet: „Ich wünschte, ich könnte. Aber ich will nicht.“
Danke Tim…
für diesen Beitrag „gerade Heute“ !!!!
Ich habe mich die ganze letzte Nacht mit einem „Ich-kann-nicht-Freund“ auseinander gesetzt.
Sein >> ich weiß; ich hätte, sollte, müsste… aaaber ich kann ja nicht << Glaubenssatz, ist so tief verankert das ich wiederum genau weis, dass ich ihm nicht weiter helfen "kann" obwohl ich`s gerne möchte !
Ich bin schon immer davon überzeugt…. Ich kann nicht gibts nicht ! Wer das sagt setzt sich selbst Grenzen.
Zeigt er mir damit nun meine Grenzen… oder wie sieht für dich die Quintessenz aus ?
LG Petra
Wenn wir genauer hinschauen lernen, entdecken wir so manches.
Manchmal setzen wir uns mit jemand auseinander und erkennen gar nicht, dass wir uns mit ihm dafür zusammengesetzt haben.
Manchmal übersehen wir, dass jemand mit seinen Kräften nicht richtig umgehen kann und uns dadurch spiegelt, dass wir mit unseren Kräften auch noch nicht richtig umgehen können.
Kaum haben wir uns dann den eigenen Kräften zugewandt und etwas für sie getan, tun sie auf einmal etwas für uns.
Und wenn wir mit unseren Kräften besser können, werden wir auf einmal für die Kräfte anderer immer interessanter und attraktiver – ohne dass wir etwas für diese anderen getan haben.
Wir haben SOG-Wirkung (das Grundprinzip der neuen Ich-kann-Schule) und dieser SOG löst auf einmal etwas aus, was wir mit dem DRUCK, auf den wir alle dressiert wurden, nie im Leben erreichen.
Im Grunde werden uns Grenzen nur gezeigt, uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir Kräfte haben, sie zu überschreiten, und dass wir uns um diese Kräfte besser kümmern sollen, damit das auch klappt.
Ich freue mich auf deinen Erfolg.
Fraanz Josef Neffe
ja sowas ähnliches passiert mir auch gerade, einer Freundin geht es nach einem längeren Krankenhausaufenthalt nicht besonders gut
sie würde am liebsten das ganze Wochenende mit mir verbringen – wochentags geht es eben nicht, weil ich noch 9to5 arbeite, da braucht sie jemand anderen – sie weiß nicht, was sie mit sich selbst anfangen soll, will nicht allein sein, ihr ist dauernd langweilig, ihre Hobbies will sie nicht mehr ausführen…..kurz, sie will von mir gesagt bekommen, was sie tun soll, zumindest empfinde ich das so (zB auch: soll ich diese Ausbildung beginnen?), aber so richtig kann sie sich für nichts begeistern, was ich vorschlage
da stellt sich für mich die Frage, ob ich da überhaupt helfen kann? ich bin selber noch in einer Umorientierungsphase, nachdem es mir in den letzten Monaten nicht sehr gut ging und ich selber noch nicht über den Berg bin.
„kann“ ich mir dann auch noch die Depressionen einer anderen Person „umhängen“ lassen, oder „will“ ich nur nicht? ich bin selbst auf der Suche nach meiner zukünftigen Tätigkeit (ich habe gekündigt), dass ich am Wochenende auch Zeit für mich möchte, um an meiner Zunkunft zu arbeiten
lg Bettina
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Taten
Achte auf deine Taten, sie werden zu Gewohnheiten
Achte auf deine Gewohnheiten, sie werden zu deinem Charakter
Achte auf deinen Charakter, er wird zu deinem Schicksal.
Dieser Spruch begleitet mich täglich und trägt dazu bei, mich in Achtsamkeit zu üben.
Das ist meine Basis. Was ich dank Tim hier bei mymonk finde, wirkt wie ein Katalysator!
Danke, von ganzem Herzen!!! <3
Ich seh das genereller: Die Modalverben verraten uns einiges über uns und andere. Sage ich „ich will heute noch einkaufen“ oder „ich muss heute noch einkaufen“? Oft benutzen wir können/dürfen/müssen/mögen/wollen etc. ganz selbstverständlich und automatisch. Es lohnt sich, sich selbst dabei mal zuzuhören. Denn ganz selbstverständlich sagen wir damit was über unser Selbst-Verständnis.
Manches ist auch einfach gesellschaftlich nicht so gut akzeptiert. „Ich will nicht“ ist z.B. selten ein Grund. „Ich kann nicht“ ist aber meist ein guter Grund, vor allem wenn danach etwas wie „keine Zeit“ kommt. Die Ehrlichkeit, etwas nicht zu wollen, kann zu Unbeliebtheit führen.
Hi lieber Tim,
selbst die Verantwortung übernehmen, ist das Schwierigste was man sich eingestehen kann. Und die Verantwortung wegschieben ist einfacher, und macht weniger Probleme. Bei der Verantwortung für das eigene Tun, fängt das wahre Leben an!
Das sagt Brian Tracy (einer der besten Managertrainer der Welt – über 2 Mio. Seminarteilnehmer) in seinem Seminare immer am Anfang: „I am responsible – ich bin verantwortlich!
Wünsche Dir eine schöne und weltmeisterliche Woche 😉
Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William 😉 Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch: „Einfach tun“!
Moin Tim.
Stimmt. Ich kann das auch nicht ertragen – außer wenn ich mal gerade wieder schlecht drauf bin :-)) und die Ausrede selbst nutzen will.
P.S. Es ist erschütternd zu sehen, was man allesckann, wenn man sich nur traut.
Yes we can. Natürlich ist das eine gute Motivationsformel. Stützt sich aber darauf, dass viele Energie hinzu bringen. Lüge oder nicht Lüge? Ich meine, das „ich kann“ ist zunächst eine Illusion, genauso wie das „ich kann nicht“ eine Illusion ist. Bei ersterem fange ich an, Energie zu investieren, bei letzterem spare ich sie mir erst mal auf. Die Sichtweise der „Lüge“ halte ich für daneben gegriffen. Denn es läuft auf ein Denken des Schalterunlegens, der Kraftakte und letztlich der Selbstherabsetzung hinaus.
Machen wir uns nichts vor. Wir müssen erst an Blockaden vorbei und an Ängsten. Gestehen wir uns doch ein, dass es Energie und Zeit brauchen kann. Und dies liegt an Ursachen, die wir nicht überschauen. Seien wir doch großzügig mit uns selber. So können wir vielleicht am ehesten ausdauernd und beständig unser Bewusstsein darauf richten, auf den nächsten Schritt, auf die Barrieren und auf die Ängste. Und damit lösen wir auf jeden Fall beständig immer ein bisschen mehr aus dem Weg, was uns ausbremsen könnte.
„Yes we can“ haftet ja inzwischen mindestens ein dickes Maß Ironie an, wenn es sich nicht sogar als Lüge entpuppt hat (wobei ich das Wort Lüge an dieser Stelle nur für Dich benutze ;))
Ich glaube, dass es eher so ist:
– Wenn ich glaube, dass ich’s kann, gibt mir das erstmal Energie … dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich sie einsetze oder spare
– Wenn ich glaube, dass ich’s nicht kann, raubt es mir Energie … das ist in der Regel etwas, das uns kleiner macht und eben oft kein großzügiger Umgang mit uns selbst
(Alles in halbwegs realistischen Maßen, klar haben wir Grenzen und so weiter)
Ja wenn. Und wenn nicht, dann gibt’s Ursachen, die ich mit Kraftakten verdrängen kann, vielleicht einmal und dann nochmal und dann?
Hast Du Dich mal mit dem Taoismus auseinandergesetzt und mit Wu Wei? Ich glaube, das könnte Dir sehr gefallen! (hab neulich ein Buch drüber gelesen, dass ich aber nur eingeschränkt empfehlen kann – Alan Watts, Der Lauf des Wassers).
Ja das passt zum Thema. Nur ist auch dies ein Extrem. In der Praxis hat jedoch alles eine Berechtigung, auch das Verdrängen und das Durchschreiten und sogar das Ego. Wobei ersteres für mich die permanente und grundsätzliche Sicht ist, so wie mich „Kraft“ und Glaube möglichst ständig im Hintergrund begleiten und auch Heilung ständig geschehen kann.
Das Durchschreiten und das Überwinden brauchen wir eher aus kurzfristiger und praktischer Sicht und auch als Schutz und Anker, um nicht abzusacken. Doch kostet dies erst mal Energie, die ja auch nicht immer da ist. Zudem sind dies mentale Ausrichtungen aus einer Momentaufnahme heraus.
Bewusstsein und Energie werden gebündelt und anderes wird möglicherweise vernachlässigt. Ob ich damit dann genug gewinne bei meinen Glaubenssätzen, um keinen Rückschlag zu erleben? Aus meiner Sicht führen mentale Ansätze zu oft zu heftigen Aufs und Abs. Und allein das Wort „Lüge“ führt ja direkt zu Schuldgefühlen auf längere Sicht und der damit verbundenen Energieabsenkung.
Höre ich sehr oft… ich kann meine Frau nicht verlassen. Weil – eine Familie dasurch zerstört würde. Man den Eltern und Schwiegereltern ja der ganzen Verwandschaft Rechenschaft schuldig wäre, man Zerstört ein intaktes Nest. Und man nimmt den Kindeen die Chance mit beiden Eltern aufzuwachsen… bzw. Man lebt ohne diese Entscheidung zu treffen den Kindern die heile Welt vor.( was eigentlich gut ist, denn wie die Welt wirklich ist, lernen sie noch früh genug.) Dazu kommen finanzielle Einbusen durch die Sculden. Und der Mann der die Familie verlässt fühlt sich vor seiner Verwandtschaft als Versager…
Fazit: er kann es nicht. Auch wenn er es wollen würde. Weil man auch nicht weiss ob nach der Entscheidung mit der neuen Partnerrin nach all den Verlusten “ Glücklichsein“ überhaupt möglich ist?
Ich wage es zu bezweifeln. Manchmal ist es vielleicht besser, dass alles so bleibt wie es ist. Trotz Liebe und trotz dem insahbaren Wunsch es könnte klappen…
Hi Yavrukus,
der Mann, den Du schilderst, würde doch eher denken: „ich kann, aber ich habe Angst, weil ich nicht weiß, was passieren wird“, oder?
Und die Kinder spüren es auch oft mehr, als sich die Erwachsenen, die sich „zusammenreißen“ und zusammenbleiben, vielleicht gern glauben würden. Vielleicht benutzen sie die Kinder sogar nur als Ausrede?
LG
Tim
Der Witz ist daß sich auch total widersprüchliche Aussagen gut anhören. Das ist übrigens ne ausgezeichnete Seminarübung – widersprüchliche Aussagen finden, die sich super anhören als gäb ´s nichts anderes.
Beispiel: Man muß Grenzen setzen um sich selbst sein zu können!
und : Nur wer auf sein Herz hört, lebt authentisch
Und so ist die ganze Selbsterfahrungsesoterik aufgebaut – am Ende weiß man wirklich nur daß man eigentlich nicht selbst entscheidungsfähig ist
Hi Peter,
ich glaube, dass sich widersprüchliche Aussagen schlüssig / gut anhören, weil im Leben vieles Widersprüchliche steckt und nebeneinander oder miteinander existiert.
Es gibt einen Fachbegriff (<- auch immer schön ;)) namens "Ambiguitätstoleranz" - die Fähigkeit, mit den unauflösbaren Widersprüchen des Lebens umzugehen bzw. sie auszuhalten. LG Tim
Wunderbar!!
..Selbsterfahrungsesoterik aufgebaut
exakt werter Peter.
Alle spirituellen Lehren und esoterischen Theorien, sind lediglich Krücken und Stützen. Wenn sie für eine Selbstfindung hilfreich sind OK. Nur, Erleuchtung kann man nicht erzwingen und sie ist nicht, in genannten Krücken und stützen zu finden.
Aber trotzdem suchen die Menschen in ihnen weiter… weil es sich gut anfühlt.
Und dies wiederum ist völlig OK. Ich warne jedoch davor, eine Krücke oder Stelze, als wahrhaftigen Glauben, an eine Idee oder eine Lehre zu verstehen, die es ermöglicht, sich selbst zu finden. Man wird nichts finden.. es fühlt sich nur so an.
Ich schreibe dazu, in meinem Blog bald mehr.
Beste Grüße,
Stephan
Die Grenzen meiner Sprache, sind Grenzen meiner Welt…
In welchem Kontext setzen Sie den Spruch genau?
Für mich steht er für „meine Welt ist Grenzenlos“
Hi Lanie,
für mich ist der Kontext hier einfach der Artikeltext: wenn ich sage: ich kann nicht, dann werde ich’s auch nicht können. Wenn ich sage: ich kann’s, aber ich will nicht, ist das eher eine Entscheidung als eine (unüberwindbare) Grenze.
LG
Tim
Die Gründe für diese Gedanken(flut) ist vermutlich so vielseitig wie der Mensch selbst. Erziehung, Erfahrungen in der Kindheit, die Gesellschaft, Erlebnisse in der Arbeitswelt, Faulheit und und und.
Um zu erkennen was sich dahinter verbirgt benötigt es entweder ein hohes Maß an Selbstreflextion und -konfrontation, Freunde und Familie auf die man hört oder eine Psychotherapie. Ach und vermutlich noch einiges mehr.
Es ist meiner Meinung nach, kann man diese Einstellung und Gedanken nicht von heute auf morgen einfach ablegen wie eine alte Unterhose. Es ist ein Prozess an den man immer wieder arbeiten muss. Man wächst dabei und gerät immer wieder an eine Stelle die Schmerzt. An diesen Stellen geben leider viele gerne auf. Weil es weh tut. Und wir Menschen stehen nicht gern auf Schmerz.
Hey Frau Rennt,
ja, seh ich auch so. Es ist ein Prozess. Und der fängt an mit:
„Ich kann vorankommen und mich nach und nach selbstmächtiger fühlen.“
LG
Tim
Grundlegend dabei ist wahrscheinlich die Ehrlichkeit mit sich selber. Kann ich es wirklich nicht? Oder liegt es mehr am nicht Wollen? Jemand hat mir mal gesagt: „Egal, was Du machst, mach es bewusst“. Wenn man sich also mit dem „ich kann es nicht“ selber belügt, dann „sollte“ man sich dessen bewusst sein.
Und an diesem Punkt kommt für mich dann der Mut und der Humor ins Spiel. Mut um zu sich selber stehen zu können und der Humor, damit ich nicht alles (zu) ernst nehme.
Da fällt mir eines meiner Lieblingszitate von Mark Twain ein:
In 20 Jahren wirst du die Dinge, die du nicht getan hast, mehr bedauern, als deine Taten.
Also, mach die Leinen los, verlasse den sicheren Hafen.
Fang den Wind in deinen Segeln, erforsche, träume, entdecke.
Aber bis man das wirklich Leben kann, muss man sich oft lange im Selbstmitleid suhlen. ; )
Meiner Meinung nach gehört zu einem „Ich kann nicht“ auch grundsätzlich oder zumindest sehr oft ein „Ich versuch’s mal“.
Klar, kann dieses ewige Motivieren auch zu viel sein, aber wir sollten alle mal etwas mehr auf Wörter wie „versuchen“ und „eigentlich“ bei uns achten.
Wenn ich nur etwas versuche habe ich die Möglichkeit des Scheiterns schon akzeptiert, gebe mir (vielleicht nur unbewusst) weniger Mühe oder schöpfe nicht alle Ressourcen aus und es klapp nicht. Was folgt ist Frust, eine Bestätigung der Grundannahme des Versuchens (=Scheitern) und die nächste Aufgabe wird sofort mit „Ich kann nicht“ abgelehnt.
Wenn man jedoch wirklich möchte und wenn man sich selbst das Wert ist, dann versucht man etwas nicht, sondern macht es. Das Machen implementiert kein Scheitern – natürlich garantiert es keinen Erfolg, aber es beinhaltet ein Scheitern eben nicht. Somit gelingt vieles besser, schneller, einfacher und auch das Leben wird einfacher, denn die Erfahrung zeigt: ich kann etwas machen! 😉
Lieber Tim,
ich weiß genau, was du meinst. Mich überkommt das auch bisweilen, dass ich denke „Mensch, wach auf, natürlich kannst du!“ (Schütteln inklusive.)
Aber natürlich muss man schon unterscheiden. Es gibt wirklich Situationen, wo jemand nicht kann (darüber wurde hier ja auch schon gesprochen).
Auf der anderen Seite glaube ich auch, dass man bei den Menschen, die das sagen, durchaus erkennen kann, ob das eine „faule Ausrede“ oder ihr fester Glaube ist. Bequemlichkeit ist natürlich oft ein Grund, und die Angst, aus der sogenannten „Komfort-Zone“ heraus zu kommen und etwas zu wagen, ist auch allgegenwärtig.
Ich glaube jedoch, dass die meisten Leute, die das sagen, gar nicht wissen, was für ein Potential sie haben. Ihnen wurde eingetrichtert, dass sie nichts können, damals, als Kind (Nein, lass das sein, das kannst du nicht, oder schlimmer, Du bist zu dumm dazu, oder auch, Du blamierst dich, Du fällst damit auf die Nase {ach wie furchtbar}, etc.), und daran halten sie auch als Erwachsene fest, auch wenn ihre Komfortzone sehr unkomfortabel ist, sprich, sie nicht zufrieden sind mit ihrem Leben.
Den Leuten, die sagen, sie können nicht, obwohl sie meinen, sie wollen nicht, möchte ich am liebsten zurufen: sei doch ehrlich und sage einfach, dass du nicht willst. Es ist weitaus besser, das offen und ehrlich auszudrücken, sich selbst und den anderen gegenüber. Ich finde sogar, es beweist Rückgrat.
Und dann gibt es natürlich noch solche Leute, die es eigentlich besser wissen, es aber trotzdem nicht tun. In solchen Fällen würde ich das auch als Lüge und Selbstbetrug bezeichnen. Und die möchte ich auch am liebsten schütteln.
Ich kann dazu aus eigener Erfahrung nur sagen, ich kann weit mehr, als ich mir zutraue (und vor allem, als man mir gesagt hat). Ich-kann-nicht sage ich deshalb kaum noch, sondern hinterfrage den Gedanken, der mir das sagen will. Und wenn ich erst einmal angefangen habe, die Gedanken, die mir einreden, ich könne das nicht, beiseite zu schieben, öffnen sich mir Türen, von deren Existenz ich nicht mal geträumt habe. Und nicht nur, dass vieles dann schon mal ganz anders aussieht, ich kann dann wirklich den ersten Schritt machen und einfach anfangen (oder zumindest mal darüber nachzudenken, wie ich das machen kann und was dafür nötig ist, mich informieren und dann anfangen).
Genauso wenig mag ich im Übrigen noch den Satz hören „Ich habe keine Zeit dafür!“. Ich kenne so viele Leute, die das sagen, und es teilweise auch wirklich bedauern, die ich ebenfalls am liebsten schütteln würde. Aber das ist ein anderes Thema ;-).
Hier wurde auch die esoterische Seite angesprochen. Ja, die vielen Ratgeber. Davon hab ich auch sehr viele gelesen. Und mir dann schlussendlich die Dinge heraus gepickt, die für mich passend sind. Und mir meine eigene Philosophie daraus gebastelt.
Natürlich erzählt einem jeder „Lehrer“, das seine Methode die richtige ist, und der nächste tut das genauso, und schon ist man überfordert, gestresst und verwirrt. Und orientierungslos. Da hilft wahrscheinlich nur, irgendwann „Es reicht!“ zu rufen und zu schauen, was man für sich wirklich gelernt hat (so hab ich das jedenfalls gemacht).
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich nicht da wäre, wo ich jetzt bin, hätte ich nicht vieles ausprobiert. Ich habe mir auf diese Weise ein Wissen angesammelt, von dem ich heute sehr profitiere. [Werbung ein] Darüber schreibe ich übrigens auch in meinem Blog [/Werbung aus]. 😉
Aber auch da muss natürlich jeder selber sehen, wie er/sie es macht, und was richtig und wichtig für ihn und sie ist.
Und noch ein Wort zum Schluss:
Das Schöne an deiner Seite, lieber Tim, ist für mich, dass du all die vielen Dinge, über die du schreibst, so einfach auf den Punkt bringst, und mir dabei in keiner Weise den Eindruck erweckst, ich müsse das genau so tun, um glücklich zu sein. Das ist die Freiheit, die du deinen Lesern lässt, was ich sehr wohltuend finde. Und kontrovers zu schreiben, regt doch an, wie man an den vielen Diskussionen in den Kommentaren sehen kann. Und von den unzähligen Denkanstößen rede ich erst gar nicht! 😉
Soweit meine 50 Cent.
Liebe Grüße
Alexa
Ich lese mymonk jetzt schon eine Weile und möchte mich bei Tim erstmal für die inspirierenden Worte bedanken 🙂 Eigentlich weiß man all die Dinge … aber wie so oft im Leben werden sie erst bewußt, sobald man sie liest oder hört.
Also….meine Oma hat immer gesagt: Kann ich nicht heißt will ich nicht.
Und sie hatte sowas von recht. Ich habe meinen Job und meine Wohnung gekündigt und werde zurück in meine Heimat ziehen/gehen. Ich kann euch sagen… eine aufregende angstmachende Zeit …. aber…. ich WILL das !!!
Geht dahin wo die Angst ist …. denn das ist der Wegweiser 😉
Viele Grüße
Sanne
ich mag Wittgenstein. Er berührt mich.
Mir word immer öfter bewusst, dass ich sage ich kann nicht, wenn ich eigentlich nicht möchte.
Es tut mir gut es auszusprechen. Ich muss aushalten, dass mich andere dann erstaunt ansehen und vielleicht gekränkt sind und reserviert reagieren, andererseits behandle ich sie dadurch mit Respekt, dass ich Ihnen die Wahrheit sage und ihnen zutraue,damit auch zurecht kommen.
Mach ich auch oft. Aber der Ton macht besonders hier die Musik.
LG Richard
Gut gesagt, denn etwas versuchen kann man immer. Wenns dann nicht passt, stimmt sogar das „ich kann es nicht“ ein bisschen mehr.
Hallo Tim,
da geht es mir so wie dir, denn ich kann diese Worte auch nicht ertragen. Wenn man sie im Umgang mit anderen benutzt, finde ich es ok, denn es schützt davor, diese anderen zu verletzten. Würde ich bei jedem Umzug sagen, „ich will nicht“ statt „ich kann nicht“, würde man mir das wahrscheinlich schon übel nehmen. Aber wenn es um das eigene Leben bzw. um das eigene Leben von anderen geht, dann sollte man zur radikalen Ehrlichkeit greifen. Kann ich wirklich nicht oder will ich es nicht wirklich?, hab ich Angst vor dem Versuch?, hält mich was anderes zurück? etc.
Kann ich nicht ..heisst…will ich nicht…das jat mir meine oma schon beigebracht…
Lg,
Susanne
Hallo Tim,
danke für diesen (und viele weitere) tolle Artikel. Du bringst darin so oft auf herzerfrischende Weise auf den Punkt und ins Bewusstsein, was bis dahin in meinem Unterbewusstsein vor sich hin schlummerte.
Meine Alternative zu einem ehrlich festgestellten „ich kann nicht“ ist immer öfter ein „ich kann NOCH nicht“. Das macht die Sache für mich weniger absolut und unumgänglich, weniger endgültig und unumstößlich, sondern lenkt den Fokus auf das „und wie kann ich das ab jetzt anders machen, sodass ich es bald doch kann?“. Möglich, dass ich das vor Monaten auch mal in einem deiner Artikel gelesen und dann für mich übernommen habe 😉
Lg,
Juli
Ist so eine Art Diskussion wie mit: „ich muss jetzt arbeiten“. Natürlich muss ich nicht jetzt arbeiten im absoluten Sinn. Man könnte antworten: „du lügst, du musst gar nichts“. Doch das ist dann Wortklauberei. Genauso ist das mit „ich kann jetzt nicht hier bleiben“. Ich meine, das sind übliche Ausdrucksweisen und es ist meine Wahl, ob ich mehr zum Ausdruck bringen will oder nicht. Auch wenn ich offensichtlich irgendwie doch könnte, ist das immer noch meine Wahl, ob ich einfach sage „ich kann nicht“. Wenn ich das bewusst so sage und auch klar ist, dass ich irgend wie könnte. Dann ist dies nicht manipulativ oder hinterhältig – und für meine Begriffe auch keine Lüge.
Es zeigt eher abgekürztes schwarz- weiss Denken, wenn ich Unpässlichkeiten im Umgang an einzelnen Worten festmache und hier wenig tolerant bin, anstatt mitzudenken, wie es gemeint ist und dann auch akzeptiere wie es gerade ist.
Ich sehe hier auch eine Art „zwischen den Zeilen“ sprechen. Und der Ton, die Mimik und die Gestik macht die Musik. Manchmal will ich tatsächlich nicht klarer sein. Auch wenn das manchem Buchstabenklauber nicht gefällt. Ähnlich wirkt hier ja auch z.B. ein „eigentlich“, das den Leser ein gewisses eigenes Einschätzen abverlangt. Das gefällt wohl ebenfalls so manchem Kopfmenschen nicht, der sich nur bei klarer Ausdrucksweise wohl fühlt.
Ob jemand dabei sein könnte, sein Leben zu ruinieren, wenn er oft ein „ich kann nicht“ von sich gibt? Ich denke, das hängt doch sehr davon ab, ob das mit einem geringen Selbstwert zusammen hängt. Schließlich kann das ja auch eine Funktion bei sinnvoller Abgrenzung und Selbstschutz haben. Obgleich bei gutem Selbstbewusstsein und damit wohl auch wenig anhaftenden Emotionen.
Ob sich dahinter Glaubenssätze verbergen, die dann tatsächlich wenig hilfreich in meinen Zustand einwirken? Ich denke, wir haben allen Grund, dies einmal zu hinterfragen. Eine gewisse Signalwirkung nach innen haben wohl alle Phrasen. Wenn auch behauptet wird, dass die positiven die negativen mit einem sechstel an Zeit/Intensität ausgleichen können.
Hier geht man natürlich auch von positiven Emotionen aus und tieferem Glauben. Ansonsten ist das aufgesetzte „ich kann“ auch nichts wert. Womit wir bein Thema Affirmationen und Positiv Denken angekommen wären, bei denen es diese Problematik auch gibt. Natürlich wehrt sich der Körper auch schon mal dagegen, besonders wenn ein stärkeres Haben Wollen am Werk ist.
Helfen kann dabei aus meiner Sicht die Fokussierung auf das Gefühl im Körper. Am besten unterstützt durch Beklopfen gewisser Meridianpunkte am Körper, wie bei EFT. Wenn das auch nicht hilft, sind wohl noch Blockaden abzubauen und eine lockerere Haltung zu finden. Wobei Fokussierung und EFT übrigens auch helfen können.