Und folgst Du myMONK schon bei Instagram?

Du darfst neidisch sein auf den Typen, der Millionen von Daddy in den Arsch geblasen bekommt, während du trotz zweier Jobs mit vier Mieten im Rückstand bist.

Du darfst scharf sein auf die Tussis im Fernsehen, auch wenn Du verheiratet bist.

Du darfst diesen Typen in der Arbeit oder in der Familie nicht mögen, egal, wie sehr er sich darum bemüht.

Du darfst unmotiviert sein, im Bett liegen, die Wand anstarren und Deinen Nacken nach Pickeln absuchen (aber nicht alle auf einmal aufmachen!), während Deine Facebook-Freunde angeblich leben wie Könige.

Du darfst ängstlich sein, wenn Du an die Zukunft denkst, oder an Deine Gesundheit, oder an die, die Du liebst.

Du darfst trauern, auch noch Jahrzehnte nach diesem Tag, an dem sich alles änderte.

Du darfst wütend sein auf die, die Dich verarscht oder verlassen haben.

Alle diese Gefühle gehören zum Menschsein.

Und alle Deine Gefühle gehören Dir. Du hast ein Recht auf sie.

Lass sie Dir nicht verbieten.

Nicht von Eltern, die nicht damit umgehen können oder wollen. Nicht von Kirchen, die sie verteufeln. Nicht von Esoterik-Fuzzis, die meinen, Du solltest sie „auslöschen“, um „rein“ zu sein. Und nicht von Dir selbst, weil Du irgendeiner Lüge auf den Leim gegangen bist, was Du angeblich fühlen darfst und was nicht.

Genug mit dem schlechten Gewissen. Kein Gefühl macht Dich zu einem schlechten Menschen.

Wir fühlen, was wir fühlen – und das ist verdammt noch mal unser Recht.

P.S.: Natürlich sollten wir nicht allen Gefühlen Folge leisten und ihnen entsprechend handeln, auch müssen wir sie nicht unbedingt kultivieren oder für die Realität haben (Gefühle haben eine eigene Wahrheit). Doch so lange sie da sind, sind sie eben da.

P.P.S.: Siehe auch Wie man schwierige Gefühle überlebt und Die 4 Stufen emotionaler Entfremdung.

 

Photo: Raúl González