Teile diesen Beitrag "Wie die Gesellschaft uns das Leben aussaugt: Ein prämierter Kurzfilm"
Die moderne Gesellschaft will uns offensichtlich immer mehr zu Maschinen machen, die stumpfe Aufgaben stumpf erfüllen. Mit 110 Prozent Einsatz, selbstverständlich. Und bitte keine Fragen stellen, schon gar nicht die nach dem Sinn. Dann lieber konsumieren, noch mehr arbeiten, noch mehr konsumieren.
Das betrifft leider sehr viele von uns. Die Akkord-Arbeiter und Callcenter-Agenten, die Schicht-Schuftenden und PR-Prediger, die Service-Smiler und Akten-Ackerer. Auch die leitenden Angestellten sind oft leidende Angestellte – eine Krawatte ist nicht viel mehr als eine Schlinge um den Hals.
Uns wird das Leben ausgesaugt, wenn wir nicht aufpassen, Montag für Montag, Woche für Woche, Jahr für Jahr für Jahr.
Der Kurzfilm El Empleo („Die Anstellung“) des argentinischen Zeichners und Filmemachers Santiago Bou Grasso bringt die Tragödie in sechs Minuten auf den Punkt. 2008 veröffentlicht, hat der Film inzwischen 106 Awards gewonnen.
Wir müssen gleich weiter arbeiten, also genug der Worte.
Ab geht’s.
(Wenn Du hinterher mehr schauen willst, siehe Wie die Gesellschaft unsere Kreativität killt. Mehr zum Thema zu lesen unter 5 Anzeichen, dass Du Deinen Job an den Nagel hängen solltest und unter Wie man Wert schaffen und von seiner Leidenschaft leben kann.)
Moin!
OK, dann oute ich mich mal als Kunstbanause. Selbst nachdem ich mir einige Rezensionen durchgelesen habe, was der Film den ausdrücken soll fehlt mir der Zugang dazu. Einzig der Job als Fußabtreter ist aus meiner Sicht eine gelungene Pointe. Ansonsten kann man die Abstumpfung in z.T. sinnlosen Tätigkeiten eindrücklicher darstellen, wie z. B. in Alike.
Das Thema ist aber richtig und wichtig.
Grüße
Jens
Ich bin ein bisschen verstört durch den Kurzfilm. Also dass diese ganzen Menschen solch unwürdige Funktionen erfüllen, um einem Menschen zu dienen, der am Ende eigentlich auch nichts anderes tut, ist bei mir als Nachricht rübergekommen. Aber es ist gruselig. Die Welt in der dieser Mann lebt wird sehr krass dargestellt, bis hin zu Menschen, die Tische, Kleiderständer und Türen sind. Soll es wach rütteln, dass der Luxus, für den andere Menschen ihr Leben opfern nicht sein müsste, wenn jeder seine „wichtigen“ Dinge mehr selbst lösen würde/könnte? Dass es dann allen besser ginge und jeder ein Leben fernab von dem „Fußabtreter-Dasein“ leben könnte? Ich versuche eine klare Erkenntnis mitzunehmen, aber der Film spricht mit auf einem Kanal an, der scheinbar einen kleinen Knoten hat 😀 Helft mir, hab ich’s kapiert?
Ich finde den Film genial und zeigt sehr gut die Tristesse so mancher Leben.
Vielleicht gibt es auch Menschen die einfach gerne arbeiten. Nur weil man 5 Tage die Woche arbeitet um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, heißt das doch nicht,dass man unglücklich ist. Viele Menschen auf der Welt wären froh sie hätten die Möglichkeit. Außerdem nehmen die einfachen Tätigkeiten eher ab durch die zunehmende Automatisierung. Auch können so Beratungen/Coaching Anbieter auch nur überleben wenn es Menschen gibt die genug Geld haben um sich das leisten zu können.