Teile diesen Beitrag "Souverän bleiben: Die 5 besten Reaktionen auf unfreundliche Menschen"
Manche Tage, manche Arbeitsplätze, manche Familien sind voll mit unverschämten Leuten, die unverschämte Dinge sagen. Worte wählen, die uns abwerten oder verletzen sollen. Sachen einfordern, die wir ihnen gar nicht schulden.
Viele von uns (ich auch) neigen dann zum Kämpfen. Wollen sich verteidigen, rechtfertigen, den anderen überzeugen oder ändern. Meist mit wenig Erfolg.
Die vielleicht bessere Lösung besteht aus den folgenden zwei Schritten.
Schritt 1: uns daran erinnern, dass das Verhalten des anderen etwas mit ihm zu tun hat, nicht mit uns.
(Siehe Wie man aufhören kann, die Dinge zu persönlich zu nehmen in 30 Sekunden.)
Schritt 2: der Unfreundlichkeit möglichst ohne Frust und Faust begegnen.
Wir sollten uns nicht verstricken in den Netzen, die das Gegenüber spinnt. Hier fünf Reaktionen, mit denen das gelingen kann. Und zwar, ohne uns alles gefallen zu lassen.
„Danke.“
Ein einfaches „Danke“ kann den gesamten Wind aus den Segeln nehmen, den Gott des Zorns zum Atemstillstand bringen. Weil es überrascht. Weil es zeigt, dass wir nicht mitspielen wollen. „Danke“ demonstriert Reife und Abgrenzung und dass wir dem anderen nicht so einfach die Macht geben werden über unsere Gefühle.
„Ich schätze Deine Perspektive.“
Dieser Satz signalisiert unsere Bereitschaft zum Austausch. Aber nur auf eine wertschätzende, erwachsene Weise. Wir werden uns nicht auf das Niveau des anderen begeben. Und genau das macht klar, wie tief dieses Niveau vielleicht gerade ist.
Gleichzeitig erinnert es auch uns selbst daran: Seine / ihre Worte sind nicht die objektive Wahrheit, sie spiegeln die eigene subjektive Welt wider. Der Grad an Offenheit für die Perspektive des anderen beruhigt zudem oft auch das schreiende Kind in ihm („Ist ja gut, ist ja gut … Mama / Papa hat gehört, dass du gerade ganz doll unzufrieden bist“).
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
„Du hast Recht.“
Äh, was? Damit hätte der andere wohl nicht gerechnet. Und eigentlich ist das gar nicht, woran er interessiert ist – er will die negative Energie füttern, will, dass sich eine Diskussion aufschaukelt. Und wie soll das jetzt noch gehen? Was bleibt da noch zu sagen? Gar nichts. Den Streit womöglich „verloren“ – aber den Seelenfrieden zurückgewonnen.
Dieses Mittel ist nicht zum Dauergebrauch geeignet, denn gerade bei wichtigen Dingen sollten wir unsere Grenzen auch nach außen sichtbar schützen. Aber im Einzelfall kann es Wunder wirken.
„Dieses Gespräch ist jetzt vorbei.“
Eine klare Ansage. Und eine klare Absage daran, noch weitere, immer schnellere Runden im schädlichen Gespräch zu drehen. Also: aussteigen, fortgehen, die Sackgasse (und den unfreundlichen Sack) hinter uns lassen. Zumindest erst mal. Durchatmen. Wir sind nicht ausgeliefert. Wir entscheiden, wie lange wir an dem Austausch teilnehmen und wann es uns reicht.
Lachen
Wir bauchen kein künstliches Lachen aus uns herauszupressen versuchen wie aus einer Zitrone, die nur noch aus trockener Schale besteht. Aber mit etwas (innerem) Abstand haben viele Situationen schon etwas Komisches. Gelingt es uns, das zu sehen, kann das sowohl uns als auch den Gesprächspartner befreien und entspannen.
Die wenigsten Dinge sind so ernst und bedeutsam, wie sie uns im Augenblick erscheinen mögen. Wenn wir „in 10 Jahren bestimmt drüber lachen können“, wie es so oft heißt … warum nicht gleich damit anfangen?
Mehr dazu unter Wie man aufhören kann, genervt und verletzt zu sein (in 60 Sekunden). Und im myMONK-Buch „Wie man die Dinge nicht mehr so persönlich nimmt“ erfährst Du ganz genau, wie Du Dich auf gesunde Weise von anderen Menschen abgrenzen kannst.
Photo: Annoyed woman von Shutterstock
Hi Tim,
schöne kleine Zusammenfassung.
Besonders das Ende hat mir gefallen.
Du bist darauf eingegangen, dass man sich das Lachen nicht abpressen muss.
Das war gut.
Grüße
Moin Tim!
Ich habe noch drei Ergänzungen zu deiner schon sehr guten Auflistung:
Reagiere mit Freundlichkeit und mache dem Gegenüber ein ehrliches Kompliment. Egal ob’s gerade passt, oder nicht. Vielleicht entsteht dadurch ja noch ein nettes Gespräch. Denn wie du oben geschrieben hast: Das Verhalten des anderen hat etwas mit ihm zu tun, nicht mit uns.
Reagiere flexibel und lenke selbst das Gespräch in eine andere Richtung oder wechsle sofort das Thema. Werde aktiv und leite die Energie um.
Reagiere mit Humor und sage etwas Zusammenhangsloses („Am Wochenende bin ich ein Mofa. Halb Mensch, halb Sofa.“).
Liebe Grüße
Marten
1. Bin schulde ich kaum jemandem, auf ihn einzugehen oder ihn lange auszuhalten.
2. Geht es um meinen Zustand. Droht mein Zustand abzusinken und die Wertschätzung verloren zu gehen, ist es an mir, mich einfach abzuwenden, solange ich noch in Wertschätzung oder besser Wohlwollen bin. Auch das ist Nächstenliebe.
Muß man sich das antun?
Umdrehen und gehen wäre auch eine Möglichkeit. Warum soll man sich mit jemandem absabbeln, der einen verletzen oder runterputzen will??
Ist der das wert, dass du damit deine Lebenszeit vergeudest?
Es gibt Situationen, wie z.B. Berufsleben, da kann man nicht einfach sich dieser Situation entziehen. Ich arbeite im Kundendienst. Hier verwechseln die Menschen oft, dass Sie bei einem Kundendienst anrufen und nicht ich pöble, weil ich mit meinem Leben unzufrieden sind. Was glaubst du was ich und meine Kollegen sich anhören müssen von der feinen Gesellschaft und das nur weil diese Menschen uns nicht sehen.
Doch, man kann. Ob man sich traut, ist die Frage. Und wenn man sich mehr ärgert im Beruf als ihn zu genießen, dann darf man sich fragen, ob es überhaupt der richtige ist. „von der feinen Gesellschaft“ klingt für mich nach Kampf und ich weiß nicht, welche Menschen damit gemeint sind. Aber ein Kampf wogegen?
Es ist DEIN Leben. Jede Sekunde, die vergeht, kommt nicht zurück.
Und: auch wenn es weitverbreitet ist, man KANN jederzeit wählen, ob man bleibt oder ob man geht, auflegt oder zuhört.
Ich gehe nicht davon aus, dass du im Kundenservice jemals gearbeitet hast, sonst würdest die Aussage so nicht treffen. Ich muss mir selbstverständlich nicht alles gefallen lassen, aber ich darf nicht gleich auflegen, wenn der anfängt zu brüllen oder pöbelt. Erstmals muss versucht werden diesen Menschen auf eine sachliche Ebene zu bringen. Natürlich funktioniert das nicht immer, dann beende ich das Gespräch. Bis dahin bin ich aber gezwungen dem sein Verhalten zu erdulden.
Hallo Tim,
mir fällt es bei fremden unhöflichen Leuten immer leicht, ganz besonders freundlich zu reagieren. Meine Lieblings-Reaktion ist die Floskel „Sehr gerne!“ bei Ignoranz. Tür aufhalten und ignoriert werden ist eine typische Alltagssituation. Lächeln, grüßen und so tun, als ob die Person höflich gewesen wäre, hebt immer meine Stimmung. Und der andere ist irritiert.
Bei Menschen, die ich besser kenne, Vorgesetzte z.B., klappt das aber nicht. Wie kann man denn da seine Betroffenheit überspielen?
Viele Grüße,
Christoph
Mein Lieblingsspruch um Verwirrung beim unbekannten Gegenüber zu stiften: „Nachts ist es kürzer als durch den Wald.“ Das unterbricht den negativen Redeschwall und man bekommt etwas Zeit zum runterfahren. Zum Glück sind die meisten Zeitgenossen friedlich und drücken sich nicht mit Begriffen aus der untersten Schublade aus, sodass diese Strategie äußerst selten zum Einsatz kommt. Man darf sich einfach nicht drauf einlassen, auch wenn es manchmal verdammt schwer fällt.
Schöne Zusammenstellung, Tim.
Hay, Mann kann die im eizelnen oben genannten Beispiele auch mit einander kombinieren.
So ist es ohne Umstandsdenken noch einfacher einfacher…
Oder man ärgert sich ueber solche vollpfosten einfach nicht mehr.
Ist schon richtig gesagt „dass die Ursache hirfür nich an einem selbst ist“
…hast’n Problem, behalts bei dir, ist ja deins haha. Schönes Wetter heute!
Ja, die Unfreundlichkeit scheint uns einfach zu erreichen. Wie der Regen auch. Dann ist es momentan so und wie oft haben wir nichts (bewusst) getan, um dies zu bewirken. Aber wir müssen auch nichts rechtfertigen und nicht dagegen kämpfen.
Ich meine, ein bischen Zeit zum Zuhören und ein ernsthaftes „ich verstehe“ reicht. Vielleicht noch die Frage, was ich tun kann, ggf. einen Vorschlag dazu. Doch ist es nun nicht allein die Sache des anderen, da mich der Regen ja erreicht hat. Doch darf ich aus der Situation auch herausgehen, bevor sie mich heruntergezogen hat mein Strahlen zu einer Funzel geworden ist. Und meine respektvolle Haltung kaum noch möglich wäre.
Denn den Respekt vor dem Menschen sollten wir nicht gänzlich aufgeben, zumindest solange wir uns gegenüber stehen. Neigen wir doch allzu leicht zu Bewertung, Unrecht- und Schulddenken. Und hier beginnen auch meine Bedenken zu dem Fünf Punkte Vorschlag. Durch die Punkte scheinen eben doch indirekt Abwertung, Gegenangriff und Gewinner Sein Wollen hindurch. Ein kleiner ernsthafter Beitrag soweit möglich und ein Abwenden zum eigenen Schutz würden genügen. So meine Meinung.
In diesem Sinne, einen guten Rutsch,
Richard
Lachen kann helfen, nur gewiss nicht in jeder Situation, wie ich es gestern erlebte.
Mein Gegenüber fing in einem wichtigen Gespräch (mit je einem Anwalt an der Seite) an zu lachen. Es war unangebracht, es strahlte Unsicherheit aus und kam bei mir absolut nicht erwachsen und weise an.
„Dieses Gespräch ist jetzt vorbei!“ gefällt mir am besten.
Die Innere Arbeit danach nimmt natürlich auch noch einen gewissen Teil in Anspruch. Ist man doch schon noch ein bissel in Gedanken in der Situation verhaftet. Aber gut, da kann das Thema „Loslassen“ wahre Wunder bewirken.
Danke für den Artikel.
Lieben Gruß, Michel
Ich sage freundlich „Aha“ und gehe lächelnd weiter. Hilft auch
Ein schöner Artikel mit guten Tipps. Einzig der Absatz unter „Lachen“ ist im Satzbau etwas verwirrend und vielleicht nochmal zu prüfen. 😉
„Lachen
Wir bauchen kein künstliches Lachen aus uns herauszupressen versuchen wie aus einer Zitrone, die nur noch aus trockener Schale besteht.“
Alles Liebe
Lem Sier