Teile diesen Beitrag "Das traurige Zwischenergebnis eines jungen Mannes, der heute viel besser drauf ist"
Es folgt ein Text, den ich 2005 oder so geschrieben habe. Zu einer Zeit, in der ich nicht gerade glücklich war. Heute, sieben Jahre später, ist er wieder aufgetaucht. Und ich bin froh, dass ich ihn heute so nicht mehr schreiben könnte und wöllte. Zwischen dem Schreiben dieses Textes und des weitaus erfreulicheren Lebens heute liegen viele Erfahrungen, Gedanken und vor allem Begegnungen mit Menschen, die mich verändert haben. Etliches davon fließt in die myMONK-Artikel ein.
Aber seht selbst, hier ist er, der besagte, alte Text:
Es geht immer nur um Liebe. Du kannst versuchen, dich an was anderem aufzuhängen um erfüllt zu sein, und dann merkst du: es reicht nicht. Es wird niemals reichen.
Ein Mensch in einem Haus. Alle Fenster zugezogen. Sicher: dunkel. Sicher auch: draußen ist es hell, dort sind die großen Gefühle, aber Angst, wie Hannelore Kohl, die tote Frau des Exkanzlers. Lichtallergie seit 1993, dann Selbstmord. Bei ihr waren es die Schmerzen und die Ungewissheit. Bei mir nur die Ungewissheit. Oder denkt an die Dunkelzelleninhaftierten, die jeden Donnerstag für dreißig Minuten raus dürfen. Innenhof, für ein paar Minuten sehen die noch gar nichts, weil sich alles verkrampft im Augenbereich. Bei mir auch, die schwere, schwarzbraune Gardine ganz leicht zur Seite schiebend, zusammenkneifen, brennt irgendwie, klar, fühlt sich aber warm an. Angst vor Hautkrebs hat man immer in der Sonne. Und weil das nur ne Scheiß Metapher ist gibts auch keine Sonnencreme mit Trauerschutzfaktor 50. Es geht um Liebe.
Also steh ich nun hier, im Schlafzimmer. Kleiderschrank auf, das nicht, das nicht, ah, das geht gerade noch. Was du nicht mitbekommen hast: Tageszeitenwechsel auf Abend. Wetter.de -> Regenwahrscheinlichkeit 90%, Sommergewitter zu erwarten. Mein Arm zittert und weil ich das bemerke halt ich den kurz an, im Griff nach den passenden Klamotten. Schau ihn dir genau an, er gehört zur Exekutive meines kleinen beschissenen Staates im Kopf. Wie er zittert. Wie die Soldaten im Russlandfeldzug unter Hitler, war schon alles entschieden, und die standen da, unterbesetzt, Munition fast leer und wussten es: bald ists vorbei. So ähnlich muss es nun diesen 70 Zentimetern Knochenfleisch mit den fünf Fingern gehen.
Sich umziehen, das kann jeder. Zur Wohnungstür gehen, und dann natürlich auch raus. Fahrstuhl? Heut nicht. „Heute nicht“ klingt beschwörerisch, ist es weniger, der Fahrstuhl ist kaputt. Manchmal liegen hier Hundehaufen in der Nähe der Haustür. Heute nicht. Vielleicht wäre ich reingetreten, weil das noch nie jemand absichtlich gemacht hat, das Heldentum von Jackass. Wechsel der Straßenseite, danach anhalten, umdrehen. Im Blick jetzt meine Wohnung und die Vorstellung, wie sie leer geräumt wird, und später weiter vermietet, und dass der Makler nichts davon erzählt, was mit dem Vormieter los war. Einige Nachbarn können sich dann wohl noch daran erinnern, wie immer alles zugezogen war, nie Licht rein kam. „So kann der doch keine Pflanzen halten.“
Du fährst an mir vorbei, Scheinwerfer an, Musik an, siehst mich kurz, denkst dir: der wartet auf jemanden, so steht doch keiner nachts herum. Bist schon wieder zwanzig, dreißig, vierzig Meter weiter. Und ich stehe da, mit dem zitternden Arm, und dem anderen, der für gar nichts gut ist, höchstens für symmetrische Effekte. Ich bin der Wichser, für den man weiter rechts fährt damit die Regenpfützen fliegen. Ich bin das Geschwür, das einen aus der Trance reißt. Fick dich. Und mich auch. Ich bin die Wespe, die du verschluckst, die leere Klopapierrolle, die Verachtung in deinen Augen. Mach sie zu und sag meinen Namen drei Mal. Du wirst merken: es bringt gar nichts und ich stehe da, mit dem zitternden Arm und will: ich liebe dich. Schreien. Aber du hörst es nie.
Eine Straße weiter, Bars, Menschen so eng zusammen wie im Treppenhaus vom World Trade Center am Elften. Voll mit Bier, Cocktails, Sperma, Serotin, Ideen, Gefühlen, Wahnvorstellungen, Kokain. Lasst den Kellner mal durch. Zahlen, ja? Noch was bei euch? Sechs Pilz noch, geht in Ordnung. Eine Straße zurück: ich. Ein Jahr zurück: ich, Hoffnung, das Leben beginnt, Veränderung. Aus Veränderung wurde Verendung. Gestern sind zwei Kinder im Rhein geschwommen, bis eine Strömung kam. Vorgestern saßen Menschen in einem Cafe, bis neben ihnen eine Selbstmörderin aufschlug. Den Tag davor hat ein Hochwasser 76 Häuser zerstört. Das ist es nicht, was mich umbringt. Ein Gefühl. Lässt mich abstürzen und spült mich weg.
Aus den dreißig Minuten Entfernung vom See werden erst zwanzig, und dann zehn und ich sehe wieder dass ich nur nachts sein kann, wenn alles Ruhe ist und dann vielleicht noch zu Regen und Sturm wird, und die Ruhe zu einem Rauschen, und das Rauschen zum Rausch und von da aus wieder zur Ruhe. Du denkst dir jetzt vielleicht, wo ich die letzten hundert Meter laufe, dem Wasser entgegen, was macht das Arschloch denn? Es bleibt stehen und zieht seinen Kragen hoch. Atmet. Ein. Aus. Ein. Hebt einen Stein auf am Ufer und steckt ihn in die Hosentasche. Geht auf den Steg zu, betritt ihn, langsame Bewegungen, läuft bis ganz nach vorn, während sich der Wind mit den Bäumen streitet. Beide Schuhe auf morschem, feuchtem Holz, das bei jedem Schritt nachfedert. Ein paar hundert Meter gerade aus, am anderen Ufer: drei Laternen malen gelbe Flecken ins schwarz. Und mein Kopf sinkt im Blick nach unten. Nach jahrzehntelangen Ausgrabungen gibt es Stellen, die mehr als achtzig Meter tief sind. In meinem Schädel nicht, dort bist du die tiefste Stelle. Du reißt mich nach unten, ich reise nach unten.
Und ich nehme ein Stück Papier aus der Tasche, und dann einen Stift, und ich schreibe es auf, vielleicht musst du es mehrmals lesen.
Ich liebe dich.
[legt den Zettel auf den Steg, nimmt den Stein aus der Tasche, legt ihn darauf, damit seine Worte nicht davon fliegen]
Photo: Atomicjeep
wow was für ein text. ich bin beeindruckt. das kann nur aus der feder eines anfang zwanzigjährigen Idealisten stammen;)
letzendlich muss sich jeder selbst aus der grube ziehen. die er wohlgemerkt selber gräbt…
wünsche dir ein schönes wochenende tim. und dass nie mehr solche gedanken durch deinen kopf gehen
eine ergänzung zum ersten satz im text: es geht immer nur um liebe ZU SICH SELBST.
liebe grüße 😉
Dankeschön, liebe Monika!
Die Ergänzung mit der Liebe zu sich selbst ist gut, ich glaube aber, dass Liebe schon noch weiter gehen kann – und sollte, sobald die Selbstliebe in Ordnung gebracht ist.
Tim, du kannst echt super schreiben! Das steht fest. Danke für deinen Text. Auch, wenn du dich damals wahrscheinlich gefühlt hast wie der letzte Zombie – du glaubst gar nicht, wie viele Leute so eine Phase (die durchaus auch mal länger dauern kann) durchleben 😉 Ich hab´ es auch geschafft, so ein Dasein (zurückgezogen, mit Medien zugedröhnt, vom eigentlichen Leben und – vor allem – von der Liebe nur geträumt, andere beneidet) hinter mir zu lassen und lebe heut sogar ganz gern gesellig. Das Zombie-Gefühl kommt zwar ab und an noch mal auf – aber es verschwindet auch wieder 😉 Auf das heute!
Hi Hanka,
dankeschön für die Blumen!
Darf ich fragen, was Dir dabei geholfen hat, mehr unter Menschen und weniger unter Zombies zu weilen?
LG
Tim
Ja, Tim, das habe ich auch so ähnlich grad hinter mir, bzw bin noch dabei, es hinter mir zu lassen (auch ich habe noch eine Phase mit geschlossenen Rollläden, möchte morgens gar kein Licht sehen..).
Vor beinahe einem Jahr habe ich schon zum Artikel des Nichtannehmens eines Geschenks gepostet, dass mein verschenktes Herz wieder mir gehört, aber ich habe es noch nicht zurückbekommen, es schwebt noch irgendwo zwischen ihm und mir. Aber es scheint wieder besser zu werden.
Und was das beste ist, das letzte Jahr (durch privaten und beruflichen Stress) hat mir dabei geholfen, mich neu zu orientieren! Ich kann sogar dem Menschen, der mein Herz nicht wollte, dankbar sein, denn ich habe mich aufgerafft und orientiere mich neu. Ich habe im vergangenen Jahr herausgefunden, auf wen ich mich verlassen kann. Ich habe überlebt! Dank vieler Freunde, neu gefundener „alter“ Interessen, deines und interessanter anderer Blogs (herzlichen Dank an dieser Stelle stellvertretend an Markus Cerenak, Ben Ahlfeld, der Textlady.
LG, Bettina
Hey Bettina,
freut mich sehr zu lesen, dass es Dir besser geht und Du auf einem so guten Weg bist – möge er Dich zu viel Freude und Fülle führen! 🙂
LG
Tim
PS: wer ist die Textlady?
Lieber Tim,
ich mag die Menge an Selbstmitleid die einem irgendwann einfach bewusst wird. So ist es doch überall… Irgendwann wacht man hoffentlich auf und stellt fest, wie viel Leid man sich auch einfach selbst antut. Phrasen wie „Jeder ist seines Glückes Schmied…“ bekommen doch eine ganz neue Bedeutung: Ja! Heb‘ Deinen Allerwertesten und pack‘ es an, verdammt noch mal! Auf was oder wen wartest Du denn? Dein Leben zieht gerade, jetzt und hier an Dir vorbei und Du hängst in einem Meer von Selbstmitleid und willst bei irgendwem auf den Schoß der Deine Wunden küsst. Küss‘ Dich selbst und nimm‘ Dich in die Arme! Wertschätze Dich! Und dann… geh‘ raus mit einem Zettel und einem Stift und laufe auf den Steg. Finde vorher einen Stein der Dir gefällt und gehe dann en Weg weiter. Schreibe: Ich liebe mich! auf den Zettel und beschwere ihn mit dem Stein auf dem Steg. Das Leben ist zu kurz um sein Glück an Anderen festzumachen.
Danke Tim, ich habe gerade ein AHA-Erlebnis. Ich stehe jetzt auf und richte mein Krönchen…
Liebe Grüße, Ari
Danke liebe Ari.
Einfach nur „Wow!“. So düster wie faszinierend. Das Dunkle, Verbitterte, Verbissene, Frustrierte, Gequälte, Unglückliche, was da in einem wütet, oft eine (gefühlte) Ewigkeit lang – das umgibt einen, wenn man zu tief in den Strudel des „Zombietums“, wie ich es bezeichne, rutscht.
Ich habe in der letzten Zeit verdammt viel von dir gelesen – und nicht einmal „Was ein Murks“ o.ä. gedacht.
Das Gefühl, etwas zu einem deiner Beiträge schreiben zu wollen, etwas zum Thema sagen zu KÖNNEN, hat mich jetzt jedoch das erste Mal so richtig gepackt.
Schon seit Jahren bin ich kein Freund von „Gesellschaftsroboten“. Noch so eine Eigenkreation, vielleicht a bissle beeinflusst von den werten DTH – Hier kommt Alex? Keine Ahnung. Nix bei denken – Alltag bei mir. 😉
Und dennoch, eben trotz dass mein Bewusstsein auf „Anti-Zombie“ gepolt ist – mein Unterbewusstsein hat mich völlig unbeeindruckt von dem, was das Bewusstsein an Standpunkten vertritt, peu a peu immer tiefer in eine jahrelange multiple Stressfalle laufen lassen, beruflich wie privat. Mit all den unschönen Nebenwirkungen, die man sich vorstellen kann … Gesundheit absolut im Keller, emotional noch ein paar Geschosse tiefer, mitunter alles in Fage stellend. Dann hats irgendwann „Klick“ gemacht vor mittlerweile 1,5 Jahren.
Nicht, dass seitdem alles rosa läuft, aber die Ambitionen, aktiv daran zu arbeiten, sind aufmal vorhanden und haben dann und wann sogar auch in der Praxis die Oberhand.
Oder kurz & abgedroschen: gut Ding will Weile haben. Der Weg ist weder einfach noch flott zu meistern, wichtig ist aber, das man sich immer wieder auf diesen besinnt. 🙂
Dankeschön Chaosköppche für Dein schönes Kompliment an die „Murkslosigkeit“ hier! 🙂
Bei mir waren es auch Jahre zwischen meinem Zustand damals und dem heute – auch wenn auch letzterer nicht „perfekt“ ist.
Kannst Du Dich an den „Klick“ erinnern? Was war denn denn erster Schritt und kannst Du Dich an den Auslöser erinnern?
Hallöle Tim.
GROBES KLICK – ein Homöopath:
wenn ich die Pille absetzen wolle (Nebenwirkungen), worauf würde ich dann warten …?
Seitdem echote es immer wieder „Weshalb nicht einfach MACHEN?“
FINALES KLICK – eine Allgemeinmedizinerin:
ein laaanges Gespräch über meine multiplen PHYSISCHEN gesundheitlichen Probleme. Am Ende meinte sie ganz direkt „Stress spielt bei Ihnen aber auch eine große Rolle, richtig?“
Wenn ich da nicht dran arbeiten würde, könne ich tun & lassen, was ich wolle – es würde nichts bringen.
Ich habe zuvor satte 5 Jahre lang naiv, ja geradezu blind, über den gemeinsamen Nenner für den quasi zeitgleichen Beginn von nahezu allen gesundheitlichen Beschwerden gegrübelt.
Diese zweite simple Frage gab mir die Antwort: Stress.
Privatstress und seine direkten wie indirekten Auswirkungen. Auf die Arbeit, Freizeit – kurz auf mein gesamtes Leben.
Das funzt auch heute nicht immer, nicht ohne Schweinehund-Besuche, erst recht nicht in akuten Momenten. Heute mache ich mir aber richtig Luft – verbal durchaus auch, eher durch Sport. Lasse ich mich treiben, so doch nicht mehr endlos.
Wichtig ist, dass ich mich von diesem gemeinen Rüsselwauz nicht wieder chronisch runterziehen lasse.
1. Schritt: mit Alternativen zur Pille auseinander- & dann auch umgesetzt. Das tat so unglaublich gut, wie ein Befreiungsschlag. Nicht einmal durch das Weglassen der Hormone, sondern, weil ich mich fühlte, als sei ich endlich aufgebrochen, einen schwierigen Weg endlich zu gehen.
Es folgte ein,wenn auch langsames, so doch stetiges, Umdenken – Sport, Entspannung, Ernährung etc..
Es fällt mir leichter, mich zu besinnen. Ich habe gelernt, wieder differenziert in mich reinzuhören. Durchzuatmen. Mich aufzuraffen, zu motivieren. Nicht nur noch zu funktionieren.
Den Alltag für einen Moment auszublenden, runter zu kommen.
Wirklich zu genießen, statt als Ventil, als Ersatzentspannung zu konsumieren.
Ich habe auf meinem Blog auch darüber geschrieben – in der Rubrik „Mein Pil(l)atesjahr“. 🙂
Hi Chaosköppche,
Dankeschön für Deine Offenheit. Ich freu mich, dass sich Dein Mut und Dein Durchhaltevermögen so bezahlt gemacht haben. Für mich war der Weg auch eher lang und ich bin längst nicht am Ende angekommen.
Weißt Du denn, warum Du Dich so gestresst hast früher … was da dahinter stand?
LG!
Tim
Hi Tim.
Da halte sogar ich es jetzt mal kurz. 😀
Es türmten sich innerhalb einiger weniger Jahre viele einzelne Faktoren auf bzw. griffen sie ineinander: mehrere familiäre Tiefschläge, Arbeitsstress und gesundheitliche Probleme. Keine gute Basis, um sich auf sich selbst zu besinnen, bei sich zu sein. Wo es doch grad dann eigentlich so dringend von Nöten wäre. Da braucht es ein solides Fundament. An dem gilt es zu arbeiten, damit ich zukünftig stabiler stehe. 🙂
LG,
Anke
Lieber Tim,
ich habe jetzt schon so viel von dir gelesen, das ich manchmal fast das Gefühl habe dich zu kennen. Du hast eine so offene und klare Schreibweise. Ich schätze deine Texte für ihre positive Weltsicht. Mal mit einem fröhlichen, leichten Unterton und dann plötzlich eine Schärfe, gewürzt mit Priesen von einem mir sehr sympatischen Idealismus.
Doch das gerade hat mich erschreckt! Nicht abgeschreckt, ich hatte einfach die Tränen in den Augen und hätte diesem Tim gerne meine Hände gereicht und zugehört. Die abgehackten, kalten, schwarzen Wortfetzen erinnern mich an einen mir bekannten Ort, an dem ich keinen Menschen wissen mag!
Ich danke dir Tim, dafür und bin froh das du deinen Weg zurück gefunden hast und weiter findest. Ich danke dir dafür, dass du deine Erfahrung mit uns teilst und lesbar nicht mehr so gepresst, vollgestopft, hoffnungslos und haltlos bist.
Der Satz „Ich kann Dich lesen wie ein offenes Buch“ hat seine Wahrheit wie mir scheint 🙂 Nicht das ich weiß wer oder wie du bist.. aber das es dir besser geht lese ich.
Danke dafür! Denn was hätten uns deine „letzten Zeilen“ hier alles vorenthalten!
Liebe Grüße, lass es dir gut gehen Tim! 🙂
Andrea <3
Hi liebe Andrea,
Danke für Deinen wunderbaren Kommentar, ich freue mich sehr über Dein Kompliment an meine Arbeit und darüber, dass sie Dich erreicht. Danke, dass Du mir etwas von Deiner Zeit schenkst und mir so toll geschrieben hast!
Ich hoffe, dass Du’s Dir auch gut gehen lässt und der „bekannte Ort“ immer weiter hinter liegt.
LG
Tim
Hallo Tim,
in mir sieht es ziemlich ähnlich aus… „Weltschmerz“, Depressionen, Alkohol, einziges Interesse: Serien gucken, aber keine neuen, nur alte die ich schon kenne. Neue sind anstrengend… Immer mal wieder ein kurzes Hoch, gefolgt von einem viel schlimmeren, langem Tief. Ich bin unglücklich, will es aber nicht sein. Freunde können nur bedingt versuchen zu Helfen.
Wie hast du es geschafft aus dieser Grube wieder heraus zu kommen?
Hi Der,
Lass dir helfen. Du brauchst eine Therapie. Selbsthilfe Texte sind hier wenig hilfreich. Vielleicht schaust du mal zu Horst: eft-benesch.de
LG Richard
Hallo Der,
tut mir leid zu lesen, dass es Dir so schlecht geht. Ich denke auch, dass es sehr sinnvoll und gut wäre, wenn Du Hilfe suchen würdest. Manchmal kommen wir einfach nicht oder nur äußerst mühsam allein aus einem Loch.
Vielleicht gibt es in Deiner Nähe psychologische Beratungsstellen, zu denen Du mal ganz unverbindlich gehen könntest? Das haben so gut wie alle halbwegs großen Städte.
Herzliche Grüße
Tim
Hallo Zusammen,
ich bin bereits für eine Therapie angemeldet, aber die Wartezeit beträgt ca. ein halbes Jahr, deswegen versuche ich schon einmal auf eigene Faust etwas zu machen / suchen…
… Seit Vorgestern habe ich dein Buch „12 Gewohnheiten“ und es ist erschreckend wie viele Parallelen ich dort erkenne. Sehr interessant geschrieben und ich werde es erst einmal damit probieren.
Es ist dir übrigens hoch anzurechnen, dass du an dieser Stelle nicht einfach versuchst das zu verkaufen (wobei es doch wirklich so gut passt). =)
Hi Der,
das freut mich, dass Du schon einen Therapieplatz hast, das wird Dir sicher helfen. Toll, dass Du das für Dich organisiert hast, das ist eine sehr reife und liebevolle Entscheidung.
Bis dahin kann es nicht schaden, ein bisschen mehr von dem zu machen, was Dir gut tut, selbst wenn’s nur ein paar Minuten am Tag sind.
Ich fänd es sehr unseriös von mir, auf Deine Situation mit „Kauf mein Buch!“ zu reagieren. Das kann und soll ja überhaupt keine Therapie ersetzen.
Nun wünsche ich Dir erstmal alles gute, wenn Du magst, meld Dich sehr gern einfach noch mal und berichte, wie’s Dir so ergeht!
Liebe Grüße
Tim
Oha – da ertappe ich mich beim lesen des Textes dabei wie mir selbst was vormache…
Schlußendlich standen mir die Tränen in den Augen – natürlich weil ich soeben selbst eine Trennung erlebe.
Ich gehe die Aufarbeitung der Trennung sehr bewußt an (auch mich Hilfe einer Gruppentherapie die mich hat erst aufwachen lassen), stelle jedoch gleichzeitig fest das ich die „Sache“ nicht so leicht schultere wie ich vermutete.
Verstand und Gefühl sind eben nicht das selbe…
Danke für diesen großartigen, tiefen Text – ich sollte wieder schreiben… (Ich weiß das Schreiben mir hilft und tu es so selten. Warum? Weil es erstmal wahnsinnig weh tut auch wenn es danach befreit)
Hey Plemmy,
Dankeschön für Deinen Kommentar und Dein Kompliment an den Text, freut mich sehr.
Und ja, Du solltest auf alle Fälle wieder schreiben. Ich hab 7 Jahre oder so Pause gemacht, der Text oben war der letzte vor der Pause. Ich glaube, das hat mir nicht besonders gut getan.
Liebe Grüße
Tim