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Drei Betroffene berichten im SPIEGEL von ihrem Weg in und aus dem Burn-out und von der Gefahr, erneut zu erkranken.

Fachkrankenschwester Ramona Behnke:

Ich zog mich immer mehr zurück, bekam Rückenbeschwerden und Magenschmerzen. Eines Tages stand ich vor dem Medizinschrank im Krankenhaus, um mir Medikamente für meinen Selbstmord zu besorgen. Da bin ich aufgewacht und habe mir gesagt: so nicht. Ich bin zu meinem Arzt gegangen, der mich sofort krankgeschrieben hat. Schon einen Monat später wollte ich zurück ins Krankenhaus. Ich fühlte mich dazu verpflichtet, möglichst schnell wiederzukommen. Doch meine erste Wiedereingliederung schlug völlig fehl. Nach drei Wochen musste ich abbrechen. Ich war einfach noch nicht so weit.

Ein Unternehmensberater:

Ich würde mich nicht als geheilt bezeichnen, eher als stabil. So wie ein trockener Alkoholiker. Ich muss höllisch aufpassen. Ich bin stets ein ehrgeiziger Typ gewesen.

Arne Reese, Chef eines Ingenieur-Büros, sagt:

Mein Burnout ist acht Jahre her. Seitdem geht es mir gut, und ich fühle mich stabil. Aber mir ist auch klar: Es könnte jederzeit wieder passieren. Nur habe ich keine Angst davor. Ich weiß, dass ich da auch wieder rauskommen würde. Eigentlich hat mich die Krankheit stärker gemacht.“

Alle drei Geschichten zeigen: einen Burn-out überwindet man nicht wie eine Erkältung. Man muss stattdessen immer auf das körperliche und geistige Immunsystem aufpassen, um nicht sehr schnell erneut flach zu liegen. Die Muster, die zum Ausbrennen führten, lassen sich nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate auflösen. Wer seit Kindertagen überehrgeizig ist, wird auch noch nach einer ernsten psychischen Erkrankung noch dazu neigen, sich zuviel vorzunehmen.

Es ist wie bei den Spitzenpolitikern, die nach 25 Herzinfarkten noch immer im Rampenlicht herumspringen und für hohe Ämter kandidieren.

Dennoch muss “nach dem Burn-out” kein “vor dem Burnout” sein. Wenn man sich selbst wahr und ernst nimmt und einiges beachtet, siehe: mymonk.de/burn-out-vorbeugen/.

 

Photo: Alex Proimos