Teile diesen Beitrag "Die beste Geschäftsidee des 21. Jahrhunderts (ich schenk’ sie Dir!)"
Nie bewohnten mehr Menschen die Erde.
Nie waren sie so vernetzt.
Und nie waren sie einsamer.
Willkommen im einsamsten Jahrhundert aller Zeiten.
Forscher fanden heraus, dass jeder zweite Amerikaner niemanden hat, den er als „besten Freund“ oder „beste Freundin“ bezeichnen würde. 2013 wurden 420 Prozent mehr Plüschtiere an Erwachsene verkauft als zehn Jahre zuvor, denn auch Erwachsene brauchen Nähe. Vom Wachstumsmarkt naturgetreuer Gummipuppen für 5000€ aufwärts ganz schweigen. Immer mehr Zeit in anonymen Büros und Home Offices und Singlewohnungen. Singlebörsen im Internet. Umarmungskurse, in die Fremde kommen, die sich streicheln und als Fremde wieder gehen. Single-Autos, bei denen nicht nur die Rückbank fehlt, sondern auch der Beifahrersitz, wodurch dort nun nicht mal mehr Platz für den plüschtierische Partnerersatz oder die naturgetreue Gummipuppe ist.
Mir ging es da einige Jahre nicht anders. Jahre, in denen ich die meiste Zeit einsam verbrachte. Fernseher an, Leben aus.
Ich weiß, wie weh Einsamkeit tut.
Blogger und Marketer Seth Godin schreibt:
Jeder ist einsam. Menschen geben Geld aus (und machen Geld) und treten Organisationen bei und investieren Zeit und enorme Mengen an Energie um dieses Problem zu lösen. Jeden Tag.
Es geht nicht darum, an der Einsamkeit der Menschen Geld zu verdienen, mit plumpen Tricks und Sexhotlines („oh ja, ja, ja … ich hätte Dich so gern bei mir jetzt … uuuhh“).
Sondern darum, die Einsamkeit wahrhaft zu verringern und damit echten Wert für andere zu schaffen. Indem man Gleichgesinnte zusammenführt, die Hobby-Astronomen und -Polypenzüchter, die Rohkostesser und Yogis, die Modellautotuner und Handyhüllensammler, ja auch die Premium-Gummipuppen-Liebhaber („Du darfst auch meine mal anfassen“). Die, die sich nach nichts mehr sehnen, als verbunden zu sein, geliebt zu werden und lieben zu können, und die nichts mehr verdient hätten.
Gleichgesinnte zusammenführen. Vielleicht ist das die größte Chance des 21. Jahrhunderts, um innerlich und äußerlich reich zu sein.
Photo: János Csongor Kerekes
Man könnte das auch lesen als: „Mach eine Szenekneipe auf.“ 😉
Lassen sich soziale Probleme überhaupt technisch lösen? Das hat man doch schon oft genug probiert, nichts hat so recht funktioniert. Facebook, das „soziale“ Netzwerk, ist ein Egotrip ohnegleichen. Ich hab da nämlich mal versucht, über eine entsprechende FB-Gruppe Gleichgesinnte zueinander zu bringen, mh nunja.
Die Menschen sind zerrissen im Spannungsfeld zwischen Über-Individualisierung und gemeinsamen Normen. Die Berufsausbildungen sind so speziell und vielfältig, dass sich kaum einer mit dem anderen wirklich über seinen Alltag unterhalten kann. Gleichzeitig fehlt die Sicherheit; dagegen hilft normierendes Verhalten, es wie alle zu machen und das von allen zu verlangen. Klamottenhersteller werben für maximale Individualität, wenn alle dieses oder jenes Produkt kaufen. (Das bringt es auf den Punkt.)
Wenn wir alle so individuell bleiben (wollen), hilft am Ende nur mehr Toleranz, sonst wird die Einsamkeit weiter zunehmen.
Hi Triple-Toc,
eine Szenekneipe ist doch ein gutes Beispiel – wenn man sie nicht nur aufmacht, sondern auch füllt und damit Menschen hilft, neue Beziehungen aufzubauen.
Facebook ist halt für viele Leute Visitenkarte mit möglichst guter Selbstdarstellung, was ja auch okay ist. Aber es gibt doch tausende von Beispielen für echt gelungene Communities, in denen nett miteinander umgegangen wird, in denen sich die Menschen helfen und sogar immer wieder Real Life-Freundschaften und -Beziehungen erwachsen.
Was genau ist Dir denn in Deiner FB-Gruppe widerfahren?
Technisch kann man soziale Probleme sicher nicht lösen. Aber man kann die Technik nutzen. Partnerbörsen zum Beispiel haben doch schon für endlos viele gute (und natürlich wie im „richtigen Leben“ auch weniger gute) Beziehungen geführt, die ohne das Internet nicht enstanden wären.
Ich hole diese Fragen immer gern auf die Ebene von DIR und MIR runter – was auch immer Klamottenhersteller und Co. machen, wichtig ist doch, was WIR tun.
LG!
Tim
Letztendlich wollte ich mit meiner FB-Gruppe die lokale Jam-Session-Szene mehr zusammenbringen. Ein bisschen hat das auch funktioniert. Allerdings sind die Sessions so heterogen, dass die Leute wohl auch Schwierigkeiten mit ihren unterschiedlichen Musikrichtungen haben – das ist überhaupt kein Online-Problem.
Das andere ist, dass die Leute einfach nicht so recht mitmachen möchten. Veranstalter posten ihre Sessions nicht (Werbung ist etwas, das vielen Konzertveranstaltern im Gegensatz zu Jammern völlig fremd ist). Wenn Leute eine Veranstaltung finden, dann teilen sie diese auch nicht – reine Konsumhaltung. Dafür gibt’s Leute, die ihren beliebigen Werbe-Kram abladen, den ich dann löschen muss, damit die anderen bei Laune bleiben.
Kurzum: Das Ding wird nicht als Ding zum Mitmachen verstanden.
Hmm also so richtig verstanden habe ich das Musik-Business ehrlich gesagt auch nach Deiner Beschreibung nicht. 🙂
Aber eine Frage kam gerade hoch in mir. Wenn es lokal zu heterogen ist … kann man nicht auch direkt online zusammen jammen?
Naja, es gab hier eine Zeit lang irre viele Sessions in meiner Gegend, aber man hat nie was davon gewusst – also hatte ich mir gedacht, man muss die Leute irgendwie zusammenbringen, damit das Ding weiter läuft.
Online jammen ist technisch schwierig bis unmöglich. Es ist aber auch Frage, warum man das wollen sollte – es geht doch nichts über einen gediegenen Schweißfluss im Scheinwerferlicht, ein begeistertes Publikum und ein paar Freigetränke. Und vor allem: Kommunikation mit allen Poren! Die besten Sessions sind die, bei denen auf seltsame Weise alles zusammenläuft und das Ganze viel Größer wird als die Summe seiner Teile.
… das online machen zu wollen ist doch irgendwie ähnlich geil wie die Idee, Sex über Facebook haben zu wollen. Also eher gar nicht geil.
Da is was dran. Aber im Zweifelsfall ist doch zum Beispiel Facebook-Sex besser als gar kein Sex, finde ich – von der Gefahr abgesehen, dass man sich damit zufrieden gibt, wo die Erfahrung doch deutlich tiefer gehen könnte.
Gleichgesinnte zusammen bringen, bzw. Kontaktmöglichkeiten schaffen, ist natürlich hilfreich für einsame Menschen. Doch gibt es ja jede Menge Vereine, Interessengruppen und neuerdings Internet Foren mit Chat, Blog und Kommentar Möglichkeiten. Nichts Neues also.
Wenn der Zustand der Einsamkeit dennoch anhält, ist dies dann doch kaum leichter änderbar durch mehr Möglichkeiten. Einsamkeit ist in dir selbst. Auch alleine musst du nicht einsam sein. Du empfindest einen Mangel und stellst dir vor, du brauchst jemand, dies zu ändern.
Doch aus irgend welchen Gründen ergeben sich aus dem Wunsch nicht die entsprechenden Öffnungen für Beziehungen. FB und Chat kann durchaus auch helfen, wenn direkter Kontakt mit Menschen schwerer fällt. Entscheidend ist doch, wie offen und wie tief wir eine Beziehung gestalten, die sich mit den Kontakten bieten.
LG Richard
Ich glaube, dass die Frage nach der Verringerung von Einsamkeit unabhängig von Facebook und Internetforen für sämtliche Geschäftsmodelle sinnvoll sein kann.
Wie kann ein Bäcker, ein Friseur, ein Fitnesstudio, ein Fahrradverleih, eine Band etc. vielleicht die Einsamkeit adressieren – ganz bewusst?
Wenn Einsamkeit eines der größten Probleme unserer Zeit ist, und das denke ich schon, dann ist eine Auseinandersetzung und mögliche Verringerung aus meiner Sicht für so ziemlich jedes Unterfangen gut.
Hmm, sieht beim ersten Blick gut aus. Es gibt Einsamkeit, also bieten wir was an … doch schon beim ersten konkreten Nachdenken bin ich ratlos. Sind Menschen einsam, so sind sie auch verbittert, fühlen sich minderwertig, sind energielos oder einfach unbewusst und lassen über sich ergehen, was sie gerade ablenkt.
Was immer du anbietest, kostet es Energie und sorgst erst mal für Unterhaltung und währenddessen hast du die Menschen abgelenkt. Doch die Ursache der Einsamkeit bewusst machen? Sie dazu bringen, sich öffnen? Und solange sie nicht die Kraft oder auch nicht das Interesse haben, auch aktiv zu werden und sich mit ihrer Öffnung auch neuen Verletzungen auszusetzen? Dann bist eben sozial aktiv und du erhältst auch Dankbarkeit. Doch in größerem Umfang brauchst du auch einen Energieausgleich, sonst bist du recht bald selber energielos.
Hey Richard,
danke für Deine guten und wichtigen Gedanken.
Einsamkeit ist eine Bewertungsfrage: „ich denke und fühle, dass ich zu wenig (qualitative) Beziehungen in meinem Leben habe“.
Da kann man natürlich erst mal auf die Idee kommen, an der Bewertung zu schrauben und damit auch an der Energie.
Aber es gibt doch auch einen zweiten Weg: heilsame Begegnung mit anderen Menschen. Die einem Mut machen, auch Mut, sich zu öffnen. Und denen der einst Einsame auch etwas zurückgeben kann, vielleicht eine Energie auf einem anderen Gebiet als dem sozialen.
Meinst Du nicht?
Ja Tim, das kenne ich auch alles mit spirituell interessierten Menschen. Ich meine, das funktioniert auch, eben soweit die Menschen Interesse haben, an sich arbeiten und bereits bewusster werden wollen. Sie tun also schon was, wenn sie sich anschließen, helfen sich also bereits selber aus der Einsamkeit. Wie bringst du sie so weit?
Gar nicht, schätze ich. Ich kann immer nur Raum schaffen, aber ob ihn jemand betritt und was dort passiert, das liegt nicht in meiner Macht.
wenn du genauer analysierst weshalb die menschen so einsam sind: aktuell sind die menschen gezwungen, mehr zu arbeiten um überhaupt überleben zu können. woher sollen sie die zeit und das geld für soziale kontakte hernehmen ? diese „einsamkeit“ ist bewusst erzeugt und gesteuert. jede form der gegenbewegung wurde immer im keim erstickt…. nichts neues unter der sonne. und ändern wird sich das nie. sonst kann man den menschen ja nichts mehr verkaufen…. und sie dadurch in ihrem sklavendasein halten….
ich bin in den 80er jahren aufgewachsen: da war es ganz anders. ein einkommen genügte für eine familie. einsamkeit gab es nicht. soziales miteinander wurde von den frauen organisiert, die meist zu hause bleiben konnten. diese zeit wird nie wieder kommen. denn die, die uns regieren wollen lieber 2 arbeitende steuerzahlende einsame ehepartner und kinder, die in bezahlten staatlichen einrichtungen genauso „hingebogen“ werden, damit es in zukunft auch so weitergeht.
And you are damn, right Mr myMonk!
That´s my contribution for today. 😉
Danke Ben! Wünsch Dir n guten Mittwoch! Hier ist schon die Sonne draußen, heißt für mich: heute gibt’s mal wieder einen ausgedehnten Spaziergang, juhuu!
Sind wir wirklich alle so einsam, oder behaupten wir einfach nur, dass wir einsam sind, um es uns durch erlernte Hilflosigkeit leichter zu machen, nichts an einer unbefriegenden Situation zu ändern, weil Fatalismus sehr bequem zu sein scheint? Jeden Morgen, wenn ein Mensch erwacht, hat er die Möglichkeit, die Welt auf ganz andere Art und Weise wahrzunehmen und seine Handlungsoptionen entsprechend zu verändern. Manchmal sollten wir es tunlichst unterlassen, das Opfer unserer eigenen Glaubenssätze zu werden, die in die Richtung „Das ist einfach so“ gehen. Nichts ist einfach so.
Der Kybernetiker Heinz von Foerster hat in diesem Zusammenhang einmal gesagt:
„Wenn man nur für einen Moment sagt: Das bist du, der diese Sicht der Welt produziert, das ist nicht draußen, das ist nicht irgendeine sogenannte objektive Wirklichkeit, auf die man sich beziehen kann, dann entsteht eine merkwürdige Hervorhebung der Persönlichkeit, die etwas sagt. Aus den allgemeinen Urteilen „Es ist so!“ werden Sätze, die mit „Ich finde, daß …“ beginnen. Es entsteht eine vollkommen andere Relation zu den eigenen Aussagen. Man wird bescheidener und verantwortlich für die eigenen Erkenntnisse. Man kann nicht mehr vom Zwang der Umwelt sprechen, man kann nicht mehr sagen: Ich hatte keine Wahl, denn natürlich gibt es immer viele Möglichkeiten. Man kann nicht mehr andere verantwortlich machen für das, was man sieht, denn man ist ja selbst derjenige, der diese Sicht konstruiert. Die Menschen erhalten ihre Verantwortung in größtmöglichem Maße wieder zurück, können sie nicht mehr an irgendeine übergeordnete Instanz, einen Boß oder irgendwelche äußeren Umstände abschieben. Sie werden Beteiligte. Das haben viele nicht gern.“
Hi Michael,
sicher kann man an der Empfindung von Einsamkeit auch kognitiv arbeiten, indem man aus „ich bin einsam“ macht „ich finde, ich könnte mehr gute Beziehungen gebrauchen“ und daraus vielleicht sogar „ich finde, ich habe bereits gute Beziehungen und außerdem habe ich mich ja selbst“.
Aber das Verändern von Wahrnehmung hat aus meiner Sicht menschliche Grenzen. Die meisten von uns BRAUCHEN andere Menschen in ihrem Leben, und auch die eine oder andere tiefe Beziehung. Und wenn das alles fehlt, ist man aus meiner Sicht besser dran, auch und vor allem im Außen Veränderung zu suchen, also neue / tiefere Beziehungen.
LG
Tim
Ich denke, dass Menschen andere Menschen brauchen. Das ist ein Grundbedürfnis. Wer über längere Zeit gar keine anderen Menschen hat, leidet und wird am Ende krank. Der Mensch ist ohne sozialen Bezug nicht überlebensfähig. Diskutieren kann man nun darüber, was die Qualitäten des sozialen Bezugs sein sollen. Meiner Ansicht nach reicht „online“ bei Weitem nicht aus. Darüber hinaus gibt es sicher individuelle Unterschiede, wie viel soziale Kontakte jemand braucht, um gut leben zu können.
Die immer mehr vorzufindende Einstellung, dass man eigentlich niemand braucht, dass man eben sich selbst lieben soll, und (nur) für sich selber sorgen, finde ich in ihren extremen Ausprägungen gefährlich. (Zynisch gesehen: Wenn sich jeder selbst liebt, sind alle geliebt.) Letztendlich ist sie im Extrem eine konsequente Lüge, die aus der maximalen Individualisierung folgt: Mich kann sowieso niemand mehr verstehen, jeder ist allein mit sich.
Wenn man wirklich über längere Zeit das Gefühl hat, dass einen niemand mehr verstehen kann, dann ist es Zeit, professionelle Hilfe zu suchen. Das schreibe ich jetzt hier nicht einfach so hin, das meine ich ernst.
Manchmal hießt „für sich selbst sorgen“ nämlich genau das: Andere in Anspruch nehmen.
Ja, finde ich auch wichtig. Wir leben in einem Land, in dem auch die psychologische Versorgung sehr sehr gut ist.
Hi Tim!
Coole Sache, dass du das so beschreibst denn genau das mache ich mit meinen Meetups und Online Auftritt „Projekt Phoenix“.
Einmal im Monat bringe ich Gleichgesinnte zusammen um gemeinsam Wege zu finden, die Tätigkeit zu machen die für jeden von Bedeutung ist. Ich habe bereits mehrere dieser Events veranstaltet und erhalte sowohl von online und offline Seite her regen Zuspruch.
Inwieweit dies alles mit einem nachhaltigen Geschäftskonzept umzusetzen ist, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Ich orientiere mich einfach an „World Domination Summit“ 😉
Ich sehe das Zusammenbringen von positiv eingestellten (damit meine ich keine reinen Optimisten, sondern das Gegenteil von Heulern und Nörglern) Menschen immer als interessantes Zeichen dafür, dass einfach mehr weiter zu bringen ist, wenn man nicht alles alleine auf die Reihe bringen will.
Was bedeutet Einsamkeit? Wann fühlt sich der Mensch einsam? Ich denke diese Frage benötigt erst einmal für jeden selbst eine Antwort. Ich glaube, dass jeder Mensch etwas anderes darunter versteht. Ich kann viele Kontakte haben, persönlich wie auch virtuell und doch bin ich einsam. Oder mir fehlen diese Kontakte, verkrieche mich eher in meine 4 Wände, habe keine Kontakte, weder persönlich noch virtuell und fühle mich einsam.
Meine Gedanke an Einsamkeit ist das Nicht-Verbunden-Sein mit anderen Menschen.
Der Mensch strebt u.a. nach Zugehörigkeit und persönlichem Wachstum. Ich fühle Zugehörigkeit, wenn ich mit anderen Menschen mal unterschiedlicher Meinung bin, aber fühlen kann, dass mir zugehört wird. Dass versucht wird, mich ein Stück weit zu verstehen. Wertfrei zu sein, aber auch andere Meinungen zu hören, darüber nachzudenken, in einen kommunikativen, konstruktiven Austausch zu gehen. Wir Menschen können so viel von einander lernen, wir haben die unterschiedlichsten Erfahrungen und Blickwinkel auf die unterschiedlichsten Dinge. Wenn wir so aus den unterschiedlichsten Wissen / Kompetenzen eine Gemeinsamkeit finden, zusammen arbeiten, einander zuhören, gemeinsam einen Weg gehen, aber eben jeder mit seinen Fähigkeiten, die Fähigkeiten des anderen Achten und Wertschätzen, dann sind wir Zugehörig und können persönlich wachsen.
Doch genau dieser – für mich – Optimalzustand ist derzeit wenig zu finden. Es gibt ihn, aber er ist nicht leicht zu finden. Die Menschen trauen sich zu Beginn wenig, sich zu offenen, sich zu zeigen, die Wahrheit auszusprechen.
Weshalb: Ich denke vor Angst auf Verletzungen. Es wäre schön, wenn wir wieder alle ein wenig mehr zusammen rücken könnten, den anderen Achten können, so wie er ist und gemeinsam ein Ziel verfolgen. Welches Ziel? Das Ziel der Verbundenheit.
Hi Sabine, ich meine es braucht im Grunde kein Nachdenken und Analysieren für jeden Einzelnen. Du hast es ja gesagt. Wir brauchen diese bedingungslose Wertschätzung und jemand, der sich um uns kümmert, um uns aufgehoben und zugehörig fühlen zu können. Da wir immer weniger materielle Nöte haben, tun wir weniger füreinander und sind mehr getrennt denn je.
Dabei ist es ja leicht, etwas zu tun, um Einsamkeit zu mindern und sich eingebunden zu fühlen. Gib einfach bedingungslose Wertschätzung, so gut du kannst, was immer dir begegnet. Und achte darauf, wie sich die Einsamkeit ändert dabei.
LG Richard
Hi Richard,
ich fühle mich dazugehörig, wenn ich in meiner Person, in meinen Gedanken, in meinen Fähigkeiten geachtet und gesehen werden. Ich brauche weniger, dass sich jemand um mich kümmert. Denn ich bin für mich ganz alleine verantwortlich.
Aber sein zu dürfen, wie ich bin. Jeder Mensch ist individuell, in seinem denken-fühlen-handeln. Das zu achten und wertzuschätzen. Ich kann mich in einer Gruppe dazugehörig fühlen, auch wenn die Menschen in dieser Gruppe Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Interessen, unterschiedlicher Meinungen sind. Ich kann von jedem einzelnen nur lernen. Aber eben genau das zu achten und wertzuschätzen. Alle gemeinsam. Wer fängt an? Jeder bei sich selbst.
Ein Anfang ist es sicherlich, dem anderen Menschen Wertschätzung entgegen zu bringen. Ich kann dem anderen aber nur Wertschätzung entgegen bringen, wenn ich mich selbst wertschätze. Und wenn nur ich Wertschätzung entgegen bringe, immer und immer wieder, so entsteht ein Ungleichgewicht und dann fühle ich mich vielleicht wieder einsam.
Du sagst es: …. sind wir mehr getrennt denn je.
Gute Idee Tim – an so etwas habe ich auch schonmal gedacht, wenn auch in geringerem Umfang 😉 „Wenn Du selbst dich einsam fühlst, dann kümmere dich um jemanden, der einsam ist“, hat eine meiner liebsten Mentorinnen einmal geraten und ich finde, sie hat Recht 🙂 Liebe Grüße, Manuela
Agree 1000%. Ohne damit meine älteren Freundschaften abzuwerten (gemeinsame Erinnerungen und Vertrauen halten ja auch zusammen), achte ich mittlerweile aber bei der Auswahl neuer Freundschaften vor allem auf gemeinsame Interessen, Zielen, Hobbies. Plattformen, Blogs, oder Orte an denen man sich „nach Interessengruppen“ trifft helfen sehr. Dann hat man automatisch gleich viel mehr gemein, als die Party am Samstag.
Thnx für den Reminder, Tim … in der Tat könnten da noch viele tolle Geschäftsideen drin stecken. Eine App, die örtliche Nähe+Interessen verbindet, um Nachbarn zusammenzuführen (ggf. gibts das schon, nicht geprüft ;))
Tim lust auf einen Kaffee(Tee) und Kuchen?
Ich lade dich sehr gerne ein.
Du kannst mich auch umarmen. Lächelt.
Schöner Beitrag. Ich mag es auch nicht alleine zu sein. Ich hab den Vorteil, dass ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Ich habe ja mich. Dennoch fühlt es sich komisch an, dass zu akzeptieren, da man nie alleine ist und man sich selbst der nächste und beste Freund ist.
gruß
Alex
Oh danke, schön geschrieben! Ich habe die Idee bereits umgesetzt: http://www.heuteschonwasvor.de
Leute mit den gleichen Interessen, Ideen oder Einsamkeiten. VG Frank
Danke für den Artikel. Er ist sehr interessant.
Ich kenne es zumindest von Menschen zusammenbringen, ob Freunde, Beziehung, oder unverbindliches über Portale, von der administrative Kraft. Zumindest war ich es. Es hat mich so krank gemacht, das ich ich auch heute 2 Jahre danach, körperliche Folgeerscheinungen habe.
Es ist verlogen, und es geht hier nur um die reine Profitmaximierung. Es wird mit Fakes gearbeitet, um überhaupt zahlkräftige Kunden auf die Seite zu bringen. Gelogen bis zum geht nicht mehr. Und der Kunde ist sowieso der tollste. Hier wird viel zensiert, so das ja auch zwei echte Menschen nicht wirklich zueinander finden, sondern schön weiter bezahlen. I hate it and thats my 2 cents!
In der echten Welt, herrscht einerseits, du musst mich nehmen wie ich bin (… gib mir eine Kalaschnikof, den Freifahrtsschein dazu habe ich mir selbst erteit, Verantwortung Fehlanzeige (Ironie off)), und beweihräuchern sich, wie sie mit rücksichtloser Direktheit/Ehrlichkeit, Menschen verletzen und meinen, das sein gegenüber selber schuld ist wenn man keine Ehrlichkeit ertragen kann, sich aber über eigene Verhaltensweisen keinen Kopf macht.
Es gibt immer mehr Egozentriker auf dieser Welt, die wie ein Minenfeld daherschreiten, aber sich wundern, das wenns darauf ankommt, keiner da ist. Daher am besten möglichst 5000 Freunde auf Facebook. Sozusagen Freunde auf Vorrat, wenn der eine geht, sind ja zig andere da. Gefakte Beliebtheit.
Natürlich ist die Welt nicht nur aus bösen Menschen. Es gibt genug, die es ehrlich mit einem meinen, aber genau die, mit den „richtigen“ Eigenschaften, erreichen oft die „falschen“ Menschen. Das man da resigniert und lieber eine vermeidlich „echte“ Beziehung zu einer Gummipuppe aufbaut, wundert mich dabei gar nicht, die wertet ja nicht. Auch Essen wertet nicht und so haben wir eine krasse Welt aus unter Size Zero und Jenseits der Konfektionsgröße. Ob Gummipuppe oder Essen, Statussymbole oder gar die Konsumsucht, es ist für viele meist die einzige echte Beziehung, die sie haben.
Wieviel Menschen reden miteinander? Wievieles wird gesagt? Wieviel kommt an? Wie oft reden wir viel und reden aneinander vorbei?
Wir haben so viele Welten in denen wir leben, die nie den Paraleluniversen eines anderem gleichen.
Wir können viele Freunde haben, aber wir sind dann bei deren zeitlicher Abwesenheit, doch auch alleine. Alleine muss nicht schlecht sein. Wenn wir uns selber „erfüllen“, geben wir die Einladung, das andere auch in unser Leben eintreten dürfen.
Doch da bedarf es auch das ent-rücken der eigenen Weltsicht und sich auch auf Sichten anderer einlassen.
Wir haben alle Angst. Angst verletzt zu werden, wir wollen gesehen werden. Ich kenne ein einschneidendes Erlebnis mit dem besten Freund meines Bruders, der ehemaliger Pfaffer ist. Der schaut durch alle deine Masken und erkennt dich und das kannst du in seinen Augen sehen. Das habe ich erkannt.
Wie schön wäre das, wenn andere Menschen, einen anderen in seinem Kern, in seinem Herzen erkennen, wirklich sehen?
Ich denke, gerade durch die sozialen Entwicklungen, die wir in den letzten Jahren/Jahrzehnten gemacht haben, aber auch die jeweilige kulturelle Unterschiede, führen dazu, das wir immer wieder neue Verletzungen anhäufen. Das lässt es nicht aus, je älter man wird. Doch anstatt es als eine Möglichkeit des Wachstums zu sehen, bauen viele von uns einen immer dickeren Panzer, mehr Masken auf usw. um niemanden an uns heranzulassen.
Wenn wir mehr miteinander wirklich kommunizieren würden, wenn wir mehr von unserer Verletzlichkeit zeigen würden, desto eher be-rühren wir einen anderen im Herzen. Und so können echte und bereichernde Verbindungen entstehen, die fruchtbar sind und uns lange begleiten.
Ich wünsche mir das für jeden von uns. Es ist auch eine nicht einfache Entwicklung. Aber eine lohnenswerte! Dann bedarf es keine Gummipuppen, Online-Erotik, Selbstdarstellungen, und und und. Denn unsere Bedürfnisse werden in erster Linie durch uns selbst gestillt, genauso wie durch eine ehrliche Begegnung mit einem anderen (offenen) Menschen.
Ich hoffe es war nachvollziehbar und nicht zu konfus. 🙂
super ansatz: ich gebe nur zu bedenken, daß die menschliche psyche immer schuldbeladen ist und NUR nach projektionsflächen sucht -> daher die einsamkeit- BEVOR ein mensch beziehungsfähig ist muss dieser sein eigenes ego und seine schuldgefühle überwinden. dies kostet zeit und geld. in dieser zeit ist es nicht möglich, geld zu erwerben: arbeit ist während der selbstfindung absolut unmöglich. hatte das glück einer 1 jährigen arbeitslosigkeit in der ich zu mir fand. seitdem bin ich in der lage, tiefe beziehungen zu führen. vorher ging das niemals. es war durch die programmierungen des unterbewusstseins durch eltern, kindergarten, schule, universität, religion, arbeit und medien NICHT möglich. erst nach 1 jähriger selbstisolation mit vollkommener abkehr von allem, was diese welt zu „bieten“ hat war es mir möglich. falls es jemanden gibt, der einen besseren und schnelleren weg gefunden hat: bitte unbedingt hier posten. vielen danke
Diese Geschäftsidee ist genau das, was das Ziel meines Unternehmens ist. Menschen zusammen zuführen. Unternehmen, die ein Produkt anbieten, das den Menschen helfen kann und Kunden, die einen gesundheitlichen und bewussten Vorteil in einem Produkt erkennen.
Geld verdienen ist eine feine Sache, wenn es zum Vorteil aller ist. 😉
Cooler Blog!
LG Tom