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Bei der Yogaakedemie Austria habe ich diese kurze Geschichte gefunden:

Eine weise Frau hatte in den Bergen einen überaus kostbaren Stein gefunden.

Am nächsten Tag traf sie einen hungrigen Wanderer. Sie öffnete ihren Rucksack, um ihr Essen mit ihm zu teilen. Dabei fiel der Blick des Wanderers auf den kostbaren Stein und bewundernd betrachtete er ihn.

Als die weise Frau sah, wie sehr der Stein dem Fremden gefiel, beschloss sie, ihn ihm zu schenken.

Der Wanderer setzte überglücklich seinen Weg fort. Er wusste, dass der Stein so wertvoll war, dass er für den Rest seines Lebens keine Geldsorgen mehr haben würde.

Aber schon wenige Tage später kehrte er zu der Frau zurück, um ihr den Stein zurückzugeben. „Ich habe nachgedacht“ sagte er, „ich weiß, wie wertvoll dieser Stein ist, aber ich möchte ihn dir wieder zurückgeben, weil ich hoffe, dass du mir etwas noch viel wertvolleres geben kannst: Was war es, das es dir erlaubte, mir diesen Stein einfach zu schenken?“

Was mir zuerst einfällt, wenn ich diese Geschichte lese, sind die Worte von Jean Guéhenno: „Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.“

Und nicht genug bekommen kann der, der zu sehr am Wollen haftet – diesem Sog, der keine Pause und Ende kennt, so, als würde der Knopf von der Klospülung festklemmen, wo man ihn eigentlich nur kurz drücken wollte.

 

Photo: Shinosan