Alan Cohen ist Psychotherapeut auf Hawaii und Anhänger des berühmten Mythologen Joseph Campbell. Beide haben sich dem Thema Lebensaufgabe verschrieben, sprechen dabei von „follow your blessing“. Cohen hat ein System entwickelt, dass uns helfen soll, unsere eigenen Weg der Lebensaufgabe zu beschreiten. 12 Schritte müssen wir auf diesem gehen.
1. Schritt: Sei ehrlich zu Dir
Mit geschlossenen Augen können wir den richtigen Weg niemals finden. Wir irren blind umher, von einem Abschluss zu nächsten, von einem Abschuss zum nächsten, von einem Bürogebäude ins nächste. Wir wundern uns, warum wir unzufrieden damit sind, wie wir unsere Lebenszeit verrinnen lassen, wundern uns, was uns noch immer fehlt, obwohl wir doch die Familie gegründet, das Auto vor der Tür stehen und die Wohnung schick eingerichtet haben. Obwohl wir uns doch so angestrengt haben, Jahr für Jahr mehr Verantwortung auf unseren Schultern tragen, bleibt ein Loch in uns. Und es wird langsam, aber sicher, immer größer.
Dann haben wir zwei Möglichkeiten: noch mehr mit geschlossenen rackern, um das Loch immer wieder für Momente, Tage, Wochen oder Monate vergessen zu können. Oder die Augen zu öffnen und in den Abgrund zu schauen. Alan Cohan empfiehlt die folgende, augenöffnende Übung: nimm Dir ein leeres A4-Blatt, ziehe in der Mitte einen Strich von oben nach unten, schreibe auf die eine Seite all die Dinge, die Du liebend gern tun würdest, leidenschaftlich gern. Schreibe auf die andere Seite die Dinge, die Du nicht leidenschaftlich tust. Im Job und im Privatleben. Sei ehrlich zu Dir, halte Deine Selbstvorwürfe und Zweifel zurück, so gut es geht. Das Blatt wird niemals jemand außer Dir lesen, weder Dein Chef, noch die Menschen aus Deinem privaten Umfeld. Du kannst dem Blatt alles anvertrauen, es wird aushalten, was immer Du ihm offenbarst. Was liebst Du – und was nicht?
2. Beginne langsam, aber beginne heute
Im zweiten Schritt geht es darum, wieder mehr Leidenschaft und Lebendigkeit zurück ins eigene Leben zu holen. Kleine Schritte in die richtige Richtung. Du könntest Dir etwas erlauben, das Du Dir lange untersagt hast (solange Du’s Dir leisten kannst). Ein Buch kaufen oder ein Parfüm, dass Du im Laden schon mehrfach in der Hand hattest, dann aber wieder zurückgelegt hast. Einen Film im Kino oder ein Konzert besuchen. Eine Reise buchen, von der Du schon lange Träumst. Es fällt mir selbst oft schwer, großzügig zu mir zu sein.
Vor einigen Monaten war ich im Apple-Store, um mir ein Ersatzteil für mein altes Macbook zu kaufen, mit dem ich bis dahin täglich arbeitete. Mir war klar, dass das nur eine Übergangslösung ist, mit der Zeit gibt die Technik nun mal ihren Geist auf. Ich kaufte das Ersatzteil, verließ den Laden. Hielt an. Drehte um. Und kaufte mir ein neues Macbook (so ein Retina-Display ist echt sowas von geil). Zuhause angekommen überfiel mich mein schlechtes Gewissen. Konnte und durfte ich mir das Gerät wirklich leisten? Das schlechte Gewissen ging so weit, dass ich noch eine Woche weiter auf dem alten Macbook arbeitete, bevor ich auf das neue umstieg. War diese Anschaffung wirklich nötig? Rein technisch nicht. Für mich persönlich aber unbedingt. Als ich es kaufte, zeigte ich mir, wie wichtig ich mir selbst bin. So viele Stunden verbringe ich jeden Tag mit dem Laptop – warum sollte mein Begleiter dann nicht einer sein, der meine Ansprüche voll erfüllt? Seitdem erfreue ich mich jeden Tag daran.
Es muss sich aber um keine materielle Sache handeln. Wann hast Du Dir zum Beispiel das letzte Mal wirklich Zeit für Dich genommen? Ausgiebig in der Badewanne entspannt, meditiert, einen Spaziergang durch den Park gemacht? Ein Bild gemalt, ein Gedicht geschrieben, irgendetwas entworfen?
3. Beende langsam, aber beende
Für alles Schöne, dass Du in Dein Leben lässt, musst Du etwas Altes gehen lassen. Meetings und Fortbildungen, die Dich im Grunde überhaupt nicht interessieren. Verpflichtungen, zu denen Du eigentlich gar nicht verpflichtet bist. Partys, auf die Du nur gehst, um „nichts zu verpassen“. Ausgaben, die Du nur tätigst, um andere zu beeindrucken. Oft ist es viel leichter, etwas zu beenden, als wir so lange befürchtet hatten. Es muss nicht sofort ein Gewaltakt sein, vielleicht kannst Du zum Beispiel mehr Home-Office-Zeiten mit Deinem Arbeitgeber vereinbaren oder auf Teilzeit downshiften?
4. Entdecke Deine kleinen und großen Talente
„Was soll ich schon für Talente haben?“, fragen sich manche Menschen. Dabei werden sie immer wieder mit Anerkennung und Lob für bestimmte Sachen beschenkt, die sie tun. Was kannst Du besonders gut? Was glaubst Du, würden Deine Freunde sagen, wenn Du sie nach dem fragst, was Dich auszeichnet? Wenn Du die Übung aus dem ersten Schritt gemacht hast, findest Du dort vermutlich weitere Talente. Nicht alles, was wir gern tun, tun wir gut. Aber vieles. Die kleinen Leidenschaften und Talente können Hinweise auf großes Potenzial sein, das in uns schlummert.
5. Lerne, Dich zu entscheiden
Wenn Dich etwas nicht begeistert, dann entscheide Dich. Ich bin ein absoluter Kopfmensch. Gewesen. Nach dem Zivildienst studierte ich in Leipzig BWL. Es war deutlich unschöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Nicht das Fach oder die Stadt selbst, sondern mein Leben dort. Aber hey, ich hatte schon angefangen, einige Semester hinter mir, da machte ich eben einfach weiter. Bis plötzlich Gründe auftraten, vielleicht ja umzuziehen nach München. Doch durch die Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master hätte ich mein BWL-Studium an der neuen Uni von vorn beginnen müssen.
Hinzu kommt, dass meine Abinote nicht gerade eine Garantie dafür war, dass ich den Studienplatz in München sofort oder bald bekommen würde. Nun steckte ich echt in der Klemme: die absolute Unsicherheit auf der einen Seite, ein sicheres, aber mich nicht ansatzweise erfüllendes Leben auf der anderen Seite, dessen Ende jedoch in Sicht war – noch zwei Jahre oder so, dann hätte ich das Diplom in der Tasche gehabt. Ich war komplett ratlos und so kam ich zum ersten Mal mit einem Coach in Kontakt. Er führte eine Übung mit mir durch, die der Auftakt meines Lebens als Bauchmensch war. Ich sollte zwei Zettel beschreiben mit den beiden Optionen (Leipzig oder München, sicher oder unsicher), diese dann auf den Boden legen. Anschließend sollte ich mich nacheinander auf jeden der Zettel stellen, meine Augen schließen und mich in die Situation hineinfühlen, die die jeweilige Wahl mit sich bringen können würde. Das Bauchgefühl war so viel stärker als die wirren Gedanken im Kopf, dass meine Entscheidung klar war: ich würde nach München gehen.
Das tat ich dann auch. Seitdem haben sich so viele Türen für mich geöffnet, dass es für mich überhaupt nicht ins Gewicht fällt, dass ich das BWL-Studium nochmal von vorn beginnen musste. Unter anderem auch deshalb, weil ich hier mit einer ganz anderen Energie gelernt habe, nachdem ich den Studienplatz mit Glück bekam. Aus einem mittelmäßigen Studenten an einer mittelmäßigen Uni mit vielen mittelmäßig engagierten Leuten in Leipzig wurde ein Student in München, der es am Ende unter die Top 5% der Abgänger schaffte (die im Durchschnitt ein viel besseres Abi hatten als ich).
Das Leben war plötzlich auf meiner Seite. Die Zettel mit den Optionen, auf die ich mich stellte, halfen mir, mich auf das Gefühl einzulassen, seitdem habe ich sie jedoch nicht mehr gebraucht. Wenn ich heute an einer Weggabelung stehe und mir unsicher bin, schließe ich meine Augen, stelle mir die Folgen der verschiedenen Wege vor und lasse meinen Bauch entscheiden. Du kannst dasselbe tun. Der Weg, der sich lebendiger, aufregender, ehrlicher und wahrer anfühlt ist der richtige für Dich. Stell Dir vor, wie weit Du kommen kannst, wenn das Leben auf Deiner Seite ist. Mit jeder Entscheidung, die Du auf diese Weise fällst, wird außerdem Dein Bauchgefühl noch stärker und zuverlässiger (selbst dann, wenn es mal so scheint, als hätte es Dich nicht auf den besten Weg geführt, wird es reifer und weiser).
6. Folge nicht dem Geld, sondern Deinen Talenten und Leidenschaften
Das Nummer-1-Kriterium ist für viele das Geld. Das Studium wählen, das einem Spaß macht, auch wenn das nicht gerade BWL, Jura oder Medizin bedeutet? Ist nicht einfach. Den gutbezahlten Job schmeißen, und sich dann „einschränken“ müssen, um das eigene Leben mit Tätigkeiten zu verbringen, die man liebt und sinnvoll findet? Auch nicht einfach. Geld regiert die Welt. Aber es muss nicht Dich regieren. Das mit dem „Einschränken“ höre und lese ich häufig. Aber ist die größte Einschränkung nicht, die kurze Lebenszeit danach ausrichten zu müssen, was (womöglich nur kurz- oder mittelfristig) mehr Kohle bringt? Davon abgesehen glaube ich fest daran, dass Menschen vor allem dann herausragend erfolgreich sind, wenn sie ihren eigenen Weg gehen und nicht den des meisten Geldes. Die Lebensaufgabe lässt sich nicht an Eurobeträgen erkennen oder in Zahlen ausdrücken. Wie könntest Du die Welt verändern?
7. Folge Deiner Intuition
Hängt zusammen mit Schritt Nummer 5. Während sich dieser jedoch um einzelne, konkrete Entscheidungen dreht, ist die Intuition etwas Größeres, Kreativeres und oft auch weniger Greifbares. Vielleicht spürst Du, dass es Dich irgendwohin zieht, vielleicht siehst Du eine Entwicklung der Gesellschaft oder bestimmter Gebiete voraus, vielleicht gibt es in Dir eine Stimme, die flüstert: „Du musst den Menschen zeigen, was Du im Leben gelernt hast“. Oder: „Widme Deine Zeit dieser oder jener Sache“. Eine wichtige Rolle können dabei auch Tag- oder Nachtträume spielen.
8. Bleib offen
Bei den meisten Angelegenheiten kannst Du Dich neu entscheiden. Wir Menschen neigen dazu, uns an alte Entscheidungen festzukrallen. Wir glauben gescheitert zu sein, wenn wir nach Jahren einen komplett anderen Weg einschlagen, fürchten, das Gesicht zu verlieren. Wenn Dein Traum über die Jahre verblasst ist und Du immer weniger Freude daran hast, ist es Zeit für einen neuen Traum. Wenn Deine Aufgabe Dich nicht mehr erfüllt, ist es Zeit, Dein Bestes an einem anderen Platz zu geben. Alles hat seine Zeit. Und fast alles hat irgendwann ein Ende.
9. Lerne, Dich auszuruhen
Vorm Überarbeiten und Ausbrennen sind wir auch dann nicht geschützt, wenn wir den richtigen Weg beschreiten, den Weg unserer Lebensaufgabe. Musiker, die rund um die Uhr spielen, Maler, die nachts mit dem Pinsel im Arm schlafen, Schreibende, die sich keine Ruhephasen gönnen, werden früher oder später von unangenehmen Symptomen des Körpers und des Geistes dazu gezwungen, das Instrument, den Pinsel oder den Stift aus der Hand zu legen. Besser ist, es nicht so weit kommen zu lassen. Einerseits, um nicht auszubrennen. Andererseits, um während der Arbeit nicht nur eine kleine Flamme zu versprühen, sondern ein loderndes Feuer. Dieses Feuer benötigt neuen Sauerstoff. Neue Ideen tauchen meistens aus dem Unterbewusstsein auf, wenn man sie dort in Ruhe köcheln lässt.
Regelmäßige Pausen bei der Arbeit. Ein Tag in der Woche, an dem man sich überhaupt nicht mit der Arbeit beschäftigt. Man muss dafür sorgen, dass sich die Kraft neu füllen kann, sonst wird man die Lebensaufgabe nicht erfüllen können. Für mich persönlich eine echte Herausforderung. Was mir hilft: Spaziergänge, Belletristik, Treffen mit Freunden, Meditieren. Ach so, und nachts zu schlafen ist auch nicht schlecht ihr Workaholics, die ihr ähnlich gestrickt seid wie ich. „It takes a nation of millions to hold us down“ – es braucht eine ganze Nation von Millionen von Menschen, um uns zurück zu halten, sagte die Hiphopgruppe „Public enemy“. Jeder Kämpfer braucht Pausen, sage ich.
10. Lass‘ Dir den Weg von den Ergebnissen zeigen
Hast Du Dich über lange Zeit angestrengt, und nichts geht voran? Dann ist es vielleicht Zeit, Deinen Kurs zu korrigieren. Um beim Beispiel meines BWL-Studiums zu bleiben: hätte ich in München trotz erheblicher Anstrengung genauso durchschnittliche Ergebnisse erzielt wie in Leipzig, wäre es womöglich richtig gewesen, mich ganz neu zu orientieren. Etwas anderes zu studieren, stattdessen eine Ausbildung zu machen oder wie auch immer. Da ich schon seit meiner frühen Jugend vom eigenen Unternehmen träumte und mir das BWL-Studium dann doch gut gelang, war ich – so meine Interpretation – auf dem richtigen Weg. Nach dem Bachelor wusste ich allerdings jedoch, dass mein Leben an der Uni vorbei war, dass kein Master, Dr., Prof. folgen würden. Ich wusste es, weil es mein Bauchgefühl und meine Intuition verraten haben. Aus rationaler Sicht war es eigentlich Quatsch, das Studium schon nach diesem ersten Abschluss zu beenden. Aus Sicht meiner Lebensaufgabe hätten mich weitere Abschlüsse Jahre gekostet, die ich woanders viel lieber und viel besser investieren kann. Die Jahre bis zum ersten Abschluss haben mich gestärkt und vorangebracht, weitere Jahre zwischen Skripten und Vorlesungen hätten mich geschwächt und aufgehalten, die Ergebnisse wären vermutlich langsam immer schlechter geworden.
11. Lies die Zeichen
Die Sache mit den „Zeichen“. Da ist Paolo Coelho ein ebenso großer Fan von wie Joseph Campbell und Alan Cohen es sind. Die „Zeichen“ sind Ereignisse, die den richtigen Weg mehr oder weniger deutlich weisen sollen. Paolo Coelho sucht Zeichen seit vielen Jahrzehnten unter anderem mithilfe des Buches „I Ging“, einem Jahrtausende alten chinesischen Werk. Wen das Thema „Zeichen“ interessiert, dem wird Coelho‘s Buch „Der Alchimist“ gefallen sowie Castaneda‘s „Reise nach Ixtlan“.
12. Geh Risiken ein
Was wichtig und wertvoll ist, ist immer mit einem Risiko verbunden. Die Frau, die einem im Club so gut gefällt, könnte einen abweisen, wenn man sie anspricht. Sie könnte sich aber auch freuen, und ein paar Jahre später hat man Kinder mit ihr. Der Kündigung des ungeliebten Jobs könnte eine Phase der Arbeitslosigkeit folgen. Es könnten sich aber auch scheinbar aus dem Nichts fantastische Chancen auftun. Da die Lebensaufgabe besonders wichtig und wertvoll ist, geht auch sie mit Wagnissen einher. Die Sicherheit ist dagegen der Tod der Lebensaufgabe.
Photo: Paxon Woelber
Damit kann ich was anfangen,danke
Hi Tim, nett von dir die „alten“ Artikel noch mal in Erinnerung zu rufen. Der hatte mir beim ersten Lesen schon gefallen. LG und einen schönen Sommer noch 🙂
Hi Tim, da sehe ich Parallelen zu meinem Leben. Die „Lebensaufgabe“ oder sagen wir das Leben des Magiers war für mich einst der 2. Bildungsweg. Einmal über Jahre programmiert, musste es auch so kommen, natürlich in sicheren Stufen für eine Jungfrau wie mich, Technikerschule und Mittlere Reife durch Zusatzfächer, dann Techniker mit Abi, Programmierer mit Vordiplom, Dipl. Math. …
Doch es ging immer weiter auf und ab. 1.Pries im Bundesbewerb Mathematik. Vor dem Studium hätte man mich dann schon behalten unter den Ingenieuren bei Siemens. Doch der Einbruch folgte im Studium trotzdem: Vollblockade und Psychotherapie … Aufgeben war nicht drin, auch wenn Unterbewusstsein und Programmierung im Streit alle Energie frassen. Im Beruf lernte ich dann gelassen auch mit schwachen Leistungen umzugehen …
Das Bauchgefühl und die vermeintliche Lebensaufgabe sind leider auch oft durch die Lasten im Rucksack mitbestimmt, besonders wenn sie im Verborgenen wüten.
Die Aufs und Abs gingen weiter … Ich ahnte, dass analytische Methoden nicht viel brachten.
Irgendwann kam ich zu Meditation, Tat Chi und Reiki. Auch hier war der Weg steinig. Mit Reiki lösten sich Blockaden und unglaubliche Schamgefühle aus der Kindheit. Ich machte 4 Monate Urlaub (freiberuflich). Danach ging es zäh weiter. Im linken Bauchbereich erkannte ich ein Energieloch. Die gelben Heilsteine, die ich darauf klebte zersprangen regelmässig. Doch mein Weg bescherte mir auch Fähigkeiten, mich zu heilen und ich wende diese heute auch dankbar für andere Menschen an. Direkt und von fern.
Heute fließe ich recht gelassen mit meinen IT Aufgaben, profitiere auch sehr oft von meiner Intuition.
Die Lebensaufgabe heute? Vielleicht erkennst du Teile daran, dass ich den Schnabel nicht halten kann. Ich denke nie viel nach über das was ich schreibe. Es drängt einfach aus mir heraus. Ein Satz nach dem anderen … Ich beurteile das dann auch fast nie im Nachhinein. Den Sinn würde ich wohl oft auch nicht erkennen. Es IST einfach, da es hauptsächlich intuitiv geschieht …
Mich stört der Begriff „Lebensaufgabe“ gewaltig, denn darin steckt die Bedeutung
das Leben aufgeben, „Lebens-aufgabe“
Der Begriff „Aufgabe“ wird im Deutschen irreführend benutzt und führt daher i.d.R. auch zur Aufgabe.
Wie wäre es an Stelle dessen mit „Lebensinhalt“, „Bestimmung“, „Lebenswerk“ oder „Lebenssinn“?
Das gibt dem Ganzen doch gleich eine völlig andere Energie und führt nicht zur Aufgabe…
(Wie wäre es mal mit einem Artikel über Sprachhygiene? Stehe, da ich mich damit schon länger befasse, gerne hilfreich zur Seite…)
Mir wurde soeben der Begriff „Lebensannahme“ genannt. Hat m.E. die beste Energie… 🙂
Hi Chris, ich lese gerade bei Naele Donald Walsch. Er setzt den Prozess des Lebens mit Seele gleich. Für Menschen, die Begriffe wie „Gott“ und „Seele“ nicht mögen. Statt Lebensaufgabe gibt es hier den Seelenplan. Treffen wir diesen mit unserem Wünschen und Erfahren, folgen Momente von Erfüllung und Glückseligkeit.
LG Richard
Die „Lebensaufgabe“ ist „nur“ ein Bestandteil des Seelenplans!
Leben ist kein Prozess sondern ein Zustand, für den alledings kein Gegenteil existiert.
Unsere Wünsche entsprechen nicht unbedingt unserem Seelenplan, die meisten Menschen sind sich ihrer WIRK-lichen Wünsche nicht bewusst.
Unsere Erfahrungen entsprechen IMMER dem Plan, sind jedoch kein Garant dafür, dass ihnen die Emotion von Glückseligkeit oder Erfüllung folgen. Dies ist zwar möglich, jedoch nicht der Sinn.
Oh je, wie kommst du zu dieser Weisheit? Vielleicht schickst du Neale mal eine eMail?Ich meine, wir entscheiden uns gar oft gegen den Plan, wie anders hätten wir all die Unstimmigkeiten? Wir sind eben Menschen und dürfen entscheiden und sogar schöpferisch wirken.
Neale hat nicht die Bibel geschrieben.
Gespräche mit Gott sind Selbstgespräche auf höherer Ebene. Dieses Buch lief ausserdem durch mehrere Filter: Durch den Neale Donald Walsch-Filter, durch den des Lektors, durch den des Übersetzers… Und entspringt darüberhinaus auch noch einer anderen Zeitqualität.
Woher willst Du wissen, welches Dein Plan ist und was evtl gegen ihn wäre?
Das, was wir als „Unstimmigkeiten“ empfinden ist nicht zwangsläufig gegen den Plan, auch wenn es unserem unerleuchteten Verstand so vorkommen mag, denn der Plan bedeutet nicht „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die Dinge die wir erfahren dienen unserem inneren Wachstum und der Er-innerung (diese wird gemeinhin als „lernen“ bezeichnet) an die Dinge, die uns hilfreich sind, diersen Plan zu erfüllen, auch und gerade wenn sie sich unangenehm anfühlen.
Vermeiden wir diese, folgt die Wiederholungsschleife.
Die Entscheidung für den jeweiligen Plan fiel bereits vor unserer Inkarnation. Die Entscheidungen welche wir hier treffen, die Dinge die wir erschaffen, stehen nur scheinbar im Widerspruch dazu. Es hat alles seinen Sinn.
Das kannst Du so annehmen oder auch nicht, das ist die Wahl der Entscheidung.
Der Plan…alles hat seinen Sinn….frag mich zb.,krasses Beispiel, wo der Sinn in einer Vergewaltigung, der mit dem Tod endet, liegt?
Nee, also da kann ich niemals zustimmen
Ja Bettina, das hat nichts mit Sinn und Bibel zu tun. Bestimmt stimmen wir dem „Rucksack“ zu vor der Inkarnation, um ihn aufzulösen, doch können wir entscheiden über den Weg und sind mächtiger als die Institutionen vermitteln. Nur benutzen wir dieses Bewusstsein oftmals nicht.
„Ihr werdet gleiches vollbringen und grösseres“
Und der Sinn? DU gibst selbst den Dingen Sinn, wenn du dein Bewusstsein darauf richtest, oder eben nicht.
Du bist ein Schöpfer und keine Marionetee. Zeit aufzuwachsen .
Du gibst den Dingen Energie und verhilfst ihnen zur Manifestation, wenn Du Dein Bewusstsein darauf richtest. Dies ist die göttliche Schöperkraft.
Der Sinn des Lebens ist Bewusst-werdung.
Aber wer dir das gesagt hat, das wird nicht verraten? Oder gehört das zu einem Dogma und wir dürfen es nicht in Frage stellen? 🙁
Wie ich bereits schrieb kannst Du das so annehmen, oder eben nicht. Deine Entscheidung.
Es ist die Essenz meiner unzähligen und langjährigen, spirituellen Erfahrungen und Erlebnisse, Austausch mit Anderen, vieler Gespräche und spiritueller Arbeit.
Wenn Du Dogmen suchst oder nen Heiland, geh in eine Kirche. 🙂
Verstehe, dann ist es DEINE Wahrheit geworden und DU wirst es so erfahren.
Die Menschen lesen oder hören oft, dass jeder seine eigene Wahrheit hat.
Das ist auch völlig richtig. Nur bleiben viele bei eben dieser Aussage hängen und benutzen sie als bequeme Ausrede um Veränderung und unangenehm erscheinede Schritte zu vermeiden.
Es existiert jedoch noch eine Wahrheit HINTER der persönlichen Wahrheit.
Diese zu erfahren geht über den Verstand hinaus.
Es steht Dir völlig frei, im Verstand zu bleiben und das so zu interpretieren, wie Du das willst. Das ist völlig ok und darf so sein.
Doch frage Dich selber: Was will ich WIRKlich?
Da hast du recht Chris 😉 Kennst DU deine Sehnsucht tief innen ?
Ist das, was ICH in MEINEM Inneren finde für DICH von Bedeutung?
Natürlich, es läßt sich ja auch in mir finden 🙂
Meine Wunden sind nicht Deine Wunden, meine Sehn-sucht ist nicht Deine Sehn-sucht.
Es geht um das, was DU in DIR findest, nicht was in anderen zu finden wäre.
Um es metaphorisch auszudrücken:
Du findest auf Deinem Weg einen Stein.
Ich finde ebenfalls auf meinem Weg einen Stein.
Beiden gemein ist, dass sie Steine sind, doch unterscheiden sie sich in Größe, Gewicht, Farbe, Form und Zusammensetzung.
Der eine verursacht Schmerz, wenn er Dir auf den Fuß fallen würde, weil er groß, schwer und scharfkantig ist, der andere ist vielleicht ein Kieselsteinchen, welches man kaum bemerkt.
Was also nutzt Dir das Wissen um die Beschaffenheit meines Steins?
Was für Dich nützlich ist, ist das Wissen darum, was DU für Steine hast und DU mit DEINEN Steinen anfängst, ob Du sie weiterhin tragen willst, oder ob (und wie) Du sie loslassen kannst…
Und doch ist alles überall und wir sind alle verbunden. Es braucht nur etwas Öffnung auf der einen und Mitgefühl auf der anderen Seite und schon verstehen wir uns besser und heilen uns auch gegenseitig. Es ist Zeit, aus dem Bild der Trennung zu herauszuwachsen und dem Bild der Institutionen zu misstrauen. Wir sind keineswegs unwert und wir haben nicht zu warten, das ein Wort gesprochen wird. Wir wirken allein durch Absicht und Glauben in unsere Macht.
Manche werden in Geld geboren und andere nicht, doch Zeit ist das einzige Kapital das jedem geschenkt wird. Kapital oder Potenzial. Und die Zeit verwandelt sich unaufhaltsam mit jeder Sekunde unseres Lebens in Wissen und Erfahrungen um. Nichts im Universum geht verloren, erst recht nicht die Zeit. Alles kann nur umgewandelt werden, wie die Energie. Zeit ist eine Welle der Möglichkeiten und wir sind der Beobachter der aus Zeit schließlich Materie schafft. ( Doppeltspaltversuch).
Unser Unterbewusstsein speichert jeden Geruch, jeden Geschmack und jedes Wort in Synapsen ab. Autisten oder Savons im Volksmund „Inselbegabte“ sind der Beweis. Allerdings filtern wir ständig welche Gerüche wir riechen, was wir schmecken und welche Worte wir bewusst hören. Das Unterbewusstsein ist unser starker Helfer, wie eine riesige Denkfabrik die uns einen, mit der Geburt bestimmten Weg gehen lassen soll. Wir können uns wehren und sagen das ist unplausibel in welche Richtung mich meine Denkfabrik leiten möchte, wir, denkend mit dem kleinem Bruder des Unterbewusstseins, dem Bewusstsein.
Das Bewusstsein ist für das Jetzt, das Unterbewusstsein für die Ewigkeit zuständig. Die Denkfabrik in uns ist unser Kompass der uns immer zur Südseite des Lebens bringen will. Die Fabrik ist unser Freund und alleine wir entscheiden welche Rohstoffe diese Fabrik verarbeitet. Doch während wir am Laufband einer Fabrik stehen, können wir unserem Unterbewusstsein keine guten Rohstoffe liefern. Wir drängen uns zu etwas das wir nicht sind und wundern uns weshalb wir andauernd das Gefühl haben dass uns was fehlt dabei fehlen wir selbst.
Lieber Tim,
der Artikel ist schon etwas älter und verliert nicht an Aussagekraft. Ich habe zwei Punkte dazu im Kopf:
Die genannte Blatttechnik gleich am Anfang ist ungemein wichtig, um seinen eignen Status Quo zu bestimmen und zu verstehen.
Mir persönlich kommt zu oft das Wörtchen „richtig“ in Verbindung mit „Weg“ vor. Warum? Richtig ist eine Wertung. Wenn Du nun den Text neu schreiben würdest und dann das „richtig“ gegen „eigenen Weg“ austauschst, wie fühlte sich das dann für Dich an? Besser? Schlechter? Gleich?
In meinen Leben (und ich habe mich auch aus dem Hamsterrad bewegt und gehe nun meinen eigenen Weg) habe ich einen Satz zum inneren Antrieb werden lassen: ich habe aufgehört, nach dem richtigen Weg zu suchen und bin bereit, meinen eigenen Weg zu finden.
Ich finde, mit dieser Formulierung, fühlt es sich für mich niemals „falsch“ an, sondern in erster Linie „frei“ von irgendwelchen Wertungen, auch meinen eigenen Wertungen, die überwiegend aus manifestierten Glaubenssätzen bestehen.
Es ist schwer, ohne Wertungen auszukommen, doch erst dann, erst dann bin ich bereit, etwas zu finden!
Solange ich werte, suche ich noch…
Also: Mein Schlusssatz an und für Alle: Suchst Du noch oder findest Du schon?
Alles Liebe für Euch, Ute