Wie oft hielt ich fest und hing ich fest an alten Entscheidungen, die ich heute so niemals wieder treffen würde? Sehr oft.
Ich dachte, ich müsste das tun, weitermachen. Einfach so, weil man eben zu Ende bringt, was man angefangen hat. Oder weil ich in der Vergangenheit schon so viel Zeit und Mühe und Hoffnung investiert habe.
Gut, dass es Bertolt Brecht und die BWLer gibt …
Welche alte Entscheidung könntest Du loslassen … und ganz neu starten?
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Mein erstes Video nach 5 Jahren myMONK findest Du hier. Und mehr zum Thema gibt’s unter 10 Gedanken, wenn Du Dich nicht entscheiden kannst sowie unter 4 Gründe, warum Du noch nicht loslassen kannst.
Photo: Walk away / Shutterstock
Hallo Tim,
ja, dass ist ein ziemlich befreiender Satz, der mit den „versunkenen Kosten“. Erinnert ein wenig auch an die Tatsache, dass man verlorenem Geld an der Börse kein frisches hinterherwerfen soll. Wenn das B nach dem A falsch ist, dann ist C in jedem Fall ein Versuch wert.
Der Zwang etwas zu Ende bringen zu müssen (und dabei wieder noch mehr Zeit und Mühe zu investieren, die dann AUCH verloren sein könnten) ist m. E. eine Haltung, die vielen schon früh beigebracht wird, sei es von den Eltern oder der „Leistungsgesellschaft“. Dabei ist eine Leistung, die in Freunde und mit Lust erbracht wird doch viel besser. Ich kann jedenfalls sagen, dass es nicht nur der fehlende Mut ist, oder Ängste vor etwas, wenn man Dinge nicht beendet und was neues Anfängt, sondern diese alte Prägung, dieses schlechte Gewissen, es (schon wieder) nicht geschafft zu haben. Das ist irgendwo der Über-vater oder Über-Mutter, da ist der Chef, da sind die Freunde, alle erwarten etwas. Das man es zu ende bringt, dass man konsequent ist. Ich glaube es ist nicht verkehrt ein paar Schuhe, welches nur ungefähr passt, wegzustellen, auch wenn man dafür Geld bezahlt hat und stattdessen ein passendes zu finden. Es läuft sich einfach besser.
Bei dieser Gelegenheit:
Ich finde es jedenfalls einen sehr glückliche Entwicklung, dass Du den alten Weg verlassen hast und so über die Inhalte dieser Seite mir und sicher schon ganz vielen anderen Menschen sehr gute Hinweise und Hilfen gegeben hast!
Das wollte ich hier auch mal loswerden.
Ich finde es heilsam hier zu stöbern!
LG Mick
Mitunter könnte es auch passieren, dass ein Zweifel besteht, eine andere Entscheidung treffen zu wollen.
Nämlich, ob die zu treffende neue Entscheidung, wirklich die richtige ist.
Diese Gefühl des Unwohlseins, lähmt sicherlich ab und an, eine neue Entscheidung treffen zu wollen.
Spreche nicht von mir, könnte mir jedoch dieses Szenario, durchaus vorstellen.
Hallo Tim,
diesen Spruch von Brecht hat mir meine Mama vor langer Zeit mal vom Sprüchekalender ausgeschnitten und geschenkt. Schön ihn jetzt wieder mal zu hören.
In meinem Leben hab ich schon dies und das ausprobiert. Dazu gehört auch ein PhilosophieStudium. Von Zeit zu Zeit hab ich mir während dessen überlegt, ob das wirklich etwas für mich ist und hatte so meine Zweifel. Inzwischen bin ich eigentlich fertig damit. Mir fehlt nur noch die BachelorArbeit. Aber diese schiebe ich jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit vor mir her. Und genau das was du da sagst beschäftigt mich dann: so viel Zeit, Geld, Energie usw. investiert und dann scheiterst du an der letzten Hürde… ich warte also darauf, dass mich die Muße küsst .. oder vielleicht finde ich irgendwo denn Mut einfach NICHT B zu sagen und es gut sein zu lassen.
liebe Grüße
May
Jederzeit könn(t)en wir uns trennen. Von Absichten. Von Disziplin. Von Verantwortung. Von den erschaffenen Programmen und Plänen. Von Zielen. Von Illusionen. Von religiösen Zwängen. Vom schlechten Gewissen. Von Schuld. Unbewusstes hiervon wird auch Karma genannt.
Na ja, „jederzeit“ ist wohl auch relativ. Es sind Energiemuster, die mit Energie und Zeit geschaffen wurden. Der Umkehrprozess braucht auch Energie und Zeit. Es ist die maskuline Energie in uns, die uns allen zur Verfügung steht und uns erlaubt, ein Programm zu aktivieren und letztlich auch ein Ziel zu erreichen. Natürlich brauchen wir das für den Alltag und zumindest für die nächsten Schritte. Doch so manche Geister werden wir nur ziemlich schwer wieder los. Oft nehmen wir sie gar nicht wahr, halten es nicht aus, was ist, retten uns direkt in die nächste Aktivität, die nächste Illusion. Verdrängen was war. Trennen Unliebsames mental ab und stapeln es im Keller.
Lieber Tim, vielleicht könntest Du Deine Gedanken neben dem Video auch noch als geschriebenen Text zur Verfügung stellen? Mit meiner sehr dünner Internetleitung leide ich grad Tantalosqualen: es dürstet mich nach Deinen Worten, allein sie sind unerreichbar.
Gruß, Dirk
Das Problem ist, dass es uns schwer fällt, Fehler/Verlust einzugestehen. Anstatt etwas (A) als Fehler einzugestehen, versuchen wir den Fehler/Verlust solange auszugleichen/zum Erfolg zu führen (B), bis wir erfolgreich sind und uns keine Niederlage eingestehen müssen. Das gelingt nur leider nicht immer und so wird aus einer kleinen eigentlich verschmerzbaren Niederlage eine Große.
Doch leider ist es nicht immer so einfach zu erkennen, ob man auch „B sagen“ sollte, oder nicht (wenn nur noch die Abschlussarbeit zum erfolgreichen Studium fehlt, ist es sicher schwer zu beurteilen, ob „B sagen“ vielleicht doch richtig ist, auch wenn das Studium keinerlei Reiz mehr hat)
Hallo Tim, danke für den Artikel und das Video. Habe seit 5 Jahren sozusagen B gelebt mit meinem 1 Personen Unternehmen als Online-Leherin in meiner Branche. Und muss heute – seit 14 Monaten mit echtem Burnout davon krank geworden – eingestehen, dass mein Leistungs- und Durchhaltevermögen komplett gegen den eigenen Körper ging. Hätte es nach Phase A, die ca. 6 Jahre lang war und noch Spaß gemacht hatte, aufgeben sollen. Ich war aber in einer Art Arbeitstunnelblick drin und hab nichts mehr gesehen außer immer mehr Arbeit, immer weniger Wertschätzung, immer mehr Mitbewerber etc.. Freizeit kannte ich gar nicht und hielt das für normal in meinem Leistungswahn, für mich selbst und das eigene Existieren als Freiberuflerin zu schuften. Doch der Körper stoppt dich beim B sagen irgendwann dermaßen heftig, wenn es eben nicht passt, weil zuviel Energie verbrannt wurde mit zuwenig Erholung. Wenn man gesund bleiben möchte, dann ist es auch viel klüger, nach C zu schauen. Inzwischen weiß ich, dass es nicht gesund ist, 12 Stunden täglich am PC zu arbeiten, nur um nicht staatliche Abhängigkeit zu fallen, sprich „erfolgreich“ zu sein. Niemand anerkennt das, da jeder meine Leistungen zwar gern haben wollte, doch es sollte eben kostenlos sein… niemanden interessiert es, keiner wertschätzt das. B sagen kann so krank machen, wenn es nicht mehr passt mit einem selbst und der Realität eben. Jetzt habe ich die Notbremse ziehen müssen durch diese Krankheit und bin noch mal mit dem Leben davongekommen. Eine 2. Chance sozusagen, paar Jahre Genesungsdauer muss ich einplanen. Und ich achte jetzt besser darauf, das Leistungsdenken, wenn es gegen den Körper geht, abzulegen. Inzwischen ist mir meine Gesundheit das Wichtigste geworden und Arbeit, Erfolg etc. hat nicht mehr so viel Wichtigkeit in meinem Leben. Vielmehr will ich mir die Leichtigkeit des Seins zurückerobern wie ich sie noch zu Studentenzeiten ja mal hatte…. schauen wir also nach C. Die Freiheit nehme ich mir jetzt.