Es hat einen Grund, dass es Dich gibt. Und damit meine ich nicht Deine Eltern und ihr maximalromantisches körperliches Verschmelzen damals (Teelichter, Rosenblüten, Marvin Gaye).
Es hat einen Grund, dass es Dich gibt. Auch dann, wenn sich’s gerade nicht so anfühlt. Auch dann, wenn Dir vielleicht manches oder vieles oder alles sumpfig und sinnlos erscheint.
Du bist hier, weil Du hier sein sollst. Also gib nicht auf, hör nicht auf.
Es ist okay, nicht zu wissen, was Du machen sollst mit Deinem Leben. Dich verloren oder einsam zu fühlen. In einem Job, der Dir fremd ist und in dem Du fremd bist. In einer Beziehung, die sogar noch fremder ist. An Tagen, die sich eklig ziehen wie Spucke-Fäden von einem Gott, der’s wohl nicht allzu gut meint mit uns. An Abenden, an denen nur der Fernseher strahlt. In Nächten, in denen der einzige Traum der ist, endlich einzuschlafen, während Du die Decke anstarrst oder den Wecker – 1 Uhr, 2 Uhr, 3, Uhr …
Du bist nicht allein damit. Millionen Menschen geht’s so oder ging’s so. Mit Dir fahren Millionen Menschen jeden Morgen an einen Ort, den sie hassen. Mit Dir liegen Millionen Menschen im Bett (also in ihrem). Mit Dir stellen sich Millionen Menschen die Frage nach dem Warum. Warum bin ich hier gelandet? Warum ist alles so geworden wie’s ist? Warum hab ich so wenig Freude bei dem, was ich mache? Und warum tue ich mir das überhaupt noch an?
Glaub mir, den allermeisten ging’s schon mal so. Auch denen, die so wirken, als hätten sie alles im Griff. Auch mir, natürlich. Da waren graue Zeiten und düstere, in denen ich alles hinterfragt habe … vor allem mich selbst. Auch heute besuchen mich manchmal Zweifel und Selbstzweifel und Verzweiflung und das ist dann nicht gerade ne schöne Party in meinem Gehirn: Wer braucht mich und meine Arbeit schon? Warum tue ich mich so schwer? Warum können andere vieles so viel besser als ich? Man könnte meinen, ich hätte das eigentlich hinter mir haben müssen, darf ich doch eigentlich so leben, wie ich es mir lange ersehnt habe. Dann muss ich mich wieder neu sammeln und ausrichten.
Wir alle haben Zeiten, in denen wir von unserem Weg abkommen, ein bisschen oder so sehr, dass wir kaum noch wissen, wann wir falsch abgebogen sind oder wie wir zurückkommen sollen. Wir alle, auch die Coaches, auch die Bestsellerautoren und Hallen-Füller fühlen sich mal verloren. Ich verwette meine gesamte Schlümpfe-Ü-Eier-Figure-Sammlung drauf (ist bestimmt wertvoller als ein Bitcoin).
Ja, das ist eine schwierige Situation und ein Scheißgefühl. Aber die Wahrheit ist: Du stellst Dir Fragen, weil Du mehr vom Leben willst als 9 to 5, Schufterei und Verpflichtungen und Rechnungen zahlen, Geld rein, Geld raus, Begeisterung nein, Energie aus. Das reicht Dir nicht, weil Du ahnst, dass Besseres auf Dich wartet. Ein Ort, an dem Dein ganzes Potenzial aufblüht, Deine Gedanken, Deine Gefühle, Deine Fähigkeiten.
Die Wahrheit ist auch: Dieses Gefühl wird nicht für immer bleiben. Es wird vorbeiziehen. Kann sein, dass Dich zurzeit eine schwarze Wolke verfolgt … aber sie wird weggeblasen von Deiner Geduld und Deiner Entscheidung, Deiner Weg wiederzufinden, Schritt für Schritt, Tritt für Tritt aus dem Sumpf zurück in grüne, bunte, satte Landschaften.
Du bist wichtig und gut genug. Unterschätze Dich nicht. Du hast der Welt viel zu geben. Die Antworten werden kommen. Die Schmerzen, die Einsamkeit, die Angst, die Ungewissheit, sie werden hinter Dir liegen.
Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben, schrieb Eleanor Roosevelt.
Nenn es Grund, nenn es Berufung oder Bestimmung, nenn es eine Aufgabe, die Dich erfüllt, nenn es Sinn, suche ihn, finde ihn, erfinde ihn. Nimm ihn Dir. Mach was draus. Fang heute an. Du bist wichtig und wirst es immer sein. Gib nicht auf. Vielleicht hörst Du den Ruf noch nicht, aber das wirst Du. Wenn Du ihn hörst – ganz gleich, wie leise er am Anfang sein mag – folge ihm. Geh in seine Richtung.
Vor Dir liegt so viel Schönes und Großes. Erfolge. Siege. Wachstum. Liebe. Verbundenheit. Erfüllung. Wunder, wer weiß. Helle, warme Tage, friedliche Nächte. Die Gewissheit, die Freude, der Stolz, wieder ganz Du und auf Deinem Weg zu sein.
Schon ein bisschen gutes Morgen kann so viel schlechtes Gestern vergessen lassen.
Es hat einen Grund, dass es Dich gibt. Du bist wichtig mit allem, was Dich ausmacht. Du wirst das Richtige finden. Du verdienst es. Beweis es Dir. Glaub an Dich und ignoriere alles Stimmen, die was anderes sagen – auch die in Deinem Kopf.
Mehr unter 7 seltsame Fragen, mit denen Du Deine Berufung finden kannst sowie im myMONK-Videokurs „Wie man seine Berufung findet“.
Und hast Du schon in den neuen myMONK-Podcast gehört? Hier gibt’s Folge 1 mit 7 Fragen, die mein Leben verändert haben – und Dir vielleicht auch ein bisschen mehr Klarheit verschaffen können:
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Photo: Rear view / Shutterstock
Ein sehr schöner Text.
„Und damit meine ich nicht Deine Eltern und ihr maximalromantisches körperliches Verschmelzen damals.“ Ich verzichte mal darauf, mir das jetzt bildlich vorzustellen, haha.
Es hilft, zu wissen, dass wir irgendwo alle im gleichen Boot sitzen. Jeder hat irgendwann mal einen kleinen Rückschlag und fühlt sich nicht 100% auf der Höhe. Das passiert. Bessere Zeiten werden kommen. Wir brauchen nur ein bisschen Vertrauen. Und es ist auch okay, nicht immer mit dem größten Lächeln durch die Weltgeschichte zu latschen und Zweifel zu haben. Wenn wir keine Zweifel habe, dann haben wir zu kleine Ziele und Träume. Von Zweifeln lassen wir uns doch nicht abhalten, oder?
Vielen Dank für den Text.
Herzlichst,
Waldemar
Wunderschön geschrieben und so wahr kommt dieser Text genau im richtigen Moment zu mir. Danke dafür!
Und dabei sind wir einmal losgelaufen, um etwas aus uns zu machen. Dann jemand zu sein, der geschätzt und auch beneidet wird. Auf den die Eltern stolz sind. Die Kräfte schienen unendlich zu sein in jungen Jahren. Da war auch noch genug Kraft, um andere mitzutragen. Und nun?
Diese Phase musste gelebt werden. Auch Befreiung von strengen Regeln und Gottesängsten musste sein. Denn damit fühlten wir nicht, wir würden unser Potential leben. Wir mussten einmal gehen in Richtung des eigenen Erfolges und es erproben. Doch mit wenig spirituellem Anteil in unserem Leben ist irgendwann alles nichts. Nicht einmal die Theologie kann Sinn beweisen. Dass wir danach suchen, zeigt nur, dass diese Phase zu ende geht. Wir suchen ein spirituelles Tor, hinter dem eine neue Phase beginnt.
Schwer fühlt sich Vieles an. Und Verzweiflung erscheint, wenn Kontrollieren aus den Händen zu gleiten scheint. Denn Vertrauen in die undurchschaubaren Mächte haben wir nicht mehr. Als Kind hatten wir einmal NUR dieses Vertrauen. Und mit Vertrauen erschaffen wir auch (zunächst enregetisch). Vertrauen bedeutet im Huna auch „Ermächtigung“.
Folgen wie zunehmend dem leisen Ton der Seele, wird die Sinnfrage auch schon leiser. Wir treiben weiter und lassen geschehen. Auch Schweres hatte nun möglicherweise einen Sinn und es war ein Aufgabenpaket. Wir können das nicht wissenschaftlich erklären. Aber wenn wir es annehmen, ist schon einiges Unerklärbares stimmiger und damit weniger ein belastendes Thema.
LG Richard
Danke für den Text…in dem ich mich gerade leider nur allzu gut wiederfinden kann 🙁
„Gib nicht auf. Vielleicht hörst Du den Ruf noch nicht, aber das wirst Du. Wenn Du ihn hörst – ganz gleich, wie leise er am Anfang sein mag – folge ihm. Geh in seine Richtung.“ 🙂
Ich habe den Text komplett unter Tränen gelesen. Weil genau das ich bin , ich befinde mich in genau dieser Situation. Er gibt mir etwas Hoffnung.
Herzlichen Dank,
Wiebke
Diesen Text habe ich gerade entdeckt und er tut mir so gut in der Seele. Danke dir Tim 💞Jetzt beim Tippen kommen die Tränen. Ich weiss nicht mehr, wann ich vom Weg abgekommen bin, noch wie ich wieder drauf komme…
Lieber Richard, auch deine Worte berühren mich sehr. Danke 💞
Hallo, Tim,
wieder ein wunderbarer Beitrag.
Nur eines: Wichtig sein möchte ich nicht –
lieber mich lebendig fühlen.
Danke und freundliche Grüße
Wunderbar geschrieben!
… Zu der verzweifelten Frau, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sah und zu dem weisen Mönch kam, um ihn um seinen Rat zu bitten, sagte er: „Das geht vorbei.“
Sechs Monate später kam dieselbe Frau erneut zu dem Mönch, überglücklich, strahlend und zufrieden, um sich bei ihm für seinen Rat zu bedanken und ihr Zustand so erfreulich war, doch er antwortete nur ernst: „Das geht vorbei.“
Ja, schön geschrieben. Aber irgendwie immer die gleiche Durchhalteparole. Bei mir geht es stetig bergab. Seit vielen Jahren. Und wenn ich denke, das kann nicht getoppt werden, werde ich eines Besseren belehrt. Ob ich da bin oder nicht spielt keine Rolle. In meinem Fall sogar für niemand anderen. Leider hat man auch kaum die Möglichkeit, wirklich und nachhaltig etwas zu ändern. Die gesellschaftlichen und sonstigen Zwänge sind enorm. Und wenn du allein unterwegs bist, hast du eh keine Chance. Aber ich kämpfe – mal sehen, was noch kommt…
Wow, vielen Dank für diesen Text, den ich mir speichere und -versprochen- morgen beginne zu realisieren.
Danke für diesen Text!!!!
Steck grad genau in sowas drin, manchmal schwer aushaltbar. Hab im Oktober meinen seit langem nicht mehr befriedigenden Job gekündigt. Aber statt Befreiung und „Jetzt gehts los“ bin ich in Schockstarre verfallen, auf einmal mit Identitätsverlust konfrontiert und plötzlich null Ahnung, wie es weiter gehen soll. Das Kündigen war richtig, weil ich die längste Zeit unglücklich war und hat mir erst auch inneren Elan gegeben, Das ist recht schnell zerplatzt – ich frag mich, was ich kann, was ich überhaupt WILL. Manchmal das erschreckende Gefühl der totalen Inhaltsleere in mir selbst, dabei hatte ich gehofft, die neu gewonnene Freiheit würde mir Auftrieb geben.. Denkste..
Aber dein Text kam da jetzt gerade richtig – es wird sich finden, ich werde es finden…
Danke Dir!